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Stephen King's 1922

Stephen King’s „1922“

In der Stephen King Novelle 1922 muss ein Farmer die Erkenntnis machen, dass es keine schmerzhaftere Todsünde gibt als Mord.

Titel1922
Jahr2017
ProduktionslandUSA
RegieZak Hilditch
DrehbuchZak Hilditch
GenreMystery-Drama
DarstellerThomas Jane, Molly Parker, Dylan Schmid
Länge101 Minuten
FSKAb 16 Jahren freigegeben
VerleihNetflix

Story:

Nebraska im Jahr 1922:

Thomas Jane als Farmer in 1922 aus 2017
Thomas Jane als Farmer in 1922 von ©Netflix

Der einfache Farmer Wilfred James (Thomas Jane), lebt gemeinsam mit seiner Frau Arlette (Molly Parker) und dem 15 jährigen Sohn Henry (Dylan Schmid) in seinem ländlichen Anwesen in Hemingford Home. Wilfred‘s ganzer Stolz sind sein Haus, die 30 Hektar Land, die dieses umgibt und sein Sohn. Die Ehe mit seiner Frau Arlette befindet sich hingegen kurz vor dem Aus.

Arlette besitzt seit dem Tod ihres Vaters weitere 40 Hektar Land. Sie plant das öde Landleben hinter sich zu lassen um in der Stadt eine Boutique zu eröffnen. Zu diesem Zweck will sie das Wilfred Haus und Hof verkauft. Andernfalls droht sie mit Scheidung und dem alleinigen Sorgerecht für Henry. Wilfred und Henry sind von Arlette’s Vorhaben alles andere als begeistert und so schmieden Vater und Sohn einen ebenso grausamen wie verhängnisvollen Plan. Arlette muss sterben!

Hintergrund:

Das Mystery-Drama 1922 basiert auf der Novellensammlung Full Dark, No Stars des Bestsellerautors Stephen King. Der Film ist eine Eigenproduktion des US- amerikanischen Unternehmens Netflix und wird aktuell ausschließlich auf dem Video-on-Demand Anbieter gezeigt.
Regie und Drehbuch übernahm der australische Filmemacher Zak Hilditch (These Final Hours).

Kritik:

Thomas Jane in 1922
Thomas Jane in 1922 aus 2017 von ©Netflix

Wie weit würde ein Mann gehen, der kurz davor steht, alles zu verlieren? Diese Frage stellte sich wohl auch Jak Hilditch und verfilmte mit 1922 eine recht unbekannte Stephen King Novelle mit ganz eigener Note. Der Film erweist sich zunächst als ein auswegloses Familien-Drama, bei dem die Ehefrau störrisch und drohend die dominierenden Zügel in der Hand hält. Diese Machtposition lässt Vater und Sohnemann verzweifeln und so sehen beide in ihrer Ausweglosigkeit nur noch die Möglichkeit, das Problem zu beseitigen und wortwörtlich zu begraben. Spätestens hier paart sich das Drama dann mit einem Hauch von Mystery und wird Teil einer Schauergeschichte um Schuld und Sühne.

Diese Schuldgefühle manifestieren sich in Wilfred‘s Gedanken und man bekommt als Zuschauer das Gefühl, das dieser fortan mit einem Fluch belegt wurde. Das Bedürfnis das Schicksal verändern zu wollen, machte es am Ende nicht besser. So erntet der Protagonist dann letztlich auch das, was er gesät hat. Immer wieder sieht dieser Ratten in seinem Umfeld. Ratten, die das letzte Erinnerungsbild in seinem Leben widerspiegeln, als sich diese über den kalten leblosen Körper seiner Frau hermachen.

Damit ist es aber noch längst nicht getan, denn das Schicksal in Wilfred‘s Leben meint es fortan alles andere als gut mit ihm und so droht nicht nur seine eigene Existenz zugrunde zu gehen.

Dreister Blick von Thomas Jane
Dreister Blick von Thomas Jane in 1922 von ©Netflix

Zak Hilditch Präsentiert 1922 recht ruhig und ausgeglichen. Ganz nach Kings Vorlage, wird die Spannung langsam aufgebaut. Den Grusel-Part sollte man dabei nicht überbewerten. Jump-Scares und Effekthascherei sucht man hier vergeblich. Der Horror dient fast ausschließlich zur Manifestation der inneren Schuld. Nichtsdestotrotz kommen aber ein paar geisterhafte Erscheinungen recht gruselig und unvorhersehbar daher. Im Mittelpunkt des Geschehens bleibt „1922“ aber ein Drama und punktet mit einem überzeugenden Thomas Jane (The Punisher) in der Hauptrolle, dessen langsamer Existenzzerfall spürbar und authentisch wirkt.

Fazit:

1922 ist ein interessantes Stephen King Drama mit typischen Elementen seiner Literatur. Zack Hilditch bemühte sich die Kurzgeschichte ansprechend und spannend zu adaptieren und das ist ihm dank einer ordentlichen Inszenierung und seinem überzeugenden Hauptdarsteller Thomas Jane auch gelungen.

Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:

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Alle verwendeten Bilder und Videos obliegen © Netflix

2 Kommentare

  • Ich muss leider sagen, dass mich dieser Film in keinster Weise weder erreicht, noch gefesselt hat. Was ich anfangs noch für eine ruhige Erzählweise hielt, die dazu dient eine gewisse Art von Spannung aufzubauen, entpuppte sich zumindest in dem Bereich für mich als Trödelei. Und als ich merkte, dass dieser Film einfach nicht spannend sein möchte wollte ich das Drama entdecken. Doch ohne eine echte Verbindung zu Charakteren kann ich kein Drama nachempfinden. Und da sich Thomas Jane (genial gespielt) leider so fernab jeder Empathie und Identifikationsmöglichkeit bewegt, blieb bei mir beim Einsetzen des Nachspannes nur die Frage übrig, was ich denn da eben gesehen habe.

  • Hmm… ok. Ich habe den Film komplett anders aufgenommen und fand ihn sehr stimmig. Einzig Thomas Janes deutsche Synchronisation hat das Gesamtpaket für mich etwas getrübt. Es ist aber auch so, das ich „recht kulant“ bin im Bezug auf Filmbewertungen. Habe einfach schon so viel schlechtere Werke gesehen. Gerade bei King wurde meiner Ansicht nach schon so viel verhunzt, das 1922 für mich noch eindeutig zu den gelungeneren Adaptionen gehört. Aber trotzdem danke für deinen Beitrag und deine Meinung zum Film ????.