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28 Weeks Later

Futter für die Fans: 2007 legt der Spanier Juan Carlos Fresnadillo mit 28 Weeks Later eine furiose Fortsetzung zu Danny Boyles 28 Days Later nach.

28 Weeks Later - Trailer Deutsch [HD]

Titel28 Weeks Later
Jahr2007
LandGroßbritannien, Spanien
RegieJuan Carlos Fresnadillo
DrehbuchRowan Joffe, Juan Carlos Fresnadillo, Enrique López Lavigne, Jesús Olmo
GenreHorror, Science-Fiction
DarstellerRobert Carlyle, Rose Byrne, Jeremy Renner, Imogen Poots, Mackintosh Muggleton, Harold Perrineau, Idris Elba, Catherine McCormack
Länge96 Minuten
FSKab 18 Jahren freigegeben
VerleihTwentieth Century Fox Home Entertainment

Die Handlung von 28 Weeks Later

7 Monate sind seit dem Ausbruch des Wut-Virus vergangen. Die letzten Infizierten Londons sind vor sechs Monaten gestorben. In District One, einer vom US-Militär verwalteten Sicherheitszone innerhalb der Stadt, soll das gesellschaftliche Leben wieder aufblühen. Nach und nach werden Zivilisten angesiedelt, um die Stadt wieder zu bevölkern. Darunter sind auch Don (Robert Carlyle) und seine beiden Kinder Tammy (Imogen Poots) und Andy (Mackintosh Muggleton). Don beteuert gegenüber seinen Kindern, dass ihre Mutter Alice (Catherine McCormack) vor seinen Augen von Infizierten getötet wurde und er nur mit knapper Not entkommen konnte.

Das Geschwisterpaar findet seine Mutter durch Zufall innerhalb der Quarantänezone Londons. Schnell wird klar, dass sie mit dem Virus infiziert, selber jedoch immun ist. Sollte das Virus erneut ausbrechen, gibt es für das US-Militär nur eine Lösung: Code Red – die gänzliche Vernichtung District Ones…

Schneller, höher, weiter

Kurzum: 28 Weeks Later ist ein gänzlich anderer Film als noch Danny Boyles beklemmender Survivalthriller 28 Days Later. Boyle setzte auf eine ausgeglichene Balance zwischen Momenten des blanken Entsetzens und ruhiger Melancholie. Juan Carlos Fresnadillo, Regisseur der Fortsetzung, hingegen zieht das Tempo drastisch an und folgt dem gängigen Konzept zu Fortsetzungen erfolgreicher Filme: schneller, höher, weiter.

Das macht 28 Weeks Later nicht automatisch zu einem schlechten Film, ganz im Gegenteil ist dieser sogar ungeheuer packend. Das erhöhte Tempo schlägt sich allerdings in mangelnder Tiefe nieder. Waren die Figuren im Vorgänger allesamt Individuen, sieht man hier zu allererst ziemlich stereotype Charaktere, die zwar zum Mitfiebern einladen, aber meist doch nur dazu dienen, den Bodycount in die Höhe zu schrauben.

Die Fortsetzung bietet in der Summe also leichtere Kost und ist deutlich dem Mainstream zugewandt. Trotzdem kann 28 Weeks Later zeitweise mit einer ungeheuren Atmosphäre aufwarten. Insbesondere der Prolog gehört zweifelsfrei zu einem der intensivsten Einstiege in einen Film. Die brüchige Idylle im englischen Landhaus ist nicht von langer Dauer und erneut sind es die Kombination aus druckvollem Score (eine Variation des Klassikers In A House – In A Heartbeat: Don Abandons Alice) und verwackelter Kamera, die den Zuschauer mitten hinein in das Chaos ziehen. Wenn Don völlig erschöpft und außer sich nach seiner dramatischen Flucht durchatmen kann, lösen sich auch vor dem Bildschirm sämtliche Anspannungen auf.

 

Die Überlebenden

Es wird noch einige vergleichbarer Szenen voller Hektik und Panik geben. Ein weiteres Paradebeispiel bietet das Wüten eines Infizierten in einem eng begrenzten Gebiet: eine dicht gedrängte Menschenmenge gibt das Virus in Sekundenschnelle von einem zum anderen Bewohner Neu-Londons. Zwischen das gespenstische Flackern der Beleuchtung mischen sich die panischen Schreie der Eingesperrten, Blut und Speichel spritzen umher – in kürzester Zeit hat ein wahres Massaker stattgefunden. Die anfangs große Gruppe der Überlebenden wird zügig dezimiert, wobei zwei Dinge angenehm in Erinnerung bleiben.

Einerseits wird teils regelrecht gesplattert – wie bereits erwähnt: schneller, höher, weiter (man erinnere sich beispielsweise an das Helikopter-Geschnetzeltes). Andererseits wird mit den Haupt- und vermeintlichen Heldenfiguren wenig zimperlich umgegangen. Denn unter den Darstellern finden sich einige beliebte Gesichter, deren Sympathiepunkte beim Publikum jedoch nicht automatisch eine filmische Lebensversicherung bedeuten.

Fresnadillo  kann bei seiner ersten internationalen Regiearbeit auf eine ganze handvoll namhafter Persönlichkeiten zurückgreifen. Imogen Poots (Black Christmas, Green Room, I Kill Giants) ist an der Seite von Jeremy Renner (The Hurt Locker, Wind River, Hawkeye im Avengers-Universum) und Rose Byrne (Insidious 1 & 2, Sunshine, I Am Mother) zu sehen. Heimlicher Star ist aber der recht undurchsichtig agierende Robert Carlyle (Trainspotting 1 & 2, Ravenous, Hitler – Der Aufstieg des Bösen). In kleineren Rollen finden sich außerdem Idris Elba (Fast & Furious: Hobbs & Shaw, Zwischen zwei Leben, Molly’s Game) und Catherine McCormack (Braveheart, Spy Game).

 

Fazit zu 28 Weeks Later

Fünf Jahre nach dem beklemmenden 28 Days Later legt der Spanier Juan Carlos Fresnadillo mit 28 Weeks Later eine deftige Fortsetzung nach. Weniger Kammerspiel, mehr Action. Weniger Tiefgang, mehr Gore. Dank der flotten Inszenierung bleibt dem Zuschauer kaum Zeit über den fehlenden Tiefgang nachzugrübeln. Nach dem rasanten Einstieg bietet der Film einen kurzen Moment des Luftholens, nur um im Anschluss die Schlinge um den Hals der Protagonisten zusehends enger zu ziehen.

Wie so oft hängt der (Un)Genuss des Films wohl von den persönlichen Vorlieben ab. Wer sich einen ähnlich düsteren Thriller wie den Vorgänger erhofft, wird elitär die Nase rümpfen. Wer sich hingegen mehr Action und Bombast erwartet, wird sich zufrieden zurücklehnen.

Schade, dass Fresnadillo nach 28 Weeks Later nur noch sporadisch in Erscheinung tritt. Da das offene Ende einen möglichen Nachfolger nicht ausschließt und Fans sich eine Fortsetzung der Reihe immer wieder herbeisehnen, ist vielleicht nicht auszuschließen, dass Boyle oder Fresnadillo dafür erneut Platz auf dem Regiestuhl nehmen. Seit der Veröffentlichung des zweiten Teils wurden jedenfalls immer wieder Gerüchte laut. Die Devise ist wohl, einfach weiter abzuwarten.

Unsere Wertung:

 

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