Beim Action-Thriller Acceleration – Gegen die Zeit geben sich einige bekannte Gesichter die Klinke in die Hand. Ob dieser B-Film aber überhaupt genügend an Fahrt aufnimmt, um zu unterhalten , erfahrt ihr in unserer Review!
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No data available.Handlung von Acceleration – Gegen die Zeit
Die schlagfertige Rhona (Natalie Burn) arbeitet als rechte Hand des Gangsters Vladik (Dolph Lundgren), der allerdings in Schwierigkeiten steckt und ihren Sohn entführt, um sich ihrer uneingeschränkten Loyalität zu versichern. Sie bekommt von ihm nun einige Briefumschläge mit Aufträgen, die sie erledigen soll. Die Aufgaben führen sie durchs nächtliche Los Angeles, zu zwielichtigen Leuten, von denen sie verschiedene Dokumente organisieren muss. Dabei sind nicht alle so nett und friedlich wie Gangster Santos (Danny Trejo). Und auch Kane (Sean Patrick Flanery), Vladiks härtester Konkurrent, ist hinter diesen Dokumenten her. Für Rhona beginnt ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit…
Null Spannung, billige Action, künstlicher Look
Acceleration – Gegen die Zeit gesellt sich zu der Schwemme von billig produzierten Action-Filmen, die mit bekannten Namen im Cast zuverlässig ihre Abnehmer zwischen den Grabbeltischen der Elektromärkte und den werbefinanzierten Streaming-Anbietern auf YouTube finden. Dabei genügt sich der Film darin, unmotivierte, lahme Dialog-Szenen und mäßig choreographierte Action-Szenen aneinanderzuklatschen. Spannung kommt hier zu keiner Zeit auf, zumal die beiden Regisseure Michael Merino, von dem auch das dünne Script stammt, und Daniel Zirilli (The Asian Connection) noch nicht einmal dem nächtlichen L.A. irgendwelche atmosphärischen Schauwerte abringen können. Stattdessen tauchen sie Straßen wie auch Innenräume in Rot und Blau, gerne auch durch überall montierte Neonröhren. Das Ergebnis ist ein künstlicher, aseptischer Look, der meist schon mehr an ein schlecht designtes Videospiel erinnert.
Die Action präsentiert sich dementsprechend blutarm und ungelenk. Natalie Burn gibt sich zwar Mühe, dies souverän zu absolvieren, doch das coole Rumgefuchtel mit den Waffen lockt heute keinen Vorschüler mehr hinterm Ofen vor. Und wenn das Feuer dann eröffnet wird, werden wir schließlich mit dem wohl billigsten Mündungsfeuer belohnt, welches man auf einschlägigen Public-Domain-Seiten herunterladen kann. Da ist man sogar froh drüber, wenn eben mal nicht geschossen wird, was nicht bedeuten soll, dass die Nahkämpfe auch nur einen Deut besser umgesetzt wären. Selbst die Anwesenheit von zwei MMA-Kämpfern wie Chuck Lidell und Quinton Jackson wird nicht dazu genutzt, sie mal richtig in Action zu zeigen.
Der Cast als Verkaufsargument
Das einzige, das also für Acceleration – Gegen die Zeit spricht, ist sein Cast. Doch auch hier wird Augenwischerei betrieben, denn man sieht, wie schon erwähnt, weder Lidell noch Rampage Jackson in Aktion, noch darf sich Dolph Lundgren (Universal Soldier, The Expendables) als Action-Hero auszeichnen, wobei er hier ja den vermeintlich Bösen mimt. Lundgren sitzt die meiste Zeit vor einem Monitor und gibt Rhona Anweisungen. Nur zu Beginn und am Ende darf er selbst in die Handlung eingreifen, wovon man dank schneller Schnitte nicht viel sieht. Der schwedische Altstar war wahrscheinlich kaum länger als zwei Tage am Set und läuft auf Automatik. Er wird im Deutschen wenigstens von Stammsprecher Manfred Lehmann gesprochen, wodurch er sich von den anderen Sprechrollen abhebt, denn ansonsten erweist sich auch die deutsche Synchronisation als eher grausig.
Natalie Burn begann ihre Karriere als Ballerina, und das Skript gibt ihr sogar zweimal die Möglichkeit, ihre Beweglichkeit vor der Kamera zu beweisen. Allerdings machen ihr dabei die Choreographie wie auch die Kameraführung einen Strich durch die Rechnung, glänzen kann sie hier nicht. Ich will nicht ausschließen, dass sie vielleicht Leading-Lady-Qualitäten hätte, doch die miese Regie des Duos Merino und Zirilli lässt hier einfach nichts zu. Aber auch ihre sonstigen Rollen in billigen B-Movies oder auch bei The Expendables 3 sprechen nicht gerade dafür.
Sean Patrick Flanery (Der blutige Pfad Gottes, Suicide Kings) hat schon bessere Zeiten gesehen, macht aber das beste daraus und chargiert als brutaler Gangster-Boss, dass die Schwarte kracht. Danny Trejo nimmt ja bekanntlich jeden Scheck mit und war für seinen Mini-Auftritt wohl nur wenige Stunden vor Ort. Der ewige Nebendarsteller Al Sapienza (Die Sopranos, Godzilla) bringt mit seinem Charaktergesicht sogar unerwartete Klasse auf den Screen.
Unser Fazit zu Acceleration – Gegen die Zeit
Weder als Actionfilm noch als Thriller wirklich brauchbar, ist Acceleration – Gegen die Zeit vor allem eins – Zeitverschwendung! Der illustre Cast kann das dünne Script und die uninspirierte Inszenierung einfach nicht auffangen, wenn auch einige Auftritte für sich allein gar nicht mal so schlecht sind. Der Film will einfach nie mehr sein als ein billiges Produkt, das einfach nur irgendwie seinen Weg ins Sortiment seiner Abnehmer findet. Den Endverbraucher in irgendeiner Weise zu unterhalten, schien nie eine Option gewesen zu sein. Acceleration – Gegen die Zeit macht es sich im Meer gleichartiger Billig-Produkte gemütlich, die nur darauf erpicht sind, von unbedarften Kunden gekauft und geglotzt zu werden, die auf die einst verheißungsvollen Namen auf dem Cover hereingefallen sind.
Der Film ist seit dem 26. Juni als Video on Demand und ab dem 3. Juli 2020 als DVD & Blu-ray erhältlich!
Unsere Wertung:
© Tiberius Film