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ALIBI.COM

Seitensprung gefällig? Oder doch lieber mit den Kumpels nach Vegas fliegen, statt den Hochzeitstag mit der buckligen Verwandtschaft feiern zu müssen? Für jede erdenkliche Situation, schaffen sie die perfekten Rahmenbedingungen: Willkommen, bei ALIBI.COM

 

TitelALIBI.COM
Jahr2017
ProduktionslandFrankreich
RegiePhilippe Lacheau
DrehbuchPhilippe Lacheau, Julien Arruti, Pierre Dudan
GenreKomödie
DarstellerPhilippe Lacheau, Élodie Fontan, Julien Arruti, Tarek Boudali, Nathalie Baye, Didier Bourdon, Medi Sadoun, Vincent Desagnat
Länge89 Minuten
FSKAb 6 Jahren freigegeben
VerleihStudioCanal
Cover von "ALIBI.COM"
Cover von „ALIBI.COM“ by ©STUDIOCANAL

Story

Der Geschäftsmann „Greg“ (Philippe Lacheau) führt zusammen mit seinem Partner „Augustin“ (Julien Arruti) die Firma „Alibi.com“. Diese ist spezialisiert auf, wie der Name schon sagt, Alibis für Kunden jeglicher Art. Sie schaffen die perfekten Rahmenbedingungen für jeden, der etwas verbergen möchte. Ob es ein Seitensprung, ein geheimer Urlaub mit Freunden oder ein Lottogewinn ist, der geheim gehalten werden soll.

Eines Tages lernt „Greg“ die schöne „Flo“ (Élodie Fontan) kennen und verliebt sich in sie. Unglücklicherweise hasst sie nichts mehr, als Schwindler und Betrüger und so muss er zwangsläufig schon bei seiner Berufsbezeichnung lügen. Aus dieser Spirale kommt er nicht mehr heraus und als „Flo“ ihm ihre Eltern vorstellt, stellt sich heraus, dass ihr Vater einer der treuesten Kunden bei „alibi.com“ ist.

Zusammen mit ihrem neuen Partner „Medhi“ (Tarek Boudali) versuchen sie nun alles um ihre Identität und die Machenschaften des Vaters geheim zu halten. Immer unter den sehr misstrauischen Augen von „Flo“, die schon bald eine Ahnung hat, dass etwas nicht stimmt.

Mehdi (Tarek Boudali), Augustin (Julien Arruti) und Grégory Van Huffel (Philippe Lacheau) in "Alibi.com"
v.l.: Mehdi (Tarek Boudali), Augustin (Julien Arruti) und Grégory Van Huffel (Philippe Lacheau) in „Alibi.com“ by „©STUDIOCANAL“

Cast

Philippe Lacheau, der Schauspieler, Regisseur und zugleich Drehbuchautor ist, war lange in diversen französischen TV-Shows zu sehen. Nachdem er bereits bei „Project: Babysitting“ und „Ab in den Dschungel“ alle 3 Rollen ausgefüllt hat, zeigt er sich auch bei „alibi.com“ als Tausendsassa. So legt er in der Hauptrolle als „Grégory Van Huffel“ eine durchaus ansprechende Leistung hin und man muss vor so viel Talent einfach den Hut ziehen.

Seine Flamme „Flo Martin“ wird von Élodie Fontan gespielt. Sie sieht gut aus und hat auch schauspielerisch einiges drauf. Vor allem ihre Mimik sticht heraus. Eine Bereicherung für den Film.

Julien Arruti und Tarek Boudali verkörpern als „Augustin“ und „Mehdi“ das totale Chaos. Hier der komplexbeladene, eifersüchtige „Augustin“, auf der anderen Seite „Mehdi“, welcher an einer starken Form der Narkolepsie leidet. Ohne sie wäre „Grégory“ wohl längst aufgeflogen. Beide versprühen eine Menge Charme.

Bleibt noch das Ehepaar „Madame Martin“ Nathalie Baye und „Gerard / Jean-Claude“ Didier Bourdon zu nennen. Festgefahren und voneinander gelangweilt, quälen sie sich durch die Ehe. Doch der Mann weiß sich durch „alibi.com“ zu helfen. Bis zu dem einen besagten Tag. Sehr liebenswert die beiden, die auch durchaus die „Sau rauslassen“ können.

Monsieur Martin (Didier Bourdon) hat ein Problem in "Alibi.com"
Monsieur Martin (Didier Bourdon) hat ein Problem in „Alibi.com“ by „©STUDIOCANAL“

Schauplätze

Die Szenen spielen sich in der Firmenzentrale, einem vornehmen Hotel, einer Strandbar, einem spießigen Weingut und diversen Straßen dazwischen ab. Chaos ist überall garantiert.

Narkoleptiker Mehdi (Tarek Boudali) schläft bei einem Ablenkungsmanöver mit einer aufstrebenden Sängerin (Nawell Madani) und Grégory (Philippe Lacheau) ein in "Alibi.com"
Narkoleptiker Mehdi (Tarek Boudali) schläft bei einem Ablenkungsmanöver mit einer aufstrebenden Sängerin (Nawell Madani) und Grégory (Philippe Lacheau) ein in „Alibi.com“ by „©STUDIOCANAL“

Form

Das Drehbuch basiert auf einer sehr guten Idee und die Gagdichte ist abschnittsweise sehr hoch. Zudem sind einige witzige Hommagen an Filme, wie „Star Wars“, „Bloodsport“ oder „The Fast and The Furious“ eingebaut. Die Kameraarbeit ist gelungen und stellt alles ins rechte Licht, bei schnelleren Aktionen nimmt sie Fahrt auf, ohne zu verwirren.

Flo (Élodie Fontan) gibt Grégory (Philippe Lacheau) zu verstehen, dass sie keine Lügner mag in "Alibi.com"
Flo (Élodie Fontan) gibt Grégory (Philippe Lacheau) zu verstehen, dass sie keine Lügner mag in „Alibi.com“ by „©STUDIOCANAL“

Hintergrund

„ALIBI.COM“ ist einer der ersten Filme von „Philippe Lacheau“. Dafür, dass er sowohl das Drehbuch geschrieben, als auch Regie geführt und die Hauptrolle gespielt hat, ist der Film eine runde Sache geworden.

Behandelt wird das Verhältnis der Menschen zum Fremdgehen in der heutigen Zeit. Nie war es so einfach jemanden kennen zu lernen. Ob für einen Flirt, eine normale Unterhaltung oder einen One Nicht Stand. Im Internet ist alles sofort verfügbar. Ohne Mühe und ohne nachzudenken, findet sich so mancher schnell in einer misslichen Lage, etwa wenn er/sie eine(n) Freund(in) hat.

Dass das Reflektieren oft erst dann einsetzt, wenn alles schon zu spät ist, ist typisch für das menschliche Verhalten und der Film versucht uns hier ein wenig die Augen zu öffnen, indem er diese Situation etwas überspitzt auf die Schippe nimmt.

Grégory Van Huffel (Philippe Lacheau), Madame Martin (Nathalie Baye) und Flo Martin (Élodie Fontan) in "Alibi.com"
v.l.n.r.: Grégory Van Huffel (Philippe Lacheau), Madame Martin (Nathalie Baye) und Flo Martin (Élodie Fontan) in „Alibi.com“ by „©STUDIOCANAL“

Genre & Fazit

Wie eben geschrieben, basiert „ALIBI.COM“ auf einer sehr guten Idee. Die ersten Minuten schlagen sofort ein und man freut sich auf so vieles mehr. Leider flacht der Film daraufhin ab und man wartet recht lange, bis er wieder an Fahrt aufnimmt. Gegen Ende hin wird es noch einmal rasant. Die Gag-Dichte ist anfangs sehr hoch und hier und da lugt die komplette Spielzeit eine Pointe hervor, doch für meinen Geschmack konnte das hohe Anfangsniveau leider nicht lange genug gehalten werden.

Ich wurde dennoch gut unterhalten und habe einige Male gelacht, der Streifen kam im Saal insgesamt gesehen recht gut an. Die Protagonisten gefielen mir durch die Bank weg, sehr gut. Auch die Balance zwischen treuen Familienmenschen und zärtlicher Harmonie und dem Fremdgehen und Lügen, fand ich sehr gut dargelegt.

Empfehlen ihn euch anzusehen, kann ich ohne schlechtes Gewissen. Es ist „Trash-Comedy“ vom Feinsten. Mit z.B. „Casino Undervocer“ kann „ALIBI.COM“ jedoch nicht mithalten. Solide Komödie für einen seichten Filmabend. Leider zu viel Potential liegen lassen, sonst hätte er die Spitzengruppe angreifen können. So nur Mittelmaß.

Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:

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© Studiocanal

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