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10 Reasons Why (Not): Alice in Borderland

Eine neue japanische Netflixserie kann man seit dem 10. Dezember auch hierzulande streamen. In Alice in Borderland geht es um ein perfides Spiel um Leben und Tod in Tokio, wo auf einen Schlag fast alle Menschen verschwunden zu sein scheinen. Ob die Serie die Spannung halten kann, die die Prämisse verspricht, lest ihr in dieser Ausgabe von 10 Reasons Why (Not).

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TitelAlice in Borderland
Jahr2020
LandJapan
RegieShinsuke Sato
DrehbuchYoshiki Watabe, Yasuko Kuramitsu, Shinsuke Sato
GenreSerien
DarstellerKento Yamazaki, Tao Tsuchiya, Nijiro Murakami, Yuki Morinaga, Keita Machida, Ayaka Miyoshi, Dori Sakurada, Aya Asahina, Shuntaro Yanagi, Yutaro Watanabe, Ayame Misaki, Mizuki Yoshida, Tsuyoshi Abe, Nobuaki Kaneko, Sho Aoyagi, Riisa Naka
Länge8 Folgen jeweils ca. 50 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihNetflix
Das deutsche Plakat der Serie Alice in Borderland
Das deutsche Poster zu Serie © Netflix

Alice in Borderland – eine rasante Manga-Adaption

Arisu, ein planloser und arbeitsloser junger Videospiel-Freak, findet sich plötzlich in einer seltsamen, menschenleeren Version von Tokio wieder, in der er und seine Freunde sich in gefährlichen Spielen messen müssen, um zu überleben. In dieser seltsamen Welt trifft Arisu auf Usagi, eine junge Frau, die allein durch die Spiele navigiert. Gemeinsam machen sie sich auf, ein Geheimnis nach dem anderen zu lüften, wobei sie ihr Leben riskieren und sich der Frage stellen, was es bedeutet, zu leben.



„Alice in Borderland“ basiert auf einem Survival- und Thriller-Manga (ursprünglich im Magazin „Weekly Shonen Sunday“ veröffentlicht) von Haro Aso. Die Regie der Serie führt Shinsuke Sato und in den Hauptrollen sind Kento Yamazaki (Kingudamu, The Disastrous Life of Saiki K) und Tao Tsuchiya (Library Wars: Book of Memories, Mare) zu sehen.

Arisu (Kento Yamazaki) und Usagi (Tao Tsuchiya) stehen in einem dunklen Raum. Er schaut erschrocken aus, sie hingegen wirkt entschlossen.
Konzentriert mitten im Spiel: Arisu und Usagi © Netflix

10 Reasons Why (Not)

(In unserem Kritikformat werden wir die Argumente, die für oder gegen einen Serienmarathon sprechen, ohne große Spoiler auf 10 Punkte kompakt bündeln. Abschließend gibt es eine Pro-Kontra-Gegenüberstellung mit einem kurzen Fazit. Dabei geht es uns nicht um eine folgenweise Analyse, sondern darum, auf gute Serien Appetit zu machen und vor schlechten Serien zu warnen, um für etwas Überblick im Serien-Dschungel zu sorgen.)

1. Alice in Borderland würfelt bekannte Teile neu zusammen

Wer die Inhaltsangabe von Alice in Borderland überfliegt, bei dem dürften doch einige Assoziationen geweckt werden. Todesspiele kennt man nicht erst seit dem Boom von Escape Room Filmen. Bis heute die Referenz schlechthin in diesem Subgenre ist selbstverständlich die Saw-Reihe rund um die perfiden Prüfungen des Jigsawkillers. Und auch Geschichten, bei denen ein Großteil der Menschheit vom einen auf den anderen Moment vom Erdboden verschluckt scheinen, gibt es schon mit prominenten Namen, wie der Serie The Leftovers. Trotz der bekannten Versatzstücke macht die Mangaadaption keinen verbrauchten Eindruck und verknüpft die bekannten Tropes zu einem frischen, neuen Mix. Selbst diejenigen, die meinen schon alles in diesem Rätselgenre gesehen und gelöst zu haben, werden in Alice in Borderland noch die ein oder andere Überraschung erleben.

Arisu (Kento Yamazaki) schaut erstaunt. Im Hintergrund sieht man feiernde Menschen.
Arisu (Kento Yamazaki) ist der Protagonist der Serie © Netflix

2. Die Geschichte startet rasant

Nur kurz nimmt man sich Zeit um die Handlungsträger einzuführen. Montageartig wird das Trio vorgestellt, das von Jetzt auf Gleich dann in ein Rätsel verwickelt wird, bei dem jeder seine individuellen Stärken einbringen muss. Gelingt es den Protagonisten nicht schnell zu begreifen, wie ernst die Lage ist, droht auch ihnen schnell das Schicksal der Verschwundenen.

3. Die Serie traut sich kompromisslos zu sein

Oftmals unterscheiden sich Standardserien von denen, über die man länger sprechen wird, in einem Punkt, der Konsequenz. So gelingt es auch Alice in Borderland an einer bestimmten Stelle das Publikum zu schocken, ob der dargebotenen Härte, die man in anderen Serien wohl nicht gewagt hätte. Die spezielle Szene soll natürlich jeder Zuschauer selbst erleben, daher bleiben wir hier spoilerfrei und kündigen lediglich einen emotionalen Paukenschlag an.

4. Mit der Hauptfigur fiebert man gern mit

Die Serie glänzt mit zahlreichen Anspielungen auf Alice im Wunderland, daher auch der Titel. Doch auch die Hauptfigur Arisu ist damit direkt gemeint, spricht man seinen Namen im Original wie den von Alice aus. Parallel zur Handlung des Märchenklassikers erkundet der Zuseher an der Seite des Helden eine neue Welt mit ihren Eigenheiten und dem perfiden Regelwerk des Todesspiels. Dabei gelingt es Kento Yamazaki als nahbarer, leicht unbeholfener Charakter viele Anknüpfungspunkte für Jugendliche zu bieten, um sich mit dem jungen Gamer identifizieren zu können. Man freut sich, wenn er dann in den Spielen über sich hinauswächst und peu à peu an Selbstvertrauen gewinnt. Aber auch die Tiefschläge, die er durchmacht, gehen einem nahe. Arisu ist einfach ein sympathischer Protagonist, den man ins Herz schließen muss.

5. Alice in Borderland sieht top aus

Die dystopische Szenerie des menschenverlassenen Tokio erwacht auch aufgrund der tollen Optik zum Leben. Die Effekte, mit denen man vor allem bei den Spielen nicht gerade geizt, sehen hochwertig aus. Sogar digitale Raubkatzen oder Explosionen können mit Hollywoodproduktionen mithalten. Erst die realistische Visualisierung sorgt dafür, dass die Bedrohlichkeit auf das Publikum überspringen kann.

Usagi (Tao Tsuchiya) kniet auf dem Balkongeländer. Sie trägt schwarze Schuhe, eine dunkle Hose, ein rotes Top und darüber eine grüne Jacke.
Usagi hat schon Erfahrung mit den Spielen gesammelt © Netflix

6. Die Spielregeln sind verständlich …

Anders als in den oben angeführten Vergleichstiteln aus dem Filmbereich ist es bei Alice in Borderland umso schwieriger das Pacing von Folge zu Folge aufrecht zu halten. Weder darf das Spielprinzip hinter den Rätseln zu schnell durchschaut werden, noch darf ein unglaubwürdiger Twist den nächsten jagen. Da man schnell die Lust am Miträtseln verliert, wenn man das Gefühl hat, man wird durch konstruierte Komplexität an der Nase herumgeführt, müssen im Serienformat die Regeln deutlich kommuniziert werden. Das gelingt in der Mangaverfilmung exzellent durch die Verknüpfung mit dem Spielkartensystem.

7. … und die Rätsel abwechslungsreich und spannend

In den Einzelfolgen steht meist dann ein großes Spiel im Zentrum der Handlung. Abwechslung birgt das erwähnte System aus Spielkategorien und Schwierigkeitsgraden, das an die Motive des Kartenspiels angelehnt ist. Daraus ergeben sich unterschiedliche Arten von Herausforderungen, die mal solo, mal im Kollektiv zu lösen sind. Über die zehn Folgen der Staffel hinweg hat man es noch gekonnt geschafft Wiederholungen zu umschiffen und immer wieder frischen Wind zu erzeugen.

8. Das offene Ende lässt auf eine gut geplante Fortsetzung hoffen

Auch ohne auf das konkrete Ende einzugehen darf gesagt sein, dass Alice in Borderland noch zahlreiche offene Rätsel am Horizont erahnen lässt. Der Cliffhanger weist deutlich darauf hin, dass man schon genau weiß, wie man eine potentielle Fortsetzung weiterhin spannend erzählen will. Und der mögliche Schwierigkeitsgrad der neuen Spiele macht wahnsinnig neugierig auf das, was Arisu und seine neuen Gefährten noch erwartet.

Arisu, Karube und Chota stehen nachts inmitten einer menschenleeren Kreuzung. Im Hintergrund sieht man Hochhäuser und einen Ubahneingang.
Die drei Freunde sind überrascht, als plötzlich Tokio menschenleer ist © Netflix

9. Für japanische Verhältnisse typischer Hang zum Overacting

Wenn man sich bislang eher selten mit japanischen Filmen und Serien anfreunden konnte, wird man sich auch mit diesem Format schwertun. Typisch für das fernöstliche Schauspiel ist das verhältnismäßig lange Ausreizen von dramatischen Szenen, das man hierzulande wohl am ehesten mit Seifenopern assoziiert. Auf diese Eigenart muss man sich einlassen können, um der bedrohlichen Atmosphäre nicht ihre Seriosität abzusprechen.

10. Im Mittelpart hängt Alice in Borderland etwas durch

Die ersten drei Folgen sind hochspannend und steuern schon auf einen frühen, vorläufigen Höhepunkt zu. Danach tut sich die Serie etwas schwer das Anfangstempo zu halten und hat dann doch ein paar kleinere Längen. Vor allem, wenn man etwas mehr über die Hintergründe und Zusammenhänge abseits des Spiels erzählt bekommt, wirkt die Geschichte etwas überfrachtet an Nebenfiguren, die dann leider nicht genug Raum zur Entwicklung bekommen. Nach dieser etwas unausgewogenen Worldbuildingphase gelingt es aber mit Bravour zum Finale das Tempo nochmal exzellent zu verschärfen.

Pro: 8 Contra: 2

Unser Fazit zu Alice in Borderland

Alice in Borderland ist kurzweilig, extrem spannend und macht definitiv Lust auf mehr. Über eine kürzere Durststrecke im Mittelteil kann man getrost hinweg schauen und wird mit einem rasanten Cliffhanger-Ende belohnt. Die Serie vereint das Positive aus Escape Room und Battle Royale, würzt das ganze mit einer Prise Matrix-Dystopie und ist vor allem für Freunde japanischer Filme und Serie eine absolute Empfehlung. Doch auch, wenn man schlicht gern als Zuschauer miträtselt, bietet die Mangaadaption einige frische Ideen und weiß mehrfach zu überraschen.

Alice in Borderland kann seit dem 10. Dezember komplett bei Netflix gestreamt werden.

Unsere Wertung:

 

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