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Berlin Falling

Frank Balzer ist auf dem Weg nach Berlin um dort seine Tochter abzuholen. Unterwegs nimmt er einen Fremden mit. Und der hat ganz eigene Pläne…

TitelBerlin Falling
Jahr2017
ProduktionslandDeutschland
RegieKen Duken
DrehbuchChristoph Mille
GenreThriller
DarstellerKen Duken, Tom Wlaschiha, Kida Khodr Ramadan, Marisa Leonie Bach, Tim Wilde
Länge91 Minuten
FSKAb 16 Jahren freigegeben
VerleihNFP
Cover von "Berlin Falling"
Cover von „Berlin Falling“ by ©NFP marketing & distribution

Story

Frank Balzer ist am Ende. Er trinkt und schläft den ganzen Tag. Seine Tochter lebt bei seiner Ex-Frau. Doch nun steht Weihnachten vor der Tür, das Fest der Liebe. Zu diesem Anlass fährt er mit dem Auto nach Berlin um sie dort abzuholen. Unterwegs nimmt er einen Tramper mit, der sehr freundlich und aufgeschlossen wirkt. Doch unterwegs offenbaren sich die wahren Gründe, warum dieser unbedingt nach Berlin will. Es beginnt ein Kampf um Leben und Tod in dem auch vor Gewalt und Psychoterror nicht Halt gemacht wird. Doch das Schlimmste ist, dass Andreas, Franks Tochter, Lilly in seiner Gewalt hat.

 

Cast

Frank Balzer wird von Ken Duken verkörpert, den man aus Filmen wie „Zweiohrküken“ oder „Das Wunder von Kärnten“ kennt, auch in „Inglourious Basterds“ hatte er eine kleine Rolle. Er verkörpert einen gebrochenen Mann, der seine Probleme im Alkohol zu ertränken versucht. Sein Charakter hat stark cholerische Züge und er ist nicht wirklich gut in sozialen Kontakten. Während des Roadtrip wechselt seine Position des Öfteren, mal hat er die Oberhand, mal fällt er in sich zusammen. Dieses Wechselbad der Emotionen bringt er wirklich überzeugend rüber.

Tom Wlaschiha gibt den undurchsichtigen „Andreas“. Er war unter anderem in „München“, „Anonymus“ und der Fernsehserie „Game of Thrones“ zu sehen. Seine Rolle hat psychopathische Züge. Erst gibt er sich offen, lustig, sogar leicht nervig, doch plötzlich wechselt er auf eiskalt und zu allem bereit. Seine Mimik macht dabei sehr viel aus und unterstreicht diese faszinierende Inszenierung.

Harte Blicke in "Berlin Falling"
„Berlin Falling“ by ©NFP marketing & distribution

Schauplätze

Fast die gesamte Laufzeit über spielt der Streifen im Auto von Frank Balzer. Er fährt und Andreas sitzt auf dem Beifahrersitz. Für einige kleine Pausen steigen sie kurz aus, dann sieht man mal einen Kiosk oder ein Restaurant. Ein paar Minuten jedoch befinden sie sich auch in einem Keller, der sehr bedrohlich wirkt, gerade weil er eine so realistische und bekannte Kulisse bildet. Gerade diese Beschränkung auf nur sehr wenig Platz, lässt das beklemmende Gefühl nie völlig verschwinden.

Es geht zur Sache in "Berlin Falling"
Es geht zur Sache in „Berlin Falling“ by ©NFP marketing & distribution

Form

Ken Duken setzt in seinem Film auf ein omnipräsentes, beklemmendes Gefühl. So kann der Zuschauer sich sehr gut mit Frank identifizieren. Die Kamera ist auch meistens sehr nah am Geschehen und fängt jede kleine Regung auf. So kann man kleine Nuancen bemerken, die sonst wohl untergehen würden. Es wird sehr viel Wert auf Mimik gelegt und die setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Beide Akteure spielen ihre Rollen sehr überzeugend. Der Ton ist klar und meist ziemlich laut. Ein auffallender Soundtrack ist nicht vorgesehen, leise Musikuntermalung wird hier bevorzugt.

 

 

Hintergrund

Der Schauspieler Ken Duken hatte die Idee zum Film und liefert hier gleichzeitig sein Debüt als Regisseur ab. Das Drehbuch stammt von Christoph Mille.

Gedreht wurde in Berlin und Brandenburg, die Kosten beliefen sich auf ca. 2 Mio. Euro.

Weltpremiere feierte „Berlin Falling“ beim „Shanghai International Film Festival“, Europapremiere feierte er beim „Filmfest München“.

Vom 13. – 15. Juli 2017 wurde der Film exklusiv in den deutschen Kinos gezeigt.

Behandelt wird das Thema Terrorismus. Beweggründe und Durchführung von Anschlägen. Welche Vorbereitungen müssen die Täter treffen? Welche Opfer müssen sie bereit sein zu bringen? Aber auch die Rolle vermeintlicher Zivilisten wird beleuchtet. Wie gehen Bürger mit so einer Situation um? Kann man Menschen manipulieren und wenn ja, wie und wie stark? Sind die Einsätze in Afghanistan und im Irak richtig? Welche Auswirkungen hat es auf die Soldaten und Führungskader? Wie operieren Terrorgruppen in ihrer Öffentlichkeitsarbeit?

Ken Duken & Tom Wlaschiha als "Frank Balzer" & "Andreas" in "Berlin Falling"
Ken Duken & Tom Wlaschiha als „Frank Balzer“ & „Andreas“ in „Berlin Falling“ by ©NFP marketing & distribution

Genre & Fazit

„Berlin Falling“ versetzt den Zuschauer in die Situation von „Frank“. Ein Zivilbürger wie fast alle anderen auch, wird im Prinzip völlig unverschuldet in eine Terrorplanung hineingezogen. Es wird uns vor Augen geführt, wie schnell so etwas gehen kann, wie machtlos man ist und welche Druckmittel gegen einen verwendet werden können.

Mich hat der Film von Anfang an stark interessiert, da mich die gesamte Thematik fasziniert. Was lässt Menschen so etwas tun? Die menschliche Psyche ist unergründlich. Etwa der rasante Wechsel von Andreas‘ Persönlichkeit. Es gibt hunderttausende Leute da draußen, die nur eine Fassade aufrecht erhalten.

Die Inszenierung dieses Wettkampfs um Leben und Tod ist überaus bedrückend und emotional. Auch weil die Machtpositionen der beiden immer mal wechselt und auch moralische Aspekte einfach verschwimmen, je tiefer man gräbt.

Mir hat „Berlin Falling“ sehr gut gefallen und auch gefesselt. Zu faszinierend gespielt sind die Rollen und ist die Thematik aufbereitet. Für alle, die sich für Terrorismus und alles darum herum interessieren, kann ich den Streifen wärmstens empfehlen!

Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:

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© NFP marketing & distribution

1 Kommentar

  • Gehört definitiv zu den besseren deutschen Filmen. Die Spannung wird recht hoch gehalten und das Spiel von Tom Wlaschiha hat mich sehr beeindruckt.