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Die Überlebenskünstler in Bis zum Untergang

Bis zum Untergang

Wie bereitet man sich bestmöglich darauf vor, falls eines Tages die Gesellschaft vollständig in sich zusammenbricht? Seien es plötzliche Naturkatastrophen, der Kollaps des Weltwirtschaftssystems oder eine globale Seuche -Die sogenannten Prepper wären auf jeden Fall gerüstet. Im kanadischen Netflix-Film Bis zum Untergang wird sich genau dieser Gruppe zwischen Verschwörungstheoretikern und Überlebensspezialisten gewidmet. Ob der Einblick in diese Subkultur in Form eines Survival-Thrillers packende Unterhaltung bietet, erfahrt ihr im Folgenden.

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TitelBis zum Untergang (OT: Jusqu’au déclin)
Jahr2020
LandKanada
RegiePatrice Laliberté
DrehbuchPatrice Laliberté, Nicolas Krief, Charles Dionne
GenreThriller
DarstellerMarc Beaupré, Réal Bossé, Marylin Castonguay, Guillaume Cyr, Isabelle Giroux, Marc-André Grondin, Guillaume Laurin, Marie-Evelyne Lessard
Länge83 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihNetflix
Das Poster von Bis zum Untergang
Das englischsprachige Hauptplakat © Netflix

Bis zum Untergang – Der Prepping-Thriller

Im Zuge einer allgemeinen Katastrophenvorbereitung nimmt Familienvater Antoine (Marc Beaupré) an einem Programm zum Überlebenstraining teil, das Alain (Réal Bossé) in seinem autarken Refugium durchführt. Die Gruppe macht sich auf einen natürlichen, wirtschaftlichen oder sozialen Zusammenbruch gefasst und absolviert Übungen, die sie auf alle Arten von Apokalypsen vorbereiten sollen. Doch die Katastrophe, die letztendlich über sie hereinfällt, ist völlig anders als sie es erwartet hatten.

Die komplette Gruppe der Teilnehmer steht mit Ausrüstung und Bewaffnung auf einer großen Schneefläche
Waffen für die Selbstverteidigung © Netflix

Kaum Exposition, schneller Spannungsanstieg

Nach einer kurzen Einführung geht es in Bis zum Untergang ziemlich schnell zur Sache. Das Setting wird dabei nicht groß erklärt, getreu der Devise „show, don’t tell“. Da die Idee des Überlebenscamps auch ziemlich selbsterklärend ist und die einzelnen Teile peu à peu auch dann vom Leiter der Gruppe sowohl den Teilnehmern als auch dem Zuschauer erläutert werden, ist man durch die Erzählweise nahezu selbst unsichtbares Mitglied des Survival-Seminars. Es entsteht schnell eine hohe Immersion und ein starker Sog.

Man begleitet dann die Kennenlernphase und die verschiedenen Übungen, die der Exposition dienen, über einige Minuten, aber schon ein einziges unvorhergesehenes Ereignis reicht, damit aus der Theorie Ernst wird.

Zwei Teilnehmer stehen zusammen in einem Gewächshaus in Bis zum Untergang
Francois und Rachel im Gewächshaus © Netflix

Es geht ums nackte Überleben

Schon einzelne Sätze der Charaktere genügen, um zu sehen, wie hoch die Bereitschaft ist, sich und seine Familie im Ernstfall zu schützen. Der Film macht ohne Umschweife klar, dass es hier nicht darum gehen wird, gemeinsam durch die Apokalypse zu kommen. Alle Teilnehmer wollen vom Survival-Guru das Rüstzeug bekommen, um sich gegen ALLES verteidigen zu können. Dabei sind die Szenarien, vor denen die Figuren jeweils Angst haben, erschreckend aktuell. Was passiert etwa, wenn die globale Finanzindustrie kollabiert oder die Flüchtlinge das Land überfluten? Man kann durchaus sagen, dass alle Personen zur Kategorie Verschwörungstheoretiker gehören. Dementsprechend ist Paranoia, Misstrauen und Skepsis allgegenwärtig.

Die Teilnehmer sitzen beim Abendessen zusammen an einem Tisch, am Kopf sitz der Trainer des Camps, auf dem Tisch diverse Speisen
Alain (Réal Bossé) ist der Trainer des Camps © Netflix

In Bis zum Untergang werden keine Gefangenen gemacht

Auch wenn die einzelnen Darsteller sicherlich keine Höchstleistungen abliefern müssen und auch kaum genug Hintergrund bekommen, um tiefere Sympathien zu wecken, machen doch alle einen soliden Job. Speziell Réal Bossé sorgt in seinen Dialogen dafür, dass man ihm gut und gerne den goldenen Aluhut aufsetzen möchte.

Der Film ist kurzweilig und legt nicht sonderlich viel Wert darauf, große Persönlichkeiten aufzubauen. Einerseits ist das bei der geringen Lauflänge verständlich, da man so wirklich nicht Gefahr läuft, das durchweg hohe Tempo zu verlieren. Andererseits wäre etwas mehr Bindung zu den Figuren nicht verkehrt, damit es den Zusehern nicht ganz so kalt lässt, wenn jemand zu Tode kommt.

Beim Training kommt es zu einer Explosion auf einer freien beschneiten Fläche
Auch Sprengstoffeinsatz wird gelernt © Netflix

Die idyllische Natur kann man kaum genießen

Das winterliche Kanada ist für viele ein Sehnsuchtsort. Bis zum Untergang ist selbstverständlich nicht so bildgewaltig und episch wie The RevenantDennoch sieht man in der ein oder anderen Totalen, wie schön die fast unbefleckte Natur hier noch ist. Gerne hätte man noch ein paar Landschaftspanoramen einbauen können, aber dafür nimmt sich der Film innerhalb der 83 Minuten wenig Zeit. Schade für Naturliebhaber, aber gut fürs Pacing.

Die Camper sitzen in der Dunkelheit um ein Lagerfeuer in Bis zum Untergang
Am Lagerfeuer lernen sich die Teilnehmer kennen © Netflix

Unser Fazit zu Bis zum Untergang

Dem kanadischen Thriller gelingt es, die Essenz des Preppings innerhalb weniger als 90 Minuten einzufangen und dann die vermeintlich auf alles vorbereitete Gruppe bloßzustellen. Wenn man denkt, man könne sich für alle Szenarien vorbereiten und sei dann im Ernstfall 99% der Normalbevölkerung den entscheidenden Schritt voraus, sollte man auch innerhalb eines „Trainings“ doch nicht sofort überreagieren, wenn etwas Ungeplantes passiert. Bis zum Untergang zeigt diese spontanen Reaktionen und potentiellen Konflikte in plausibler und nachvollziehbarer Weise.

Auch die Actionszenen und Kämpfe sind realistisch, teils sogar schon recht hart. Leider ist die Distanz zu den Figuren etwas zu groß, um noch mehr mitzufiebern. Dennoch hat der Film genau die richtige Laufzeit, um das Spannungsniveau konstant oben zu halten. Sicherlich ist das Survival-Drama kein cineastisches Highlight, aber für einen adrenalinhaltigen Ausflug ins winterliche Kanada kann man getrost zugreifen!

Bis zum Untergang ist seit dem 27. März 2020 bei Netflix abrufbar.

Unsere Wertung:

 

 

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© Netflix

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