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Amy (Kaitlyn Dever) und Molly (Beanie Feldstein) in Booksmart freudig auf dem Weg zum Abschlussfest

Booksmart

Die besten Freundinnen Molly (Beanie Feldstein) und Amy (Kaitlyn Dever) haben sich während ihrer Highschool-Zeit ganz auf ihre Zukunft und Karriere konzentriert und das Partyleben komplett außer Acht gelassen. Letzteres holen sie in der Nacht vor dem Abschlussfest nach. Ist Booksmart eine gelungene Party? 

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TitelBooksmart
Jahr2019
LandUSA
RegieOlivia Wilde
DrehbuchSusanna Fogel, Emily Halpern, Sarah Haskins, Katie Silberman
GenreKomödie
DarstellerKaitlyn Dever, Beanie Feldstein, Skyler Gisondo, Billie Lourd, Lisa Kudrow, Will Forte, Jason Sudeikis, Noah Galvin, Diana Silvers, Molly Gordon
Länge102 Minuten
FSKtba
VerleihWeltkino

 

Kinoposter zu Booksmart
Kinoplakat zu Booksmart © Weltkino Filmverleih

Booksmart, Partydefizit 

Mit einem gemeinsamen Tanz mitten auf der Straße starten die beiden besten Freundinnen Molly und Amy in ihren letzten Highschool-Tag. All die Jahre haben sie sich auf ihre Karriere und Zukunft konzentriert und ihr Leben dementsprechend ganz dem Lernen gewidmet. Partys, Sex und sonstiger Spaß hatten da keinen Platz und so gelten die beiden in ihrer Schule als absolute Streberinnen. Doch das hat sich gelohnt, werden die beiden Mädels in Zukunft an renommierten Universitäten studieren. Entsprechend selbstzufrieden schreiten die beiden durch den letzten Highschool-Tag. Rein zufällig bekommt Molly aber mit, dass die beliebten und partyfreudigen Mitschüler ebenfalls Plätze an renommierten Universitäten bekommen haben. Für sie bricht eine Welt zusammen, denn hatten sie eben für diese Ziele auf all den “Spaß” verzichtet. Kurzerhand planen die beiden all das in der letzten Nacht als Highschool-Schülerinnen nachzuholen. 

Beste Teenager-Freundinnen 

Durch die Serie Dr. House weitreichende Bekanntheit erlangt, mit Tron: Legacy, Cowboys & Aliens und Rush in Hollywood einen Namen gemacht und mit Booksmart nun das Regiedebüt. Olivia Wildes Karriereweg im Filmbusiness ist variantenreich, aber zielgerichtet und mündet jetzt in einer viel beachteten ersten Regiearbeit. Böse Zungen stempeln die Komödie als simple Superbad-Kopie mit Frauen in der Hauptrolle ab. Doch beherbergt Wildes Debüt auf dem Regiestuhl genug eigenständige Elemente, um sich von den gängigen Highschool-Komödien abzugrenzen. Mit Beanie Feldstein und Kaitlyn Dever kann sie dabei auf ein sympathisches und talentiertes Schauspielerduo zugreifen, welches gekonnt und charmant mit gängigen Teenagerproblemen hantiert. Ironischerweise ist erstgenannte sogar die Schwester des Superbad-Stars Jonah Hill. Schauspieltalent scheint in der Familie ausreichend vorhanden zu sein, denn Beanie Feldstein dominiert entsprechend ihrer Rolle ganz klar den Film und liefert ein fassettenreiches Spiel. Kaitlyn Dever mimt mit ihrer zurückhaltenden Figur gekonnt den passenden Konterpart.

Amy (Kaitlyn Dever) und Molly (Beanie Feldstein) diskutieren in Booksmark in der Schule
Amy (Kaitlyn Dever) und Molly (Beanie Feldstein) haben bisher das Partylieben gemieden © Annapurna Pictures, LLC. All Rights Reserved

Die beiden besten Freundinnen sind ganz klar das Herz des Films, um deren Beziehung sich alles dreht und die mit ihrer vertrauten und speziellen Umgangsart für witzige Momente sorgen. Dabei nehmen sich die beiden schon gerne Mal gegenseitig auf die Schippe und sprechen dabei auch sensible Themen an. Beispielsweise wird Amy aufgrund ihrer sexuellen Unerfahrenheit immer wieder von Molly aufgezogen, aber gleichzeitig auch darin bestärkt, den ersten Schritt auf ihren Schwarm zuzugehen. Dass Amy homosexuell ist, ist dabei erfreulicherweise ein völlig natürlicher und homogener Teil der Geschichte und sorgt darüber hinaus für reichlich witzige Momente. Molly hingegen bekommt abgesehen von einer heimlichen Schwärmerei weniger Hintergrund-Story und muss sich diesbezüglich ihrer ruhigeren Freundin geschlagen geben. 

Stereotypen ohne Zeigefinger 

Partys, Sex und Stereotypen. Das sind die wesentlichen Merkmale einer Teenager-Komödie und sind demnach auch hier ein essentieller Bestandteil. Die Streber, die Flittchen oder die sportlichen Jungs, auch hier bekommt man allerhand bekannte Stereotypen um die Ohren geworfen. Doch im Umgang mit diesen unterscheidet sich Booksmart eindeutig von der Konkurrenz. Der plakative Zeigefinger und die peinliche Zurschaustellung der Typen fehlt hier beinahe komplett. Zwar wird mit den Stereotypen kokettiert, doch werden sie mit viel Feingefühl in die Gags eingebaut, wobei man dabei den Mobbingcharakter nahezu komplett ausklammert. Dabei läuft man auch Gefahr, diesen Aspekt zu verharmlosen, konzentriert sich aber auf andere Probleme, die das Teenageralter mit sich bringt. Generell verfolgt Booksmart einen authentischen Weg, welcher aber gerne mal mit völlig überzeichneten Figuren verlassen wird, um ein übertriebenes Humorlevel zu erreichen. Diese Momente stören leider immer wieder das homogene Gesamtgefüge.

Amy (Kaitlyn Dever) und Molly (Beanie Feldstein) kleiden sich in Booksmart für ihre erste Party ein.
Amy (Kaitlyn Dever) und Molly (Beanie Feldstein) machen sich bereit für ihre erste Partynacht © Annapurna Pictures, LLC. All Rights Reserved

Wo Sex ist, ist auch Humor unter der Gürtellinie. Davon kann sich auch Booksmart nicht freisprechen, schafft es aber, die entsprechenden Gags so zu verpacken, dass sie nicht billig oder vulgär wirken. Olivia Wilde gelingt das mit viel Feingefühl und dem entsprechenden Verzicht des plakativen Zeigefingers. Peinliche Situationen oder Dialoge werden in einen intimen Rahmen gepackt, sodass eine unangenehme Zurschaustellung verhindert wird. Erstaunlicherweise schafft man es so, eine Teenie-Komödie zu kreieren, die trotz ihrer schlüpfrigen Themen deutlich zivilisierter, aber nicht unbedingt zahmer als andere Genre-Vertreter ist. So ist Booksmart bei weitem keine bloße 1:1-Kopie von Superbad mit Frauen, sondern ein eigenständiges Werk mit Gefühl, Witz und etwas rosaroter Weltanschauung.  

Mein Fazit zu Booksmart 

Wenn man vor lauter Lernen das Party-Machen vergisst, gilt es, diese Versäumnisse auch mal nachzuholen, bevor es nicht mehr möglich ist. Highschool-Komödien, die sich mit dem großen Abgang aus der Schulzeit beschäftigen, gibt es reichlich, doch Booksmart macht da etwas anders. Ja, es gibt Sex und ja, es gibt Stereotypen und entsprechenden Humor. Doch Olivia Wilde besticht bei ihrem Regiedebüt mit ganz viel Feingefühl für die Situationen und lässt diese niemals in den Fäkalabgrund fallen. Dazu verhindert sie es, mit dem plakativen Zeigefinger auf die Stereotypen zu zeigen, sondern erzählt ihre charmante Geschichte in einer heilen Welt. Diese ist gelegentlich zwar arg rosarot, sorgt aber dennoch für unterhaltsame und sympathische Momente und profitiert von dem überzeugenden Hauptdarsteller-Tandem.

Booksmart startet am 14.11.2019 in den deutschen Kinos. 

Unsere Wertung:

 

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