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Brennender_Tod_Beitragsbild © Koch Films

Brennender Tod

Bei den Namen Christopher Lee, Peter Cushing und Terence Fisher schnalzt der Fan des Horrors alter englischer Schule mit der Zunge. Ob das Mediabook von Brennender Tod nun auch ein Grund zur Freude ist, verraten wir euch hier.

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TitelBrennender Tod (OT: Night of the Big Heat)
Jahr1967
LandGroßbritannien
RegieTerence Fisher
DrehbuchRonald Liles, John Lymington, Pip Baker, Jane Baker
GenreSci-Fi, Horror
DarstellerChristopher Lee, Peter Cushing, Patrick Allen, Jane Merrow, Sarah Lawson
Länge94 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihKoch Films
Das Cover von Brennender Tod zeigt einen bedrohlichen Christopher Lee, der nach einer Frau in Abwehrhaltung seine Hand ausstreckt.
Mediabook Cover A zu Brennender Tod © Koch Films

Brennender Tod im tiefsten Winter

Während das übrige England winterlich fröstelt, macht sich auf dem abgelegenen Fara Island eine Hitzewelle breit. Angela Roberts (Jane Merrow) ist gerade dort eingetroffen. Sie stellt sich der naiven Frankie (Sarah Lawson) in der Gastwirtschaft „The Swan Inn“ als neue Sekretärin ihres Mannes, dem Schriftsteller Jeff Callum (Patrick Allen), vor. Doch in Wirklichkeit war sie seine Geliebte, als er noch auf dem Festland wohnte. Jeff ist wenig erfreut über Angelas Ankunft, hat er sich doch hierher zurückgezogen, um Abstand zu ihr zu gewinnen und sich wieder Frankie zuzuwenden. Dementsprechend energisch versucht er, sie dazu zu drängen, Fara Island möglichst schnell wieder zu verlassen. Indes wirken sich die steigenden Temperaturen physisch wie psychisch auf die Einwohner der Insel aus. Es kommt immer wieder zu Zwischenfällen, und der Arzt Dr. Stone (Peter Cushing) versucht, vom Gasthaus aus der Lage Herr zu werden.

Im „The Swan Inn“ gastiert auch der verschlossene Godfrey Hanson (Christopher Lee), der auf der Insel allerlei Messungen durchführt. Er ist allerdings nicht gewillt, sein etwaiges Wissen über die Entwicklung dort mit den anderen zu teilen. Erst als es bei immer weiter ansteigender Hitze zu Todesfällen kommt, weil die meisten Einwohner inzwischen dem Wahnsinn nahe sind und merkwürdige Kreaturen gesichtet werden, dringt Jeff Callum in sein Zimmer ein, das dieser in ein Fotolabor umfunktioniert hat. Hanson erklärt ihm, dass außerirdische Wesen auf der Insel einfallen und die unerträgliche Hitze mit sich bringen. Sie seien sogar in der Lage, Menschen aktiv zu verbrennen. Zusammen mit Dr. Stone versuchen sie nun, das Festland zu warnen und die Invasoren zu stoppen…

Sarah Lawson blick den am Tresen sitzenden Peter Cushing fragend an in Brennender Tod
Peter Cushing und Sarah Lawson in Brennender Tod © Koch Films

B-Horror mit kleinem Budget

Brennender Tod entpuppt sich schnell als günstig produzierter Sci-Fi-Horror der späten 60er. Der Film basiert auf dem Roman „The Night of the Big Heat“ des hierzulande kaum bekannten englischen Autors Joseph Lymington. Die Produktion bietet nur etwas mehr als eine Handvoll einfacher Sets. Auch der Cast ist mit gut einem Dutzend Darsteller sehr dünn besetzt. Die letzte Produktion der kurzlebigen Filmschmiede Planet Film Productions geizt gänzlich mit optischen Reizen, dem spärlichen Design der Monster und kaum vorhandener Spezialeffekte sei Dank. Man verließ sich damals voll und ganz auf die Zugkraft der beiden Horror-Stars Christopher Lee und Peter Cushing. Doch gerade der nominell als Hauptdarsteller geführte Lee ist in der ersten Hälfte des Films nur sporadisch zu sehen.

Figuren, nicht Charaktere

Die eigentliche Hauptperson, der Held der Geschichte, ist der von Patrick Allen gespielte Schriftsteller Jeff Callum. Er ist nicht nur die treibende Kraft, wenn es später um die Rettung der Bevölkerung geht, sondern befindet sich zudem noch in einem Liebesdreieck gefangen. Amüsant ist, dass Allen und Sarah Lawson, die hier Frankie Callum spielt, tatsächlich verheiratet waren. Der Film kann leider nicht großartig von der Chemie der beiden Ehepartner profitieren, da der Konflikt zwischen Angela und Jeff des Öfteren geradezu penetrant in den Vordergrund geschoben wird. Zumindest ist aber Patrick Allen mit vollem Elan bei der Sache.

Jane Merrow und Patrick Allen scheinen ratlos in Brennender Tod
Jane Merrow und Patrick Allen in Brennender Tod © Koch Films

Peter Cushing, der schon im Vorspann als Gaststar geführt wird, sammelt als Dr. Stone im Gasthaus die verschiedenen Informationen über die Hitzewelle und ihre Folgen, während der vorgebliche Star Christopher Lee zuerst nur gelegentlich auftaucht und meist wortlos wieder verschwindet. Es ist ein generelles Problem des Films, dass Figuren immer mal wieder auf-, dann aber wieder eine Zeit lang abtauchen. Großen Eindruck kann hierbei kaum jemand hinterlassen, da das Drehbuch mit Alleinstellungsmerkmalen oder gar Charakterisierungen geizt.

Das Dream Team bleibt wirkungslos

Terence Fisher hatte, gerade auch mit Peter Cushing und Christopher Lee vor der Kamera, noch zehn Jahre zuvor für Hammer Films einige großartige und auch sehr erfolgreiche Filme gedreht. Keiner verkörperte zu dieser Zeit mehr den angesagten Gothic-Horror dieses Studios wie diese drei Herren. Frankensteins Fluch (1957), Dracula (1957), Der Fluch der Pharaonen (1958) und Der Hund von Baskerville (1959) zählen auch heute noch zu Klassikern des Genres. Zumeist gab Cushing den Helden, während sich Lee mit der kleineren, aber durchaus memorablen Rolle des Monsters begnügen musste. Fans sprechen auch heute noch gerne von einem Dream Team.

Bei Brennender Tod vermag sich nun keiner von ihnen in den Vordergrund zu spielen, auch gibt der Film den beiden Freunden kaum Gelegenheit, sich bei pointierten Dialogen die Bälle zuzuspielen. Ebenso gelingt es Terence Fisher nicht, der Geschichte allzu viel Spannung abzuringen. Das liegt zum einen natürlich am drögen Script, zum anderen an den spärlichen Produktionsbedingungen. Dabei hatte er zuvor mit Insel des Schreckens (1966) und The Earth Dies Screaming (1964) schon ähnliche Stoffe zu inszenieren. Allerdings waren auch diese Filme qualitativ nicht unbedingt hochwertig, aber zumindest unterhaltsam(er). immerhin kann man sich beim Anblick des Monsters, mit dessen Enthüllung Fisher sich glücklicherweise bis kurz vor Ende Zeit lässt, wohl kaum ein Schmunzeln verkneifen.

Eine durchschwitzte Dame richtet die Waffe auf jemanden in Brennender Tod
Zumindest bei ihr liegen die Nerven blank in © Koch Films

Unser Fazit zum Mediabook von Brennender Tod

Rein qualitativ rangiert der Film noch nicht einmal im soliden Mittelmaß britischer Horror-Produktionen. Auch die Anwesenheit der Ikonen des damaligen Brit-Horrors kann da leider nicht viel reißen. Selbst die deutschen Kino-Verleiher konnte es damals nicht animieren, den Film hierzulande in die Lichtspielhäuser zu bringen. Er erschien erst 1985 als VHS in den bundesdeutschen Videotheken. Das ist angesichts der Tatsache, dass hier drei Ikonen ein letztes Mal vereint sind, umso bedauerlicher. Die beiden Horrorstars haben danach noch, jeder für sich, mit dem Terence Fisher gearbeitet. Es waren dann wieder Filme für die berühmten Hammer Studios, allesamt bessere Produktionen. Doch es wäre natürlich auch schön gewesen, wenn dem Trio als solches ein gelungeneres Projekt vergönnt gewesen wäre. Letztlich ist der Film eher für Fans interessant. Und Nostalgiker können vielleicht auch mal einen Blick riskieren.

Für Fans bietet das Mediabook auf jeden Fall ein willkommenes Upgrade zur alten DVD. Das HD-Bild übertrifft diese mit guten Kontrast und satten Farben um Längen. Als Extras werden zwei Audiokommentare, einer davon mit Christopher Lee, sowie ein interessantes Interview mit dem großgewachsenen britischen Schauspieler geboten.

Das Mediabook von Koch Films ist ab dem 13. Juni 2019 in zwei Cover-Varianten erhältlich!

Unsere Wertung:

 

 

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1 Bewertung
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© Koch Films

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