Im kanadischen Actionfilm Bullet Proof darf Ex-Fußballer Vinnie Jones in gewohnter Manier als fieser Drogenboss über die Leinwand wüten. Ob der Film noch mehr zu bieten hat, erfahrt ihr in unserer Review!
Die Handlung von Bullet Proof
Ein namenloser Dieb (James Clayton) stiehlt dem Drogengangster Temple (Vinnie Jones) eine nicht unerhebliche Menge Geld aus seinem Versteck, einem abgelegenen Schrottplatz. Er flieht mit einem gestohlenen Wagen, an Bord eine blinde Passagierin – Temples hochschwangere Frau Mia (Lina Lecompte). Dieser macht sich mit seinen Männern sogleich auf die Jagd nach dem unfreiwilligen Gespann und setzt auch den Killer The Frenchman (Janvier Katarbawa) auf sie an…
Generische Abfolge spannungsloser Actionszenen
Im Grunde genommen macht der kanadische Low-Budget-Actioner Bullet Proof nicht viel verkehrt. Die dünne Story ist nichts, woran sich ein Regie-Debütant wie James Clayton verheben könnte. Auch wenn der Digi-Look des Films ein wenig billig rüberkommt – Die Kamera ist eigentlich immer in Bewegung und einige Drohnenshots sollen für den nötigen Scope sorgen. Und anstatt sich in irgendwelchen Charakter-Untiefen zu verzetteln, konzentriert sich der Film auf die Action und stellt immer wieder Vinnie Jones als mies gelaunten Gangster in den Fokus. Doch leider passt sich die Action dem Look an. Sie ist billig, uninspiriert und zumeist vollkommen unblutig, was den Impact des Gezeigten ein ums andere Mal gewaltig schmälert. Das Mündungsfeuer kommt aus dem Rechner, auch wenn es gut ins Bild integriert ist. Auch die Musik wirkt generisch, aufgrund fehlender Credits kann man von Royalty Free Music, also eingekaufter Musikstücke zur freien Verwendung, ausgehen.
Das wäre alles nicht so schlimm, wenn Story und Charaktere nicht so furchtbar belanglos daher kämen. Die Geschichte ist eben nur Aufhänger für die glanzlose Action, die Charaktere nur Schablonen ohne Background. Es ist schon bezeichnend, dass der “Held” keinen Namen trägt. Warum er Temple bestiehlt? Na, um an das Geld zu kommen. Wie er darauf gekommen ist, woher er von dem Schrottplatz, der als Versteck dient, weiß, ist scheinbar wumpe. Temple ist ein brutaler Dreckskerl, das ist klar, aber warum seine Frau Mia ihn gerade jetzt, kurz vor der Niederkunft, entfliehen will, wird genauso wenig thematisiert. Ob die beiden, Dieb und Schwangere, die sich im Folgenden zusammenraufen, es am Ende schaffen werden, könnte kaum egaler sein. Irgendwelche Andockpunkte, jenseits der Situation, in der sie sich plötzlich befinden, bieten sie nicht an. Spannung mag da keine aufkommen.
Unser Fazit zu Bullet Proof
Man muss sich schon fragen, ob der Name Vinnie Jones alleine heutzutage noch Leute ins Kino lockt. Denn ein anderer Grund fällt einem kaum ein, warum Lionsgate in den USA und Meteor Film in Deutschland Bullet Proof derart generös einen Kinostart zugestehen. Der Digilook, die billige Action und die Absenz von bekannten oder gar guten Schauspielern, abseits von eben Vinnie Jones, der merklich auf Automatik läuft, sprechen eben nicht dafür. Das erinnert an Ramsch wie Acceleration oder 10 Minutes Gone, die über bekannte Namen wie Dolph Lundgren bzw. Bruce Willis in den Korb des Elektromarktkunden oder das Angebot eines Streaminganbieters gelangen sollen. Ich will nicht abstreiten, dass Bullet Proof einen Tick kurzweiliger ausfällt als genannte Beispiele, aber von seinem Einsatz auf der großen Leinwand kaum profitieren dürfte. Denn dort werden seine erheblichen Defizite noch viel deutlicher zutage treten.
Bullet Proof ist ab dem 25. August 2022 in den deutschen Kinos zu sehen!
Unsere Wertung:
© Meteor Film