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Nach einem Unfall geht ein Rennwagen in Burning Speed - Sieg um jeden Preis in Flammen auf.

Burning Speed – Sieg um jeden Preis

John Travolta steigt in Burning Speed – Sieg um jeden Preis in den Rennwagen – und Country-Pop-Star Shania Twain nimmt auf dem Beifahrersitz Platz. Wer also ein PS-starkes Spektakel à la Le Mans erwartet, sollte sich gar nicht erst anschnallen. Ob es sich dennoch lohnen kann, den Film anzusehen, erfahrt Ihr hier.

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TitelBurning Speed – Sieg um jeden Preis (OT: Trading Paint)
Jahr2019
LandUSA
RegieKarzan Kader
DrehbuchGary Gerani, Craig R. Welch
GenreDrama, Action, Sportfilm
DarstellerJohn Travolta, Shania Twain, Rosabell Laurenti Sellers, Toby Sebastian, Michael Madsen, Kevin Dunn
Länge87 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
VerleihTiberius Film
Das Cover der Blu-ray von Burning Speed - Sieg um jeden Preis zeigt im Vordergrund John Travolta als Sam Munroe und hinter ihm Toby Sebastian als Cam sowie Shania Twain als Becca. Im unteren Bildabschnitt ist Sams Rennwagen zu sehen.
Das Cover der Blu-ray von Burning Speed – Sieg um jeden Preis. © Tiberius Film

Darum geht’s in Burning Speed – Sieg um jeden Preis

Sam Munroe (John Travolta) war einst der Star der lokalen Rennszene. Doch seit sechs Jahren hat er nicht mehr hinter dem Steuer gesessen. Seinen Platz hat in Burning Speed – Sieg um jeden Preis sein Sohn Cam (Toby Sebastian) eingenommen, wenn auch mit weniger Erfolg. Als Cam bei einem Rennen mit Motorschaden liegen bleibt, und dadurch Erzrivale Linsky (Michael Madsen) einmal mehr aufs Siegerpodest klettern kann, gibt er seinem Vater die Schuld.

Sam betreibt eine heruntergekommene Autowerkstatt, während Linsky als Besitzer eines blitzblanken Autohauses einfach die bessere technische Ausrüstung hat. Cam nimmt daher das Angebot Linskys an, künftig für ihn zu fahren. Wütend schmeißt Sam seinen Sohn aus der Firma und fährt wieder selbst. Überraschend mit großem Erfolg. Der fiese Linsky will Sam durch einen inszenierten Unfall aus dem Rennen drängen. Doch Cam weigert sich, dabei mitzumachen. Das hat böse Folgen für ihn. Und das Rennen nimmt seinen Lauf…

Rennfahren ist kein Hobby – oder doch?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Autorennen in Burning Speed – Sieg um jeden Preis haben so gar nichts mit den spektakulären und nervenaufreibenden PS-Jagden von Le Mans 66: Gegen jede Chance oder Rush – Alles für den Sieg zu tun. Hier hetzen keine Boliden über Asphaltbahnen, sondern eher getunte Alltagsmodelle über Sandpisten. Der Spielplatz unserer Blechhelden sind die sogenannten Talladega Short Track Dirt Races, eine Art besserer Stock-Car-Rennen. Und dementsprechend sind die Piloten auch keine Profi-Asse, sondern ganz normale Menschen, die neben ihrem Broterwerb einer besonderen Leidenschaft frönen. Und das mit reichlich Herzblut. Denn: „Rennfahren ist kein Hobby“, betont Sam. Es ist eine Familientradition.

Sam Munroe, gespielt von John Travolta, und Stumpy, gespielt von Kevin Dunn, schrauben vor dem Rennstart am Motor des Rennwagens, Cam, gespielt von Toby Sebastian, und seine Frau Cindy, gespielt von Rosabell Laurenti Sellers, schauen zu.
Letzte Vorbereitungen: Sam Munroe und Stumpy schrauben am Motor des Rennwagens, Cam und seine Frau Cindy schauen zu. © Tiberius Film

Die dann aber auch erdrückend sein kann. „Ich hatte ja nie eine Wahl“, wirft Cam seinem Vater bei der Trennung an den Kopf. „Lass mich einfach meinen Weg gehen. Halt dich aus meinem Leben raus.“ Womit der Kurs festgelegt ist. Burnig Speed – Sieg um jeden Preis ist trotz des beschleunigten deutschen Titels kein Rennfahrerfilm, sondern ein Familiendrama. Eine Art Rodeofilm ohne Pferde, dafür mit etlichen Pferdestärken. Und eben ein Hohelied auf Familienwerte und Freundschaft, wie es auch gut auf Bibel TV zu sehen sein könnte. Als eine Variante der Geschichte vom verlorenen Sohn.

Country-Movie mit Country-Star

Das ist nicht unbedingt schlecht. Nur sollte man sich darüber vorm Ansehen im Klaren sein, um nicht wegen falscher Erwartungen ausgebremst zu werden. Burning Speed – Sieg um jeden Preis ist eben kein Sportfilm, sondern ein gemütvolles Country-Movie, was nicht zuletzt durch die Mitwirkung von Country-Pop-Star Shania Twain verstärkt wird, die ihre Sache übrigens erstaunlich gut macht.

Sam, gespielt von John Travolta, und Becca, gespielt von Shania Twain, sitzen auf einem Holzsteg am See. Neben ihnen ein Picknickkorb, zwischen ihnen steht ein Weinglas.
Country-Idylle: Sam und Becca genießen einen ruhigen Moment am See. © Tiberius Film

Nach einigen leicht zu vergessenden Flops macht auch John Travolta endlich wieder mal Spaß. Mit Vollbart gereift wie alter Wein lässt er sein Charisma auch durch das etwas schwache Drehbuch durchschimmern und verleiht Sam eine gewisse emotionale Tiefe – wenn auch nicht frei von Klischees. Nur Michael Madsen beweist einmal mehr mit stoisch-unbewegter Miene, dass er halt mehr Charakterkopf als Schauspieler ist. Und das nutzt sich mit der Zeit ab.

Männer und Schicksalsschläge

Daneben trieft Burning Speed – Sieg um jeden Preis leider auch von testosterongesteuerter Männlichkeit. Das kann auch mal ganz lustig sein, wenn etwa Sams Stumpy genannter einbeiniger Kumpel erklärt, wie er zu seinem Spitznamen kam. Das zeugt von dem trockenen Humor, mit dem eben „echte Männer“ Schicksalsschläge aufnehmen. Überhaupt zeigt der Film eine Welt, die zwar nicht heil ist, in der aber jeder den Platz hat, der ihm zukommt. Und für Frauen ist dies nicht zufälligerweise immer der Beifahrersitz – mit einer Ausnahme.

Linsky, gespielt von Michael Madsen, spricht in seiner Werkstatt mit einem Mitarbeiter.
Der Gegner: Der fiese Linsky (Michael Madsen) will Sam Munroe fertig machen. © Tiberius Film

Burning Speed – Sieg um jeden Preis auf TV-Niveau

Inszenatorisch bewegt sich Burning Speed – Sieg um jeden Preis auf gehobenem TV-Niveau amerikanischen Standards. Die Rennszenen sind dabei wenig packend gefilmt. Vermutlich aus diesem Mangel heraus sind sie permanent mit den Lautsprecherkommentaren des Arenasprechers unterlegt, der einem so den Ablauf erklärt. Ein elementarer Verstoß gegen die goldene Regel des Filmemachens: Zeigen, nicht reden! Wobei es durchaus auch einige hübsche Einstellungen gibt, nicht nur von Landschaften. Besonders ins Auge sticht dabei ein Gespräch zwischen Sam und seiner im Pick-up sitzenden Schwiegertochter Cindy (Rosabell Laurenti Sellers), bei dem sich Cindys Gesicht gleich mehrfach in Rückspiegeln doppelt.

Sam Munroe, gespielt von John Travolta, spricht in Burning Speed - Sieg um jeden Preis mit Cams Frau Cindy, gespielt von Rosabell Laurenti Sellers, die am Steuer eines Pick-ups sitzt.
Annäherung: Sam Munroe spricht mit Cams Frau Cindy über die Beziehung zu seinem Sohn. © Tiberius Film

Würde das Ganze auf einem deutschen Bauernhof mit Treckerrennen als Hintergrund spielen, wäre der Film wahrscheinlich ein zähflüssiges Zwei-Stunden-Drama geworden. So aber verhilft das Format des typischen American-Story-Telling dem Streifen zu einem gewissen, verdichteten Drive. Zwar kein Turbolader, aber auch kein Kolbenfresser.

Mein Fazit zu Burning Speed – Sieg um jeden Preis

Burning Speed – Sieg um jeden Preis unterhält passabel als Familiendrama, wobei das Rennsetting ein austauschbares Vehikel ist. Die Darstellerleistungen sind gut, insbesondere Travolta weiß zu gefallen. Die biedere Inszenierung versprüht einen gewissen Country-Charme. Und wer damit etwas anfangen kann, wird auch an dem Film Spaß haben können. Wer allerdings Action erwartet, sollte sich nach etwas anderem umgucken.

Burning Speed – Sieg um jeden Preis ist ab dem 15. Oktober 2020 auf DVD und Blu-ray erhältlich. Digital ist der Film bereits seit dem 24. September verfügbar.

Unsere Wertung:

 

 

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© Tiberius Film

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