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Leonardo DiCaprio läuft als Frank Abagnale im Piloten-Outfit mit acht Stewardessen in blauem Dress einen Gang im Flughafen entlang.

Catch Me If You Can

Pilot, Arzt, Anwalt; all das war Frank Abagnale in den 1960ern in den USA. Und doch war er es nicht. Steven Spielberg erzählt die Geschichte des berüchtigten Betrügers und Scheckfälschers in seinem Biopic Catch Me If You Can von 2002 nach. Wie der Film bei uns abschneidet, könnt ihr hier nachlesen.

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TitelCatch Me If You Can
Jahr2002
LandUSA, Kanada
RegieSteven Spielberg
DrehbuchJeff Nathanson
GenreBiografie, Komödie
DarstellerLeonardo DiCaprio, Tom Hanks, Christopher Walken, Amy Adams, Nathalie Baye, Martin Sheen, James Brolin
Länge135 Minuten
FSKAb 6 Jahren freigegeben
VerleihParamount Pictures
Die Blu-ray von Catch Me If You Can, auf der Leonardo DiCaprio und Tom Hanks abgebildet sind, die die Arme verschränken und Schulter an Schulter leicht abgewandt voneinander dastehen.
Die Blu-ray von „Catch Me If You Can“ © Paramount Pictures

Worum geht’s in Catch Me If You Can?

Der 16-jährige Frank Abagnale (Leonardo DiCaprio) läuft in den 1960ern während der Scheidung seiner Eltern von Zuhause fort und flieht nach New York. Dort wird der gerissene Frank zum erfolgreichen Scheckfälscher. Dadurch gelingt es ihm sogar, sich als Co-Pilot auszugeben und tausende Meilen umsonst mitzufliegen. Doch der ehrgeizige FBI-Ermittler Hanratty (Tom Hanks) kommt ihm auf die Schliche und die beiden beginnen ein aufregendes Katz- und Maus-Spiel quer über den Globus. Während Franks Mutter bereits mit einem anderen Mann eine Familie gegründet hat, hat Frank den Kontakt zu seinem Vater Frank Abagnale, sr. (Christopher Walken) nach wie vor nicht abgebrochen und möchte ihn an seinem luxuriösen Leben teilhaben lassen. Dieser lehnt jedoch aufgrund von Problemen mit der Finanzbehörde ab. Außerdem gibt sich Frank als Arzt und später als Anwalt aus und heiratet das Mauerblümchen Brenda (Amy Adams). Doch sein Leben auf der Flucht kann nicht ewig so weiter gehen…




Ein stilvolles Fangen-Spiel

Nachdem Märchen-Onkel Steven Spielberg sich mit Werken wie Der Soldat James Ryan (1998) oder sogar noch im selben Jahr mit Minority Report (2002) in düstere und harte Gefilde begeben hat, lieferte er mit Catch Me If You Can sein bis dato wohl leichtfüßigstes Werk ab. Das beginnt schon beim eleganten Intro, das den Ton für den kommenden Film perfekt anstimmt, der mit jeder Faser eine Hommage ans gemütliche 60er-Jahre-Kino darstellt. Das Intro zeigt in vereinfachten Zeichentrickformen und Farben grob die gesamte Handlung des Filmes (vor Spoilern braucht man trotzdem keine Angst haben) und wird mit John Williams jazzigem, Suspense aufbauendem Score kongenial untermalt. Genauso leichtfüßig und stilvoll geht’s auch weiter.

Spielberg ist bekannt dafür, ein guter Geschichtenerzähler zu sein. Trotz 133 Minuten Lauflänge kommt die in diversen Zeitsprüngen erzählte Story nie ins Stocken, wird ständig vorangetrieben und weiß sowohl mit locker-charmantem Humor als auch mit angenehm gedrosselter Spannung durchgehend bei Laune zu halten. Dazu tragen auch die leicht körnigen, verwaschenen Bilder von Kameramann Janusz Kamiński bei, die die 60er spürbar aufleben lassen. Der bereits erwähnte Score von John Williams passt sich diesen Bildern hervorragend an, untermalt sie locker-flockig und ist trotz seiner Präsenz nie aufdringlich. Doch über die Tonspur tanzen auch andere Songs, zumeist Klassiker aus den 60ern. So gibt zum Beispiel Frank Sinatra „Fly with me“ zum Besten, während passend dazu DiCaprio als Frank Abagnale umgeben von hübschen Stewardessen als falscher Pilot über den Flughafen stolziert. Rein audio-visuell also ein echter Nostalgie-Leckerbissen mit jeder Menge Retro-Charme!

Frank Abagnale Senior (Christopher Walken) und Frank Abagnale Junior (Leonardo DiCaprio) stehen hinter dem Gitter eines geschlossenen Ladens in Catch Me If You Can.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Frank Abagnale sr. zeigt seinem Sohn Taschenspielertricks © Paramount Pictures

Mit Charme ans Ziel

Dem damals 27-jährigen Leonardo DiCaprio nimmt man den 16-Jährigen zwar nicht wirklich ab, dennoch blüht der Darsteller in der Rolle förmlich auf und liefert gewohnt spielfreudig ab. Frank ist zwar ein Gauner, aber kein schlechter Mensch. Er sorgt sich um seine Familie und will besonders seinen von Christopher Walken mit stiller Verzweiflung verkörperten Vater finanziell unterstützen. Zudem ist er immer äußerst höflich, besonders charmant und trotz mangelnder Ausbildung extrem clever. Was ihm an Bildung fehlt, macht er durch Einfallsreichtum wieder wett. Er weiß genau, wie er die Leute um seinen Finger wickelt und zu Beginn deutet der Film an, dass er dieses Talent von seinem ebenso gerissenen Vater übernommen hat.

Einen besonders manipulativen Einfluss hat er dabei auf Frauen, die er mit seinem Charisma immer auf seine Seite ziehen kann. Dabei hat er ein Gespür dafür, welche Frauen recht naiv und beeinflussbar sind, was besonders bei Amy Adams Figur der schüchternen, verheulten und Zahnspangen-tragenden Brenda zum Vorschein kommt. So wirkt das Frauenbild in Catch Me If You Can bisweilen recht einseitig, passt sich so jedoch auch dem 60er-Flair des Films nahtlos an. Denn Frauen hatten damals schließlich weder in der Realität noch im Kino ein so großes Mitsprache-Recht wie heute. Außerdem unterstreicht dies, dass es sich hier immer noch um eine romantisierte, komödiantische Perspektive auf die 60er handelt und Spielberg keinesfalls bemüht ist, die Wirklichkeit abzubilden.

FBI-Agent Hanratty (Tom Hanks) sitzt mit verschränkten Armen in einem Waschsalon zwischen zwei alten Damen in Catch Me If You Can.
FBI-Agent Hanratty hat durch seine mürrische Art viel vom Witz des Films auf seiner Seite © Paramount Pictures

Sympathie zwischen Jäger und Gejagtem

Der von Tom Hanks ebenfalls überzeugend verkörperte Hanratty erweist sich später im Film als erstaunlich ähnlich zu Frank. Das Leben des mürrischen FBI-Agenten scheint auf den ersten Blick nur aus seinem Job zu bestehen. Doch der Film deckt nach und nach dessen Schichten auf und zeigt einen Mann, der einst Familie hatte und seine Tochter kaum noch sieht. Das Katz- und Maus-Spiel wird für beide Beteiligten schon bald die einzige Konstante in ihrem Leben und es entwickelt sich eine unerwartet enge Beziehung zwischen Frank und Hanratty, was besonders eine Szene verdeutlicht: An Heiligabend telefonieren Jäger und Gejagter miteinander, einfach nur, weil sie sonst niemanden haben, den sie anrufen könnten.

Unser Fazit zu Catch Me If You Can

Catch Me If You Can ist ein unbeschwertes, charmantes Gauner-Biopic, in dem Steven Spielberg mittels körnigem Retro-Look und John Williams jazzigen Soundtrack die 60er in romantisierter Form neu aufblühen lässt. Herausgekommen ist dabei großartig besetztes und trotz seiner langen Laufzeit höchst kurzweiliges Unterhaltungskino in seiner besten Form.

Unsere Wertung:

 

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 © Paramount Pictures

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