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Chiko

Geld regiert die Welt! Der junge Türke Chiko will deshalb viel davon und am besten schnell.

TitelChiko
Jahr2008
ProduktionslandDeutschland
RegieÖzgür Yildirim
DrehbuchÖzgür Yildirim
GenreDrama, Gangsterfilm, Thriller
DarstellerDenis Moschitto, Moritz Bleibtreu, Volkan Özcan, Fahri Ogün Yardım, Reyhan Şahin, Lilay Huser, Philipp Baltus, Henny Reents, Lucas Gregorowicz, Peter Jordan
Länge92 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihFalcom Media
In einem Strudel aus Drogen und Gewalt muss Chiko alles riskieren ©Falcom Media
In einem Strudel aus Drogen und Gewalt muss Chiko alles riskieren ©Falcom Media

Was erwartet uns in Chiko?

Chiko (Denis Moschitto) hat den Traum, ganz nach oben zu kommen. Zusammen mit seinem guten Freund Tibet möchte er im großen Stil Drogen verkaufen, um sich ein Leben im Luxus leisten zu können. Als er auf den großen Fisch Brownie (Moritz Bleibtreu) trifft, der all das erreicht hat, wonach Chiko strebt, kämpft er mit allen Mitteln darum, eine Chance von ihm zu bekommen. Doch dabei gerät seine Freundschaft zu Tibet zunehmend zu einer Zerreißprobe. Denn dieser verfolgt seine eigenen Pläne und gerät mit Brownie in Konflikt. Wird Chiko seinen Weg an die Spitze ohne ihn gehen müssen oder bleibt er seinem Freund gegenüber loyal?

 




Ein harter Gangsterfilm aus Deutschland

Mit tatkräftiger Unterstützung von Fatih Akin als Produzent realisiert Özgür Yildirim 2008 mit Chiko seinen ersten Langfilm – und was für einen. Denn der deutsch-türkische Regisseur schafft es, was andere Genrefilme aus Deutschland selten schaffen: Uns als Zuschauer ein Milieu, nämlich die Drogen- bzw. Gangsterszene, ungeschönt von innen heraus zu zeigen. Yildirim, der selbst Deutsch-Türke ist, erzählt die Geschichte zudem glaubhaft aus Sicht der Migrantenkinder Tibet und Chiko, die hier nicht in irgendeiner Form vorgeführt, sondern mit ihren Hoffnungen und Träumen ernst genommen werden.

Allerdings muss jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden, ob ihm der häufig raue Umgangston zwischen den Figuren, das ständige Fluchen und Beleidigen, zusagt. Der Regisseur und gleichzeitige Drehbuchautor setzt hier ebenso konsequent auf die Sprache der Straße, was auf den einen oder anderen mitunter etwas albern oder nervtötend wirken kann. Auch die musikalische Untermalung fällt mit verschiedenen Hip-Hop-Songs passend, nämlich kraftvoll und hart aus. Genre-Fans erhalten hier somit ein authentisches Gesamtpaket aus einem erbarmungslosen Milieu mit eigener Lingua und Sound.

Der Cast – Moschitto und Bleibtreu

Denis Moschitto mimt die Hauptfigur trotz seiner überschaubaren Körpergröße als angriffslustigen und selbstsicheren Youngster, der sein Ziel ’schnelles Geld und Luxus‘ klar vor Augen hat. Dementsprechend sehen wir ihn erst dann selbstzufrieden dreinschauen, als er endlich mit einem luxuriösen Mercedes durch die Hamburger Innenstadt fährt. Ansonsten rangiert Moschitto mit oftmals gefletschten Mundwinkeln und demonstrativ nach vorne geschobenem Kinn nah am Klischee. Trotzdem kann er seine Hauptfigur weitestgehend überzeugend als Sympathieträger für das Geschehen etablieren. Auch wenn Chiko sein Geld unehrlich verdient, sehen wir dahinter den gut gemeinten Traum, sich, seiner Familie und seinen Freunden ein besseres Leben zu ermöglichen und das trostlose Leben am unteren Ende der Gesellschaft zu verlassen. Vor allem die Freundschaft zu Tibet bringt ihn immer wieder in moralische Zwickmühlen, die ihn zumindest zeitweise reflektieren lassen, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist.

Geschäftsmann Brownie nimmt den jungen Chiko unter seine Fittiche ©Falcom Media
Geschäftsmann Brownie nimmt den jungen Chiko unter seine Fittiche ©Falcom Media

Die zweite wichtige Figur in Chiko ist Brownie, gespielt von Moritz Bleibtreu. Dieser wandert auf dem schmalen Grat zwischen Mentor und Gegenspieler von Chiko. Der bekannte deutsche Schauspieler spielt den durch Drogengeld zu Wohlstand und einem eigenen Restaurant gekommenen Brownie als einen erstaunlich sympathischen Lebemann, der sich von Chikos Engagement gerne überzeugen lässt. Bleibtreu kann hierbei auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, da er selbst in einem Hamburger Viertel mit verhältnismäßig hohem Ausländeranteil aufwuchs. Die Freude an dieser zwiegesichtigen Rolle ist ihm dabei durchaus anzumerken. Gleichzeitig bleibt seine dargestellte Figur ein knallharter und im Grunde skrupelloser Geschäftsmann, was die Beziehung zu Chiko mit zunehmender Spielzeit immer komplizierter werden lässt. Letzten Endes werden vor allem die Lammbock- und Lommbock-Fans in Bleibtreu hier wieder den netten Kumpeltyp sehen. Die rücksichtslose Gangsterattitüde seiner Figur wirkt da leider an eigenen Stellen nur wie aufgesetzte Fassade.

Lady Bitch Ray spielt eine Prostituierte, die sich in Chiko verliebt ©Falcom Media
Lady Bitch Ray spielt eine Prostituierte, die sich in Chiko verliebt ©Falcom Media

Letzte Worte zu Chiko

Im Endeffekt ist Chiko ein gelungener deutscher Gangsterfilm, der die etwas abgegriffene Story vom Aufstieg und Fall im Drogenmilieu geradlinig, kompromisslos und vor allem hart durchspielt. Dass dabei stark auf die großen amerikanischen Vorbilder geschielt wird, schmerzt dank des authentischen Einblicks in die Migrantenszene in Hamburg nur wenig.

Unsere Wertung:

 

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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 19:59 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:

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©Falcom Media

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