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Children of Men

Eine Welt am Abgrund: In Children of Men ist die Menschheit vom Aussterben bedroht. Aufstand, Chaos und Repression beherrschen den Alltag.

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TitelChildren of Men
Jahr2006
ProduktionslandGroßbritannien, USA
RegieAlfonso Cuarón
DrehbuchAlfonso Cuarón, Timothy J. Sexton, David Arata, Hawk Ostby
GenreDrama, Thriller, Sci-Fi
DarstellerClive Owen, Julianne Moore, Michael Caine, Chiwetel Ejiofor, Charlie Hunnam
Länge110 Minuten
FSKab 16 Jahren
VerleihUniversal Pictures Germany GmbH

Children of Men – Handlung

Wir schreiben das Jahr 2027 in England. Es herrscht große Bestürzung in der Bevölkerung, denn der jüngste Mensch der Welt, Baby Diego, ist im Alter von 18 Jahren gestorben. Nach Diego wurde kein Mensch mehr zur Welt gebracht – die Menschheit steht vor dem Untergang.

Der Staatsdiener Theo (Clive Owen) wird in diesen Tagen von einer im Untergrund agierenden Rebellentruppe entführt. Diese erhält ihre Befehle von Theos Ex-Frau Julian (Julianne Moore). Sie bittet ihn, Ausreisepapiere für eine junge Frau namens Kee zu besorgen, damit diese das Land verlassen kann. Allerdings muss Theo sie auf dieser Reise durch England begleiten. Genauere Informationen und Umstände bleiben ihm dabei aber vorenthalten. Wer ist diese Frau und warum ist es so wichtig, dass sie die Insel verlässt?

Quelle: DVD/BD Children of Men, ©Universal Pictures
Quelle: DVD/BD Children of Men, ©Universal Pictures

Die Welt von Children of Men

Children of Men ist eine filmische Dystopie – eine Darstellung einer zukünftigen und vor allem schlechten Welt. Doch das dargestellte Jahr 2027 ist weder rechnerisch noch inhaltlich allzu weit von unserer jetzigen Welt entfernt. Nein, dieser Film von 2006 erhält sogar eine erschreckende Aktualität in diesen Tagen, wo Flüchtlinge in Scharen nach Europa strömen.

Reine Fiktion ist dabei zunächst der Umstand, dass die Menschheit keine Nachkommen mehr zeugen kann und dadurch vom Aussterben bedroht ist. Daher beginnt die Geschichte auch mit einem nur scheinbar nebensächlichen Detail, dem Tod eines 18-jährigen. Denn dieser junge Mann war der jüngste, das heißt letzte noch gezeugte Mensch der Welt.

Besonders aufgeladen ist die Stimmung in der Gesellschaft vor allem dadurch, dass das fiktive England der Zukunft ein Problem mit illegalen Einwanderern hat. Es finden daher regelrechte Säuberungsaktionen statt, in denen die Flüchtlinge in Gefängnisbussen zu außerstädtischen Sammelstationen gebracht werden. Die politische Lage ist nicht nur durch diese Abschottungsmaßnahmen und den Fremdenhass bis zum Zerreißen gespannt. Zusätzlich organisieren sich im Untergrund Widerstandsgruppen. Bombenanschläge an öffentlichen Plätzen sind ihr Mittel der Revolte gegen die Regierung.

Für den Zuschauer ist dieses Geflecht aus Abschottungspolitik, Widerstandsrevolte und Aussterben der Menschheit nur schwer zu durchschauen. Dennoch schafft es Children of Men ganz grundsätzlich, die bedrückte und zugleich gewaltgeladene Stimmung der Gesellschaft spürbar zu machen. Durch unzählige Monitore und Zeitungen verkündet die Regierung ihre Parolen und lässt damit unangenehme Erinnerungen an die Zustände in George Orwells 1984 wach werden. Allerdings, so betont Regisseur Alfonso Cuarón, hat er Orwells Buch bewusst nicht vor den Dreharbeiten gelesen, um sich davon nicht beeinflussen zu lassen.

Auf den Straßen regiert das Chaos. Quelle: DVD/BD Children of Men, ©Universal Pictures
Auf den Straßen regiert das Chaos. Quelle: DVD/BD Children of Men, ©Universal Pictures

Die unbeschriebene Hauptfigur

Clive Owen spielt den anfangs ebenso schwer zu durchschauenden Beamten des Energieministeriums. Sein Standpunkt offenbart sich mehr durch seine Taten, die den offiziellen Anweisungen seines Arbeitgebers, dem Staat England, immer mehr widersprechen. Als er auf seine alte Liebe trifft, wird zudem klar, dass er sich ideologisch einmal ganz woanders befunden hatte. Er ist ein vom Schicksal gezeichneter, der sich in einer biederen Existenz vergraben hat, um jetzt noch einmal eine Mission auszuführen, mit der er sich identifizieren kann. Theo ist damit weder strahlender noch Anti-Held, wohl eher ein average guy, der tut, was er nach seinen Maßstäben für das Richtige hält.

Kritik

Dicht an Clive Owens Seite durchlebt der Zuschauer die Geschichte von Children of Men, die mit ihren unangenehm authentischen Bildern, nacheinander vorbeiziehenden Landschaften und vielfältigen Schauplätzen wie eine Odyssee anmutet. Wohin die Reise von Theo und Kee führt, ist grob formuliert, aber auch die Hauptfiguren sind nicht vielmehr als bloße Fixpunkte für den Zuschauer, die im gesellschaftlichen und kriegerischen Tohuwabohu nur für Orientierung sorgen sollen.

Regisseur Alfonso Cuarón lässt uns diese aufgewühlte und zugleich trostlose Welt spüren, indem er mit langen, klug arrangierten Plansequenzen und sportlicher Kameraführung für eine angenehme Sogwirkung sorgt. Wir klammern uns an diese Figuren, die wir doch so wenig kennen, so wenig verstehen, denen wir aber doch jederzeit die Ernsthaftigkeit des Geschehens glauben. Cuaróns Film verlangt von uns, dass wir uns in diese verfremdete, gesellschaftlich sowie politisch durchwühlte Welt bestmöglich einleben, auch wenn sie uns dabei zu keiner Zeit helfend entgegenkommt.

Theo versucht, die junge Kee aus dem Land zu schmuggeln. Quelle: DVD/BD Children of Men, ©Universal Pictures
Theo versucht, die junge Kee aus dem Land zu schmuggeln. Quelle: DVD/BD Children of Men, ©Universal Pictures

Unser Fazit zu Children of Men

Letztendlich überzeugt Children of Men daher vor allem durch seine handwerkliche Klasse und auf der emotionalen Ebene. Die realitätsnahen Settings, die ausdrucksstarke Farbgebung, bei der immer Grau beigemischt zu sein scheint, und der an Kirchenchoräle erinnernde Score sorgen für einen nachhaltigen Eindruck. Hinten runter fallen dabei leider viele unweigerlich aufkommende Fragen: Was für eine Regierung ist da eigentlich an der Macht? Was genau wollen die Rebellen, dass sie sogar zu terroristischen Anschlägen bereit sind? Wie konnte es zu der Flüchtlingskrise kommen? Children of Men bleibt dahingehend einiges schuldig und entpuppt sich leider nicht als der ganz große Sci-Fi-Hit, da er sich zu keiner klaren Aussage über die Menschheit, die Gesellschaft oder den vorherrschenden Zeitgeist bekennt. Viele ausgelegte Fäden und Gedankenstücke bleiben für den Zuschauer so weit brachliegen, dass er sich eigenständig an einer Sinnstiftung versuchen muss, wenn er es denn möchte.

Unsere Wertung:

 

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