Coco – Lebendiger als das Leben! thematisiert den „Tag der Toten“ (Día de los Muertos), an dem die gestorbenen Angehörigen zu ihrer Familie zurückkehren können. Vorausgesetzt ihr Bild steht auf einem Schrein. Die ständige Gefahr des Vergessenwerdens ist allgegenwärtig.
Titel | Coco – Lebendiger als das Leben! |
Jahr | 2017 |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Regie | Lee Unkrich, Adrian Molina |
Drehbuch | Adrian Molina, Matthew Aldrich |
Genre | Animationsfilm |
Darsteller | Pablo Ribet-Buse, Salvatore Scire, Heino Ferch, Alexander Doering, Karlo Hackenberger, Luise Lunow, Ulrike Lau, Patrick Winczewski, Dina Kürten |
Länge | 105 Minuten |
FSK | ab 0 Jahren freigegeben |
Verleih | Walt Disney Germany |
Story
Der kleine Miguel Rivera hat sich selbst das Gitarrespiel beigebracht und möchte einmal ein berühmter Musiker werden, genau wie sein großes Idol Ernesto de la Cruz. Dieser ist Mexikos größter Star. Die Familie von Miguel jedoch hasst Musik und verbietet sie kategorisch. Etwas scheint vor vielen Jahren vorgefallen zu sein, doch die Wahrheit kennt der Junge nicht.
Am Dia de los Muertos dann möchte Miguel auf der Plaza de la Cruz vor allen Leuten spielen, doch er hat keine Gitarre. Also entschließt er sich kurzerhand, das Exemplar von seinem vermeintlichen Vater Ernesto de la Cruz aus dessen Gruft auszuleihen. Genau ab diesem Augenblick kann er die Verstorbenen sehen und diese ihn ebenfalls. Die Lebenden können ihn jedoch nicht mehr wahrnehmen.
Und so macht er sich mit seinen toten Vorfahren auf in deren Reich, um diesen Irrtum zu beheben. Dabei warten auf ihn allerhand Gefahren. Vor allem die Tatsache, dass er nur wenig Zeit hat, denn im Reich der Toten droht er schnell einer von ihnen zu werden.
Cast
Der junge Miguel möchte seinem großen Idol Ernesto de la Cruz nacheifern. Plötzlich findet er sich im Reich der Toten wieder und muss versuchen, zurückzugelangen. Dabei erhält er die Stimme von Pablo Ribet-Buse, welcher unter anderem Mogli in The Jungle Book oder Tassilo in Die Schöne und das Biest (2017) synchronisiert hat. Den Part des Gesangs übernimmt der erst 14-jährige Salvatore Scire, den der ein oder andere eventuell aus Das Supertalent 2016 kennt.
Ernesto de la Cruz war der größte Musiker des Landes und hat Kultstatus. Allem Anschein nach ist er der Vater des kleinen Miguel und dessen Inspiration. Auch im Reich der Toten ist er ein Megastar. Vertont wird er von dem Theater-, TV- und Kino-Schauspieler Heino Ferch, der bekannt ist für diverse Auftritte im Tatort, Comedian Harmonists oder Lola rennt.
Die Gesangseinlagen stammen von Alexander Doering. Er synchronisierte Poe Dameron in Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi, Caliban in Logan – The Wolverine oder Superman in Justice League.
Héctor ist ein verrückter Kauz im Reich der Toten. Er bittet Miguel, sein Bild bei seiner Familie in der Welt der Lebenden aufzustellen. Als Gegenleistung bietet er ihm an, ihn zu Ernesto de la Cruz zu bringen. Héctor steht kurz davor, vergessen zu werden und für immer zu verschwinden. Die deutsche Synchronisation hat Karlo Hackenberger übernommen. Weitere Jobs von ihm sind zum Beispiel Pater Leone in Batman v Superman: Dawn of Justice oder Det. Jones in Detroit.
Schauplätze
Die Handlung spielt sich zu Anfang im Hause der Familie von Miguel ab, später auf einem Friedhof und im Anschluss im Reich der Toten.
Dort sehen wir eine schillernde Stadt mit Wolkenkratzern, aber auch die Slums, in denen die Leute ohne Nachkommen leben. Den Palast des Ernesto de la Cruz und eine riesige Bühne darf man ebenfalls bestaunen.
All dies wird inszeniert im Look von Mexiko – sowohl Gebäude als auch die Festlichkeiten.
Form
Coco – Lebendiger als das Leben! ist sehr detailreich und liebevoll gestaltet. Im Vergleich zu anderen Animationsfilmen ist er, was die Optik angeht, ganz vorne dabei.
Die Musik ist klassisch mexikanisch. Viel Gitarre, alles im Stil der Mariachi Bands. Sound und Optik sind so optimal aufeinander abgestimmt.
Auch die Kleidung der Protagonisten wurde nach viel Recherche entworfen und ist absolut realistisch. Dazu kommt die Architektur und die Zurschaustellung eines Meeres an Farben.
Hintergrund
Unkrich und sein Team besuchten innerhalb von drei Jahren Museen, Märkte, Plätze, Werkstätten, Kirchen, Haciendas und Friedhöfe in Mexiko-Stadt, Oaxaca und Guanajuato. In Xochimilco sahen sie sich ein Theaterstück an.
In Tlacolula, El Tule, San Marcos Tlapazola und Abasolo lernten sie einheimische Familien kennen, die sie zu sich einluden und ihnen ihr Lieblingsessen, ihre Lieblingsmusik, ihre Traditionen und ihren Arbeitsalltag näher brachten.
Vor allem aber erfuhren sie, wie wichtig ihnen die Familie ist. Diese Recherche war für den Film unerlässlich und man sieht in jeder Sequenz, dass die Macher wussten, was die darstellen wollen und wieso.
Genre & Fazit
Coco – Lebendiger als das Leben! sprach mich bereits mit seinem Trailer vor einigen Monaten an. Als er dann in den Kinos lief, wurde er überhäuft von positiven Kritiken und so bin ich mit sehr hohen Erwartungen in den Film gegangen.
Zuerst fiel mir die liebevolle Optik auf. Alles war so detailgetreu und aufwendig gestaltet. Kurz zuvor hatte ich „Ferdinand geht STIERisch ab“ gesehen und gerade im direkten Vergleich fiel der Unterschied sehr stark auf.
Es wurde an manchen Stellen auch gesungen, was meiner Meinung nach das mexikanische Feeling, welches man über den gesamten Streifen hat, noch verstärkt. Man bekommt einfach ein positives Gefühl im Kinosessel.
Das Skript ist auch auffällig gut geschrieben, es gibt keinerlei Durchhänger, die Charakterzeichnung ist hervorragend und auch der Plot Twist kommt absolut unerwartet.
So kann ich getrost sagen, dass meine Erwartungen komplett erfüllt wurden und ich kann Coco – Lebendiger als das Leben! nur jedem wärmstens empfehlen. Ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener. Der Stoff des Films ist für jeden geeignet.
Unsere Wertung:
©2017 Disney•Pixar. All Rights Reserved.
Disney / Pixar hat auch hier wieder gezeigt, dass sie wundervoll animieren, tolle Charaktere erschaffen und gut unterhalten können. Aber wie auch in Cars 3 / Evolution verfehlen sie mit Coco…. die kleinen Zuschauer aus dem Auge. Zwar hatten die Geschichten die Disney uns erzählt schon immer einen kleinen ernsten Kern um Konflikte zu erzeugen, die man für eine Dramaturgie benötigt. Nur leider überwiegt immer öfter die Ernsthaftigkeit der Geschichte. Viele Dialoge erschließen sich nur Erwachsenen und speziell bei Coco…., wird der Umgang mit dem Tod, dem Verlust und der Trauer nicht ausreichend lustig entschärft. Ich schaute den Film mit meinem 6 Jährigen Sohn der mich bat gegen ende des Filmes aus zu machen. Er weinte, weil er kein Foto von mir in seinem Zimmer hat und er Angst hatte, dass ich Sterbe und für immer weg bin. Gelacht hat er nur an 1-2 Stellen im Film. Disney sollte sich über sein Zielpublikum klar werden.