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Ava (Jessica Chastain) steht an der Straße und beobachtet etwas. Sie trägt eine dunkelgrüne Jacke und einen bordeauxroten Hoodie. Die Kapuze des Hoodie ist übergezogen, verdeckt allerdings nicht die vielen Wunden in Avas Gesicht.

Code Ava – Trained to Kill

Jessica Chastain schlüpft in Code Ava in die Rolle einer Auftragskillerin, die mit ihrer Vergangenheit hadert und den Kontakt zu ihrer Familie sucht. Ob Regisseur Tate Taylor einen hochkarätigen Actionthriller mit Star-Ensemble wie Atomic Blonde inszeniert hat oder einen hier eine ganz andere Art von Film erwartet, lest ihr hier bei uns.

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TitelCode Ava – Trained to Kill (OT: Ava)
Jahr2020
LandUSA
RegieTate Taylor
DrehbuchMatthew Newton
GenreAction, Krimi, Drama, Thriller
DarstellerJessica Chastain, John Malkovich, Common, Geena Davis, Jess Weixler, Ioan Gruffudd, Colin Farrell
Länge97 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihEuroVideo Medien GmbH
Das deutsche Blu-ray Cover von "Code Ava - Trained to Kill" ist farblich in weiß und rot gehalten. Dabei ist die Grundierung weiß und ein X erstreckt sich von allen vier Ecken in rot gehalten über das Cover. In diesem X ist Jessica Chastain von der Seite zu erkennen. Sie blickt hinunter. In den weißen Flächen sind jeweils John Malkovich, Colin Farrell und Common zu sehen. In der unteren weißen Fläche steht in roter Schrift der Filmtitel.
Das deutsche Blu-ray Cover von „Code Ava – Trained to Kill“ © 2020 EuroVideo Medien GmbH

Worum geht es in Code Ava – Trained to Kill?

Die eiskalte Profikillerin Ava (Jessica Chastain) schaltet für ihren zwielichtigen Auftraggeber Ziele auf der ganzen Welt aus. Als einer ihrer Jobs schiefläuft, bittet sie ihr Mentor Duke (John Malkovich) einige Aufträge auszusetzen, bis sich die Situation beruhigt hat. Sie kehrt nach Boston zurück, wo sie nach acht Jahren wieder Kontakt zu ihrer Schwester (Jess Weixler) und ihrer Mutter (Geena Davis) aufnimmt. Doch sie weiß nicht, dass die Organisation um Simon (Colin Farrell) bereits Killer auf sie angesetzt hat, um Ava in den endgültigen Ruhestand zu schicken.

Actionthriller nach Schema oder anders als erwartet?

Der Film verschwendet keine Zeit und beginnt inmitten eines Auftrags von Ava. Eine kurzhaarige und blondierte Jessica Chastain sitzt in einem Auto und macht sich zurecht. Am Flughafen von Paris holt sie einen Geschäftsmann (Ioan Gruffadd) ab, mit dem sie während der Fahrt aggressiv flirtet. An einem abgelegenen Ort steigt sie zu ihm auf den Rücksitz, worauf ihre anfängliche spaßige Art zu todernst wechselt. Ihre Mimik ist beinahe als psychisch instabil zu beschreiben, wenn sie ihr Opfer mit einer Waffe bedroht. Sie weiß nicht, dass sie eine junge Frau bereits seit dem Flughafen verfolgt und sie zudem abgehört wird. Nach abgeschlossener Mission zieht sie die blonde Perücke ab, kontaktiert ihren Auftraggeber und der Vorspann beginnt.

Während der Film einen bis hierhin noch weitestgehend im Dunkeln tappen ließ, bringt der Vorspann ein wenig Licht in Avas Werdegang. Im Schnelldurchlauf werden Bilder und kurze Videoaufnahmen von Ava Faulkner gezeigt, die eine gute Schülerin und Sportlerin war. Nach ihrem Abschluss gerät sie auf die schiefe Bahn und hat beispielsweise unter Alkoholeinfluss einen Autounfall. Es folgt der Gang zur Army und im weiteren Verlauf die Rekrutierung der Organisation, die sie zur Auftragsmörderin ausbildet. So scheint Code Ava keine Abweichungen zu den typischen Agenten- bzw. Spionagethriller zu haben und nach bekannten Schemen gestrickt zu sein. Doch der Film weiß diesbezüglich zu überraschen, wenn auch nicht zu begeistern.

Jessica Chastain legt sich für "Code Ava - Trained to Kill" ordentlich ins Zeug. Auf dem Bild kämpft sie mit Soldaten im roten Abendkleid. Dabei überwältigt sie gerade einen Soldaten, dessen Waffe sie direkt nutzt, um auf weitere Ziele zu schießen.
Jessica Chastain legt sich als Auftragsmörderin ordentlich ins Zeug © 2020 EuroVideo Medien GmbH

Mehr Zeit für Drama als Action

Besonders durch den deutschen Titel, Code Ava – Trained to Kill, verspricht der Film, ein weiterer Actionthriller der Marke Atomic Blonde zu werden. An dieser Stelle sei verraten, dass das Versprechen von einem actiongeladenen Film mit schlichter Handlung nicht erfüllt wird. Stattdessen investiert Regisseur Tate Taylor (Ma) wesentlich mehr Zeit in das Zwischenmenschliche als in die Action. Es gibt auch eine Menge an blutigen Actionszenen, in der Hauptdarstellerin Jessica Chastain eine sehr gute Figur abgibt. Aber weder kommt sie hier an Charlize Theron heran noch können die Sequenzen vollends überzeugen. Die Szenen sind zuweilen mit einigen stärkeren Schnitten versehen, wodurch viele der Nahkämpfe eher anstrengend als befriedigend wirken. Darüber hinaus bleibt keiner der Kämpfe dauerhaft in Erinnerung und bietet nur wenig Spektakuläres, da die Choreografien nicht wirklich spannend koordiniert wurden und durchweg einen dynamischen Impact vermissen lassen.

Der Fokus liegt klar auf dem dramatischen Leben der Killerin, die als trockene Alkoholikerin den Kontakt zu ihrer inzwischen entfremdeten Familie sucht. Doch auch wenn der Regisseur wirklich viel Zeit für dieses Thema sowie Sucht im Allgemeinen verwendet, ergreifen diese den Zuschauer nicht. Selbst ein sehr emotionaler Dialog zwischen Ava und ihrer Mutter kann nur wenig aufwühlen, geschweige denn anrühren – auch weil der Score von Bear McCreary wenig in diesen Momenten auffällt und die Gefühle nicht zu transportieren vermag. Vor allem liegt es aber an den Charakteren in Matthew Newtons Drehbuch, die viel zu oberflächlich und teils unsympathisch gezeichnet sind, als dass Gefühle für diese entstehen. Dementsprechend können die Themen auch nicht mitreißen und Code Ava plätschert einen Großteil der Laufzeit nur vor sich her.

John Malkovich spielt in "Code Ava - Trained to Kill" Duke, den Mentor der Killerin Ava. Malkovich trägt wie gewohnt einen schneeweißen Vollbart und hat nur noch einen Seiten Haare. Er dreht sich gerade und spricht mit jemanden, der außerhalb des Bildes steht. Im Hintergrund ist Wasser zu erkennen, was darauf schließen lässt, dass er sich in einem Hafen oder zumindest an einer Promenade befindet.
John Malkovich spielt Duke, den Mentor der Killerin © 2020 EuroVideo Medien GmbH

Star-Ensemble ohne gewohnte Ausstrahlung

Obwohl Hauptdarstellerin und Mitproduzentin Jessica Chastain als talentierte wie instabile Killerin eine gute Leistung erbringt, rettet sie den Film ebenfalls nicht. Es stellt sich das Gefühl ein, dass entweder ihre Figur zu unsympathisch entworfen wurde oder sie schlicht nicht ihr komplettes Potenzial präsentiert. Im Vergleich zu anderen Rollen wie in Molly’s Game – Alles auf eine Karte oder Die Erfindung der Wahrheit konnte sie Filme alleine tragen und ihre ganze Ausstrahlung ausspielen. In Code Ava erreicht sie offenkundig nicht dieselbe Wirkung, was auch auf den restlichen Cast zutrifft.

John Malkovich spielt Duke, eine selbst ernannte Vaterfigur für Ava. Allerdings funktioniert die Chemie zwischen den beiden nur bedingt. Eine entsprechende Empfindung für eine solche „Vater-Tochter-Beziehung“ erzeugen die beiden so gut wie nie. Ebenso präsentiert Colin Farrell nie seine gewohnte Ausstrahlung und spielt einen ebenso langweiligen wie uninspirierten Bösewicht. Einzig Geena Davis mag als Bobbi, die recht harsche Mutter von Ava, noch irgendwie ein wenig zu punkten. Filmtochter Jess Weixler, die im Vergleich zum restlichen Cast relativ unbekannt ist, wirkt ähnlich deplatziert wie Common. Dieser wäre mit seiner leeren Miene ebenfalls besser als Auftragskiller besetzt gewesen als in der Rolle als abgelegter Lebensgefährte.

Colin Farrell spielt in "Code Ava - Trained to Kill" Simon. Für diesen scheint nicht alles nach Plan zu laufen. Sein Gesicht ist blutverschmiert. Besonders am linken Auge und von den Lippen läuft das Blut runter. Er blickt dabei besorgt auf etwas außerhalb des Bildes.
Nicht alles läuft nach Plan für Simon (Colin Farrell) © 2020 EuroVideo Medien GmbH

Unser Fazit zu Code Ava

Code Ava wirkt nach außen hin wie ein Actionthriller mit vielen Actionszenen, kann dieses Versprechen allerdings nicht erfüllen. Zwar ist der Film erfrischend, da er seinen eigenen Ansatz verfolgt, aber letzten Endes funktioniert dies nicht wirklich. Hätte der Fokus mehr auf der Action gelegen als auf dem Dramatischen, hätte Code Ava eine weitere Perle des Genres werden können. Stattdessen möchte der Film letzten Endes zu vieles sein, überzeugt dann aber zu wenig in allen Bereichen. Die Handlung plätschert zu sehr vor sich hin und die Charaktere erzeugen zu wenig Gefühl, als dass mit ihnen mitgefiebert werden könnte. Kein Streifen zum Vergessen, aber auch keiner, den man zwingend gesehen haben sollte.

Code Ava – Trained to Kill ist ab dem 22.10.2020 als DVD und Blu-ray erhältlich und bereits seit dem 06.10.2020 digital verfügbar.

Unsere Wertung:

 

 

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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 0:11 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 0:49 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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