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DVD Cover von Crawlspace ©Universum Film Home Entertainment

Crawlspace – Killerhaus

In Crawlspace vermietet Klaus Kinski Appartementwohnungen an junge Frauen, um sie erst durch Schächte zu beobachten und anschließend zu töten.

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TitelCrawlspace
Jahr1986
ProduktionslandUSA
RegieDavid Schmoeller
DrehbuchDavid Schmoeller
GenreHorror, Thriller
DarstellerKlaus Kinski, Talia Balsam, Sally Brown, Tané McClure
Länge80 Minuten
FSKab 18 Jahren freigegeben
Verleih Universum Film Home Entertainment
DVD Cover von Crawlspace ©Universum Film Home Entertainment
DVD Cover von Crawlspace ©Universum Film Home Entertainment

Handlung

In Crawlspace ist Karl Gunther (Klaus Kinski) der charmante Vermieter eines größeren Appartementhauses. Die Wohnungen vergibt er ausschließlich an junge Frauen.

Dank eines Schachtsystems hat Karl einen Blick in sämtliche Wohnungen. Dies nutzt er, um entweder still zu beobachten oder aber auch um die jungen Frauen durch Geräusche zu verängstigen.

In der Zwischenzeit schreibt Karl auf dem Dachboden des Gebäudes über seine Gedanken, seine Faszination für den Tod und die Vergangenheit seines Vaters, ein Nazi-Doktor. Dabei hält er sich eine Frau, Martha (Sally Brown), in einem Käfig und unterhält sich mit ihr.

Als jedoch ein Mann namens Josef Steiner auftaucht und Karl als Nazi und einen ehemaligen Chefarzt enttarnt, der für etliche Tode von Patienten verantwortlich ist, beschließt Karl alle zu töten, die um ihn und seine Vergangenheit wissen können.

Hintergründe zu Crawlspace

Der Film stand bis zum Jahre 2012 auf dem Index, bis er im Frühjahr 2013 von der FSK neu geprüft wurde und ungeschnitten die Freigabe ab 18 Jahren erhielt. Ascot Elite veröffentlichte den Film daraufhin erstmals auf DVD und Blu-ray.




Please, Kill Mr. Kinski

Die Person Klaus Kinski sollte wohl jedem hinglänglich bekannt sein, ebenso die oftmals eher schwierigere Zusammenarbeit mit ihm. Regisseur David Schmoeller veröffentlichte 1999 ein neunminütiges Video, in welchem er über die problematische Arbeit mit Kinski berichtet und kleine Ausschnitte des Drehs zeigt. So reagierte Kinski mit Wutausbrüchen, wenn Schmoeller Action! oder Cut! rief. Schmoeller erzählt, dass ihm mehrere Crewmitgleider immer wieder „Please, Kill Mr.Kinski“ zuflüsterten.

Das Video erschien acht Jahre nach dem Tod Kinskis. Neben den Berichten von der anstrengenden Zusammenarbeit schließt Schmoeller allerdings damit ab, welch ein großer Schauspieler Kinski dennoch gewesen sei.

Kritik

Die Ehre gebührt natürlich Herrn Kinski. In der Rolle des voyeuristischen Nazi-Doktors mit einer obsessiven Faszination für den Tod darf er zwischen dem ältlichen Charme eines Vermieters, der väterlich mit den jungen Mieterinnen spricht, und dem offensichtlichen Wahnsinn eines Killers, der Körperteile in Gläsern sammelt, wechseln. Ohne Kinski würde einiges sicherlich eher irritieren oder stören („Karl Gunther“ als meuchelnder und wahnsinniger Nazi-Doktor..), doch so ist es ein Klaus Kinski, der sich in dem wohl Höhepunkt der wahnwitzigen Ideen als Frau gekleidet (inklusive zu viel rotem Lippenstift!) Nazi-Videos ansieht.

Das Treiben Karl Gunthers

Zuvor verbringt Karl Gunther seine meiste Zeit damit, in dem großen Schachtsystem umherzukriechen und durch die Lüftungsgitter seine Mieterinnen zu beobachten. Ab und an nutzt er selbst gebaute Mechanismen, um etwa Teile seiner wohl selbstgezüchteten Rattenfarm in die Zimmer zu lassen, oder um mit merkwürdigen Geräuschen die Mieterinnen samt Gäste zu verschrecken. Die andere Zeit verbringt er mit Martha, eine Frau, die er in einem Käfig eingesperrt hat und welcher er die Zunge entfernt hat, auf dem Dachboden des Miethauses. Dort bewahrt er Körperteile in Gläsern auf, werkelt an neuen Mechanismen (die auch mal ein armes Katzenleben fordern) oder schreibt in seinem Tagebuch/Memoiren über seine Gedanken über den Tod, das Töten oder seinen Vater. Später wird ab und an auch der Beamer angeworfen, um den Reden Adolf Hitlers zu lauschen.

Karl Gunther sieht seine Morde dabei als eine Art Aufgabe bzw. Fügung, so hält er sich nach bzw. vor jedem Mord eine Pistole mit nur einer Kugel an den Kopf, drückt ab und murmelt bei Überleben: „So be it.“

Der Wahnsinn nimmt zu

Der Film beginnt zunächst ein wenig ruhiger und stellt Figuren vor, während Karl Gunther den Zuschauer auf einen voyeuristischen Trip durch die Belüftungsschächte seines Miethauses mitnimmt, in dem er ausschließlich jungen Studentinnen Unterkunft gewährt. Die etwaige selbstreflexive Metaebene wird allerdings nicht wirklich ausgeführt. Zudem dürfen wir an seinen abnormen Gedanken und Auffassungen teilhaben. Mit der Ankunft von Josef Steiner nimmt der Film sowie Kinski langsam Fahrt auf.

Während es vorher noch Gunther ist, der selbstsicher aus dem Crawlspace die Fäden zieht, beginnt er langsam die Kontrolle zu verlieren. Im zunehmendem Wahnsinn meuchelt Gunther eine Mieterin nach der anderen, während eine der Frauen den Vermieter aufzuhalten versucht. Dabei entsteht ein gar nicht mal unspannendes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem uns Kinski immer wieder mit einer weiteren Stufe des Wahnsinns erfreuen kann.

Freunde des Splatters werden ein wenig enttäuscht sein, so sieht der Zuschauer meist nur das Endresultat und weniger den Tötungsakt selbst. Trotzdem sorgt dies für die ein oder andere feine Szenerie. So zeigt Regisseur Schmoeller im Finale des Films dem Zuschauer noch einmal die gesammelte Mordleistung Gunthers, als er das Final Girl durch die Leichensammlung stolpern lässt, während im Hintergrund auf der Leinwand NS-Propagandamaterial läuft.

Punkten kann der Streifen neben einem famosen Klaus Kinski durch eine herrlich schmuddelige 80er-Horror-Atmosphäre und den wunderbaren Charme, der diesen Filmen oft innewohnt.

Der restliche Cast ist allerdings äußerst blass und wird von Kinskis Performance locker an die Wand gespielt. So nimmt Kinski dank seiner beeindruckenden Ausstrahlung jede Szene ein. Er passt dabei perfekt in die Rolle Karl Gunthers. Wenn man nicht um die Umstände und die Person Kinskis (siehe Please, Kill Mr. Kinski) wüsste, bekommt man den Eindruck, Kinski habe beim Dreh einen Mordsspaß gehabt.

Fazit

Große Offenbarungen birgt der Film sicher nicht, letztlich ist es die Freude bereitende Leistung Kinskis, die diesen Film aus dem Mittelmaß heraushebt. So ist es letztlich ein Genuss, dem wahnsinnigen Karl Gunther bei seinen Machenschaften inklusive Rattenvorrat, Frauenkleidern, Kriechen im Schachsystem, Tüfteln an neuen Mechanismen und Gedanken, die er mit uns und Martha teilt, zuzusehen.

Unsere Wertung:

 

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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 17:53 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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