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Darkland

Dein Bruder wird brutal totgeschlagen, die Polizei ist unfähig etwas zu erreichen. Die Täter laufen vor deiner Nase frei herum. Was tust du? Zaid hat eine Antwort gefunden…

TitelDarkland
Jahr2017
ProduktionslandDänemark
RegieFenar Ahmad
DrehbuchFenar Ahmad, Adam August
GenreAction, Drama, Thriller
DarstellerDar Salim, Stine Fischer Christensen, Dulfi Al-Jabouri, Ali Sivandi, Jakob Ulrik Lohmann, Roland Møller, Brian Siva, B. Branco, Anis Alobaidi
Länge114 Minuten
FSKAb 18 Jahren freigegeben
VerleihConcorde Filmverleih GmbH
DVD-Cover von "Darkland"
DVD-Cover von „Darkland“ by ©Concorde Filmverleih

Story

Zaid ist Iraki, der mit seiner Familie seit 30 Jahren in Dänemark lebt. Seine Eltern sind schlecht integriert, er hingegen ist Chirurg, wohlhabend und hat eine schwangere Frau. Sein Bruder ist auf die schiefe Bahn geraten und muss einen missglückten Banküberfall mit seinem Leben bezahlen. Er wird von den Hintermännern brutal ermordet. Anfangs sucht Zaid noch Hilfe bei der Polizei, doch die stochert nur an der Oberfläche und hat kaum Handhabe, gegen die kriminellen, gut strukturierten und sehr brutalen Straßengangs. Morde stehen hier an der Tagesordnung. Und so sucht er schließlich alte Freunde auf um sich auf seinen brutalen Rachefeldzug gegen die Bosse, die hinter allem stehen, zu wappnen.

Stine Fischer Christensen und Dar Salim als "Stine" und "Zaid" in "Darkland"
Stine Fischer Christensen und Dar Salim als „Stine“ und „Zaid“ in „Darkland“ by ©Concorde Filmverleih

Cast

Der im Irak geborene Dar Salim, bekannt aus Filmen wie „Lommbock“ oder „Exodus: Götter und Könige“ oder auch der Erfolgsserie „Game of Thrones“, verkörpert in „Darkland“ den erfolgreichen Chirurgen „Zaid“. Dieser führt ein typisches Arztleben. Viel Geld, glamouröse Eigentumswohnung, eine Frau, viele Freunde, gut integriert, wenig Zeit. Zaid ist sehr ruhig und ausgewogen. Das ändert sich jedoch mit dem Tod des Bruders. Dar Salim bringt diese Ruhe mit, er muss sie nicht spielen. Er wirkt cool und gefasst, egal was er auch tut. Auch während des Straßenkriegs hat er etwas beruhigendes an sich, obgleich man auch ein paar mal zu sehen bekommt, wie es wirklich in ihm aussieht. Vor allem dann, wenn er sich entscheiden muss. Glückliche Familie oder volles Risiko. Ein absoluter Fels in der Brandung.

Zaids europäische, etwas spießige Frau „Stine“ spielt Stine Fischer Christensen. Sie fühlt sich wohl und geborgen an seiner Seite und genießt das behütete Leben in der Oberschicht. Durch ihre Schwangerschaft, kann sie zwar anfänglich noch Verständnis für seine Situation aufbringen, doch mit der Zeit muss sie sich immer mehr um sich kümmern. Je fanatischer Zaid wird, desto mehr distanziert sie sich. Sie ist eine starke Frau und auch das nimmt man ihr ab. Die Rolle passt zu ihr und das überträgt sich auf die komplette Familienstruktur.

Auf weitere Charaktere möchte ich an dieser Stelle lieber nicht eingehen, um nicht zu detailliert zu spoilern.

Dar Salim als "Zaid" auf einem seiner nächtlichen Streifzüge in "Darkland"
Dar Salim als „Zaid“ auf einem seiner nächtlichen Streifzüge in „Darkland“ by ©Concorde Filmverleih

Schauplätze

Darkland wird dominiert von einer düsteren Nightlife Szenerien. Vieles passiert im Untergrund, auf der Straße. Immer dunkel, voller Graffitis, zwielichtige Gestalten scharen sich zusammen. Käfigkämpfe in stickigen Kellern, Drogenkonsum in abgewrackten Häusern. Dazwischen ab und an etwas Licht, wenn es etwa auf die Schnellstraße geht oder man sich in Restaurants trifft.

Zudem sehen wir das Krankenhaus, indem Zaid arbeitet und natürlich seine Wohnung im obersten Stock. Hell erleuchtet, architektonisch erstklassig und einfach Respekt einflößend. Der Wohnblock steht für die Erhabenheit der reichen Oberschicht, der Rest ist schlicht Gosse und Abschaum.

Drehorte waren Kopenhagen (Gemini Residence in Islands Brygge), das Rigshispitalet in Østerbro und der Filiale Vesterport der Dankse Bank.

Dar Salim als "Zaid" in "Darkland"
Dar Salim als „Zaid“ in „Darkland“ by ©Concorde Filmverleih

Form

Fenar Ahmad legt viel Wert auf gestochen scharfe, farbenfrohe Bilder. Ja, der Grundtenor ist sehr düster, aber alles, was nicht Schwarz ist, sticht einem sofort ins Auge. Sehr ungewöhnliche, aber sehr schöne Optik. Alles glänzt und sieht einfach edel aus. Sogar das „Ghetto“ hat seine optischen Reize.

Die Kameraarbeit ist sehr gut. Es gibt etliche Rasante Szenen, in denen intelligent geschnitten wird, aber auch wenn die Storyline mal vom Gas geht, passt sich die Kamera optimal an. Sehr gut gelungen und unterstreicht die schöne Optik nochmal deutlich.

Der Sound ist ebenfalls auffallend. Je nach Stimmung klingen entweder ruhige, gediegene oder brachiale, wütende Töne an. Zudem kann man einige schnellere Stücke in den dazu passenden Szenen genießen.

Eine wahrlich brennzliche Situation in "Darkland"
Eine wahrlich brennzliche Situation in „Darkland“ by ©Concorde Filmverleih

Hintergrund

„Darkland“ wurde vom dänischen Filminstitut unterstützt.

Der Soundtrack wurde von Jens Ole Wowk McCoy produziert. Dieser ist Mitglied der Rap-Crew Unknown Artists.

Der Film lief auf dem Fantasy Filmfest 2017.

Thematisiert wird die Frage, ob man in Extremsituationen Selbstjustiz ausüben darf. Muss man sich voll und ganz auf die Polizei verlassen oder darf man selbst „ermitteln“, wenn man Anhaltspunkte hat? Wie weit darf man gehen? Darf man überhaupt etwas tun? Rechtfertigt Gewalt, die einem angetan wurde, Gegengewalt? Oder heizt sie sich nur gegenseitig an, bis alles in Flammen steht oder jeder tot ist? Spannendes Szenario was hier skizziert wird und die Antworten muss der Betrachter mit sich selbst ausmachen.

 

Genre & Fazit

Ich hatte im Vorfeld noch nichts von „Darkland“ gehört und war zuerst etwas überrascht, einen europäischen Film zu sehen. Doch bereits nach wenigen Sekunden hatte er mich. Action von Beginn an, auf sehr hohem Level und bis zum Ende durchgezogen. Der Film ist sehr brutal, daher ab 18! 

Schauspielerisch liefert Dar Salim eine Glanzleistung ab. Vom netten, Teddybär, der mich ein wenig an Serdar Somuncu erinnert, zum erbarmungslosen Racheengel. Der Streifen muss sich absolut nicht hinter Genre-Kollegen wie z.B. „Gesetz der Rache“ verstecken.

Er ist sehr stilbetont aufgebaut und das Feindbild von Zaid wird langsam aber sicher aufgebaut. Der Zuschauer hasst sie genau so, wie er. Dazu die grandiose Optik! Wirklich ein Hingucker.

Ich war begeistert von „Darkland“ und kann ihn ohne Einschränkungen empfehlen. Schaut ihn euch an! Aber nur, wenn ihr nicht allzu zart besaitet seit. Einige Leute haben den Kinosaal nach bestimmten Stellen verlassen.

Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:

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© Concorde Filmverleih

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