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Das Traum-Team

4 Psychatrie-Insassen verloren im „Big Apple“ – das ist die Prämisse der 80er-Komödie Das Traum-Team mit Michael Keaton. Ob sich der erstmals in HD erscheinende Film lohnt, erfahrt ihr im Folgenden.

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TitelDas Traum-Team [OT: The Dream Team]
Jahr1989
LandUSA
RegieHoward Zieff
DrehbuchJon Connolly, David Loucka
GenreKomödie
DarstellerMichael Keaton, Christopher Lloyd, Peter Boyle, Stephen Furst, Dennis Boutsikaris, Lorraine Bracco
Länge113 Minuten
FSKAb 12 Jahren freigegeben
VerleihKochfilms
Die Blu-ray von "Das Traum-Team", auf dem die Protagonisten abgebildet sind: Billy (Michael Keaton), Henry (Christopher Lloyd), Jack (Peter Boyle) und Albert (Stephen Furst).
Die Blu-ray von „Das Traum-Team“ © Kochfilms

Ein buchstäblich irres Traum-Team

Billy (Michael Keaton), Henry (Christopher Lloyd), Jack (Peter Boyle) und Albert (Stephen Furst) sind Patienten einer Psychatrie in New Jersey. Von ihrem Psychiater Dr. Jeff Weitzman (Dennis Boutsikaris) bekommen sie die Möglichkeit, gemeinsam nach New York zu fahren, um dort ein Baseballspiel der New York Yankees zu gucken. Dort angekommen, verschwinden der Doktor und Albert in einer Seitengasse, damit Albert sich erleichtern kann. Als Jeff denkt, er habe Albert dabei verloren, wird er bei der darauffolgenden Suche stattdessen Zeuge eines Mordes. Die Mörder entdecken den Zeugen und schlagen ihn KO.





Als er immer noch bewusstlos ins Krankenhaus geliefert wird, bleiben die vier von Neurosen geplagten Patienten allein in der Großstadt zurück. Der gewalttätige Billy nimmt Kontakt zu seiner Ex-Freundin Riley (Lorraine Bracco) auf, der durch einen Ordnungszwang gesteuerten Henry würde am liebsten die ganze Stadt aufräumen, Jack steigert sich immer weiter in seinen religiösen Fanatismus rein und dem (wenn überhaupt) nur in Rätseln sprechenden Autisten Albert ist sowieso nicht mehr zu helfen. Während das Chaos seinen Lauf nimmt, wollen die Mörder, die den Psychiater bewusstlos schlugen, das zu Ende bringen, was sie beim ersten Versuch versäumten…

Harmloses Gag-Feuerwerk

Die Prämisse von Das Traum-Team klingt verlockend und entfaltet eine Menge Gag-Potential –  die der Film von Howard Zieff jedoch leider ungenutzt lässt. Auch wenn sich die Gags erfrischenderweise oberhalb der Gürtellinie abspielen, bleiben sie häufig zu albern oder zu harmlos. Mehr als ein müdes Schmunzeln kommt oft nicht zustande. So richtig Fahrt kann diese Odyssee auch nicht aufnehmen. Das Tempo ist 80er-typisch eher gemütlich und anstatt dass sich das Chaos spiralartig zuspitzt, wird eine vorhersehbare Lachnummer nach der anderen abgespielt. Auch der ab und zu mal auftauchende Thriller-Plot vermag es nicht, Spannung zu erzeugen.

Die Darsteller können wenigstens etwas darüber hinweg täuschen. Michael Keaton hat sichtlich Spaß daran, noch im selben Jahr, nachdem er den gutmütigen Rächer Batman verkörperte, den unberechenbaren, aber auch charmanten Bad-Guy zu mimen. Zurück-in-die-Zukunft-Star Christopher Lloyd überzeugt mit steifem Gang und exzentrischer Mimik als pingeliger Ordnungs-Freak, ebenso wie Peter Boyle als grummelige alter Mann mit Halbglatze, dessen Augen lediglich dann zu leuchten beginnen, wenn er von Gottes Willen schwärmen darf. Stephen Furst hat als schräg-schweigsamer Vogel keine anspruchsvolle, aber eine wichtige Rolle. Er ist der einzige, der wirklich sah, was passierte, doch ironischerweise kann er den anderen in seiner geistigen Beschränkung nicht davon berichten. Die Darsteller sind es schließlich, die den durchaus vorhandenen Charme des Films ausmachen.

Psychisch gestört – oder?

Dass die Protagonisten psychisch gestört sind, hält für den ein oder anderen Gag her, gerät aber gefühlt im Verlaufe des Films immer weiter in den Hintergrund. Dass Billy zum Beispiel zu Aggressionen neigt, die soweit gingen, dass er gar in der Psychiatrie landete, bleibt lediglich eine Behauptung und wird höchstens aufgegriffen, wenn er einem Typen, der ohnehin seine Ex-Freundin belästigt, den Schädel auf den Tisch donnert oder wenn er ein Fenster mit einem Stuhl einwirft. Henry ist zwar ein überordentlicher Spießer, jedoch nie in dem Maße, als dass er reif für die Klapse wäre. Jack ist ein Bibel-Fanatiker, doch die schlimmste Diagnose, die man ihm unterstellen kann, ist sein Zwang, sich zu entblößen, „da wir vor dem Herren ja eh alle nackt sind“. Der irgendwie knuffige Autist Albert wird größtenteils darauf reduziert, dass seine einzigen Sätze aus Baseball-Phrasen bestehen, die mehr oder weniger zum aktuellen Geschehen passen.

Links im Bild ist ein als Huhn verkleideter Mann, auf den Albert (Stephen Furst) rechts im Bild mit erschrockener Miene blickt.
Der menschenscheue Albert ist besonders überfordert in New York © Kochfilms

Am Ende folgt tatsächlich die banal-naive Erkenntnis: „Wir sind geheilt“. Das hat zur Folge, dass die vier zum Schluss sogar ohne Betreuung (!) nach New York fahren dürfen. Friede-Freude-Eierkuchen. Keine Frage: Das Traum-Team verharmlost oder romantisiert gar psychische Erkrankungen. Dass kann man dem Film jetzt ankreiden oder auch nicht, denn seine Absichten sind klar erkennbar: So weit entfernt von einem Charakter-Drama wie nur möglich eine unterhaltsame Screwball-Komödie erzählen, die kurzzeitig die Stimmung des Publikums aufheitern soll. Darauf bezogen kann man den Film schon eher als gelungen betrachten, aber einen reinen Gute-Laune-Film über psychisch Gestörte zu machen hat dann schon einen recht bitteren Beigeschmack. Als Tragikomödie hätte Das Traum-Team bestimmt besser funktioniert.

Unser Fazit zu Das Traum-Team

Ein paar müde Schmunzler, ein uninspirierter Thrillerplot und der gefährliche Eindruck, dass geistige Störungen ja gar nicht so schlimm sind und sogar lustig sein können – viel mehr bleibt nicht hängen von der harmlosen Gute-Laune-Komödie Das Traum-Team, deren durchaus vorhandener Charme einzig und allein aus den spielfreudigen Darstellern und der interessanten Ausgangslage hervorgeht. Prädikat: Ganz nett. Aber wir alle wissen ja, vom wem „nett“ die kleine Schwester ist.

Kochfilms veröffentlicht DVD und Blu-ray zu Das Traum-Team am 13. August 2020. Das Bild der Blu-ray ist für einen über dreißig Jahre alten Film durchaus in Ordnung. Die Extras bestehen lediglich aus dem Trailer und einer Bildergalerie, die fast ausschließlich bereits aus dem Film bekannte Bilder bietet.

Unsere Wertung:

 

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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 0:09 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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