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Dave Franco ist als Agent überfordert mit der Waffe und sieht sich einer akrobatischen Gegnerin gegenüber. Im Hintergrund ein Loch in der Wand.

Day Shift

Für Ray hat er den Oscar bekommen, in Django Unchained die Hauptrolle in einem Tarantino-Werk übernommen und mit seinem Auftritt in Spider-Man: No Way Home war er auch an einem der größten Kassenschlager der letzten Jahre beteiligt. Was Jamie Foxx hingegen bislang bei Netflix zeigen konnte, war nicht wirklich rühmlich. Ändert sich da endlich mit Day Shift?

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TitelDay Shift
Jahr2022
LandUSA
RegieJJ Perry
DrehbuchTyler Tice, Shay Hatten
GenreAction
DarstellerJamie Foxx, Dave Franco, Snoop Dogg, Scott Adkins, Karla Souza, Oliver Masucci, Natasha Liu Bordizzo, Meagan Good
Länge115 Minuten
Altersempfehlungab 16 Jahren freigegeben
VerleihNetflix
Jamie Foxx im Hawaiihemd und Snoop Dogg im Cowboy-Outfit vor einem Pick Up Truck und einem großen Reklameschild in Day Shift
Jamie Foxx als Bud und Snoop Dogg als Big John in Day Shift © Netflix

Day Shift – Die offizielle Handlungsangabe

Jamie Foxx spielt einen hart arbeitenden Vater, der seiner hochintelligenten Tochter ein gutes Leben bieten will und dessen offizieller Job als Pool-Reiniger im San Fernando Valley nur die Fassade für sein tatsächliches Einkommen ist: das Jagen und Töten von Vampiren als Mitglied einer internationalen Vereinigung von Vampirjägern.

Standard-Actionsause mit Herz

Hatte man bei Project Power, dem vorherigen Versuch Jamie Foxx als Netflix-Actionstar zu etablieren, von Beginn an den faden Beigeschmack im Mund gehabt, dass der Streamingdienst einen weiteren Anlauf starten will, ein mehrteiliges Filmuniversum aufzuziehen, so wirkt Day Shift endlich mal wieder wie ein Film, dem man auch zugesteht für sich stehen zu können. Natürlich böten sich auch diese Welt, die hier aufgebaut wird – eine Men-in-Black-eske Gewerkschaft von Vampirkillern im Untergrund von Los Angeles – reichlich Raum, um weitererkundet zu werden. Aber der sympathisch simple Plot – eine Aufgabe, ein Bösewicht, ein Ziel ohne Hintertürchen – ist nach einer angenehmen Laufzeit von gut 100 Minuten abgeschlossen.

JJ Perry, ein Stuntexperte, liefert hier seine erste Arbeit auf dem Regiestuhl ab. Dabei verlässt er sich auf altbewährte Zutaten von Filmen deren geistige Vorbildrolle sich schwer leugnen lässt. Neben der angesprochenen Parallelen zur Men-in-Black-Reihe erinnert sein Debüt auch an die lockerleichten Genrehybriden Zombieland oder Love and MonstersHier hat man einfach Zombies, Aliens oder mutierte Riesenviecher gegen Vampire getauscht. Der Humor hingegen simmert auf einer ähnlichen Temperatur vor sich hin. Nicht ganz so frech und auf „political incorrectness“ gebürstet wie in der Anarcho-Blaupause mit Eisenberg und Harrelson aus dem Jahr 2009, aber trotzdem geht hier kaum ein Gag daneben.

Buddy-Movie nach der Erfolgsformel

Das liegt vor allem daran, dass Foxx hier Kollegen an die Seite gestellt bekommen hat, die ebenfalls ein hohes Comedy-Talent mitbringen, um Rollen, die eigentlich dafür prädestiniert gewesen wären, das Publikum komplett zu entnerven, als Sympathieträger und Scene Steeler zu veredeln. Dave Franco, der eine Klischeefigur dieses Subgenres so treudoof mimt ohne komplett zur Lachnummer zu verkommen, ist kaum genug zu würdigen. Und – ohne zu viel zu verraten – so intelligent mit der Coolness von Snoop Dogg zu kokettieren ohne auch hier die Schwelle zur Parodie zu überschreiten, ist ebenfalls schon ganz großes Kino! Selbst in der Königsdisziplin der Buddy-Movies, der Vater-Tochter-Dynamik, schlägt sich Day Shift dann noch mehr als ordentlich. In diesem Sommerblockbuster funktioniert tatsächlich jede Figurenkonstellation, sodass sogar die Gastrollen von so unterschiedlichen Darstellern wie Scott Adkins („Yuri Boyka“) oder dem Deutschen Oliver Masucci (Dark) sich exzellent ins große Ganze einfügen.

Jamie Foxx und seine Filmtochter und Filmfrau in einer okkulten Gruft mit Schädeln an der Wand und einer Fackel zu Beleuchtung.
Jamie Foxx beschützt Tochter und Frau in der Vampirgruft © Netflix

Spaßige Kämpfe, blutige Zähne, abgetrennte Köpfe

Die Vergangenheit als Stuntkoordinator von JJ Perry merkt man in den richtig schön choreografierten Kämpfen zweifelsohne. In seiner Vita kann der Regienovize seine Beteiligung an Titeln wie John Wick oder Teilen der Fast-Saga vorweisen. Diese Handschrift hat er nun auf diesen Film übertragen. Die Action ist extrem abwechslungsreich, gut geschnitten und voller überraschender Einfälle. Trotzdem wirkt hier nichts zu redundant oder in die Länge gezogen. Es gibt eine Handvoll Kampfszenen, in denen sich die Kämpfer:innen mit einem gutem Dutzend verschiedener Waffen und Werkzeuge austoben dürfen. Da spritzt ordentlich Filmblut, das ein oder andere Körperteil verabschiedet sich von seinem Besitzer und auch der Sachschaden geht in Richtung von Summen, die keine Versicherungspolice mehr abdecken wird.

Man könnte an dieser Stelle jetzt natürlich noch detaillierter auf einzelne Sequenzen eingehen, aber eigentlich reicht es sich aufs wesentliche zu beschränken: Day Shift macht einfach mal wieder Spaß, ohne, dass Netflix mit Gewalt versucht das Ding größer aufzublasen als es tatsächlich ist. Die schrulligen Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, das Pacing passt und die Produktion insgesamt sieht auch noch ziemlich wertig aus. Es braucht also wirklich keine 200 Mio.-Budgets, keine Ryans im Cast und keine Avengers-Macher als Regisseure, um knapp zwei Stunden kurzweilig zu unterhalten. Und am Ende werden wohl die meisten Zuschauer mehr Lust auf ein Wiedersehen mit diesem sympathischen Teilzeit-Poolreiniger haben, als auf weitere Geldverschwendungs-Orgien von grauen Männer oder roten Geheimdienstprotokollen…

Unser Fazit zu Day Shift

Mit Day Shift macht Netflix wenig Neues, aber vor allem auch wenig falsch und viel auf routinierte Art und Weise richtig. Die Actionkomödie im Vampir-Setting ist zwar zu blutig, um als Familienfilm durchzugehen, aber für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es eine ganz klare Empfehlung. „Snoop Dogg, Scott Adkins und Oliver Masucci in einem Film über eine Vampirjäger-Firma in den Hinterzimmern von Hollywood“ – das klingt vermutlich eher nach einem schlechten Kneipenwitz, ist aber doch erstaunlicherweise Teil der Beschreibung dieses grundsoliden, abgefahrenen und doch auch warmherzigen Sommerblockbusters des Streamingservice Netflix. Natürlich wird am Ende des Jahres keiner mehr über diesen Film sprechen, denn dafür macht man schlicht und einfach zu wenig neu oder anders. Aber in der Reihe von Netflix-Ärgernissen mit großen Namen im Cast ist Day Shift mit dem hier bestens aufgelegten Jamie Foxx zum Glück auch kein weiterer Eintrag.

Day Shift ist ab dem 12. August bei Netflix abrufbar!

Unsere Wertung:

 

 

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