Der Fluch der zwei Schwestern ist das Remake des japanischen Originals A Tale of Two Sisters. Diese Tatsache macht den Streifen jedoch keineswegs weniger fesselnd.
No data available.Die Story von Der Fluch der zwei Schwestern
10 Monate musste Anna (Emily Browning) in einer Nervenheilanstalt verbringen. Doch das Trauma, hervorgerufen durch den tragischen Tod ihrer Mutter, konnte sie immer noch nicht wirklich verarbeiten. Geschweige denn sich daran erinnern. Dennoch wurde sie entlassen und kehrt nach Hause zurück. Dort trifft sie wieder auf ihren Vater Steven (David Strathairn) und ihre geliebte Schwester Alex (Arielle Kebbel). Alle Beteiligten sind bemüht, wieder ein normales Leben zu führen und einen Neustart zu wagen.
Doch das Familienidyll soll nicht lange halten, denn Anna erfährt, dass zwischen ihrem Vater und Rachel (Elizabeth Banks), der ehemaligen Pflegerin ihrer Mutter, etwas läuft. Die beiden scheinen ein Paar geworden zu sein. Blind vor Wut, Eifersucht und Unverständnis verschlechtert sich Annas Gesundheitszustand rapide. Zudem stößt sie immer wieder auf Indizien dafür, dass mit der übertrieben netten Rachel etwas nicht stimmt. Verbirgt sie ein düsteres Geheimnis? Als Anna dem weiter auf die Spur geht, kommt sie immer mehr zu der Annahme, dass Rachel nicht die ist, für die sie sich ausgibt. Dabei verdichtet sich ihr Verdacht, dass sie Schuld an dem Tod ihrer Mutter trägt und diesen vorsätzlich inszenierte. Gemeinsam mit ihrer Schwester begibt sie sich auf die Suche nach der finsteren Wahrheit.
Thriller, Familiendrama und Horrorfilm zugleich
Für einen Horrorfilm gibt es zu wenig wirklich gruselige Momente. Für ein Familiendrama fehlt der nötige Tiefgang. Doch der Mix aus diesen beiden Genres verleiht dem Streifen, zusammen mit der hervorragenden Spannung eines Psychothrillers, einen starken und interessanten Gesamteindruck. Nun hält Der Fluch der zwei Schwestern zwar nur spärlich gesäte Schocker parat, diese haben allerdings durchaus das Potenzial, einen eiskalt zu erwischen. Die Traumszenen mit der verstorbenen, verbrannten Mutter stechen hier am meisten hervor und bescheren einen ausgezeichneten Schauer, der sich durch den gesamten Film zieht. Gerade das Läuten ihres Glöckchens, das sie am Handgelenk trägt, bleibt hier verstörend in Erinnerung.
Ebenso eiskalt erwischen einen auch die überraschenden Wendungen, von denen der Film ebenfalls eine Menge auf Lager hat. Bei der Zweitsichtung geht zwar einiges an Überraschungspotenzial verloren, das weiß der Film aber durch raffiniert aufgebaute Szenen und eine dichte Atmosphäre auszugleichen. Annas Wahnvorstellungen greifen indes auch schnell auf den geneigten Zuschauer über und schon bald erwischt man sich dabei, ebenso wahnhaft alles und jeden zu hinterfragen. Der Fluch der zwei Schwestern gestaltet sich somit mit zunehmender Laufzeit als immer nervenaufreibender.
Rachel Summers (Das S steht für Satan)
„Völlig egal, wie herablassend sie waren, wie sie mich behandelt haben oder wie übel sie gerochen haben. Ich habe mir immer wieder gesagt, die sind bald tot. Das dauert gar nicht mehr lange. Weißt du Anna, wir haben alle schon Dinge gemacht, für sie wir uns schämen.“
Der Cast, allen voran Emiliy Browning (Sleeping Beauty), gibt hier eine starke Performance. Elizabeth Banks (Die Tribute von Panem), die hier eine wirklich fiese, doppelzüngige und undurchschaubare Rachel Summers spielt, stellt sie allerdings alle in den Schatten. Sie wickelt scheinbar jeden mit Leichtigkeit um ihren Finger und zieht dabei im Hintergrund intrigant die Fäden. In Gesprächen und Sequenzen, in denen ihre eiskalte Seite mal mehr, mal weniger unterschwellig durchsickert, stellen sich einem Nackenhaare auf. Es ist bis zum Schluss nicht klar, wer hier letztlich wen an der Nase herumführt. Fakt ist aber, dass Rachel ein finsteres Geheimnis wahrt, für das sie einiges zu opfern bereit ist.
Mein Fazit zu Der Fluch der zwei Schwestern
Neben einigen wirklich netten Gruseleinlagen spielt Der Fluch der zwei Schwestern hervorragend mit der Erwartungshaltung, behält seine spannende Undurchschaubarkeit bis zu der Auflösung am Schluss aufrecht und hält dabei die eine oder andere überraschende Wendung parat. Auch auf technischer Ebene kann man diesem tragischen und abgründigen Familien-Drama mit Horroreinschlag absolut keinen Vorwurf machen. Somit verbleibt Der Streifen als stimmungsvoll inszenierter, spannender und sehenswerter Psychothriller, der vor allem bei der Erstsichtung überzeugt.
© Paramount Pictures