Ist Der Nachtmahr von Regisseur Akiz ein Hoffnungsschimmer für den Deutschen Film? Die Antwort lautet definitiv ja. Warum das so ist, erfahrt ihr im Folgenden!
Die Story von Der Nachtmahr
Die 17-jährige Tina (Caroline Grenzkow) hat eigentlich alles, was sich eine Teenagerin in ihrem Alter wünschen kann. Berauschende Partys gehören ebenfalls dazu, doch ihr Leben soll nach der letzten Poolparty nicht mehr dasselbe sein, denn nun wird sie von grauenvollen Alpträumen heimgesucht, die kein Ende finden wollen. In diesen träumt sie von einer hässlichen kleinen Kreatur, die in einer gewissen Verbindung zu Tina steht. Ihre Eltern (Julika Jenkins, Arnd Klawitter) sind bei ihrem Problem keine große Hilfe und schicken sie stattdessen zu einem Psychiater (Alexander Scheer), der sich ihrer annehmen soll. Dieser rät ihr, sich mit der Kreatur aus ihren Träumen intensiver auseinanderzusetzen und sogar Kontakt zu diesem befremdlichen Geschöpf aufzunehmen und Tina beginnt langsam aber sicher zu verstehen, in welcher Beziehung dieses Wesen wirklich zu ihr steht.
Der Nachtmahr – Inhaltlich wie auch audiovisuell eine Wucht!
Ich. Bin. Geflasht. Geflasht von der audiovisuellen Wucht, den psychedelischen Bildern & dem allgemeinen Style, der hier mit wummernden Bässen, fabelhafter Beleuchtung und virtuoser, dynamischer Kameraarbeit auf einen eingeballert wird. Es wird kaum Luft zum Durchatmen oder Fokussieren gelassen. Man wird in einen bizarren und bedrückenden Bilderreigen gesogen, durchgekaut und wieder ausgespuckt. Der Nachtmahr ist dabei sehr viel mehr als bloß ein einfacher Creature Horrorfilm. Er lässt sich, wenn überhaupt, als eine höchst eigenwillige Mischung aus Basket Case & The Neon Demon beschreiben, aber mit einer eindeutigen, eigenständigen Handschrift und von unglaublich erfrischender Machart.
Der junge deutsche Regisseur Achim Bornhak, der unter dem Künstlernamen Akiz bekannt ist, verwebt gekonnt Coming of Age, Bodyhorror und Drama Elemente. Letzten Endes entzieht sich der Streifen allerdings einer eindeutigen Definition und es wird dem Zuschauer selbst überlassen, das Gezeigte in ein kohärentes Ganzes zusammenzufügen. Besonders interessant und hervorzuheben sind die psychologischen Aspekte, die hier aufgegriffen werden und die sich wandelnde Beziehung zwischen der Hauptfigur und der Kreatur und was ebendiese letzten Endes wirklich verkörpern mag.
Der Film ist in seiner Gesamtheit unglaublich befremdlich, und das im denkbar besten Sinne. Ich für meinen Teil habe mich ein klein wenig in ihn verliebt.
Mein Fazit zu Der Nachtmahr
Der Nachtmahr wird sicherlich nicht bei jedem Gefallen finden. Es lässt sich aber nicht von der Hand weisen, dass sich hier seit Langem mal wieder etwas in der deutschen Kinolandschaft getraut wurde. Das ist genau das, was die deutsche Kinolandschaft heutzutage braucht: Umwerfendes und eigenständiges Genrekino. Chapeau!
© Koch Films