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Auf dem Bild erkennt man Michael Corleone im Anzug, wie er selbstbewusst auf einem Sessel sitzt - Der Pate-Trilogie

Der Pate-Trilogie

Der Pate feierte dieses Jahr sein 50. Jubiläum. Zum gegebenen Anlass wurde eine neue 4K-Ultra HD Box von Der Pate-Trilogie veröffentlicht. Ob sich ein Kauf für diese Box als lohnenswert erweist, erfahrt ihr in unserer Kritik!

DER PATE Trailer German Deutsch (1972)

TitelDer Pate-Trilogie
Jahr1972, 1974, 1990
LandUSA
RegieFrancis Ford Coppola
DrehbuchMario Puzo, Francis Ford Coppola
GenreDrama, Krimi
DarstellerMarlon Brando, Al Pacino, Robert De Niro, Diane Keaton, James Caan, Robert Duvall, John Cazale
Länge516 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihParamount Pictures Germany
Auf dem Plakat ist die Corleone übereinander dargestellt - Der Pate-Trilogie
Das Plakat zu Der Pate @ Paramount Pictures Germany

Der Inhalt Der Pate-Trilogie

Zum 50. Geburtstag des ersten Paten, wurde von Paramount Pictures Germany eine Jubiläumsbox zur gesamten Trilogie veröffentlicht. Die Box beinhaltet alle drei Filme in einem 4K-HD-Master und enthält u.a. die neue Schnittfassung vom dritten Teil, Der Pate, Epilog: Der Tod von Michael Corleone. Ebenso bietet die Gesamtbox sowohl altes wie auch neues Bonusmaterial.

Die Trilogie behandelt den Aufstieg und Fall der Mafiafamilie Corleone über einen Zeitraum von fast 100 Jahren. Im ersten Teil wird die Familie rund um Familienoberhaupt Vito Corleone (Marlon Brando) und seine Söhne Michael (Al Pacino), „Sonny“ (James Caan) und „Fredo“ (John Cazale) eingeführt. Als Vito einen Mordanschlag von der rivalisierenden Tattaglia-Familie nur knapp überlebt, zieht der Rest der Familie in den Krieg und beschäftigen sich mit der Nachfolge Vitos.

Im zweiten Teil wird parallel zur gegenwärtigen Handlung der Aufstieg des jungen Vito Corleone (Robert De Niro) in Rückblenden erzählt, während sein jüngster Sohn Michael sich als neuer Patriarch der Familie behauptet und schwere Entscheidungen treffen muss. Im dritten Teil befindet sich Michael bereits zwanzig Jahre an der Spitze und möchte nun die Geschäfte der Familie in legale Bahnen zu lenken. Der Film beschäftigt sich nicht nur mit dem dadurch eintretenden Niedergang Michaels, sondern der endgültigen Vernichtung des gesamten Corleone-Familienclans.

Ein großes Epos mit schwieriger Produktionsgeschichte

Kurz gesagt: Der Pate-Trilogie zählt zu den wichtigsten Trilogien der Filmgeschichte und allen voran die ersten beiden Teile haben das amerikanische Kino geprägt. Sie sind in der Film- und Popkultur tief verankert und werden bis zur Erschöpfung zitiert. Zudem wurde das Genre der Mafiafilme durch die Filme definiert und gilt bis heute noch als deren Maßstab. Selbst große Serien wie Die Sopranos nutzen die Filme als Vorbild, um moderne Gangstergeschichten zu erzählen.

Dank Mario Puzos Romanvorlage aus dem Jahr 1969, welche bis heute über 20 Millionen Exemplare über den Ladentisch ging und zu den erfolgreichsten Büchern überhaupt zählt, konnte Francis Ford Coppola auf eine hervorragende Vorlage für sein Mafia-Epos zurückgreifen. Puzo schrieb zudem auch an allen Drehbüchern mit und sorgte dafür, dass die Geschichte in all ihrer Ausführlichkeit für die Leinwand umgesetzt wurde.

Dabei war die Produktion des ersten Films alles andere als einfach. Nicht nur wollte Paramount einen anderen Regisseure, ein Wunschkandidat war etwa Sergio Leone, für den Stoff haben. Coppola selbst wollte anfangs den Film nicht drehen, da das Ausgangsmaterial ihn zu reißerisch vorkam. Doch aufgrund eigener finanzieller Probleme nahm sich Coppola schließlich der Aufgabe an.

Paramount wollte außerdem kosten sparen und in den eigenen Studios drehen, dazu die Geschehnisse im Film einzig in der Gegenwart ansiedeln. Doch aufgrund des massiven Erfolgs des Romans konnte Coppola das Studio überzeugen, ihm mehr Geld zur Verfügung zu stellen und die Geschichte in allen Zeitebenen und an allen Orten spielen zu lassen, die im Roman vorgesehen wurden.

Auf dem Bild erkennt man Michael Corleone im Anzug, wie er selbstbewusst auf einem Sessel sitzt - Der Pate-Trilogie
Triumphierendes Machtoberhaupt: Michael Corleone @Paramount Pictures Germany

Ein überwältigendes Casting in den Hauptrollen..

Auch das Casting verlief zu Beginn nicht immer ohne Probleme. Paramount wollte Marlon Brando zunächst nicht. Brandos Ruf als schwieriger Schauspieler eilte ihm voraus, sodass das Studio im Vornherein Probleme beim Dreh ausschließen wollte. Paramount wollte stattdessen Orson Welles oder Ernest Borgnine. Letztlich war es ein Casting-Tape, in welchem sich Brando Watte in die Wangen stopfte, um als alternder Pate zu überzeugen, was ihm die Rolle einbrachte. Ein Glücksgriff, denn dadurch kreierte die Maske im Zusammenspiel mit Brandos Schauspiel eine ikonische Figur der Leinwandgeschichte. Don Vito wird auf ewig der „Posterboy“ für diesen Film sein, gerade aufgrund seines unvergesslichen Looks.

Brandos Einfluss am Set sorgte auch dafür, dass andere Rollen anders besetzt wurden als geplant. Denn auch Al Pacino als Michael Corleone war längst nicht die erste Wahl. Paramount wollte zunächst Robert Redford, aber das stieß beim Star auf wenig Gegenliebe. Brando sorgte zudem auch dafür, dass Burt Reynolds nicht an die Rolle kam und auch der spätere „Sonny“-Darsteller James Caan wurde für Michael Corleone in Betracht gezogen. Coppola war es letztendlich, der sich für Pacino aussprach. Auch hiermit gelang Coppola ein weiterer Besetzungscoup, denn das breit angelegte, versierte Schauspiel Pacinos ist eine der besten Darbietungen seiner Karriere. Sein Look ist nicht so ikonisch wie der von Brando, aber die schauspielerische Antriebskraft und somit das Herzstück der Reihe, bleibt Al Pacino.

..wie auch in den Nebenrollen

Neben den zwei wichtigsten Casting-Entscheidungen, überzeugte auch der Rest durch die Bank weg. Robert De Niro als junger Vito Corleone war im Sequel ein Genuss und unterstrich auch das Können des jungen Charakterdarstellers im Gangstergenre, was später durch Filme wie Casino, Die Unbestechlichen oder Es war einmal in Amerika weiter geprägt wurde. Aber auch der bereits erwähnte James Caan als „Sonny“ Corleone und Diane Keaton als Michaels spätere Ehefrau Kay, und nicht zu vergessen Robert Duvall als Consigliere Tom Hagen, überzeugten in ihren Rollen.

Was aber mit am meisten in Erinnerung bleibt, ist John Cazales Performance als Fredo in Der Pate – Teil 2. Unvergessen sein schockierter Gesichtsausdruck, als Michael seine Hände um die Wangen legte, ihn küsste und ihm Folgendes ins Gesicht sagte: „I know it was you, Fredo. You broke my heart./Ich weiß, dass du es warst, Fredo. Du hast mir das Herz gebrochen“. – einer der denkwürdigsten Momente der Reihe, der Filmgeschichte schrieb.

Auf dem Bild erkennt man Michael Corleone, wie er die Hand eines älteren Mannes küsst - Der Pate-Trilogie
Michael auf der Suche nach seiner Identität @Paramount Pictures Germany

Eine sehenswerte Restauration

Es ist beeindruckend, wie das Bild im Vergleich zur 2008er „The Coppola Restoration“ qualitativ aufgewertet wurde. Das Bild sieht klarer aus, man erkennt mehr Details und auch die Farben wirken kontrastreicher als in der vorherigen Version. Dadurch wirkt alles insgesamt viel wertiger. Aufsicht über die Restauration führte wieder Francis Ford Coppola selbst. Es wurden etliche Stunden wurden damit verbracht, alle Filmmaterialien zu sichten und diese entsprechend von Rissen, Flecken und ähnlichem zu befreien. Dadurch hat man sich endgültig solchen Makel auf dem Material entledigt. Außerdem ist das Filmkorn feiner und die Schärfe herausragend. Das Team leistete einen fantastischen Job, um ein wahrhaftig kinoreifes Erlebnis vor dem Heimkino zu ermöglichen.

Der hervorragende Ton in 5.1. blieb unverändert. Spannend ist auch der Blick auf die Vielzahl an Extras in der Box. Coppola selbst gibt eine dreiminütige Einführung in das neue Remaster und es wurden insgesamt vier neue Features produziert, die zum bereits vorhandenen Inventar an Extras hinzugefügt wurden. Darunter fallen eine ausführliche Besprechung zur Restauration, einen Einblick durch Steve Shapiro, damals Fotograf am Set, und es gibt Aufnahmen der Dreharbeiten und der Restaurationen im Vergleich zu sehen. Insgesamt erhält man als Fan einen ausführlichen Einblick in die Entstehung der ganzen Trilogie.

Unser Fazit zu Der Pate-Trilogie

Der Pate-Trilogie als UHD-Box ist, wie die Filmreihe selbst, überragend. Zu den Filmen muss nichts mehr gesagt werden, die ersten beiden Teile verteidigte über Jahrzehnte ihre Plätze in Toplisten der besten Filme aller Zeiten, haben auch damals schon bei den Oscars abgeräumt und gelten zurecht als Meilensteine der Filmgeschichte. Einzig der dritte Teil bleibt einem bitter im Gedächtnis, auch wenn die neue Schnittfassung den Film definitiv in ein neues Licht rückt. Der schwierigen Entstehungsgeschichte und der schlechten Rezeption zum Trotz war er seinerzeit ein gigantischer Erfolg. Bei der Box handelt es sich mit um das Beste, was das Heimkino zu bieten hat und liefert audiovisuell und von den Extras alles, was das Fanherz begehren kann. Ein Kauf ist auf alle Fälle lohnenswert!

Unsere Wertung:

 

 

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Zuletzt aktualisiert am 11. November 2022 um 12:19 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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