Einst oscarprämiert, heute vor allem in Low-Budget-Produktionen unterwegs: Man könnte meinen, Nicolas Cage habe den umgekehrten Karriereweg eingeschlagen. Dabei wird oft unterschätzt, welche hochkarätigen Filme sich in seiner Vita tummeln. Deswegen wollen wir uns mit euch einmal die besten Nicolas Cage-Filme ansehen!
Ein besonderer Werdegang
Im Prinzip war Nicolas Cage eine große Karriere in die Wiege gelegt. Cage, mit bürgerlichem Namen Nicolas Kim Coppola, ist in seiner Familie umgeben von Hollywood-Größen. Onkel Francis Ford Coppola, Cousine Sofia Coppola und Tante Talia Shire, die man abseits der Paten-Trilogie vor allem in der Rolle der Adrian aus Rocky kennen dürfte, sind da nur die bekanntesten Namen. Der Aufstieg erfolgte so auch rasch, auf Nebenrollen in den Filmen seines Onkels Anfang der 80er folgte schon wenige Jahre später der Durchbruch. Seine Hochzeit erlebte Cage wohl in den 90ern – inklusive Oscar-Prämierung als Bester Hauptdarsteller.
Der Erfolg und die teils hohen Gagen spielten Cage aber nicht nur in die Karten, denn sie führten zu einem überteuerten Lebensstil. Nicht nur exotische Immobilien, wie Schloss Neidstein in der Oberpfalz sowie eine Bahamainsel, zählten zu seinen Investitionen, auch eine nicht unerhebliche Menge an Spendengeldern verließen das Konto von Cage. So erhielt er 2009 für sein Engagement gar eine Auszeichnung der UNO zum „Weltbürger des Jahres“. Finanziell hinterließen diese ganzen Ausgaben jedoch ihre Spuren, der Wohltäter ging pleite und verschuldete sich. Der teils zu den bestbezahlten Schauspielgrößen Hollywoods zählende Cage spielte fortan überwiegend nur noch in Direct-to-DVD-Produktionen mit, die letzten bedeutenden Nominierungen erfolgten 2003 mit Adaption.
An seinem Schauspiel scheiden sich dabei die Geister. Während ihm kritisch der Hang zum Overacting vorgeworfen wird, schätzen seine Fans das oft ausufernde Schauspiel und seine teils extreme Form des Method Actings. Festhalten kann man in jedem Fall, dass Nicolas Cage Filme an sich reißt. Welche Filme mit Nicolas Cage in der Hauptrolle uns am besten gefallen, erfahrt ihr im Folgenden.
Die besten Nicolas Cage-Filme im Überblick
- Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula (1990)
- Red Rock West (1993)
- Leaving Las Vegas: Liebe bis in den Tod (1995)
- The Rock – Fels der Entscheidung (1996)
- Con Air (1997)
- Im Körper des Feindes: Face/Off (1997)
- Bringing Out the Dead (1999)
- Nur noch 60 Sekunden (2000)
- Adaption (2002)
- Lord of War – Händler des Todes (2005)
- Ghost Rider (2007)
- Joe – Die Rache ist sein (2013)
- Mandy (2018)
Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula (1990)
In diesem abgefahrenen Roadmovie spielen Nicolas Cage und Laura Dern das junge Liebespaar Sailor und Lula. Zu Beginn des Films erschlägt Sailor auf brutalste Weise einen Killer, der nach eigener Aussage von Lulas Mutter beauftragt wurde, Sailor aus dem Weg zu räumen. Nach einem kurzen Knastaufenthalt brennt das Paar gemeinsam durch. Doch schon bald sind ihnen wieder diverse Auftragskiller auf den Fersen, um Lula nach Hause und Sailor ein für alle Mal um die Ecke zu bringen.
David Lynch (Twin Peaks, Mulholland Drive) holt aus der überschaubaren Rahmenhandlung von Wild at Heart wirklich alles heraus. Nahezu jeder Figur gibt er eine ordentliche Portion Wahnsinn mit auf den Weg, gerade die besitzergreifende Mutter sowie die beauftragten Killer toppen sich hier gegenseitig. Das Highlight ist hierbei wohl Willem Dafoe als in allen Belangen fiese Bösewicht, der sich nicht nur Sailor als Ziel ausgesucht hat. Das charismatische Liebespaar hingegen, das trotz aller Widrigkeiten und Rückschläge zusammenhält und von Cage und Dern glaubhaft verkörpert wird, verleiht der Geschichte dabei gar einen ironischen Märchencharakter. Lynch baute hierbei auch immer wieder Anspielungen auf Der Zauberer von Oz ein und inszenierte Lulas Mutter als böse Hexe, lässt Sailor auf eine gute Fee treffen und zitiert dazu, was das Zeug hält.
Garniert wird dies mit jeder Menge feurigem Sex, einer schier endlosen Anzahl gerauchter Zigaretten, Rock ’n‘ Roll-Musik und einer durchaus ordentlichen Portion Gewalt und Splatter. Zusammen ergibt das einen bizarren, psychedelischen Trip, den man so schnell nicht vergisst. Der stets in Schlangenlederjacke gekleidete und kettenrauchende Sailor ist dabei definitiv einer der coolsten Cage-Rollen, sodass sich Wild at Heart seinen Platz in der Liste der besten Nicolas Cage-Filme mehr als verdient hat.
Red Rock West (1993)
Es gibt Tage, da läuft einfach alles schief. Und es gibt Tage, da tun sich Gelegenheiten auf, die zu schön scheinen, um wahr zu sein. Mike (Nicolas Cage) erlebt beides. An einem Tag.
Auf der Suche nach Arbeit strandet der Ex-Soldat im verschlafenen Nest Red Rock West. Der glücklose Tagelöhner genehmigt sich einen Drink in der Bar – ohne Perspektive, ohne Geld. Doch dann spricht ihn Wirt Wayne (J.T. Walsh) an, der ihn zu verwechseln scheint. Mike glaubt das Glück wieder auf seiner Seite und spielt mit. Doch das Angebot, dass Wayne ihm unterbreitet, lässt ihm den Atem stocken: Er soll dessen jüngere Frau Suzanne (Lara Flynn Boyle) töten! Doch er nimmt den Auftrag an. Suzanne ihrerseits entpuppt sich als linkisches Biest, das ihm die doppelte Summe bietet, um dafür ihren Mann um die Ecke zu bringen. Schon bald hat er nicht nur Wayne und Suzanne, sondern auch den Sheriff am Hals. Und dann taucht auch noch der echte Killer (Dennis Hopper) in der Stadt auf…
Die Rolle des zynischen Glücksritters und Losers ist Nicolas Cage wie auf den Leib geschneidert. Und Regisseur John Dahl (Freeway, Kill Me Again) jagt ihn in diesem düsteren Noir-Krimi von einem Fallstrick in den nächsten. Immer wenn Mike denkt, dass er endlich mal Glück hat und die mörderischen Streithähne gegeneinander ausspielen kann, muss er feststellen, dass eigentlich er der Spielball ist, der von allen Seiten getreten wird. Neben ihm glänzen noch die atemberaubende Lara Flynn Boyle (Twin Peaks) als Femme Fatale, J.T. Walsh (Breakdown) und vor allem Dennis Hopper (Blue Velvet) als durchgeknallter Auftragskiller. Red Rock West ist ein wilder Ritt, der einen gut durchschüttelt und immer wieder für eine fiese Überraschung gut ist.
Leaving Las Vegas: Liebe bis in den Tod (1995)
Leaving Las Vegas hievte Cage in den Schauspiel-Olymp und bescherte ihm 1996 den Oscar als Bester Hauptdarsteller. In der Rolle des Alkoholikers Ben Sanderson begibt er sich nach Las Vegas, um sich dort wortwörtlich totzusaufen. Dabei trifft er auf die Prostituierte Sera (Elisabeth Shue), die sich zunächst nur aufgrund des Geldes mit Ben einlässt. Daraus entsteht bald eine ungewöhnliche, aber intensive Beziehung, die nicht nur durch Bens erheblichen Alkoholkonsum auf die Probe gestellt wird. So steht Sera auch unter der Fittiche ihres Zuhälters Yuri (Julian Sands), dem es gar nicht passt, dass Sera mehr Zeit mit Ben als mit dem Anschaffen verbringt.
Im Vordergrund steht aber die Bindung zweier Menschen, die sich in ihrem Unglück aneinanderklammern. Sie spenden sich Trost und Nähe, reißen sich aber auch gegenseitig in den Abgrund. Der britische Regisseur Mike Figgis gaukelt dem Publikum dabei zu keiner Sekunde vor, dass es für die beiden einen Ausweg gibt. Nicolas Cage spielt den im Alkohol zerfallenden Ben hierbei absolut überzeugend. Gegen Ende ist er ein nur noch zitterndes Wrack auf der Suche nach dem nächsten Schluck. Elisabeth Shue hingegen verleiht ihrer Figur Sera sowohl eine selbstsichere, einnehmende Ausstrahlung und Erotik als auch eine überaus menschliche Zerbrechlichkeit. Die Chemie zwischen den beiden passt zu jeder Zeit.
Entgegen der Tragik der Figuren und der zum Scheitern verurteilten Beziehung schlägt Leaving Las Vegas nicht nur ernste Töne an. Trotz – oder gerade wegen – des Blickes gen Abgrund versprüht Ben eine fast schon heitere Lebensfreude, er lächelt dem selbstgewählten Tod entgegen. Der in manchen Momenten aufkeimende Rest Hoffnung seitens Seras, Ben doch noch umstimmen und retten zu können, ist dabei die wahre Tragik des Films.
The Rock – Fels der Entscheidung (1996)
Es gab eine Zeit, an die sich zugegebenermaßen nur die Älteren von uns aus erster Hand erinnern, in der Michael Bay gute Actionfilme inszeniert hat. Und zwischen den großartigen Bad Boys (1995) und Armageddon (1998) drehte er im Jahr 1996 den besten Film aller Zeiten: The Rock – Fels der Entscheidung.
Sean Connery als britischer Topspion John Patrick Mason. Nicolas Cage als Chemiewaffenspezialist Dr. Stanley Goodspeed. Und Ed Harris als einer der legendärsten Antagonisten der Filmgeschichte: Brigadegeneral Francis X. Hummel. Dazu der über alle Zweifel erhabene Score von Hans Zimmer, eine bis zum Ende spannende Geschichte und zentnerweise Bombast-Action. Ach, und „Candyman“ Tony Todd spielt auch mit. Zudem hat Quentin Tarantino himself am Skript mitgearbeitet. Aaron Sorkin ebenfalls. Und dazu noch … Ach, damit könnte man stundenlang weitermachen.
Ja, dem Film trieft das Pathos aus jeder Pore. Und ja, es mag Actionfilme aus den 1990er geben, die objektiv-filmisch besser sind. Aber The Rock – Fels der Entscheidung ist ein absoluter Herzensfilm und gehört daher auf jeden Fall in die Liste der besten Nicolas Cage-Filme.
Hier ist Brigadiergeneral Franzis X Hummel, United States Marine Corps auf Alcatraz, Ende.
Con Air (1997)
In Notwehr tötet Army-Ranger Cameron Poe einen Mann und muss ins Gefängnis. Nach acht Jahren in Haft soll er nun endlich entlassen werden. Doch statt freizukommen und endlich seine Familie wiederzusehen, sieht sich Cameron einer ungeahnten Situation gegenüber. Das Flugzeug, das ihn eigentlich heim bringen sollte, wird von den übrigen Insassen entführt und übernommen. Nun ist Cameron der einzige an Bord, der die brisante Lage noch retten kann.
Regisseur Simon West inszenierte einen rasanten wie wuchtigen Actioner, der nicht nur den sehr coolen Nicolas Cage als Ex-Soldat Cameron Poe zu bieten hat. Auch die anderen „Passagiere“ von Con Air haben es in sich. Ving Rhames, Steve Buscemi, Danny Trejo oder Dave Chappelle – Der Film hat einige bekannte Namen zu bieten. Neben Nicolas Cage sind die beiden größten aber John Malkovich als ekelerregender Psychopath Cyrus the Virus und John Cusack als sympathischer US Marshal Vince Larkin.
All das zusammen ergibt einen unterhaltsamen Blockbuster, der bei kaum einer Aufzählung der besten Actionfilme der 90er und auch der besten Nicolas Cage-Filme fehlen darf.
Im Körper des Feindes: Face/Off (1997)
FBI-Agent Sean Archer (John Travolta) gelingt es nach einer rasanten Verfolgungsjagd endlich, seine Nemesis, den Terroristen Castor Troy (Nicolas Cage), zu stellen, der einst seinen kleinen Sohn Michael tötete. Doch fällt Castor schwer verletzt ins Koma, bevor er ihm das Ziel eines verheerenden Bombenanschlags verraten kann. Verzweifelt greift Archer zum letzten Mittel und lässt sich in einer experimentellen OP Castors Gesicht transplantieren, um Im Körper des Feindes das Versteck der Bombe ausfindig zu machen…
Mitte der 90er-Jahre schickte sich Hollywood an, Nicolas Cage, bisher eher als Charakter-Darsteller bekannt, zu einem neuen Action-Star aufzubauen. Nach dem großen Erfolg von Erwachsenen-Blockbustern wie The Rock und Con Air schien es fast schon unausweichlich, dass man diesen neuen Actionhelden mit dem heißesten Hongkong-Export zusammenbrachte: John Woo. Der durfte hier das erste Mal das für seine früheren Filme typische, hoch dosierte Melodram in einen Film packen. Denn unser Held, der zuerst von John Travolta gespielt wird, steckt nach dem Gesichtstausch nicht nur Im Körper des Feindes, sondern auch in einer ausgemachten Sinnkrise.
Nicolas Cage darf hier alle Register seines Könnens ziehen, einmal den durchgeknallten Terroristen geben und dann den an sich selbst zweifelnden Undercover-Cop. Damit ist er der Dreh- und Angelpunkt des Films, da man eingestehen muss, dass John Travolta in der zweiten Hälfte einen fantastischen Bösewicht abgibt, aber davor als gebrochener Agent (in eigener Haut) viel zu dick aufträgt. Nicolas Cage indes profitiert zudem noch merklich durch das Zusammenspiel mit Gina Gershon und Nick Cassavetes. Im Körper des Feindes ist sicherlich John Woos bester Hollywoodfilm und auch Cages beste Leistung in einem Actionfilm.
Bringing Out the Dead (1999)
Ende der 90er-Jahre vereinte Bringing Out the Dead zwei alte kongeniale Weggefährten wieder miteinander: Martin Scorsese und Paul Schrader. Wie andere gemeinsame Filme der beiden (u.a. Taxi Driver, Wie ein wilder Stier) schildert auch dieses Drama die Geschichte einer männlichen Hauptfigur, die einen gefährlichen und geradezu selbstzerstörerischen Weg eingeschlagen hat, von dem sie nicht mehr abweichen kann.
In diesem Fall ist es der hypnotisch aufspielende Nicolas Cage in der Rolle des Frank Pierce, der als Rettungssanitäter Nacht um Nacht Einsätze in New York City fährt und dabei immer mehr von der ständigen Begegnung mit dem Tod und den Geistern der Verstorbenen zermürbt wird. Bringing Out the Dead erzählt von der verzweifelten Suche nach Erlösung und präsentiert dabei einen Nicolas Cage, der mit aschfahlem Gesicht und traurig flehenden Augen jederzeit die ganze Tragik seiner Figur vermittelt.
Nur noch 60 Sekunden (2000)
Um seinem jüngeren Bruder das Leben zu retten, muss „Memphis“ Raines aus dem Ruhestand zurückkehren und für den Gangsterboss Raymond Calitri in kürzester Zeit eine Menge hochwertiger Autos stehlen. Memphis stellt aus ehemaligen Weggefährten, seinem Bruder und dessen Freunden ein Team zusammen, um den kühnen Plan umzusetzen: Alle Autos müssen nämlich in einer Nacht gestohlen werden.
Vor The Fast & the Furious und Ocean’s Eleven gab es bereits diesen Mix aus Autonarren und lässigem Heist-Movie. Nicolas Cage wechselt als Autodieb Memphis einmal mehr zwischen Coolness und ausartendem Schauspiel. Aber in Nur noch 60 Sekunden überwiegen zwei andere Elemente: Das Ensemble und ein bestimmtes Auto.
Nicolas Cage trägt zwar viel von dem Film, doch der gesamte Cast um ihn herum macht letztlich den Unterschied aus. Zu diesem Zeitpunkt war so manches Mitglied noch eine kleine Nummer in Hollywood und stand noch vor dem großen Durchbruch, wie Giovanni Ribisi, Scott Caan, Vinny Jones oder selbst Angelina Jolie. In einer Szene ist sogar Michael Peña bei einem seiner ersten Filmauftritte zu sehen. Doch der größte Kultfaktor wohnt dem Ford Mustang Shelby GT500 bei, der seit dem Film weitestgehend nur noch als „Eleanor“ bekannt ist.
Deshalb ist Nur noch 60 Sekunden einer der coolsten und besten Filme mit Nicolas Cage.
Adaption (2002)
Als 20th Century Fox im Jahr 1997 die Filmrechte für die Biografie „Der Orchideendieb“ von Susan Orlean kaufte, wurde Charlie Kaufman als Drehbuchautor für die geplante Verfilmung angeheuert. Dieser hatte zu dem Zeitpunkt jedoch eine Schreibblockade und wusste nicht, wie er an den Stoff rangehen sollte, da ihm das Buch nicht sonderlich gefiel. Also adaptierte er seine Schreibblockade zu einem Drehbuch, schrieb noch einen fiktiven Zwillingsbruder hinein und nannte das ganze schlicht Adaptation. Das Endergebnis ist schlichtweg eines der kreativsten und innovativsten Drehbücher der letzten 20 Jahre. Wie bereits bei Being John Malkovich kam es zur Zusammenarbeit mit Spike Jonze (Her), der es perfekt versteht, die Gedankenwelt von Kaufman auf die Leinwand zu bringen.
Nicolas Cage ist hier also in einer Doppelrolle als Charlie und Donald Kaufman zu sehen. Während Charlie ein von Selbstzweifeln geplagter Mensch mit Depressionen und Sozialphobie ist, stellt Donald das komplette Gegenteil dar. Als Charlie eine Schreibblockade durchmacht, muss er gleichzeitig mitansehen, wie Donald nach einem Drehbuchkurs bei Robert Mckee regelrecht aufblüht und mit Erfolg mittelmäßige Drehbücher schreibt. Cage schafft es bravourös, beide Persönlichkeiten zum Leben zu erwecken und liefert eine bzw. zwei der besten Performances seiner Karriere ab. Dazu kommen noch Meryl Streep, hier eine fiktionalisierte Version von Susan Orlean, und Chris Cooper, der als zahnloser Orchideenzüchter John Laroche zum Scenestealer avanciert und 2003 völlig zu Recht sowohl den Golden Globe als auch den Oscar als bester Nebendarsteller bekam.
Adaption entzieht sich jeglicher Konvention, bricht die Regeln, wo er kann, seziert und analysiert den Prozess einer Adaption und des Drehbuchschreibens genauestens und schafft es dabei, durchweg zu unterhalten. Ein Film, der auf jeder Ebene Spaß macht und aus einem eher langweiligen True Crime-Buch über illegale Orchideenzuchten 115 vergnügliche Minuten voller Twists und Spannung schafft.
Lord of War – Händler des Todes (2005)
Yuri Orlov hat eines Tages eine Offenbarung: Er steigt mit seinem Bruder ins Waffengeschäft ein. Mit den Behörden im Nacken und einigen der gefährlichsten Männern der Welt als Kunden avanciert Yuri binnen weniger Jahre zu einem der mächtigsten Waffenhändler der Welt.
Regisseur und Drehbuchautor Andrew Niccols Lord of War ist ein unterhaltsamer Film mit einem starken Nicolas Cage gelungen. Dessen Botschaft wird vielleicht manchmal von zu scharfzüngigen Momenten verwässert, aber seine Wirkung verfehlt der Film nicht.
Nicolas Cage gibt den selbstsicheren Händler des Todes mit scharfen Worten und einer Menge Charme. Der schwarze Humor des Films wird dabei immer wieder von heiklen Momenten eingeholt, die das lukrative Geschäft mit dem Tod in einem ernsten, weit düsteren Licht erscheinen lassen.
Besonders bei der Eröffnungszene von Lord of War wird dies deutlich, die einer Patrone von seiner Herstellung in einer Fabrik bis hin zu einem Kriegsgebiet in Afrika folgt. Spätestens am Ende dieser Szene sollte klar sein, dass es jedes Mal, wenn Yuri ein Geschäft gemacht hat, den Tod von Menschen zur Folge hat.
Ghost Rider (2007)
In der Comic-Verfilmung Ghost Rider geht der junge Draufgänger Johnny Blaze (Nicolas Cage) einen Pakt mit dem Teufel (Peter Fonda) ein, um seinen krebskranken Vater vor dem Tod zu retten. Jahre später ist Johnny erfolgreicher Motorrad-Stuntfahrer. Da er seine Seele verkauft hat, ohnehin unfähig zu sterben, kann er bei seinen Stunts auf volles Risiko gehen. Doch nun fordert der Teufel seine Schuld ein. Denn dessen Sohn sorgt mittlerweile für Unruhe in der Welt der Menschen, er will die Kontrolle über 1000 böse Seelen erlangen. Johnny arbeitet deshalb ab sofort als Kopfgeldjäger für den Teufel, um die Seelen und seinen Sohn zurück in die Hölle zu schicken. Sobald die Arbeit erledigt ist, soll er seine Seele zurückerhalten.
Comic-Fan Nicolas Cage spielt den Ghost Rider mit einem Augenzwinkern und damit äußerst unterhaltsam. Obwohl die Story relativ trashig und die Optik des lodernden Flammenschädels von Johnnys alter Ego bisweilen sogar lächerlich ist, bietet der Film solide Action und eine coole Atmosphäre. Eva Mendes als Johnnys Jugendliebe oder Peter Fonda als Teufel sind ebenfalls super besetzt. Mit Elementen aus Horror und Western, aber auch dem Soundtrack, wird Ghost Rider zu einem stumpfen, aber kurzweiligen Actionfilm.
Joe – Die Rache ist sein (2013)
Wer Nicolas Cage auch mal abseits seiner derzeitigen Trash-Rollen sehen und sich von seinem Schauspieltalent überzeugen möchte, ist bei Joe – Die Rache ist sein genau an der richtigen Adresse.
Als heruntergekommener Trinker versucht der von Cage gespielte Joe, seine inneren Dämonen im Griff zu behalten. Seine Brötchen verdient er als Waldarbeiter. Als ihm eines Tages der junge Gary über den Weg läuft und um Hilfe bittet, gerät er in moralische Konflikte. Soll er dem Jungen helfen oder in seiner sicheren Komfortzone bleiben?
Joe – Die Rache ist sein kommt in einem extrem rauhen und dreckigem Gewand daher. Als packendes und entschleunigtes Drama wird Nicolas Cage hier die Bühne für eine tolle Performance geboten. Als wortkarger Antiheld, der als Vaterfigur herhalten muss, zeigt er uns eindrucksvoll, welch Talent eigentlich in ihm steckt. Mit Tye Sheridan und Gary Poulter ist der Film auch in den weiteren Rollen hervorragend besetzt.
Mandy (2018)
Als man Nicolas Cage 2018 bei der Promotion zu Mandy mit blutüberströmtem Gesicht eine Kettensäge schwingen sah, war dem in den B-Movie-Sektor abgerutschten Hollywoodstar die Aufmerksamkeit für seinen neuen Film sicher. In diesem Film von Panos Cosmatos spielt er den Holzfäller Red, der zurückgezogen mit seiner Frau Mandy in einem Haus im Wald lebt. Als sie aus heiterem Himmel von einer Sekte entführt und schließlich vor seinen Augen hingerichtet wird, sinnt Red auf Rache.
Fortan darf Nic Cage mit selbstgeschmiedeter Axt und krassem Overacting freidrehen, um alles und jeden niederzumetzeln, der mit dem Tod seiner Frau auch nur annähernd zu tun hat. Cosmatos inszeniert diesen Rachefeldzug nicht nur als splattrigen Horrorfilm mit reichlich trashigem Charme, sondern hüllt das Geschehen in atemberaubend überstilisierte Bilder, die als überwältigender Farbenrausch daherkommen.
Weitere Nicolas Cage-Filme
Das war sie, unsere Top 13 der besten Filme mit Nicolas Cage. Natürlich gibt es noch weit mehr, das hier eine Erwähnung verdienen würde. Filme wie Birdy (1984), Mondsüchtig (1987) oder Arizona Junior (1987) aus dem Frühling seiner Karriere. Auch ein 8mm – Acht Millimeter (1999), Tricks (2003) oder Das Vermächtnis der Tempelritter (2004) inklusive Fortsetzung könnten genauso gut in der Liste stehen. Nach Mandy, dem chronologisch spätesten Vertreter in dieser Liste, spielte sich Cage zudem jüngst mit Die Farbe aus dem All (2019), Willy’s Wonderland (2021) oder Pig (2021) wieder mehr in den Fokus.
Welche Filme stünden bei euch ganz sicher in der Liste der besten Nicolas Cage-Filme? Und welche der gelisteten Produktionen könnt ihr gar nicht leiden? Schreibt es uns in den Kommentaren!
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