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Dr. John Dolittle (Robert Downey Jr.) unterhält sich mit Papagei Poly (Emma Thompson) in "Die fantastische Reise des Dr. Dolittle". Im Hintergrund sieht man nur Wasser und eine Insel.

Die fantastische Reise des Dr. Dolittle

Ein mit Tieren sprechender Robert Downey Jr. (Iron Man, Sherlock Holmes) in einem kostspieligen Blockbuster-Abenteuer. Geht das Bombast-Konzept von Die fantastische Reise des Dr. Dolittle auf?

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TitelDie fantastische Reise des Dr. Dolittle (OT: Dolittle)
Jahr2020
LandUSA
RegieStephan Gaghan, Jonathan Liebesman
DrehbuchStephan Gaghan, Hugh Lofting, Thomas Shepherd, Dan Gregor, Doug Mand, Chris McKay
GenreAbenteuer, Kinderfilm
DarstellerRobert Downey Jr., Harry Collett, Carmel Laniado, Michael Sheen, Jim Broadbent, Jessie Buckley, Antonio Banderas, Ralph Ineson, Emma Thompson, Tom Holland, Rami Malek, Kumail Nanijani, Octavia Spencer, Selena Gomez, Ralph Fiennes, John Cena
Länge106 Minuten
FSKab 6 Jahren freigegeben
VerleihUniversal Pictures Germany GmbH
Blu-ray-Cover zu "Die fantastische Reise des Dr. Dolittle" zeigt den zynisch dreinblickenden Robert Downey Jr. umgeben von einem Fuchs, einer Giraffe, einem Gorilla, einer Gans, einem Hund, einem Strauß und einem Eisbären.
Cover zu „Die fantastische Reise des Dr Dolittle“, erhältlich auf DVD, Bluray und 4K UHD, (© Universal Pictures)

Der Arzt, dem die Tiere vertrauen

Der Arzt Dr. John Dolittle (Robert Donwey Jr.) mag nicht mehr. Nach dem Tod seiner Frau hat er mit der Menschheit abgeschlossen und sich mit allerlei Tieren auf seinem Anwesen zurückgezogen. Einst hatte ihn sein Talent, mit den Tieren sprechen zu können, in den Beraterstab der Königin von England gebracht. Doch der Glanz ist verblichen und so fristet er ein zerstreutes Einsiedlerdasein. Bis eines Tages zwei Kinder aus unterschiedlichen Beweggründen an seiner Tür vorstellig werden. Da wäre zum einen der Jäger-Sohn Tommy (Harry Collett), der ausversehen ein Eichhörnchen angeschossen hat und dafür medizinische Versorgung benötigt und zum anderen die kleine Lady Rose (Carmel Laniado), die um Hilfe für die im Sterben liegende Königin von England bittet. Widerwillig hilft er den Kindern und macht sich zusammen mit Tommy auf eine abenteuerliche Reise nach einem Heilmittel für die Königin.

Produktionschaos

Saftiges Budget (ca. 175 Mio. Dollar), zahlreiche prominente Stimmen für die Tiere (u. a. Emma Thompson, Tom Holland, Rami Malek, Selena Gomez und Ralph Fiennes) und Superstar Robert Downey Jr. – Universal Pictures hat sich für den neuen Dr. Dolittle nicht lumpen lassen und ging in die Vollen. Die Regie übernahm dafür Oscar-Preisträger Stephan Gaghan (Bestes Adaptiertes Drehbuch für Traffic – Macht des Kartells), der damit zum ersten Mal das Zepter einer kindgerechten Abenteuer-Produktion übernahm. Das merkte man bei der ersten Fassung des Films wohl zu deutlich, die dem Studio zu wenig auf die Zielgruppe zugeschnitten war. Deshalb wurden unter der Leitung von Chris McKay (The Lego Batman Movie) und Jonathan Liebesman (Teenage Mutant Ninja Turtles) umfangreiche Nachdrehs durchgeführt, was eine erhebliche Verspätung des Kinostarts mit sich brachte. Der Film war nun zwar familienfreundlicher – einen Flop an den Kinokassen (ca. 223 Mio. weltweite Einnahmen) konnten aber auch sie nicht verhindern.

Dr. John Dolittle (Robert Downey Jr.), Ente Dab-Dab (Octavia Spencer) und Tommy Stubbins (Harry Collett) sitzen in "Die fantastische Reise des Dr. Dolitte" zusammen auf einem Schiff.
Dr. Dolittle (Robert Downey Jr.) geht mit dem Jungen Tommy (Harry Collett) auf eine große Reise – „Die fantastische Reise des Dr Dolittle“, erhältlich auf DVD, Bluray und 4k UHD, (© Universal Pictures)

Der Weg auf die großen Leinwände war kein leichter und das merkt man diesem Film leider auch deutlich an. Tonal schwankt er zwischen ernstem und zynischem Abenteuer à la Fluch der Karibik und einem albernen Tierchenfilm für die ganz kleinen Besucher im Publikum. Ein Mix, der die unterschiedlichen Handschriften der Beteiligten und den unruhigen Kurs verdeutlicht. Besonders das Finale drückt dabei mit seinem unangebrachten Verstopfungs-Humor aufs Gemüt und liefert den Höhepunkt der Albernheiten in Die fantastische Reise des Dr. Dolittle. Dem gegenüber stehen Dr. Dolittles zynischer Umgang mit dem Verlust seiner Frau und der damit einhergehenden Abkehr von der Menschheit, welche jedem kleinen Kind vor den Kopf stoßen dürften.

Die nicht ganz so fantastische Reise des Dr. Dolittle

Tonal ist Die fantastische Reise des Dr. Dolittle schon mal nicht der Hit, doch können wenigsten die Effekte und Robert Downey Jr. das Schiff auf Kurs bringen? Kurze Antwort – Nein! Disney hatte letztes Jahr mit König der Löwen gezeigt, was im Bereich der Tieranimation möglich ist. Von diesem Level ist man hier trotz des hohen Budgets meilenweit entfernt. Haare und Gestik hinterlassen zum Teil einen ordentlichen Eindruck, doch fehlt es den Tieren deutlich an Charakteristiken. Richtig schlecht wird es dann, wenn die Tiere mit dem Umfeld oder untereinander agieren. Unterschiedliche Lichtverhältnisse und ein Green-Screen-Overflow machen aus dem CGI-Werk einen inhomogenen Flickenteppich – symptomatisch für den Film. Noch schlimmer ist das Zusammenspiel mit den Darstellern, das gar nicht erst die Illusion aufkommen lässt, dass diese mit tatsächlichen Tieren interagieren. Dass physikalische Gesetze und die Physis der Tiere ignoriert werden, ist dann letztlich die Kirsche auf dem CGI-Desaster-Kuchen.

Tommy Stubbins (Harry Collett) spielt mit den Tieren Plimpton (Kumail Nanjiani), Polynesia (Emma Thompson), Chee-Chee (Rami Malek), Kevin (Craig Robinson), Yoshi (John Cena) und Dab-Dab (Octavia Spencer) in "Die fantastische Reise des Dr. Dolittle".
Tommy (Harry Collett) umgeben von all den Tieren – „Die fantastische Reise des Dr Dolittle“, erhältlich auf DVD, Bluray und 4k UHD, (© Universal Pictures)

Inmitten dieses bunten und misslungenen Treibens spult der gute Robert Downey Jr. routiniert sein Tony-Stark-Sherlock-Holmes-Repertoire ab, da es ja irgendwie auch zu Dr. Dolittle passt. Zumindest dreht es das Skript so hin. Spannend ist das nicht, sondern eher ermüdend. Regelrecht uninspirierend hingegen ist die darstellerische Leistung des jungen Harry Collett, der beinahe teilnahmslos durch das Abenteuer geschubst wird. Das war nix, aber wer will es ihm auch verübeln, ist doch die Geschichte eine einzige Aneinanderreihung von Vorhersehbarkeiten und lauwarmen Gags – bis auf das Finale. Doch wer erwartet da schon Darmprobleme.

Unser Fazit zu Die fantastische Reise des Dr. Dolittle

Das hätte in der Tat fantastisch werden können: Ein launiges Abenteuer mit sprechenden Tieren und einem gut aufgelegten Robert Downey Jr. – hätte, denn das Produktionschaos hat im finalen Film deutlich seine Spuren und einen tonal wirren Mix aus Kinder- und Erwachsenen-Abenteuer hinterlassen. Gags für die ganz Kleinen und Zynismus für die Großen gehen hier alles andere als Hand in Hand. Zudem enttäuschen die höhepunktarme Geschichte und die unterdurchschnittlichen Effekte. Nein, fantastisch ist Die fantastische Reise des Dr. Dolittle nun wirklich nicht geworden. Vielmehr ist es ein lieblos zusammengeflicktes Abenteuer, bei dem lediglich die ganz Kleinen ab und zu Spaß haben dürften.

Die fantastische Reise des Dr. Dolittle erscheint am 11.06.2020 auf DVD, Blu-ray und 4K-UHD.

Unsere Wertung:

 

 

 

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