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Nicolas Cage als Nathan Gardner steigt, in einer Totalen von hinten gesehen, aus seinem Auto und erblickt sein violett leuchtendes Land in DIE FARBE AUS DEM ALL.

Die Farbe aus dem All

Mit Die Farbe aus dem All meldet sich Kult-Regisseur Richard Stanley mit seiner dritten Regie-Arbeit eindrucksvoll zurück. Ob die Adaption der gleichnamigen Novelle des legendären und kontroversen Horror-Literaten H.P. Lovecraft gelungen ist, erfahrt ihr hier!

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Titel Die Farbe aus dem All
Jahr 2019
Land USA
Regie Richard Stanley
Drehbuch Richard Stanley, Scarlett Amaris
Genre Horror, Science-Fiction
Darsteller Nicolas Cage, Joely Richardson, Tommy Chong, Q’orianka Kilcher, Brendan Meyer, Madeleine Arthur, Elliot Knight
Länge 111 Minuten
FSK ab 16 Jahren freigegeben
Verleih Koch Media GmbH
  
Blu-Ray Cover von DIE FARBE AUS DEM ALL
Vorläufiges Blu-Ray-Cover von DIE FARBE AUS DEM ALL © Koch Films

Worum geht es in Die Farbe aus dem All?

Die Familie Gardner lebt auf einem abgelegenen Farmhaus in den Wäldern Neuenglands. Obwohl ihre Kinder nur widerwillig aus der Großstadt umgezogen sind, genießen Vater Nathan (Nicolas Cage) und Mutter Theresa (Joely Richardson) die ländliche Idylle. Diese wird jedoch gestört, als ein eigentümlich leuchtender Meteorit auf dem Land der Gardners einschlägt. Er löst sich zwar während eines Unwetters auf, doch mit ihm kam eine körperlose außerirdische Präsenz, die einen erschreckenden Einfluss auf ihre Umwelt hat. Pflanzen, Tiere und Menschen beginnen sich auf grauenerregende Weise zu verändern. Bald greifen Wahnsinn und bizarre körperliche Deformationen um sich. Wird es der Familie gelingen, aus diesem Albtraum zu entkommen?

Kultregisseur Richard Stanley ist wieder da

Die Farbe aus dem All ist das beeindruckende Comeback des Regisseurs und Drehbuchautors Richard Stanley. Der Film stellt seine erste Regiearbeit bei einem Spielfilm seit der gescheiterten H.G.-Wells-Adaption D.N.A. – Die Insel des Dr. Moreau (1996) dar. Bei selbiger war Stanley kurz nach Beginn der Dreharbeiten ausgetauscht worden. In den dreiundzwanzig Jahren zwischen den beiden Filmprojekten inszenierte er Dokumentationen, Kurzfilme sowie Beiträge zu Episodenfilmen. Mit der Lovecraft-Verfilmung Die Farbe aus dem All zeigt der Macher der beiden Kultfilme M.A.R.K. 13 – Hardware und Dust Devil nun, dass er nichts von seiner inszenatorischen Brillanz verloren hat.

Richard Stanley, Regisseur von DIE FARBE AUS DEM ALL, blickt lächelnd in die Kamera.
Richard Stanley, Regisseur und Drehbuchautor von Die Farbe aus dem All. © Koch Films

Die Farbe aus dem All – eine sehr gelungene Lovecraft-Adaption

Effektiv ausgeleuchtete und daher sehr unheimliche Nachtszenen, eine bedrohliche Geräuschkulisse und wohldosierte Schockmomente lassen die außerweltliche Bedrohung wirklichkeitsnah erscheinen. Überzeugende Creature-Effekte rufen Erinnerungen an John Carpenters legendäres Remake Das Ding aus einer anderen Welt wach. Dazu schwelgt das Bild häufig in grell leuchtenden warmen Primärfarben, vor allem einem satten Magenta. Selbiges verkörpert die titelgebende Farbe aus dem All und erinnert gleichzeitig an Stuart Gordons From Beyond. In dieser früheren Adaption einer Geschichte von H.P. Lovecraft war es ebenfalls die vorherrschende Farbe. Ebenso lassen sich Ähnlichkeiten zu Mandy mit Nicolas Cage herleiten, welcher vom selben Studio produziert wurde. Stanley verleiht seinem Werk trotz dieser Verweise auf frühere Filme dabei seine ganz eigene surreale Note, die im geradezu psychedelischen Finale voll zum Ausbruch kommt. Die Farbe aus dem All ist eine visuelle Wucht. Der äußerst atmosphärische Score von Colin Stetson (Hereditary) untermalt dazu kongenial das Geschehen.

Nicolas Cage und Joely Richardson blicken als Nathan und Theresa Gardner glücklich auf ihr Land in DIE FARBE AUS DEM ALL.
Noch können Nathan (Nicolas Cage) und Theresa (Joely Richardson) das ruhige Landleben genießen. © Koch Films

Der Film stellt dabei bereits die fünfte Adaption der Geschichte dar. Frühere Verfilmungen gingen meist sehr frei mit der Vorlage um. Dazu gehört Das Grauen auf Schloss Witley (1965) mit Boris Karloff, der amerikanische The Curse (1987) mit Wil Wheaton und die italienische Produktion Colour from the Dark (2008). Die bisher werkgetreueste ist der in Schwarzweiß gedrehte deutsche Independent-Film Die Farbe (2010). Wie dessen Macher ändert Stanley nur wenig am Ausgangsmaterial. Er verschmilzt beispielsweise die Figur des namenlosen Erzählers und des Einsiedlers, der ihm die Geschehnisse schildert, zu der Person eines jungen Wissenschaftlers. Auch konzentriert er die erzählte Zeit von mehreren Monaten auf nur wenige Tage. Diese und andere kleine Freiheiten kommen seiner Adaption jedoch zugute, da er den Plot so dynamischer vorwärts treiben kann.

Eine gut ausgesuchte Besetzung

Zuletzt profitiert Die Farbe aus dem All von einem spielfreudigen Cast. Nicolas Cage als Familienvater verfällt zwar wieder einmal in sein typisches Overacting, allerdings passt dieses gut zum psychischen Verfall seines Charakters. Joely Richardson, die mit Event Horizon bereits in einem ähnlichen Film mitwirkte, bringt den Wahnsinn ihrer Rolle ebenfalls glaubwürdig zum Ausdruck. Auch die noch recht unbekannten Darsteller der Kinder, Brendan Meyer, Madeleine Albright und Julian Hilliard, können überzeugen. Dazu tritt noch Q’orianka Kilcher (The New World) in einer eher untypischen Rolle als hochnäsige Bürgermeisterin auf. Sowie im Gegensatz dazu ein ganz seinem Image entsprechend besetzter Tommy Chong als zugedröhnter Späthippie. Der vor allem aus Fernsehserien bekannte Elliot Knight verkörpert schließlich den jungen Hydrologen Ward, der sich mit der Tochter der Gardners anfreundet. Er fungiert hier als hauptsächlicher Sympathieträger und Erzähler des Films.

Madeleine Arthur blickt als besessene, von innen leuchtende Lavinia Gardner ihren Freund an in DIE FARBE AUS DEM ALL.
DIE FARBE AUS DEM ALL zieht auch Tochter Lavinia (Madeleine Arthur) in ihren Bann. © Koch Films

Unser Fazit zu Die Farbe aus dem All

Die Farbe aus dem All ist also insgesamt gesehen eine mehr als sehenswerte Adaption von Lovecrafts Vorlage. Deren allgegenwärtige Atmosphäre einer unfassbaren außerirdischen Bedrohung konnte gut ins filmische Medium übertragen werden. Ekelerregende Creature- und Splattereffekte lassen zudem das Herz eines jeden Horrorfans höher schlagen. In visueller Hinsicht bekommt man besonders im letzten Drittel Beeindruckendes geboten. Liebhaber von Lovecrafts Werk wie auch von Richard Stanleys vorhergehenden Filmen und generell des Horrorgenres sollten sich Die Farbe aus dem All nicht entgehen lassen.

Die Heimkino-Veröffentlichungen von Koch Films wurden aufgrund von Lieferschwierigkeiten der Collector’s Edition allesamt vom 26. März auf den 12. April verschoben!

Unsere Wertung:

 

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© Koch Films

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