„Die Frau des Zoodirektors“ basiert auf dem gleichnamigen Roman aus dem Jahre 2007, welcher sich wiederum an den unveröffentlichten Tagebüchern der Familie Żabiński orientierte.
Titel | Die Frau des Zoodirektors |
Jahr | 2017 |
Produktionsland | USA, Großbritannien |
Regie | Niki Caro |
Drehbuch | Angela Workman |
Genre | Drama, Biografie, Kriegsfilm |
Darsteller | Jessica Chastain, Daniel Brühl, Johan Heldenbergh |
Länge | 127 Minuten |
FSK | Ab 12 Jahren freigegeben |
Verleih | Universal Pictures Germany |
Worum geht es in Die Frau des Zoodirektors?
Das Ehepaar Żabiński leitet mit viel Leidenschaft den Warschauer Zoo. Durch ihre Liebe zu den Tieren und Loyalität den Angestellten gegenüber haben sind sie bei ihren Mitmenschen sehr angesehen. Als die deutschen im Jahre 1939 in Polen einmarschieren, wird auch der Zoo Opfer der deutschen Bomben. Antonia (Jessica Chastain) und Jan Żabiński (Johan Heldenbergh) können gemeinsam mit ihrem Sohn flüchten und kehren anschließend in den zerbombten Zoo zurück. Bekanntlichermaßen bildete sich mit dem Warschauer Ghetto eines der größten Sammellager der Nazis. Aufgrund der unzumutbaren Zustände in Ihrer Stadt beschließen Antonia und Jan den Verfolgten zu helfen und in ihrem Zoo Unterschlupf anzubieten. Mit dem deutschen Chefzoologen Lutz Heck (Daniel Brühl), der sich sowohl für die Tiere der Familie als auch für Antonia interessiert, haben sie nun einen unmittelbaren Feind stets direkt in ihrer Nähe.
Was will Die Frau des Zoodirektors sein?
„Die Frau des Zoodirektors“, so viel war von Anfang an klar, soll sicher nicht dem Mainstream-Publikum dienen. Aber es macht den Anschein, dass der Film sich nicht so richtig entscheiden kann, was und für wen er sein soll. So ist er kein erschütterndes Kriegsdrama, wie es z.B. der Pianist war. Dafür fehlen einfach die Szenen, die einen vor Fassungslosigkeit im Sessel versinken lassen. Aber um ein Familienfilm zu sein, wie es der erste Look und der Titel ein wenig frohlocken, tangiert er doch zu oft das schändliche Verhalten der Nazis. Nun ist der Film beendet und ich weiß nicht so richtig, was ich davon halten soll.
Darum gehen wir jetzt zu den Schauspielern weiter. Ehrlich gesagt, bin ich sehr ängstlich, wenn ich weiß, dass Jessica Chastain Teil eines Films ist. Sie ist definitiv mit begnadetem Talent gesegnet, jedoch kann ich mit ihren Rollen meist wenig anfangen. Vielleicht bin ich einfach nur durch „Tree of Life“, dem wohl schlechtesten Film, den ich jemals sehen musste, geprägt. Auf jeden Fall schwingt jedes Mal eine gehörige Portion Skepsis mit, wenn ihr Name im Cast auftaucht.
Daniel Brühl als Widersacher
In „Die Frau des Zoowärters“ hat sie abermals eine bedächtige Rolle inne und kann diese mit ihrem Spiel auch ausfüllen. Diese Art von Schauspiel trifft leider nicht zwingend meinen Geschmack, aber rein handwerklich überzeugt sie, wie immer. Als Widersacher agiert Daniel Brühl, der mittlerweile einer der gefragtesten deutschen Schauspieler ist. Seine Rolle lässt ihm nur leider wenig Möglichkeiten zur Entfaltung, was er aber trotzdem anständig löst. Zu guter Letzt haben wir noch Johan Heldenbergh, der mir schon aus „The Broken Circle“ bekannt ist. Aufgrund dieser einen Rolle verbinde ich den Belgier mit hoher Schauspielkunst. So sticht er auch in „Die Frau des Zoodirektors“ wueder positiv hervor. Sicher hat er nicht so viel Spielzeiten wie die prominenten Hauptdarsteller, aber dies reicht ihm aus um ihn mit den beiden auf eine Stufe zu stellen. Seine Mimiken sind einfach fantastisch.
Die Bilder im Film sind toll in Szene gesetzt. Der Film wurde teilweise im schönen Prag gedreht, dessen altstädtischer Charme perfekt passt. Auch die Bilder vom Zoo, speziell die Anfangsszene, sind brilliant.
Zusammenfassend haben wir einen handwerklich guten Film, der in erster Linie durch tolle Bilder besticht. Die Schauspieler liefern souveräne Leistungen ab, bekommen aber zu wenig Möglichkeiten ihr eigentliches Können zu entfalten. Das viele Potenzial des Filmes wurde etwas verschenkt, weil er sich nicht klar positioniert, was für ein Film er wirklich sein möchte. Schade…
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