Ihr sucht ein spannendes Katz und Maus Spiel, blutrünstige Mordfälle oder einen nervenaufreibenden Kampf für die Wahrheit und damit einhergehend für die Gerechtigkeit? Dann seid ihr hier genau richtig! Wir haben die 10 spannendsten Psychothriller für euch zusammengestellt, die ihr euch auf gar keinen Fall entgehen lassen dürft.
Dunkle Abgründe der menschliche Psyche
Bei einem Psychothriller geht es in erster Linie darum Spannung innerhalb der Geschichte zu erzeugen. Aber nicht nur das – Zuschauende werden im Rahmen des Handlungsbogens an verschiedene Gefühle, wie Angst oder Panik, herangeführt. Insgesamt wird bei Filmen dieses Genres versucht, das Publikum absichtlich in die Irre zu führen und ihre Emotionen herauszufordern. Dies gelingt häufig, indem die Handlungen in einem sehr realistischen und nachempfindbaren Szenario stattfinden. Meist steht dabei auch nur eine Person im Mittelpunkt, die dafür sorgt, dass der Thriller zu einem waschechten Psychotrip wird. Geschickt wird dabei mit unserer Wahrnehmung gespielt und versucht, sowohl den Verstand der Protagonisten als auch den unseren herauszufordern. Nicht selten passiert es dabei, dass die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwinden. Um für noch mehr Nervenkitzel zu sorgen und den Puls zusätzlich in die Höhe steigen zu lassen, setzen Filmschaffende hierbei auch gerne auf Horror-Elemente zur Unterstützung.
Somit ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle auf jeden Fall garantiert! Wenn ihr jetzt euren Verstand herausfordern wollt und eure eigene Wahrnehmung testen möchtet, sind hier die 10 spannendsten Exemplare dieses Genres:
Die 10 spannendsten Psychothriller
- Prisoners
- Alexandra’s Project
- Nocturnal Animals
- Das Experiment
- Todesschlaf
- American Psycho
- Das Schweigen der Lämmer
- Jacob’s Ledder
- Black Swan
- Strange Circus
Prisoners
Zwei Mädchen verschwinden auf der Suche nach ihrer Trillerpfeife spurlos und ihre Väter machen sich daran, die beiden zu finden. Schnell ist ein verdächtiger Teenager ausfindig gemacht, der nicht ganz zurechnungsfähig scheint. Während der eine Vater (Hugh Jackman) den Jungen kurzerhand in einem Keller einsperrt und foltert, um das Versteck der Mädchen preiszugeben, sucht der andere fieberhaft weiter. Jeder scheint hier ein dunkles Geheimnis zu haben, ständig überschlagen sich die Ereignisse und zum Glück ist auch Detective Loki (Jake Gyllenhall) auf einer heißen Spur, um die Kinder zu retten.
Das Thema Kindesentführung ist harter Tobak und auch sonst ist Prisoners aus dem Jahr 2013 ein ziemlich düsterer Film. Regisseur Denis Villeneuve (u.a. Dune oder Arrival) nimmt den Zuschauer mit auf eine verstörende und sehr emotionale Reise. Der Film legt ein unglaubliches Tempo vor, man weiß nie, was als nächstes passiert, und es tun sich einige moralische Abgründe und Widersprüche auf. Dichte Atmosphäre, starke Bilder und erschreckende Details brennen sich in das Bewusstsein des Publikums ein und man kann die Angst der beiden Familien fühlen.
Alexandra’s Project
1993 hat der gebürtige Niederländer und Wahlaustralier Rolf de Heer mit Bad Boy Bubby eine grotesk-verstörende Tragikomödie gedreht, in deren Zentrum der missbrauchte und in völliger Isolation herangewachsene Bubby steht. Nachdem sich dieser aus seiner toxischen Mutterbeziehung befreien konnte, schildert de Heer die Konfrontation des infantilen Erwachsenen mit der „normalen“ gesellschaftlichen Welt.
10 Jahre später dreht de Heer einen ganz ähnlichen Film: Alexandra’s Project. Erneut zeigt de Heer eine dysfunktionale Beziehung und die Emanzipation des Opfers aus dieser heraus. Die Handlung wird minimalistisch erzählt (ein Mann schaut sich allein eine Videoaufzeichnung an), aber mit einer Vielzahl perfider Wendungen und Kniffen garniert, sodass das Publikum stets mit mulmigem Gefühl dem Geschehen folgt. Jedes weitere Wort zur Handlung wäre jedoch sträflich, da der Film im besten Falle ohne großes Vorwissen erlebt werden sollte. Bei diesem äußerst ungemütlichen Zwei-Personen-Stück sorgen die wahnsinnigen Performances beider Hauptdarsteller zusätzlich zum brisanten (und leider nach wie vor aktuellen) Inhalt mit Leichtigkeit dafür, dass vor dem Bildschirm unruhig auf dem Sofa herumgerutscht wird.
Nocturnal Animals
Susan Morrow (Amy Adams) erhält nach 20 Jahren Scheidung von ihrem Ex-Mann ein Manuskript, dass er ihr gewidmet hat. Zunächst zögert sie, schaut dann aber doch hinein und ist relativ schnell im Sog der Worte. Von dort an bewegt sich der Filmplot in mehreren Handlungsstränge fort. Zuschauende erleben die vermeintlich reale Welt in einem Wechsel mit der Fiktion, basierend auf dem Manuskript – oder ist es doch die Realität?
Regisseur und Drehbuchautor Tom Ford kreierte mit Nocturnal Animals seinen zweiten Spielfilm und einen äußerst spannenden Thriller, der Spielchen mit dem Verständnis der Betrachtenden spielt. Dabei schafft er es, die verschiedenen Handlungsabfolgen zwischen Fiktion und Wirklichkeit so zu kombinieren, dass man bis zum Schluss dran bleiben und das vermeintliche Rätsel lösen möchte. Neben mehreren Golden Globe Nominierungen wurde der Film 2016 mit dem Großen Preis der Filmfestspiele in Venedig und der Auszeichnung für die beste Literaturverfilmung ausgezeichnet.
Das Experiment
Moritz Bleibtreu ist einer von 20 Freiwilligen, die sich für ein Sozialexperiment gemeldet haben. In diesem Experiment teilen sich die 20 Teilnehmer in 10 Gefangene und 10 Wärter auf und werden sich selbst überlassen. Nach anfänglichen leichten provokanten Nickligkeiten gerät die Situation schnell außer Kontrolle. Die Geschichte beruht auf wahren Ereignissen. Das Stanford-Prison-Experiment in den 70er Jahren in den USA musste damals nach 6 Tagen aufgrund von Gewalt und aggressivem Verhalten abgebrochen werden. Der Film erzählt nun, wie das Experiment hätte enden können, wenn niemand eingeschritten wäre. Das Experiment treibt das Spiel um Macht, Gewalt und Psychoterror auf die Spitze und zieht den Zuschauer so voll in seinen Bann. Regisseur Oliver Hirschbiegel konstruiert ein beängstigendes und beklemmendes Szenario, welches fest an den Nerven zerrt. Für viele gilt der Film als einer der positiven Erscheinungen des deutschen Kinos. Nicht umsonst wurde er einige Jahre später in den USA mit Adrian Brody und Forest Whitaker neu verfilmt.
Todesschlaf
Wenn es um europäische Psychothriller geht, sind die Skandinavier bereits seit den 90er-Jahren ganz weit vorne mit dabei. 1997 inszenierte der norwegische Regisseur Erik Skjoldbärg mit Stellan Skarsgaard in der Hauptrolle Todesschlaf (Originaltitel: Insomnia). Der Film zählt zu den besten Psychothrillern aus dem skandinavischen Raum – und das nicht ohne Grund. Der Film über einen Polizisten, der auf der Suche nach einem Mörder versehentlich seinen Partner erschießt und anschließend versucht, die Tat dem Killer unterzuschieben, ist viel mehr als ein einfacher Psychothriller. Er zeigt eine psychologische Charakterstudie unter der Mitternachtssonne Norwegens mit einem hochintensiven Katz und Maus Spiel.
Das Spiel zwischen von Stellan Skarsgaard und Björn Floberg in den Hauptrollen ist dermaßen spannungsgeladen, dass es den einen zu keinem Moment loslässt. Dazu kommt schließlich noch die Kameraarbeit von Erling Thurmann-Andersen, der die Geschichte in atemberaubenden Bildern einfängt und der ohnehin schon deprimierenden Stimmung eindrucksvoll den Deckel aufsetzt. Todesschlaf darf sich zurecht zu den besten skandinavischen Thrillern überhaupt zählen und bekam zudem ein Hollywood-Remake von Christopher Nolan, welches trotz Top-Besetzung nicht an das Original rankam.
American Psycho
Im Jahr 2000 erschien mit American Psycho ein Psychothriller der auch noch 20 Jahre später absoluten Kultcharakter hat. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Bret Easton Ellis und entstand unter der Regie von Mary Harron. Die Hauptfigur Patrick Bateman wird von Christian Bale gespielt, aber auch weitere namhafte Schauspieler wie Jared Leto, Reese Witherspoon und Willem Dafoe sind Teil der Geschichte.
Der Investmentbanker Patrick Bateman lebt in einer Welt, in der die äußere Erscheinung maßgeblich den eigenen Status beeinflusst, weshalb er auch eine extensive Hautpflegeroutine betreibt. Als jedoch ein Kollege eine schönere Visitenkarte als er selbst hat, gipfelt diese vermeintliche Erniedrigung in einen Wutausbruch von ihm und er bringt diesen kurzerhand um. Nach diesem Mord wird der Drang zu töten für ihn immer stärker und daher begeht er von dort an weitere Tötungsdelikte. Falls ihr wissen wollt, ob Christian Bales Charakter gestoppt werden kann und den Ursprung vieler damit einhergehender Social Media Memes sehen wollt, dann solltet ihr euch die blutigen 100 Minuten definitiv anschauen.
Das Schweigen der Lämmer
Jonathan Demmes Das Schweigen der Lämmer von 1991 ist einer der wohl beeindruckendsten Psychothriller der Filmgeschichte. Er ist nicht nur der bis heute einzige Horrorfilm, der den Oscar als bester Film gewonnen hat, sondern hat sich zudem auf ewig in unsere Popkultur eingebrannt. Die Geschichte über die FBI-Agentin Clarice Starling, die sich mit dem Kannibalen Hannibal Lecter zusammentut, um einen Serienkiller zu fassen, gilt als absoluter Meilenstein des Psychothrillers.
Die Performances der drei Hauptdarsteller Jodie Foster, Anthony Hopkins und Ted Levine sind legendär und haben bis heute nichts an Kraft verloren. Dazu kommen ein großartiges Drehbuch von Ted Tally und ein Regisseur, der es in diesem Film wirklich perfektioniert hat, jede Szene mit der maximal nötigen Spannung aufzuladen. Somit wird die Inszenierung wirklich zu einer Bewährungsprobe für jeden Zartbesaiteten. Außerdem hat der Film mit Anthony Hopkins einen der ikonischsten Filmbösewichte aller Zeiten geschaffen, der hier in insgesamt nur 16 Minuten Screentime eine wahre Acting Masterclass als perfekten Counterpart zu Jodie Fosters Clarice Starling gibt. Aber auch Ted Levine ist hier in der besten Rolle seiner Karriere zu sehen und gibt einen der schlimmsten Serienkiller, den die Kinoleinwände je gesehen haben. Alles in Allem ist es definitiv ein Filmerlebnis für die Ewigkeit, das man gesehen haben sollte.
Jacob’s Ladder
1989 erschuf Regisseur Adrian Lyne mit Jacobs Ladder – In der Gewalt des Jenseits einen sehr unangenehmen Psychothriller. Denn der Film erzählt die Geschichte eines von Tim Robbins gespielten Vietnamveteranen, der von immer schlimmer werdenden Halluzinationen heimgesucht wird. Diese lassen ihn nicht mehr los und führen dazu, dass er schon bald Wahrheit und Illusion nicht mehr auseinanderhalten kann. Je mehr er versucht, hinter die Visionen zu kommen, desto näher kommt er einer unangenehmen Wahrheit, die den kompletten Film nochmal in ein anderes Bild rückt.
Regisseur Lyne bedient sich dabei einer ganzen Palette an Tricks und Kniffen, mit denen er das Hirn der Zuschauenden auf wirklich erbarmungslose Art und Weise verwirrt und strapaziert. Dadurch wird aus einem Film über einen Mann auf der Suche nach der Wahrheit ein wirklich beklemmender Trip, der sich für längere Zeit ins Gedächtnis brennt und einen so schnell nicht loslässt. Daher ist es nicht verwunderlich, das der japanische Spieleentwickler Keiichiro Toyama Elemente des Streifens in seiner Spielreihe „Silent Hill“ eingearbeitet hat. Insgesamt wird man hier auch nach mehr als 30 Jahren immer noch ein zutiefst treffendes Filmerlebnis erfahren, der die Nerven bis ans Maximum strapaziert und der noch nachträglich beschäftigt.
Black Swan
Unter der Regie von Darren Aronofsky erschien 2010 der Psychothriller Black Swan in den Kinos. Dabei wurde auf einen namenhaften Cast gesetzt: In der Hauptrolle sehen wir Nathalie Portman, für weitere tragende Rollen bekamen Vincent Cassel und Mila Kunis einen Platz. Obwohl nur die Hälfte des avisierten Budgets erzielt werden konnte, schaffte es der Film für den „Best Picture“ Oscar nominiert zu werden.
Die ehrgeizige Nina ist eine begnadete Balletttänzerin in einem Ensemble in New York. Leider bekommt sie dabei starken Leistungsdruck von ihrer Mutter, die bis zu ihrer Schwangerschaft mit Nina ebenfalls eine Balletttänzerin war. Als das Ensemble das Stück Schwanensee von Tschaikowski neu inszenieren möchte, setzt Nina alles daran, um die begehrte Hauptrolle als weißer und schwarzer Schwan zu erhalten. Nach anfänglichem Schwierigkeiten, schafft sie es tatsächlich, sich die Rolle zu sichern. Allerdings möchte ihr Trainer, dass sie dafür an ihrer Persönlichkeit arbeitet. Denn von ihrem Wesen her ist sie ein idealer weißer Schwan, das Verführerische des schwarzen Schwans kann sie jedoch noch nicht glaubhaft auf die Bühne bringen. Im Laufe der Zeit steigert sie sich immer mehr in ihre Rolle hinein. Als dann eine Konkurrentin, ihre Zweitbesetzung, auftaucht, entwickelt Nina zunehmend Halluzinationen und ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich. Am Tag der Erstaufführung scheint ihre Psyche ihr besonders tückische Streiche zu spielen.
Black Swan ist definitiv ein Must-See für Psychothriller-Fans, falls man dabei auch Interesse am Ballett hat, wird man besonders auf seine Kosten kommen. Übrigens hat Portman für die Rolle ein ganzes Jahr lang trainiert und zehn Kilo abgenommen – allein für diesen Einsatz lohnt sich ein Blick.
Strange Circus
Schon lange vor seiner ersten amerikanisierten Arbeit Prisoners of the Ghostland widmete sich der japanische Regisseur Sion Sono außergewöhnlichen Filmstoffen. So auch in seinem 2005 entstandenen Strange Circus. Der Titel ist hierbei Programm und das nicht nur, weil der Film mit einer Jahrmarktsequenz eröffnet. Vielmehr erwartet das Publikum einen Ritt durch einen bunten Rausch, der trotz all der grellen Farben enormes verstörendes Potential beinhaltet. Sexueller Missbrauch von Kindern, Inzest, Identitätskrisen, übersteigerte Gewalt: Sono wütet sich durch tabuisierte Themen und bietet nur wenige Momente des Durchatmens. Denn wenn sich der durch die kontroversen Inhalte aufgewirbelte Rauch vorerst zu legen scheint, beginnt ein Spiel um Schein und Sein, welches den Titel Mindfuck mit Recht tragen darf.
Über die Handlung, selbst die gröbste, soll an dieser Stelle kein Wort verloren werden, da ansonsten viele der Überraschungsmomente an Wucht verlieren würden. Spuren von David Lynch und Landsmann Takashi Miike werden Sono gerne nachgesagt, lassen sich aber auch nicht verleugnen. Wer besagten Namen und dem transgressiven Kino im speziellen wohlgesonnen ist, darf gern ein Ticket für den Zirkus lösen. Aber: Betreten auf eigene Gefahr!
Verkraftet eure Psyche noch mehr?
Was ihr euer Favorit aus unserer Topliste? Fehlt euch noch ein Film bei unserer Auswahl? Was kennzeichnet für euch einen guten Psychothriller aus? Schreibt es in Kommentare, wir sind gespannt auf eure Meinung!
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