Mit Dragonball Super: Broly erscheint die Fortsetzung des Anime Dragonball Super. Dieser führt die Geschichte um Son-Goku und seine Freunde weiter und frischt gleichzeitig die Hintergrundgeschichte der beliebten Reihe auf.
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No data available.Worum geht´s in Broly?
Das Turnier der Kraft ist vorbei. Universum 7 ist gerettet und Goku, Vegeta und der Rest der Z-Kämpfer sind wieder zurück auf der Erde. Alles in bester Ordnung, sollte man meinen. Würde der Erzbösewicht Frieza nicht wieder insgeheim etwas aushecken. Mithilfe des verbannten Saiyajin Paragus und dessen Sohn Broly will der Frostdämon die Dragonballs der Erde sammeln und gleichzeitig Rache an Goku und Vegeta für die zahlreichen Niederlagen seinerseits nehmen. Dabei soll ihm besonders der titelgebende Saiyajin helfen, in dem bereits von Geburt an eine ungeheure, aber kaum zu kontrollierende Kampfkraft tobt. Auf der Erde angekommen dauert es nicht lange, bis ein Kampf beginnt, der allen Beteiligten enorm viel abverlangt.
Komplizierte Vorgeschichte
Wer sich noch nie mit der Geschichte von Dragonball auseinandergesetzt hat, dürfte im obigen Absatz wahrscheinlich noch weniger als Bahnhof verstehen. Dragonball Super: Broly baut auf der Anime Dragonball Super auf und spielt direkt nach dessen fünfter Staffel. Darüber hinaus gibt es keine Zusammenfassung, keinen Rückblick, kein gar nichts. Für Fans des beliebten Anime natürlich kein Problem. Neueinsteigern ist aber definitiv davon abzuraten, mit Broly zu beginnen. Zu kompliziert ist die Hintergrundgeschichte des bereits seit 1986 laufenden Kampfepos, und zu klein ist die Einleitung für Neulinge.
Auch solche Fans, die mit der Kult-Serie Dragonball Z aufgewachsen sind, sollten sich lieber zweimal überlegen, den Film anzusehen. Da Broly auf dessen Nachfolge-Serie Dragonball Super aufbaut, die immerhin auch schon seit 2013 läuft, sollte man sich zumindest in die Handlung dieser Serie einlesen, um auf dem Laufenden zu sein. Natürlich ist der Film kein ausgeklügeltes Psychodrama oder dergleichen, ein gewisses Hintergrundwissen sollte aber definitiv vorhanden sein.
Und Kami sprach: Es werde Kanon
Mit Dragonball Super: Broly werden zahlreiche Aspekte, die zuvor nur als eigenständige Werke jenseits der Hauptgeschichte von Dragonball existierten, in den Kanon des beliebten Anime aufgenommen. Der Film startet beispielsweise mit einem recht langen Rückblick auf die letzten Tage des Planeten Vegeta, Heimat der Saiyajin, dessen Ende um einige nette Nuancen erweitert wird. Die legendäre Geschichte von Gokus Vater Bardock zum Beispiel, der sich alleine gegen den übermächtigen Frieza stellte, ist jetzt offiziell Teil der Geschichte. Auch beliebte Charaktere aus den frühen Tagen von Dragonball Z, wie Radditz oder Nappa, haben kurze Cameo-Auftritte, die das Fanherz vor Freude springen lassen.
Natürlich darf aber auch der titelgebende Broly nicht fehlen. Der einst als „Legendäre Supersaiyajin“ 1993 in seinem eigenen Film eingeführte Koloss gilt als Fanliebling und einer der bekanntesten Antagonisten der Serie. In der Neuauflage des beliebten Films wurde allerdings ordentlich an der Hintergrundgeschichte, dem Charakter und den Kräften des Saiyajin geschraubt. Somit fühlt sich Dragonball Super: Broly keineswegs einfach nur wie ein billiger Neuaufguss des Originals an. Und noch ein Charakter, der den Fans der Serie aus einem Kultfilm bekannt sein dürfte, feiert sein Comeback. Gogeta, die Tanzfusion aus Goku und Vegeta, darf endlich im Kanon begrüßt werden. Der 1995 im Film Fusion Reborn eingeführte Krieger wird hier den mittlerweile nahezu ins Lächerliche abgedrifteten Powerleveln angepasst und bekommt auch die für Dragonball Super charakteristische Supersaiyajin-Blue – Form verpasst.
So ließe sich die Liste unendlich lang weiterführen. Broly schafft es, die größten Fanlieblinge der Serie in einem fulminanten Spektakel zu vereinen und dem aktuellen Dragonball-Kanon hinzuzufügen, ohne dabei gezwungen zu wirken.
Feuerwerk der Spezialeffekte
Doch noch hat der Film noch nicht seine letzte Trumpfkarte ausgespielt. Dragonball Super: Broly sieht darüber hinaus auch noch absolut fantastisch aus! Die unglaublich bunten, gigantischen Explosionen sehen fast durchgehend hervorragend aus und jeder Kampf ist ein absolutes Spektakel. Außerdem wurden auch die Transformationen der beliebten Saiyajin bombastisch in Szene gesetzt. Wilde Kamerafahrten, sprühende bunte Farben und eine exzellente Sprachausgabe (zumindest in der japanischen Originalversion) sorgen bei jedem Power-Up für Gänsehaut. Was allerdings einige Fans spalten dürfte, ist der gelegentliche Einsatz von CGI im sonst eher gezeichneten Look des Anime. Besagte Szenen sehen zwar keineswegs schlecht aus, brechen aber durchaus mit dem etablierten Stil und stechen somit heraus.
Auch der Soundtrack kann sich hören lassen! Der fliegende Wechsel zwischen orchestralen, epischen Klängen und japanischem Pop-Rock klingt auf dem Papier seltsam, funktioniert aber hervorragend. Hier und da sind außerdem noch einige klassische Motive der Serie eingeworfen worden, die für den Nostalgiefaktor sorgen.
Selbst der Humor ist geschickt gewählt. Wo der „alte“ Broly-Film noch lieblos störenden Slapstick-Humor einwarf, orientiert sich die Super-Variante eher an der charakterbasierten Dialogkomik der Serie. Fast alle dieser Witze können zünden und tragen gekonnt zum sehr guten Gesamtbild des Films bei. Was allerdings für unfreiwilliges Gelächter sorgen dürfte, sind die ekstatischen Rufe eines Ansagers aus dem Off. Dieser ruft in einigen beinahe wahllos über den Film verteilten Momenten Namen der Charaktere oder ikonischer Angriffe ein und zieht die bombastischen Kämpfe somit etwas ins Lächerliche. Dies ist aber auch einer der einzigen Kritikpunkte an diesem Meisterwerk des japanischen Animationsfilms, welcher den Spaß beim Ansehen kaum mindert.
Überlegen in jeder Hinsicht
Der 1993 erschienene Dragonball Z: Broly, der legendäre Supersaiyajin ist hauptsächlich aufgrund seines titelgebenden Antagonisten in Erinnerung geblieben. In einer Zeit, in der der Super-Saiyajin noch neu war, war ein gigantischer, übertrieben starker und darüber hinaus noch legendärer Krieger etwas noch nie Gesehenes. Abseits des ikonischen Bösewichts konnte der Film allerdings kaum überzeugen und hatte wenig zu bieten. Dragonball Super: Broly hingegen ist seinem offensichtlichem Vorbild in jeder Hinsicht überlegen. Dass die Animation sich in 25 Jahren deutlich gebessert hat, ist natürlich offensichtlich. Doch die Neuauflage des Klassikers hat noch so viel mehr zu bieten. Der bessere Umgang mit seinen Charakteren, neue Transformationen, die selbst in Zeiten von Ultra Instinct und Super Saiyajin Gott noch begeistern können, oder der geschicktere Einsatz von Situationskomik sorgen für das unterm Strich einfach deutlich bessere Erlebnis.
Alles in allem ist Broly also mit Ausnahme einiger fragwürdiger stilistischer Entscheidungen ein absolut gelungener Anime und ohne Frage einer der besten Dragonball-Filme aller Zeiten. Für Fans der Reihe ein Muss!
Unsere Wertung:
© Bird Studio/Shueisha © 2018 Dragonball Super The Movie Production Committee