Seite 2 – Autor: Jeff Clark
Kritik
Im Jahr 1990 gab sich das ultimative Böse in Gestalt eines diabolischen Clowns das erste Mal die Ehre. Die zweiteilige TV-Adaption des berühmten Stephen King Romans genießt mittlerweile einen ähnlichen Horror-Kultstatus wie „A Nightmare on Elm Street“, „Freitag der 13.“ oder auch „Halloween“.
Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass im Laufe der Jahre unweigerlich der Zahn der Zeit an der ersten Verfilmung nagt. Ganz besonders im Hinblick auf die schon damals recht günstig produzierten Effekte. Tim Currys grandiosem Auftritt als „Pennywise“ tut dies natürlich nach wie vor nicht den geringsten Abbruch und der Film dürfte unter Fans einen festen Platz im Horror-Himmel haben. Nun war es aber an der Zeit ein paar Altlasten zu entfernen, um sich auf eine neue Dimension des Schreckens vorzubereiten. Dabei gab sich der argentinische „Mama“ – Regisseur „Andrés Muschietti“ erstaunlich viel Mühe. Um es gleich vorweg zu nehmen: wer hier den ultimativen Schocker erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Muschiettis „ES“ ist ein ungeschliffener Rohdiamant, der sich langsam aber sicher im Laufe der Geschichte zum fast makellosen Brillanten entwickelt.
Das bedeutet im Klartext, das hier nicht auf Effekthascherei im Dauerfeuer gehofft werden darf.
ES – Horror oder doch Jugenddrama?
Kings Buch war vom Seitenumfang her schon ein wahres Prachtexemplar von einer literarischen Vorlage. Ähnlich detailverliebt geht auch die Kino-Adaption des Stoffes vor und lässt die jungen Charaktere sich behutsam entfalten. Davon lebt der Film dann letztlich auch.
„Es“ mag damit fast schon eher wie ein Jugenddrama und weniger nach einem Horrorfilm klingen, aber tatsächlich steht hier die Entwicklung der jungen Charaktere und ihre Beziehung untereinander an oberster Stelle. Kein einziger Jungdarsteller wirkt hier fehl am Platz oder benachteiligt. Jeder Charakter entwickelt seine individuellen Verhaltensmuster, was einen unglaublich starken Wiedererkennungswert vermittelt und darüber hinaus eine Intensität erzeugt, wie man sie seit „Stand my Me“ oder auch „Stranger Things“ wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Und wo wir gerade davon reden…
Finn Wolfhard, bekannt aus der Netflix Serie „Stranger Things“ gibt sich hier bravourös die Ehre. Insgesamt ein wahrlich fantastisches Schauspiel der jungen Stars, was einfach nur schön anzusehen ist. Selbstverständlich haben wir es hier trotz aller Charakter-Intensität immer noch mit einem Horrorfilm zu tun. Dieser spielt seine wahrlich beeindruckenden visuellen Stärken auch voll aus, wenn diese gut dosiert über den ganzen Film verteilt zum Einsatz kommen. Das Grauen manifestiert sich hier mit dem tricktechnisch neuesten Stand der Effekteschmieden und geizt gewiss nicht mit makaber-originellen Einfällen. Für schaurig-schöne Momente ist also gewiss gesorgt und so dürfte dem einen oder anderen so mancher Schreckensmoment gut im Gedächtnis bleiben. Generell kann man sagen, dass die Visualisierung und Ästhetik des Stoffes hier das Original von 1990 um Längen schlägt, was alters,- und budgetbedingt aber auch von Haus aus zu erwarten war. Hier spielen Effekte und Settings in der absoluten Oberliga.
Pennywise
Zum Schluss noch ein paar Worte zum neuen „ES“ – Darsteller Bill Skarsgård. Der schwedische Schauspieler war sehr bemüht, dieser anspruchsvollen Rolle eine ausdrucksstarke Erscheinung zu geben. Tatsächlich ist ihm dieses diabolische Treiben auch gelungen. Die Gestalt des Clowns „Pennywise“ sollte aber nicht überbewertet werden. Sie spielt doch eine weitaus weniger präsente Rolle, als es noch in der TV Adaption der Fall war. Ist er aber präsent, dann auch mit vollem Einsatz. Dabei lässt sich der neue „Pennywise“ charakterlich nicht mit der Darstellung von Tim Curry vergleichen. Bill Skarsgårds Darstellung des Clowns ist hier weitaus düsterer geraten und weit vom eher „schwarzhumorigen“ Treiben der Tim Curry – Darstellung entfernt. Optisch ist die die Gestaltung des Clowns eher an die altertümliche Darstellung eines mittelalterlichen „Hofnarren“, statt die eines modernen Clown-Kostüms angelehnt. Das heißt hier aber nichts Schlechtes, sondern macht bei genauerer Betrachtung sogar Sinn. Soll das Böse in der kleinen Stadt Derry doch nicht erst seit gestern, sondern schon bereits seit Jahrhunderten sein Unwesen treiben. Demnach passt hier auch die optische Anlehnung an längst vergangene Zeiten.
Fazit
„Es“ hat ohne Wenn und Aber das Zeug zum modernen Horrorklassiker. Die Inszenierung des Stoffes ist grandios, die Jungdarsteller suchen ihresgleichen und die Geschichte selbst wird einmal mehr der berühmten King-Vorlage gerecht. Selbstverständlich gibt es auch hier keine haargenaue 1:1 Umsetzung des Bestsellers, aber das kann man auch nicht erwarten. Zu sehen bekommt man dennoch eine sehr gute und weitaus detailfreudigere Verfilmung der Geschichte, die im Bezug auf ihre Intensität und visuelle Umsetzung herausragt und so ziemlich zu den besten King-Adaptionen aller Zeiten zählen dürfte. Besonders hervorzuheben ist hier auch der konsequent durchgezogene Bezug zu den Jungdarstellern ohne Zeitsprünge zum erwachsenen „Verlierer Club“. Dieser darf sich dann hoffentlich ebenso gut entfalten, wie es diese erste grandiose Hälfte über das undefinierbare Böse getan hat. Man darf gespannt sein.
© 2017 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved.
1 2
Ich stehe da auf der Seite Dominiks. Ich war leider auch sehr enttäuscht von der Neuverfilmung. Der Geist des Buches wurde kaum eingefangen. Statt subtile Mythologie gab es reißerischen, offensiven Horror. Grusel? Fehlanzeige. Mal davon abgesehen, dass der maßlose Einsatz (vermutlich aus Budget gründen) eben auch als solcher zu erkennen war. Auch das trug nicht gerade zur Atmosphäre bei…
Als größte Enttäuschung des vergangenen Kinojahres kann ich „Es“ aber dennoch nicht bezeichen. Diese „Ehre“ gebührt mit riesigem Abstand einer anderen King-Verfilmung…“Der Dunkle Turm“…wobei…eigentlich verdient dieses Stück Dreck den Namen „King-Verfilmung“ ja eh nicht, denn es ist fast schon eine Kunst, eine Buchverfilmung zu produzieren und dabei ungelogen nicht eine einzige Szene (!) aus den Büchern im Film zu übernehmen….aber das ist ein anderes Thema…
Eventuell lag es einfach an der Tatsache, des es sich bei ES um die wohl bekannteste King Geschichte überhaupt handelt. Demnach waren die Erwartungen wohl auch entsprechend hoch. Die Messlatte wurde recht hoch gelegt, könnte am Ende aber einige kritische Stimmen nicht zufriedenstellen. Bleibe bei der Meinung, das ES für mich persönlich eine äußerst starke und athenische Gesamt Performance bot. Beim dunklen Turm kann ich mich dir jedoch komplett Anschliesen. Der war leider mehr als die Enttäuschung schlechthin.
Bin da eher bei Jeff, ich fand ES im Kino vollkommen überzeugend. Bin gespannt wie er mir bei der Zweitsichtung gefällt, aber ich denke das passt schon. Finde den Roman sehr stimmig umgesetzt ohne die Längen des alten Films.
Mein Kinobesuch des Jahres. Wundervoll!
Weder bin ich ein puristischer King-Liebhaber, noch wende ich mich entsetzt von ihm ab, weil er scheinbar wie am Fließband neue Werke produziert. Schlichtweg sind mir viel zu wenige seiner literarischen Veröffentlichungen bekannt – diese wussten jedoch immer zu überzeugen. Was wiederum deren filmische Umsetzung angeht, sieht es tatsächlich noch ärger aus. Hier kenne ich die wenigsten und wenn man dem allgemeinen Kanon folgt, schwanken deren Qualitäten sehr stark, was die Wissenslücken um diese gleich weniger dramatisch erscheinen lässt. Ärgerlicher erscheint es dann, wenn einem die literarische Vorlage dermaßen zusagt, dass, trotz aller überschwänglichen Vorfreude, deren filmische Umsetzung nur zum Scheitern verurteilt sein kann.
Stephen Kings ES ist für mich sein Opus Magnum und war für mich schlichtweg das Buch meiner Jugend. Die Welt, die von King hier erschaffen wurde, ist so greifbar, so nachvollziehbar, so unglaublich detailliert geschildert wurden, dass ein Eintauchen nach Derry geradezu von ganz allein erfolgte. Begünstigend kam hinzu, dass ich, selber ein Semi-Dorfkind, die Kindheit und Jugend viel draußen verbrachte und wir uns im Dickicht und der Wildnis die Zeit vergnügten. Kurzum: man erkannte sich selbst in Figuren des Clubs der Verlierer wieder. Der Identifikation stand nichts im Wege und die Lektüre konnte regelrecht verschlungen werden. Einige Zeit später, endlich alt genug sie selber kaufen zu dürfen, wurde sich die Fernseh-Verfilmung angeschafft. Um es kurz zu machen: die bewegten Bilder konnten meiner spätkindlichen Fantasie nicht im Geringsten das Wasser reichen. Die DVD wurde in’s Regal verbannt und fristet dort seitdem ein nie mehr gesehenes und missachtetes Dasein.
Wie es der Zufall will, wird im Jahr 2017, also exakt 27 Jahre nach der ersten Adaption des Buches, erneut George Denbroughs Papierboot in den Rinnstein gespült und das Grauen macht erneut die Runde. Mit den ersten Trailern und Setbildern äußerte sich allerdings auch schon die erste Kritik: Pennywise sähe zu gruselig aus. Nun, schmachvolle Verfilmung von 1990 hin oder her, aber Tim Curry hat seinen Beitrag geleistet eine Ikone zu werden. Sein Erscheinungsbild war dennoch weit vom Buch entfernt. Die neue Interpretation hält sich in Sachen Kleidung deutlich mehr an die Vorlage. Neben der Optik stellte das Setting einen weiteren Reibepunkt für Fans dar. Dieses wurde in die späten 80er verlegt. In der Tat haben beide Zeitepochen, sowohl die 50er als auch die 80er, ihren unverkennbaren Reiz und Wiedererkennungswert. Da die Neuverfilmung den Teil der Erwachsenen in die Gegenwart verlegen möchte, ergibt das Setting der 80er nur Sinn. Und wenn man ehrlich ist: bei einer Geschichte, die sich eh auf einen stetig wiederkehrenden Zyklus bezieht, ist der konkrete Zeitrahmen doch nebensächlich. Berechtigterweise könnte man noch die Frage stellen, ob der Hype rund um STRANGER THINGS nicht zusätzlich die Idee befeuert hat, das gleiche Setting zu verwenden. Abgesehen davon, freut sich der geneigte Filmfreund über zahlreiche Anspielungen aus diesem Zeitraum: Poster von GREMLINS, Werbung zu NIGHTMARE ON ELM STREET 5 oder LETHAL WEAPON 2 zieren die Wände und Kinogebäude im Film.
Neben diesen kleinen feinen Details, finden sich auch etliche Verweise an Kings Romanvorlage wieder. Die Ausgangssperre plus Vermisstenanzeigen der entsprechenden Kinder. Die „I Heart Derry“- Aufschrift auf einem Luftballon. Die Straße an der Georgie sein grausamer Tod ereilt. Die Statue von Paul Banyan. Die Kitchner Eisenhütte mitsamt Ostereiersuche und dem schrecklichen Fund im Baum. Der Tod der Bradley Bande. Das Feuer im Blackspot. Die Geschehnisse rund um die Gründung Derrys. Die Schildkröte(n). Das Haus an der Neilboltstreet. Die Totenlichter. Der Schwur. Das Vergessen.
Was sich nach einer löblichen und fast schon besessen detaillierten Umsetzung anhört…scheitert leider, leider dennoch. Der Schuldige ist schnell ausgemacht: die viel zu geringe Laufzeit. All die Anekdoten und Hinweise finden zwar ihren Weg in die Verfilmung, bekommen aber nicht die Zeit sich zu entfalten. Stattdessen blitzen sie immer wieder im Hintergrund auf oder werden innerhalb von zwei Nebensätzen abgefrühstückt. Die unterschwellige Atmosphäre, das zyklische Grauen wird in all seiner Größe und Macht gar nicht ersichtlich. Doch genau diese Ausschmückungen haben Derry im Buch so plastisch erscheinen lassen. Die von Mike Hanlon recherchierte Stadtgeschichte bringt einen historischen Schrecken nach dem anderen zu Tage und erschafft dadurch überhaupt erst die bedrückenden und gefährliche Atmosphäre, welche Derry innewohnt.
Allerdings, und das ist mit Sicherheit nicht unbedeutend, schafft es die Verfilmung, die Handlung auch Nicht-Kennern der Vorlage so weit plausibel zu erklären. So gerne ich persönlich noch viel ausführlicher, noch viel intensiver nach Derry abgetaucht wäre, so gut unterhalten wurde ich dennoch. Die Bildsprache des Films, so wie die Ausstattung sind absolut wertig und schaffen es zweifellos eine düstere Atmosphäre zu beschwören. Sicherlich ist der Streifen auch im Geiste eines modernen Horrorfilms produziert und inszeniert wurden, bietet aber neben einigen Jump Scares tatsächlich eine unheimliche Atmosphäre. Außerdem glückt das Vorhaben keinen reinrassigen Horrorfilm abzuliefern, sondern diesen eher beiläufig an eine „coming of age“ Handlung anzuknüpfen. Leider wurden einprägsame Momente wie der Staudammbau, Clubhausbau, Kinobesuche und andere Ferienvorhaben der Kinder gestrichen. In die richtige Richtung gehend und eine entsprechende Atmosphäre beschwörend, ist hierbei jedoch die Badeepisode am Steinbruch. Hier kam sommerliches, unbeschwertes Jugendfeeling auf. Weniger unbeschwert ging es selbstverständlich zu, wenn es in seinen verschiedenen Präsenzen in Erscheinung trat. Die Ängste der Verlierer wurden zum Teil aus der Vorlage übernommen, zum Teil, vermutlich aus Budgetgründen, abgeändert und in einfacherer Form dargestellt. Dabei sind teils brillante (Beverly und das Badezimmer), aber auch weniger überzeugende (Mikes Verbrennungsvisionen) Sequenzen entstanden. Insgesamt war es doch etwas ernüchternd, dass es fast ausschließlich in Form von Pennywise Gestalt annahm. Die wenigen Momente, ohne ihn waren durchaus überzeugend, hätten aber, auch mittels heutiger Tricktechnik, umfangreicher ausfallen können. Eine nette Verbeugung, gleichwohl vor der literarischen Vorlage und der alten Verfilmung, war der Wechsel hin von schwarz-weiß Fotografien aus einem Fotoalbum zum Diaprojektor. Die Szene hat genau die richtige Portion Terror transportiert, die ich mir erhofft habe.
Alles in allem schwankt diese Besprechung vor wirrer Huldigung des Buches, nostalgischem Nachtrauern nicht erfüllter Hoffnungen und kann so keine wirklich eindeutige Entscheidungshilfe abgeben. All der nostalgischen Verklärung zum Trotz muss man rein objektiv aber feststellen, dass ein gelungener Film entstanden ist. Setting, Kostüme und Ausstattung überzeugen. Passenderweise können dies auch sämtliche (Jung)Darsteller. Der Club der Verlierer gibt sein bestes und beschwört ein wirklich authentisches Gruppengefühl. Jeder erhält die nötige Screentime und kann sich entfalten. Die Rollen wurden auch nahezu identisch zu denen des Buches angelegt und sind einfach in ihrer Gruppendynamik unglaublich stimmig. Der Counterpart mit den Unholden kann die Qualität aufrecht erhalten. Hier und da gab es kleine Abwandlungen, im Kern wurde der Geist aber beibehalten und prima eingefangen, vor allem Beverlys Vater wird seiner literarischen Figur sehr gerecht. Mehr hätte man von Henry Bowers und dessen Wandel zeigen können, aber wie schon erwähnt: der größte Übeltäter des Films ist nun einmal die Laufzeit.
Ein paar letzte Worte noch zu Pennywise. Wie eingangs schon angesprochen, bewirkte dessen Erscheinungsbild rege Diskussionen. Ja, er sieht unheimlicher aus als noch 1990. Allerdings lockt er dieses Mal die Kinder nicht selber an, sondern wartet nur am Ende der Falle, um sein Werk zu erledigen. Abgesehen davon, ist er deutlich abgedrehter und setzt mehr auf direkte Konfrontation. Der illusorische Aspekt und seine perfiden Gespräche und Einlullungsversuche fallen dadurch leider ab. Dennoch eine passende Besetzung, die auf ihre Art und Weise dem Zeitgeist entsprechend ausgearbeitet und umgesetzt wurde.
So blieben meine Erwartungen und Hoffnungen im Detail also erneut unerfüllt, aber unterhaltsam und spannend wurde ES im Jahre 2017 dennoch präsentiert. Spannung und eine gewisse Vorfreude, was dann aus dem Erwachsenenteil gezaubert wird, besitze ich dennoch. Meine größte Hoffnung ist allerdings noch immer, dass sich ein renommierter Serienproduzent oder -sender der Geschichte annimmt und diese wirklich in all ihrem Umfang auf den Bildschirm bringt. Aber wer weiß: vielleicht bringt die, zeitlich verzögert, für den Heimkinomarkt angekündigte längere Fassung noch einige nette Details mehr zu Tage, die dem Werk noch mehr Tiefe verleihen.
Dominik hat vollkommen recht. Gerade dieses aufgesetzte 80er Jahre Flair das nicht wirklcih Substanz bekommt und das „whitewashing“ des Casts hat mich ungemein gestört, denn Mike Hanlon „Chosen Jacobs) hat doch eigentlich für den Film nichts substanzielles bezutragen und seine nichtssagende Rolle ist so schlecht ausgearbeitet, dass man da Muschietti schon fast unterschwelligen Rassismus unterstellen könnte. Einer Figur, die im Erwachsenenteil der Vorlage (und der alten Verfilmung) essenziell wichtig ist verkommt hier zum besseren Statisten, denn die Übertragung der ganzen Eigenschaften auf Ben ist sowohl sinnfrei als auch unnötig für die Handlung.
Das was Dominik zur Eröffnungssequenz sagt ist auch auf den Punkt. Ein so absichtlich gruseliger Clown verführt Kinder dazu mit ihm zu kommen? Das ist komplett unglaubwürdig und das Easteregg der Szene wäre da die glaubwürdigere Fassung gewesen, auch wenn das aus dem Film einen Kurzfilm gemacht hätte.
Ich habe den Film zwar als Kingfan, aber öfter ansehen werde ich ihn mir nicht, im Gegensatz zur alten Verfilmung, die zumindest einen eigenen Charme besitzt.
Für mich ist ES ebenfalls die Kino-Enttäuschung des Jahres,
Nachtrag: Eventuell wäre eine Serienadaption die passendere Wahl, um dem Roman gerecht zu werden. Wie es die Inder 1998 gemacht haben. Auffindbar auf Youtube unter dem Titel „Woh“, wenn auch eine Episodenanzahl von 52 ein wenig überzogen scheint.