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Ein Sack voll Murmeln (2017)

In Ein Sack voll Murmeln fliehen zwei jüdische Kinder quer durch, das von Nazis besetzte, Frankreich und wollen dabei nicht nur überleben, sondern auch ihre Familie wieder zusammenführen.

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TitelEin Sack voll Murmeln
Jahr2017
ProduktionslandFrankreich
RegieChristian Duguay
DrehbuchChristian Duguay, Benoît Guichard
GenreDrama, Historienfilm, Biopic
DarstellerDorian Le Clech, Batyste Fleurial, Patrick Bruel, Elsa Zylberstein, Coline Leclère
Länge110 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
VerleihWeltkino Filmverleih
Cover zu "Ein Sack voll Murmeln" ©Weltkino Filmverleih
Cover zu „Ein Sack voll Murmeln“ ©Weltkino Filmverleih

Handlung

Es ist das Jahr 1941 und Paris ist von den Nazis besetzt. Joseph und Maurice sind die jüngsten Söhne von Anna und Roman Joffo. Die Familie besitzt einen Friseursalon und ist jüdischer Herkunft. Als sich die Bedrohung allmählich zuspitzt und die Juden mehr und mehr in Gefahr geraten, entschließt sich der Vater zur Flucht. Da die ganze Familie aber kaum unauffällig gemeinsam fliehen kann, drückt Roman Joffo seinen Söhnen Joseph und Maurice Geld, Zugtickets und weitere wichtige Unterlagen in die Hand. Sie sollen nach Nizza fliehen. Dort soll sich die Familie dann wieder zusammenfinden. Denn die Eltern haben vor mit den älteren Söhnen Henri und Albert ein wenig später nachzukommen.

Bevor die Eltern die Kinder losschicken, versuchen sie ihnen mit drastischen Mitteln nochmals klar zu machen, dass sie unter keinen Umständen ihre jüdische Herkunft preisgeben dürfen. Anschließend sind die Kinder auf sich allein gestellt und haben einen weiten Weg vor sich.

Joseph und Françoise in "Ein Sack voll Murmeln" ©Weltkino Filmverleih
Joseph und Françoise in „Ein Sack voll Murmeln“ ©Weltkino Filmverleih

Hintergrund

Der Film basiert auf Joseph Baffo’s autobiografischem Roman Ein Sack voll Murmeln und wurde bereits 1975 verfilmt. 2 Jahre vor vor der ersten Verfilmung wurde der Roman veröffentlicht und schaffte es sowohl in Frankreich als auch in Deutschland sofort zum Bestseller.

„Ein Sack voll Murmeln“ kann sich leider nicht ganz entscheiden.

Der Film wusste anscheinend nicht ganz welches Publikum er erreichen möchte. Die Brutalität und Schonungslosigkeit der Nazis wurde scheinbar ganz bewusst außen vorgelassen. Nicht, dass ich dies unbedingt bemängeln müsste, denn wenn Ein Sack voll Murmeln ein Familienfilm sein möchte, haben Massentötungen und andere Gräueltaten dort nichts zu suchen. Jedoch traute sich Regisseur Christian Duguay nicht diese historisch wichtige Zeit komplett auszublenden, sodass einige strenge Verhöre oder auch Hinrichtungen im Film auftauchen und der Film in Deutschland richtigerweise erst ab 12 Jahren freigegeben wurde.

So ist der Film ein angenehm kitschiger Familienfilm, der aber für das jüngere Publikum nicht geeignet ist. Für das ältere Publikum wiederum ist er etwas zu kitschig und beschönigend. Die allgemeine Masse wird hier wohl immer etwas zu bemängeln haben, egal aus welcher Sicht.

Die Gefahr wurde anfangs noch nicht erkannt ©Weltkino Filmverleih
Die Gefahr wurde anfangs noch nicht erkannt ©Weltkino Filmverleih

Toll in Szene gesetzt

Andererseits muss man aber auch positiv erwähnen, dass es Regisseur und Kamerateam geschafft haben eine angenehme Stimmung zu erzeugen. Die Aufnahmen, die den langen Marsch der beiden Brüder zeigen, sind wirklich bombastisch. Da das alles mit schön melancholischen Melodien untermalt ist, fühlt man sich als Zuschauer während dieser Szenen pudelwohl.

Generell die ganze Beziehung der beiden Brüder ist, vor allem unter dem Aspekt, dass es einem autobiografischen Roman entspringt, eine ergreifende Geschichte. Es macht Spaß zuzusehen, wie die Brüder alles füreinander tun würden.

Joseph und Maurice auf der Flucht vor den Nazis ©Weltkino Filmverleih
Joseph und Maurice auf der Flucht vor den Nazis ©Weltkino Filmverleih

Die schauspielerische Leistung der gesamten Riege ist auf einem ordentlichen Niveau, angefangen bei Dorian Le Clech und Batyste Fleurial, die die Brüder Joseph und Marice Joffo wirklich glaubhaft verkörpern. Auch Elsa Zylberstein und Patrick Bruel sind als Eltern voll überzeugend. Angst, Trauer, Trennungsschmerz – Alle Facetten bringen sie in beeindruckender Manier herüber. In einer nicht unwichtigen Nebenrolle ist außerdem noch Christian Clavier, bekannt aus Monsieur Claude und seine Töchter zu sehen.

Die glückliche Familie ausnahmsweise mal komplett ©Weltkino Filmverleih
Die glückliche Familie ausnahmsweise mal komplett ©Weltkino Filmverleih

Fazit

Der Film weiß sowohl visuell als auch schauspielerisch zu überzeugen. Die Darsteller agieren sehr glaubhaft. Als Manko ist die Unentschlossenheit des Regisseurs zu nennen. Er möchte sein Publikum schonen, traut sich dennoch nicht gänzlich auf Gewalt u.ä. zu verzichten.

Unsere Wertung:

 

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