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Exorzismus 2.0 zeigt eine Frau, die an einem Stuhl gefesselt ist und vom Dämon besessen ist.

Exorzismus 2.0

Aus kurz mach lang. Regisseur Damien LeVeck setzt mit Exorzismus 2.0 seine Kurzfilmidee aus 2016 in Spielfilmlänge um und transportiert damit das angestaubte Exorzismus-Thema in die moderne digitale Welt. Warum sich ein Blick lohnt, erfahrt ihr hier.

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TitelExorzismus 2.0 (OT: The Cleansing Hour)
Jahr2019
LandUSA
RegieDamien LeVeck
DrehbuchDamien LeVeck, Aaron Horwitz
GenreHorror
DarstellerRyan Guzman, Kyle Gallner, Alix Angelis, Chris Lew Kum Hoi, Daniel Hoffmann-Gill, Emma Holzer, Joanna David
Länge94 Minuten
FSKab 18 Jahren freigegeben
VerleihEuroVideo
Das Filmcover zu Exorzismus 2.0 zeigt eine Frau, die an einem Stuhl gefesselt ist und vom Dämon besessen ist.
Blu-ray-Cover zu Exorzismus 2.0 © EuroVideo

Fake-Exorzismus für Klicks und Fame

Drew (Kyle Gallner) und Max (Ryan Guzman) sind seit Kindheitstagen dicke Freunde. Streng katholisch erzogen nutzen sie ihre religiösen Erfahrungen um mit Max als Fake-Pfarrer eine Live-Exorzismus-Show zu inszenieren. Das Konzept geht auf und die Internet-Show erfreut sich großer Beliebtheit und beschert den beiden große Popularität und Einnahmen. Die Zuschauer nehmen die Ereignisse für voll und merken nicht, dass sie von den beiden nur getäuscht werden. Doch eines Tages schleicht sich ein echter Dämon in die Sendung und nimmt von Drews Freundin Lane (Alix Angelis) besitz. Schnell wird aus Spaß bitterer Ernst und die Fake-Exorzisten müssen sich gegenseitig tief in die Augen schauen.




Launiger Live-Exorzimus

Knackige 19 Minuten waren es 2016 und nun sind es stolze 94 Minuten. Einmal mehr durfte ein Regisseur seine Horror-Kurzfilmidee (Hier auf Youtube abrufbar) in Spielfilmlauflänge realisieren. Während der Kurzfilm direkt zur Sache kommt und sich auf den unerwarteten Nicht-Fake-Exorzismus konzentriert, spinnt Regisseur Damien LeVeck in Exorzismus 2.0 um den Horror-Part eine Geschichte über Freundschaft und Ehrlichkeit. Dabei begegnet er dem ganzen Social-Media-Thema mit einem ermahnendem Augenzwinkern. Der Film wird mit einem stimmungsvollen Fake-Exorzismus eingeleitet, der das Konzept der Live-Sendung erläutert und mit vom „Vatikan anerkannten“ Merchandise-Artikeln aufzeigt, wie hier der Hase läuft. Denn die Langfilmversion von The Cleansing Hour, wie sowohl Spiel- als auch Kurzfilm im Original heißen, ist deutlich abgedrehter und schafft einen angenehmen Spagat zwischen Spaß und Ernsthaftigkeit. Dabei sorgt das Tempo für reichlich Kurzweil und lässt kaum Längen aufkommen.

Drew (Kyle Gallner) zieht die Fäden der Show im Hintergrund und beobachtet das Geschehen von seinem mit Monitoren überfüllten Schreibtisch aus.
Drew (Kyle Gallner) zieht die Fäden der Show im Hintergrund © EuroVideo

Den Kern von Exorzismus 2.0 bilden die beiden Freunde Drew und Max. Während letzterer als abgehobener und selbstbewusster Fake-Pfarrer agiert der kein Groupie allein zurücklässt, ist Drew der stille Lenker im Hintergrund, der mit seiner Verlobten an einer gemeinsame Zukunft arbeitet. Konflikte zwischen den beiden sind vorprogrammiert, genauso wie dunkle Geheimnisse, die durch den Dämon an die Oberfläche gespült werden. Besonders tiefgründig und frei von Klischees ist dieser Aufbau zwar nicht, bereichert den Exorzismus aber mit einer spannenden Dynamik. Diese ist vor allem dadurch gegeben, dass überraschenderweise Drews Verlobte Lane als Schauspielerin einspringt und dabei unvorhergesehen vom Dämon besessen wird. So fiebert man zum einen mit ihr als Opfer und zum anderen kommen prekäre Geheimnisse ans Licht.

Angestaubte Klischees und frische Ideen

Eine geräumige Lagerhalle dient der Exorzimus-Live-Show als Drehort und ist damit auch primärer Dreh- und Angelpunkt von Exorzismus 2.0. Nur durch einen kurzen Partyausflug der Crew und dem Blick auf die Zuschauer der Show wird man aus der Halle entführt. Doch das stört nicht wirklich, da durchweg Bewegung im Film ist und so kaum Langeweile aufkommt. Das Thema mit dem Live-Streaming ist das Alleinstellungsmerkmal des Films und bringt tatsächlich frischen Wind in das mehr als angestaubte Exorzismus-Thema. Views, Klicks, Follower und Insta-Stories, hier wird oberflächlich, aber unterhaltsam an der Social-Media-Oberfläche gekratzt, während man sich mit wachsender Reichweite zu einem bösen, aber herrlich spaßigem Finale steigert.

Die in Exorzismus 2.0 von einem Dämon besessene Frau sitzt angefesselt auf einem Stuhl und sorgt dennoch für reichlich ärger
Der Dämon sorgt für reichlich ärger © EuroVideo

Die Mittel für die Produktion waren sichtbar begrenzt, was sich besonders bei den unterirdischen CGI-Effekten zeigt. Diese kommen zwar kaum zum Einsatz, aber wenn, wird man schon aus der durchaus stimmigen Atmosphäre gerissen. Die Maske und praktischen Effekte hingegen sind ordentlich und bedienen dabei gekonnt jegliche Exorzismus-Klischees. Aber das macht Spaß, da sowohl die Live-Show als auch der Film selbst mit eben jenen spielen, ohne sich dabei über diese lustig zu machen. Regisseur Damien LeVeck offenbart sich damit als großer Fan des Genres und schafft es locker, seinen Kurzfilm auf Spielfilmlänge zu transportieren, ohne dabei seine Idee zu verwässern.

Unser Fazit zu Exorzismus 2.0

Der Kurzfilm The Cleansing Hour war unterhaltsam und hatte eine sympathische Idee. Mit Leichtigkeit hievt Damien LeVeck diese ins Spielfilmformat und setzt in Sachen Ideenreichtum und Abgedrehtheit sogar noch einen drauf. Im irren Tempo lotst er den Zuschauer durch seine Live-Show und sorgt dabei trotz unzähliger Klischees für richtig viel Spaß. Denn Exorzismus 2.0 ist eine charmante Hommage an das Exorzismus-Sub-Genre, die zwar technisch nicht immer auf der Höhe ist, aber mit bitterbösem Augenzwinkern frische Ideen liefert und damit der spannendste Beitrag seit Jahren ist. Natürlich „Vatican approved“!

Der Film ist ab dem 13.08.2020 digital und ab dem 20.08.2020 als DVD und Blu-ray erhältlich.

Unsere Wertung:

 

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© EuroVideo

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