In der Stephen King Novelle 1922 muss ein Farmer die Erkenntnis machen, dass es keine schmerzhaftere Todsünde gibt als Mord.
Titel | 1922 |
Jahr | 2017 |
Land | United States of America |
Regie | Zak Hilditch |
Genres | Horror, Krimi, Drama |
Darsteller | Thomas Jane, Molly Parker, Dylan Schmid, Kaitlyn Bernard, Neal McDonough, Tanya Champoux, Brian d'Arcy James, Bob Frazer, Eric Keenleyside, Patrick Keating, Danielle Klaudt, Peter New, Peter Hall, Michael Bean, Mark Acheson, Bart Anderson, Bruce Blain, Graeme Duffy, Spencer Brown, Roan Curtis, Anna Louise Sargeant, Nikolai Witschl |
Länge | 101 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Netflix basic with Ads |
Story:
Nebraska im Jahr 1922:
Der einfache Farmer Wilfred James (Thomas Jane), lebt gemeinsam mit seiner Frau Arlette (Molly Parker) und dem 15 jährigen Sohn Henry (Dylan Schmid) in seinem ländlichen Anwesen in Hemingford Home. Wilfred‘s ganzer Stolz sind sein Haus, die 30 Hektar Land, die dieses umgibt und sein Sohn. Die Ehe mit seiner Frau Arlette befindet sich hingegen kurz vor dem Aus.
Arlette besitzt seit dem Tod ihres Vaters weitere 40 Hektar Land. Sie plant das öde Landleben hinter sich zu lassen um in der Stadt eine Boutique zu eröffnen. Zu diesem Zweck will sie das Wilfred Haus und Hof verkauft. Andernfalls droht sie mit Scheidung und dem alleinigen Sorgerecht für Henry. Wilfred und Henry sind von Arlette’s Vorhaben alles andere als begeistert und so schmieden Vater und Sohn einen ebenso grausamen wie verhängnisvollen Plan. Arlette muss sterben!
Hintergrund:
Das Mystery-Drama 1922 basiert auf der Novellensammlung Full Dark, No Stars des Bestsellerautors Stephen King. Der Film ist eine Eigenproduktion des US- amerikanischen Unternehmens Netflix und wird aktuell ausschließlich auf dem Video-on-Demand Anbieter gezeigt.
Regie und Drehbuch übernahm der australische Filmemacher Zak Hilditch (These Final Hours).
Kritik:
Wie weit würde ein Mann gehen, der kurz davor steht, alles zu verlieren? Diese Frage stellte sich wohl auch Jak Hilditch und verfilmte mit 1922 eine recht unbekannte Stephen King Novelle mit ganz eigener Note. Der Film erweist sich zunächst als ein auswegloses Familien-Drama, bei dem die Ehefrau störrisch und drohend die dominierenden Zügel in der Hand hält. Diese Machtposition lässt Vater und Sohnemann verzweifeln und so sehen beide in ihrer Ausweglosigkeit nur noch die Möglichkeit, das Problem zu beseitigen und wortwörtlich zu begraben. Spätestens hier paart sich das Drama dann mit einem Hauch von Mystery und wird Teil einer Schauergeschichte um Schuld und Sühne.
Diese Schuldgefühle manifestieren sich in Wilfred‘s Gedanken und man bekommt als Zuschauer das Gefühl, das dieser fortan mit einem Fluch belegt wurde. Das Bedürfnis das Schicksal verändern zu wollen, machte es am Ende nicht besser. So erntet der Protagonist dann letztlich auch das, was er gesät hat. Immer wieder sieht dieser Ratten in seinem Umfeld. Ratten, die das letzte Erinnerungsbild in seinem Leben widerspiegeln, als sich diese über den kalten leblosen Körper seiner Frau hermachen.
Damit ist es aber noch längst nicht getan, denn das Schicksal in Wilfred‘s Leben meint es fortan alles andere als gut mit ihm und so droht nicht nur seine eigene Existenz zugrunde zu gehen.
Zak Hilditch Präsentiert 1922 recht ruhig und ausgeglichen. Ganz nach Kings Vorlage, wird die Spannung langsam aufgebaut. Den Grusel-Part sollte man dabei nicht überbewerten. Jump-Scares und Effekthascherei sucht man hier vergeblich. Der Horror dient fast ausschließlich zur Manifestation der inneren Schuld. Nichtsdestotrotz kommen aber ein paar geisterhafte Erscheinungen recht gruselig und unvorhersehbar daher. Im Mittelpunkt des Geschehens bleibt „1922“ aber ein Drama und punktet mit einem überzeugenden Thomas Jane (The Punisher) in der Hauptrolle, dessen langsamer Existenzzerfall spürbar und authentisch wirkt.
Fazit:
1922 ist ein interessantes Stephen King Drama mit typischen Elementen seiner Literatur. Zack Hilditch bemühte sich die Kurzgeschichte ansprechend und spannend zu adaptieren und das ist ihm dank einer ordentlichen Inszenierung und seinem überzeugenden Hauptdarsteller Thomas Jane auch gelungen.
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