Familie Firefly ist zurück und wird in 3 From Hell von Rob Zombie (Haus der 1000 Leichen, 31) erneut auf eine blutige Reise geschickt. Ist diese auch unterhaltsam?
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Titel | 3 from Hell |
Jahr | 2019 |
Land | United States of America |
Regie | Rob Zombie |
Genres | Horror, Thriller |
Darsteller | Sheri Moon Zombie, Bill Moseley, Richard Brake, Emilio Rivera, Sid Haig, Jeff Daniel Phillips, Dee Wallace, Richard Edson, Danny Trejo, Kevin Jackson, Pancho Moler, Steven Michael Quezada, Clint Howard, Barry Bostwick, Dot-Marie Jones, Richard Riehle, David Ury, Sean Whalen, Tom Papa, Daniel Roebuck, Sylvia Jefferies, Tracey A. Leigh, Anny Rosario, Austin Stoker, Bill Oberst Jr., Lucinda Jenney, Christopher B. Duncan, Wade Williams, Billy Blair, Jan Hoag, Tomas Boykin, Stacie Greenwell, Rob Welsh, Matthew Willig, Flor de Maria Chahua, Duane Whitaker, Noel Gugliemi, Mariano Mendoza, Nancy Linehan Charles, Jackie S. Garcia |
Länge | 116 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Studiocanal Presents MOVIECULT Amazon Channel Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Freenet meinVOD |
Auferstanden von den Toten
Nach dem finalen Kugelhagel in The Devil’s Rejects ging man davon aus, dass die drei Firefly-Familienmitglieder Otis B. Driftwood (Bill Moseley), Captain Spaulding (Sid Haig) und Baby Firefly (Sheri Moon Zombie) gestorben sind. Aber weit gefehlt, alle drei haben überlebt und verweilen seitdem in unterschiedlichen Hochsicherheitsgefängnissen. Mit der Hilfe von Winslow Foxworth Coltrane (Richard Brake), der sich selbst Midnight Wolfman nennt, schafft es Otis zu entkommen. Die beiden fackeln nicht lange und sorgen alsbald dafür, dass die gute Baby Firefly auch den süßen Duft der Freiheit zu spüren bekommt. Das Medienecho bleibt nicht aus und kurzerhand machen sich die Drei auf, ins vermeidlich sichere Mexiko zu reisen. Doch dort wartet ein Racheengel auf das höllische Trio.
Zeitlupe from Hell
Vor dem Provozieren erstmal Dokumentieren. 3 From Hell beginnt im Stile einer Mockumentary und beleuchtet die Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers in Form von fiktiven TV-Sendungen und –Interviews. Dabei entsteht um die Killer-Familie ein ähnlicher Kult, wie seinerseits im realen Fall Ted Bundys. In diesem Rahmen bekommt auch Sid Haig als Kultclown Captain Spaulding einen kurzen Auftritt, da er es aus gesundheitlichen Gründen nicht für einen größeren Part in den Film schaffte. Daher übernimmt den dritten Posten des Höllentrios der Midnight Wolfman, welcher sich zwar sichtliche Mühe gibt, aber letztlich doch nicht mehr als ein zahmer Ersatz des durchgeknallten Clowns ist. Durchgeknallt hingegen ist einmal mehr Baby Firefly, und das nicht zu knapp. Erneut mimt Rob Zombies Frau die sadistische Blondine und wird nun noch mehr in den Fokus gerückt. So versucht sie den freigewordenen Raum für Verrücktheit zu füllen und hängt sich voller Elan in diese Rolle.
Verrückt und provozierend möchte der Film sein und versucht die entsprechenden Momente entweder mit den unzähligen Zeitlupen oder schnellen Schnittfolgen in den Vordergrund zu rücken. Doch dafür ist das Geschehen einfach zu egal, wodurch die anvisierten Schockmoment vollends verpuffen. Besonders die unzähligen Zeitlupen mit ihren x-ten Nahaufnahmen von Babys durchgeknallten Grimassen nagen immer wieder am Geduldspolster. Auch wenn das Rob Zombies bekannte Stilmittel sind, übertreibt er es hier immer wieder und macht die Leerläufe noch spürbarer. Denn viel zu lange hält sich 3 From Hell mit belanglosen Facetten der substanzlosen Geschichte auf und lässt die Fans dabei recht lange zappeln. Denn es bedarf ordentlich Sitzfleisch, bis die Firefly-Gang endlich gemeinsam ihrer blutigen Passion nachgeht. Dass dann aber weit weniger schockierend und provozierend wie gewohnt und gewollt.
Genre-Ping-Pong
Mockumentary, Knastthriller, Home-Invasion-Horror, Roadmovie, Party-Film und Rachethriller, in 3 From Hell durchschreitet Rob Zombie unterschiedlichste Genre-Etappen und vermasselt es dabei gekonnt, einen homogenen Film zu inszenieren. Das der polarisierende Regisseur seine gewohnten handwerklichen, inhaltlichen und erzählerischen Fehler macht, steht dabei auf einem anderen Blatt. Doch das verteufeln die Einen und lieben die Anderen. Genau dafür hat sich das “Multitalent” auch einen Namen gemacht und über die Jahre eine treue Fangemeinde aufgebaut. Und letztere wird auch mit dem Abschluss der Firefly-Trilogie seine helle Freude haben, während der Großteil augenrollend mit der Gewaltorgie hadert und sich damit schwertut, überhaupt für irgendeine der Figuren sowas wie Sympathie aufzubauen. Denn daran scheitert auch 3 From Hell krachend und verkommt damit zur reinen Gewaltfantasie, die man entweder liebt oder hasst.
Mein Fazit zu 3 From Hell
Es ist vorbei, Rob Zombie schließt seine Firefly-Trilogie ab und lässt die berüchtigte Familie vorerst ruhen. Mit alten und neuen Schwächen liefert er ein buntes Potpourri an Genreversatzstücken als Handlungsgerüst für seine Gewaltfantasien. So provozierend letztere auch sein wollen, so wenig Schlagkraft haben sie und verkommen zum ermüdenden Selbstzweck. Inszenatorisch strapaziert er mit seinen unzähligen Zeitlupen oder unübersichtlichen Schnittfolgen ordentlich den Geduldsfaden und dürfte abermals in erster Linie seine Fans zufriedenstellen. Rob Zombie tut eben, was er kann und nicht kann, da bildet 3 From Hell keine Ausnahme.
3 From Hell läuft im Rahmen des Fantasy Filmfests und startet am 27.09.2019 für kurze Zeit in den deutschen Kinos.
Unsere Wertung:
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