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Phoebe (Mckenna Grace) und Podcast (Logan Kim) feuern den Protonenstrahler ab und sind begeistert.

Ghostbusters: Legacy

Aus der Großstadt in die Kleinstadt, vom Vater zum Sohn – Ghostbusters: Legacy vollführt auf dem Regiestuhl eine Staffelübergabe zwischen Generationen. Ob die Übergabe nach dem zwischenzeitlichen und verunglückten Wiederbelegungsversuch aus dem Jahre 2016 aufgeht, könnt ihr hier nachlesen!

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TitelGhostbusters: Legacy (OT: Ghostbusters Afterlife)
Jahr2021
LandUSA
RegieJason Reitman
DrehbuchJason Reitman, Gil Kenan
GenreAbenteuer, Science-Fiction, Action
DarstellerMckenna Grace, Finn Wolfhard, Carrie Coon, Paul Rudd, Logan Kim, Celeste O’Connor, Bill Murray, Dan Aykroyd, Ernie Hudson, Bokeem Woodbine, Annie Potts, Oliver Cooper
Länge124 Minuten
FSKnoch nicht geprüft
Verleih Sony Pictures
Auf dem Filmpalaket sehen wir den kompletten Cast, der am ECTO-1 Einsatzwagen im Kornfeld steht.
Kinoplakat zu Ghostbusters: Legacy © 2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Spuk im Maisfeld

Die alleinerziehende Mutter Callie (Carrie Coon) steckt in finanziellen Problemen. Da kommt eine Erbschaft in Form eines Hauses gerade recht. So zieht sie mit ihren beiden Kindern Phoebe (Mckenna Grace) und Trevor (Finn Wolfhard) in das verschlafene Örtchen Summerville, irgendwo in Oklahoma. Das Haus ist zwar heruntergekommen, birgt aber das ein oder andere Geheimnis. Nach anfänglicher Skepsis arrangieren sich die beiden Kinder mit der Lage und entdecken dort immer mehr selbstsame Dinge. Dinge, die vermuten lassen, dass ihre Familie eine ganz spezielle Verbindung zu den Ghostbusters hat. Zudem treten auf einmal mehrere paranormale Ereignisse auf, woraufhin Phoebe und Trevor beginnen, deren Ursache auf den Grund zu gehen. Und dies übersteigt alsbald ihre kühnsten Vorstellungen…

Vom Vater zum Sohn

Im Jahre 1984 erschuf Ivan Reitman mit Ghostbusters einen Blockbuster, der die Popkultur der 80er Jahre maßgeblich prägen sollte. Ein Film, der bis heute nachhallt und sich selbst in aktuellen Serien wie Stranger Things wiederfindet. Es gab sogar mal eine Studie, die belegte, dass das Ghostbusters-Logo nach Coca Cola das zweitbekannteste der Welt sei. Ein direktes Sequel, zwei Zeichentrickserien eine inoffizielle Fortsetzung in Form eines Videospiels und unzählige Merchandise-Produkte waren Folgen des Erfolges. Lange ruhte die Marke auf der Leinwand und wurde erst im Jahre 2016 wiederbelebt. Von Paul Feig, mit eigenem Kanon, ganz speziellem Humor und in generischer Blockbuster-Verpackung. Weder Kritiker noch Fans honorierten den Reboot-Versuch und so erwies sich dieser als regelrechter Flop. Fünf Jahre später wollte man mit Ghostbusters: Legacy diese Fehler nicht wiederholen und probiert sich an einem erneutem Anlauf dem Franchise neues Leben einzuhauchen.

Gary Grooberson (Paul Rudd) ist fasziniert von der Geisterjäger-Falle, die er in der Hand hält.
Gary Grooberson (Paul Rudd) ist überrascht über die Falle, die er in der Hand hält. © 2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Und dafür nimmt niemand geringeres als Jason Reitman (Tully) auf dem Regie-Stuhl Platz. Als Sohn von Ivan Reitman (Kindergarten Cop), dem Regisseur des Originals, turnte er schon als kleiner Junge am Set des Films herum. Zudem übernahm sein Vater die Produktion. Eine Staffelstabübergabe zwischen Vater und Sohn sozusagen, und wer sollte besser über die Essenz eines Ghostbusters-Films bescheid wissen, als die beiden. Allein diese Besetzung sorgte bei Fans für großen Optimismus bezüglich eines gelungenen Neustarts. Und zu einem Neustart gehören natürlich neue Gesichter. Und die findet man im Cast mit Mckenna Grace, Finn Wolfhard, Carrie Coon und dem unermüdlichen Paul Rudd. Ein Cast, der sich wunderbar in die Welt der Geisterjäger eingliedert und besonders mit Mckenna Grace einen neuen und unglaublich charmanten Fixpunkt hat. Und auch Teile der alten Garde lassen es sich nicht nehmen, mal vorbeizuschauen. Lang sind diese Momente nicht, lassen aber garantiert jedes Fan-Herz höher schlagen.

Kino aus vergangenen Zeiten

Als der erste Trailer erschien, stach sofort eine Sache ins Auge – es fehlte New York. Allein durch das ikonische Feuerwehrhaus oder dem prägnantem Finale im zweiten Teil verbindet man die Geisterjäger unweigerlich mit der Metropole. Doch statt durch die bekannten Straßen New Yorks düst das bekannte Einsatzfahrzeug ECTO-1 hier durch die Maisfelder von Oklahoma. Ein Setting, das sich erstmal befremdlich für das Franchise anfühlt. Aber es passt perfekt zu diesem Neustart. Denn scheinbar meilenweit entfernt von der modernen Welt, wird hier eine kompakte und zeitlos wirkende Geschichte erzählt, die sogar gekonnt Brücken zum Original schlägt. Fernab des Big Apple werden die neuen Figuren behutsam eingeführt. Und dafür nimmt man sich Zeit. Man lernt diese nach und nach besser kennen und verfolgt sie bei den ersten Schritten in die paranormale Welt der Geisterjäger. So viel Zeit nimmt man sich in modernen Blockbustern nur noch selten.

Die Gruppe erforscht mit einer Taschenlampe die unheimlichen Höhlen in einer Mine.
Die Gruppe ist unheimlichen Vorkommnissen auf der Spur. © 2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Ghostbusters: Legacy atmet allein strukturell die Luft vergangener Abenteuer-Filmzeiten. Dabei verzichtet man gänzlich auf Hektik oder überflüssiges Effektgewitter. Natürlich bekommt man Geister zu Gesicht und es gibt ein actiongeladenes Finale, doch bis es wirklich losgeht vergeht eine Weile. Langweilig wird es bis dahin aber nie. Dafür sorgen zum einen die paranormalen Nachforschungen von Phoebe und Trevor, als auch die vielen wirklich gelungenen Gags. Gerade Phoebe sorgt mit ihren trockenen Witzen für einige Lacher. Das funktioniert besonders gut im Zusammenspiel mit ihrem Filmbuddy Podcast (Logan Kim). Die beiden sind ein kongeniales Duo. Dazu ein gut aufgelegter Paul Rudd, der als Aushilfslehrer seine Schüler schon mal mit blutrünstigen Steven-King-Verfilmungen ruhig stellt. Der Humor ist hier nicht annähernd so platt und unter der Gürtellinie wie in Ghostbusters (2016), sondern einfach nur charmant und fein pointiert. Es keimen unwillkürlich Erinnerungen an Blockbuster-Filme der 80er und 90er auf und das ist ein gutes Gefühl.

Brückenschlag zwischen Alt und Neu

Es ist erstaunlich, wie gegensätzlich zum modernen Kino sich Ghostbusters: Legacy erzählerisch anfühlt. Und diesen Weg hat man auch audiovisuell eingeschlagen. Sobald sich die Geschichte nämlich mehr dem Paranormalen zuwendet, gibt es ein Wiedersehen mit den dämonischen Terror-Hunden des Originals. Und in Nahaufnahmen baut man da voll auf praktische Effekte, was natürlich deutlich sichtbar ist, aber vollends den Charme des Originals einfängt. Fanherzen schlagen da definitiv höher. Und es gibt noch einige weitere Momente, die wir aus Spoiler-Gründen aber nicht erwähnen wollen. Aber so viel sei gesagt: Die Effekte orientieren sich tonal auch am Original. Und die Umsetzung ist erstaunlich gut gelungen. Generell fühlt sich alles greifbar und nicht so künstlich an. Alleine, wenn Phoebe zum ersten Mal mit einem Photonenstrahler hantiert, spürt man dessen Gewicht und Mechanik. Zusammen mit der Geschichte schlägt man auf allen Ebenen eine schlüssige und gelungene Brücke zum Original.

Phoebe (Mckenna Grace) nimmt von einem Sitz außerhalb des Einsatzwagens ECTO-1 ihr Ziel in Visier
Phoebe (Mckenna Grace) entdeckt neue Funktionen an ECTO-1. © 2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Es ist ein schmaler Grat zwischen übertriebenem Fanservice und homogener Verbindung zu den Wurzeln, den Ghostbusters: Legacy da beschreitet. Diesen meistet man aber mit Bravour, da man besagte Momente nie zum Selbstzweck verkommen lässt. Vielmehr baut man diese nachvollziehbar in die Handlung ein und macht aus dem bisherigen Zweiteiler eine stimmige Trilogie. Dafür sorgt vor allem auch das Finale, dass zwar keine Action-, dafür aber emotionale Highlights setzen kann. Mit viel Feingefühl schließt sich ein Kreis, der wiederum hoffnungsvoll auf die Zukunft des Franchises blicken lässt.

Unser Fazit zu Ghostbusters: Legacy

Die neue Crew rockt, der Brückenschlag zu den originalen Ghostbusters sitzt und erzählerisch orientiert man sich am Kino vergangener Tage. Ghostbusters: Legacy ist die Fortsetzung, die die Geisterjäger verdient haben und verbindet behutsam die Vergangenheit mit der Moderne. Es mangelt zwar an wirklichen Action-Highlights, dafür punktet man aber auf emotionaler Ebene. Dazu charmante und wohl pointierte Gags und fertig ist Rundumsorglospaket für alte und neue Fans der Geisterjäger.

Ghostbusters: Legacy startet am 18.11.2021 in den deutschen Kinos!

Unsere Wertung:

 

 

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