In A Hard Day wird ein krimineller Polizist nicht nur vom Pech verfolgt, auch ein Erpresser ist dem Unglücksraben auf dem Versen. Ob der Actionthriller aus Südkorea ein Glücksgriff ist, erfahrt ihr in der Review.
Titel | A Hard Day |
Jahr | 2014 |
Land | South Korea |
Regie | 김성훈 |
Genres | Krimi, Thriller, Mystery |
Darsteller | 이선균, 조진웅, Jeong Man-sik, 신정근, 신동미, Heo Jung-eun, 김동영, 주석태, 박보검, 이지훈, 김보경, 김강현, 김해곤, 기주봉, 배유람, Jang In-sub, 서현우, 장준녕 |
Länge | 111 Minuten |
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Die Handlung von A Hard Day
Als wäre es nicht schon schlimm genug auf dem Weg zur Beerdigung der Mutter zu sein, überfährt Polizist Go Geon-soo versehentlich einen Mann. Aufgrund einer Untersuchung, dass er und seine Kollegen Bestechungsgelder angenommen haben könnten, soll sein Auto inspiziert werden. Grund genug für den Polizisten, die Leiche im Sarg seiner Mutter zu verstecken. Zu seinem Pech wird er dabei beobachtet. Und wäre dies bereits nicht genug, wird er damit beauftragt, einen Killer zu fassen – den Mann, den er überfahren hat.
Filmkunst aus Südkorea
Südkorea hat Filmbegeisterten in den letzten Jahren viele großartige Werke beschert. Filme wie Memories Of Murder, die Vengeance-Trilogie mit seinem Aushängeschild Oldboy oder der beklemmend-brutale I Saw The Devil sind vielfach besprochen und haben einen hohen Stellenwert bei vielen Filmliebenden. Zuletzt entpuppten sich der traumhaft schön bebilderte Burning oder Chan-wook Parks nicht minder bildgewaltiges Meisterwerk Die Taschendiebin, als auch Filme wie Train To Busan oder Bong Joon-Hos Preisabräumer Parasite als Vorzeigefilme der Filmschaffenden Südkoreas. Vielfach werden sowohl die Geschichten, als auch die handwerkliche Umsetzung und die schauspielerische Darbietung zurecht in höchsten Tönen gelobt. Grund genug, sich anderen Filmen aus Südkorea zu widmen und die eine oder andere Perle im Heimkinomarkt ausfindig zu machen.
Viel Raum zum Scheitern
Bereits die Story von A Hard Day liest sich reichlich skurril und Regisseur Seong-hoon Kim gelingt es, den harten Actionthriller gekonnt mit schwarzem Humor und einer wendungsreichen Handlung zu verbinden. Dabei bieten die Strickmuster dieses Films genug Potenzial zum Scheitern. Figuren, die von einem Unglück in das Nächste tapsen, wirken schnell idiotisch. Häufige Wendungen können in ihrer Summe das Geschehen schnell zum Selbstzweck verkommen lassen. Und häufig ist es der Humor, der sein Publikum in nur wenigen Momenten erreichen kann.
Die Pechsträhne des Polizisten ist in den humoristischen Tönen zu den richtigen Zeitpunkten treffend abgestimmt. Zwar driftet A Hard Day in seinen Slapstick-Einlagen gelegentlich in die Albernheit ab, dennoch funktioniert der Humor über weite Strecken und ist definitiv einer der Pluspunkte des Films. Die zahlreichen Wendungen kaschieren dabei auf unterhaltsame Weise die Einfachheit der Geschichte. Realistisch ist das Geschehen dabei allerdings nicht und die hohe Anzahl an Plottwists wirkt ähnlich inflationär, wie in Big Nothing. Große Qualitätseinbußen kann der Film deswegen allerdings keine verbuchen, denn Regisseur Seong-hoon Kim hat vieles richtig gemacht. Leider hat der Filmemacher seine Möglichkeiten nicht vollends ausgenutzt.
Das Zusammenwirken von Stärken und Schwächen
Die Verfehlungen des Protagonisten sind handlungsbildend und trotz seiner Unzugänglichkeiten lädt das Geschehen um den Polizisten Ko Geon-soo zum Mitfühlen an. Zwar liegt der Fokus der Figurenzeichnung auf die äußeren Umstände und weniger auf das Innenleben, doch die absurden Zuspitzungen, mit denen sich der Polizist konfrontiert sieht, gleichen dieses Manko aus. Nichtsdestotrotz bleibt der Gedanke, dass Potenzial ungenutzt blieb, was sich ebenso in der Antagonistenrolle fortsetzt.
Der Gegenspieler von Ko Geon-soo ist der von Cho Jin-woong verkörperte Park. Was dem Protagonisten fehlt, um die Figur interessant zu machen, übernimmt der Antagonist. Auch er sorgt für enorm witzige Momente, verliert dabei jedoch nichts von seiner bedrohlichen und außergewöhnlichen Präsenz. Leider beschert der Actionthriller seinem Bösewicht nur wenig Screentime, da der Film sich sehr auf seine Hauptfigur konzentriert. Park ist klar ein Highlight der bösen Kriminalgeschichte. Zusätzliche Spielzeit für diese gelungene Figur hätten A Hard Day garantiert aufgewertet und abgerundet.
Unser Fazit zu A Hard Day
Bei allen Wendungen und Skurrilitäten ist das Gezeigte zu keinem Zeitpunkt langatmig. Zwar ist das temporeiche Katz-und-Maus-Spiel wenig realistisch, doch bietet der Film sehr soliden, schwarzen Humor. Auch wenn die Slapstick-Einlagen den humoristischen Part teilweise in die Albernheit ziehen, vermag der Film zu fesseln und mit dem Protagonisten mitfiebern zu lassen. Dieser ist zwar sehr oberflächlich gezeichnet, bietet A Hard Day mit seinem Kontrahenten allerdings ein äußerst gelungenes Zusammenspiel. Dennoch bleibt viel Potential ungenutzt. Neben der aufgrund oberflächlicher Charakterzeichnung wenig interessanten Hauptfigur hätten zusätzliche Filmminuten zugunsten des Widersachers den Film nochmals aufgewertet. So bleibt A Hard Day ein gelungener, schwarz-humoristischer Actionthriller und unter dieser Erwartungshaltung ist der Streifen definitiv einen Blick wert, gerade nach einem harten Tag.
A Hard Day ist seit dem 14.05.2021 als Blu-ray, DVD und als Stream verfügbar.
Unsere Wertung:
@ Busch Media Group