Mit A House on the Bayou produzierte Blumhouse den ersten von insgesamt acht exklusiven Horrorfilmen für den US-amerikanischen Kabel-Sender Epix. Was die Mischung aus Haunted House Horror und Home Invasion Thriller so zu bieten hat und ob die Formel aufgeht, erfahrt ihr in unserer Rezension!
Titel | A House on the Bayou |
Jahr | 2021 |
Land | United States of America |
Regie | Alex McAulay |
Genres | Horror, Mystery, Thriller |
Darsteller | Paul Schneider, Angela Sarafyan, Lia McHugh, Jacob Lofland, Doug Van Liew, Lauren Richards, Rhonda Johnson Dents |
Länge | 89 Minuten |
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A House on the Bayou – Die Handlung
Als die Ehe von John (Paul Schneider) und Jessica Chambers (Angela Sarafiyan) durch einen Seitensprung seinerseits ins Schwanken gerät, beschließen sie, einer gemeinsamen Zukunft mit einem Kurzurlaub in Louisiana nochmal eine Chance zu geben. Also mieten sie sich mit ihrer Tochter Anna (Lia McHugh) in ein abgelegenes Haus ein, um sich dort auf sich selbst konzentrieren zu können. Doch recht schnell kommt es zu seltsamen Ereignissen. Es sind Geräusche aus einem verschlossenen Raum zu hören und ihre Katze verschwindet. Dann bekommen sie auch noch Besuch von Isaac (Jacob Lofland) und Grandpappy (Doug Van Liew), die einen kleinen Laden in der Nähe betreiben. Sie laden sich selbst zum Abendessen ein und machen keine Anstalten, danach wieder zu gehen. Die Stimmung spitzt sich weiter zu, als eine Tonaufnahme von John abgespielt wird, die ihn noch weiter in die Ecke zwängt. Wem ist noch zu trauen? Wer sagt die Wahrheit?
Funny Games trifft Blumhouse
A House on the Bayou ist in erster Linie ein Home Invasion Film, der aber verschiedene Elemente eines Haunted House Horrorfilms mit in seine Formel wirft. So gibt es neben den Eindringlingen auch noch unerklärliche Dinge, die im und mit dem Haus geschehen. Diese wirken allerdings wie nicht richtig zu Ende gedacht. Der eben genannte, verschlossene, Raum, zum Beispiel, wird immer wieder angesprochen, hat aber keinen wirklichen Wert für die Auflösung der Handlung. Hier wird sehr viel Potential weggeschmissen.
Die beiden Aggressoren handeln ebenfalls nicht so, wie man es erwarten könnte. Statt eines, etwa aus The Strangers oder dem ersten Teil der Purge-Reihe bekannten, gewalttätigen Vorgehens, agieren die Eindringlinge hier perfide und verschlagen. Dort angekommen fangen sie an, die Familienmitglieder gegeneinander auszuspielen. Sie wissen anscheinend mehr, als es zuerst den Anschein hat. Als Vorbild diente hier mit hoher Wahrscheinlichkeit Michael Hanekes Film Funny Games. Besonders bei der Figur des Isaac sind klare Parallelen zu Arno Firsch in eben diesen zu erkennen. Eine Meta-Ebene oder gar einen Bruch mit der vierten Wand sucht man allerdings vergebens. Auch ihre schauspielerischen Leistungen kommen, auch wenn sie durchaus sehenswert sind, zu keiner Zeit an die Darsteller von Funny Games heran.
Niederlage auf der Zielgerade
Im letzten Drittel macht A House on the Bayou nochmal eine neue Tür auf und verspielt damit sehr viel, was der Film vorher versucht hat aufzubauen. Die Twists, die Regisseur und Drehbuchautor Alex McAulay hier verkaufen möchte, funktionieren wahrscheinlich auf dem Papier, aber wirken sehr uninspiriert und fehl am Platz. Die Figuren, die vorher schon unsympathisch waren, verlieren noch mehr an Bezugspunkten, bis quasi keine Sympathien für irgendjemanden mehr vorhanden sind.
Gerade in der ersten Hälfte des Films wird viel mit Vertrauen und Ehrlichkeit der Charaktere gespielt, weshalb es auch zu intensiven Spannungsspitzen kommt, wenn diese auf die Probe gestellt werden. Doch leider werden diese von der übernatürlichen Komponente im Verlauf des Films mehr und mehr verdrängt, bis sie ganz in den Hintergrund rücken. Der Film hätte besser funktioniert, wenn dies entweder genauer ausgearbeitet oder ganz gestrichen worden wäre.
Unser Fazit zu A House on the Bayou
A House on the Bayou ist nicht die typische Geisterbahn, die man von einem Blumhouse Film erwarten könnte. Stattdessen bekommt man einen Home Invasion Thriller, der auf Spannung und Charaktere setzt, statt im Minutentakt Jumpscares über den Bildschirm zu jagen. Trotzdem will die Formel nicht so ganz aufgehen. Gerade das übernatürliche Element wirkt etwas fehl am Platz und nicht komplett durchdacht. Zudem fehlt die Bezugsperson, da bis auf die Tochter der Familie, niemand so richtig Sympathiepunkte gewinnt. Letztendlich kann man aufgrund der kurzen Laufzeit wenig falsch machen und bekommt einen durchaus brauchbaren Thriller mit übernatürlichen Elementen, der zuweilen sogar recht intensiv wird. Wer einen Horrorfilm im klassischeren Sinne sucht, wird hier leider nicht fündig.
A House on the Bayou ist seit dem 03.03.2022 als VOD verfügbar!
Unsere Wertung:
© Paramount Pictures Germany