A Pure Place ist das neuste Werk und zweiter Spielfilm des deutsch-griechischen Regisseurs Nikias Chryssos. Ob das deutsche Sektendrama eine saubere Sache ist, erfahrt ihr in unserer Rezension.
Titel | A Pure Place |
Jahr | 2021 |
Land | Germany |
Regie | Nikias Chryssos |
Genres | Drama |
Darsteller | Sam Louwyck, Greta Bohacek, Claude Heinrich, Daniel Sträßer, Daniel Fripan, Wolfgang Ceczor, Lena Lauzemis, Mariella Aumann, Chara Mata Giannatou, Adrian Frieling, Βασιλική Τρουφάκου, Katerina Zafeiropoulou |
Länge | 90 Minuten |
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A Pure Place – Handlung
Irina lebt im Dreck. Aber sie ist nicht allein. Zusammen mit ihrem Bruder und einigen anderen Kindern und Jugendlichen wohnt sie im Keller einer Luxusvilla, nachdem sie alle von einem Mann namens Fust von der Straße geholt worden sind. Dort unten leben sie zusammen mit Schweinen und in Abwesenheit von allem, was sauber ist, und stellen Seife für die her, die im oberen Teil der Villa wohnen. Und das alles in der Hoffnung, dass sie irgendwann aufsteigen und ebenfalls ein Leben in Reinheit führen können. Nachdem eine Frau aus der Gruppe ausscheidet, bekommt Irina die Chance, den Keller zu verlassen. Doch was dieses neue Leben für die bereithält und welchen Preis sie dafür zahlt, kann sie unmöglich erahnen.
Ein Leben im Dreck
In A Pure Place ist Sauberkeit und Reinheit ein zentrales Thema. Die neuen Mitglieder, die Sektenführer Fust mit in die Villa bringt, müssen zuerst einmal im Keller hausen und es ist ihnen verboten, sich zu waschen. Wenn sie das Anwesen verlassen, müssen sie sich sogar mit Schweinefett einschmieren. Das Ganze ist fies und dreckig in Szene gesetzt und bringt durchgehend ein dezentes Gefühl von Unbehagen mit sich, wenn man diese Bilder sieht.
Durchaus sehenswert sind die Performances der HauptdarstellerInnen Greta Bohacek, Daniel Sträßer und Sam Louwyck, die alle einen unterschiedlichen Rang in der Sekte einnehmen. Irina als aufstrebende Anwärterin, Siegfried als fanatisches Mitglied und Fust als überzeugender Guru. Man nimmt den dreien ihren Platz und ihre Rolle in der Sekte ab.
Eine überzeugende Sekte
Auch wenn Fust ein überzeugender Guru ist, kommt die Sektenthematik gefühlt recht wenig zur Geltung. Das könnte vor allem an der kurzen Laufzeit liegen, die der Charakterentwicklung von Irina deutlich mehr Zeit einräumt als den anderen Figuren. Eine ausführlichere Exposition über die Sekte selbst bleibt leider auch aus und lässt die Motive und Ziele hauptsächlich im Dunkeln. Ein vergleichbarer Film wie Midsommar (Ari Aster, 2019) bringt durch einen gemächlicheren Aufbau und eine deutlich längere Laufzeit mehr Bindung zu den einzelnen Figuren und Verständnis für die Sekte.
A Pure Place schafft es aber auch nicht, das Publikum mit Mystery-Elementen einzunehmen, wie es beispielsweise The Endless (Aaron Moorhead, Justin Benson, 2017) schafft. Dafür ist die Handlung und die Darstellung viel zu sehr geerdet. Zwar passieren ab und zu Dinge, die sich nicht auf natürliche Weise erklären lassen, diese sind aber selten und nicht der Dreh- und Angelpunkt der Handlung.
Unser Fazit zu A Pure Place
Das Sektendrama von Nikias Chryssos ist ebenso stimmig wie kurzweilig und dank der 90-minütigen Laufzeit lässt sich der Film ohne große Längen runtergucken. Leider ist der Film bis auf ein paar Highlights auch sehr vergessenswert und schafft es aufgrund von geringer Exposition nicht wirklich, an die Leinwand zu fesseln. Ein bisschen mehr Laufzeit hätte A Pure Place durchaus sehr gut getan. Trotzdem lässt sich eine Empfehlung aussprechen, da die Schauspielleistung von Greta Bohacek, Sam Louwyck und Daniel Sträßer wirklich überzeugen und man selten in den Genuss kommt, eine deutsche Genre-Produktion im Kino zu sehen.
A Pure Place startet am 25.11.2021 in den deutschen Kinos.
Unsere Wertung: