Ashfall ist ein Katastrophenfilm aus Südkorea, bei dessen Inszenierung die eher unbekannteren Byung-seo Kim und Hae-jun Lee auf einen Mix aus mehreren verschiedenen Genres setzen. Ob dieser Mix gelungen ist, erfahrt ihr hier.
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Titel | Ashfall |
Jahr | 2019 |
Land | South Korea |
Regie | 이해준 |
Genres | Action, Abenteuer, Thriller |
Darsteller | 이병헌, 하정우, Ma Dong-seok, 전혜진, 수지, 이경영, 김시아, Lee Sang-won, 옥자연, 최광일, 조한철, Kang Shin-chul, Han Su-hyeon, 임형국, 전도연, 김연교, 정윤하, Jai Day, Kim Min-sik, Joey Albright, Maurice Turner Jr., Kevin Dockry, Stefan van der Ree, 크리스토퍼 고든, Jonathan Ehren Groff, Jack Lyons, 최정현, Daniel C. Kennedy, Derek Chouinard, 이은희, Amy Aleha, Heo Ji-na, Park Ji-hong, Kim Jun-won, Nam Sang-ji, 한수현, Nam Seong-joon, 서현우, 박태산, Robert Curtis Brown, Shin Sung-il, 남문철, 박성근, Son Seong-chan, Park Ji-hoon, Yang Ji-soo, Yang Dae-hyeok, 차시원, 손영순, 서명찬, Seo Suk-kyu, Lee Jae-han, Ahn Seok-hyun, Byeon Woo-seok, Jang Jae-hee, Na Kyung Jin, 오지영, Justin John Harvey, Heo Ji-na, Jeong Han-bin, Na Gyeong-cheol, Han Chang-min, Jang geun-young, Ko Han-min |
Länge | 128 Minuten |
Wer streamt? | Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, maxdome Store, Videobuster, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Verleihshop Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, maxdome Store, Videobuster, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Verleihshop, Freenet meinVOD |
Worum geht es in Ashfall?
Der Vulkan Baekdusan bricht an der chinesisch-nordkoreanischen Grenze überraschend aus. Die Folge sind mehrere schwere Erdbeben in beiden Ländern sowie in Südkorea. Experten warnen aber, dass dies nur der Anfang war und eine noch größere Katastrophe bevorstünde. Die südkoreanische Regierung leitet sofort Maßnahmen ein und sucht den koreanisch-amerikanischen Seismologen Robert Kang (Dong-seok Ma) auf. Kang sieht nur eine Möglichkeit die Eruption aufzuhalten: Eine nukleare Explosion soll unter dem Vulkan ausgelöst werden und so den Druck nehmen. Obwohl die Erfolgschancen mehr als gering sind, wird ein Team mit dem Entschärfungsspezialisten In-chang Jo (Jung-woo Ha) und dem Spion Joon-Pyeong Lee (Byung-hun Lee) nach Nordkorea geschickt, um die letzten sechs mit Kernmaterial ausgestatteten Raketen zu stehlen, bevor diese an die USA übergeben werden, und vor allem bevor die nächste Eruption beginnt.
Südkoreas Antwort auf Hollywoods Katastrophenfilme
Spätestens seit dem Überraschungserfolg von Parasite bei den Oscars sind Filme aus Südkorea in aller Munde und bekommen deutlich mehr Beachtung als zuvor. Vor diesem Erfolg sind nur wenige Werke nach Europa bzw. nach Deutschland gekommen. Inzwischen kann man behaupten, dass das koreanische Kino die Herzen des westlichen Zuschauers für sich gewonnen hat (“Wie der koreanische Film den Westen erobert“), wodurch nun auch vermehrt Filme aus anderen Genres den Weg zu uns finden. Mit Ashfall kommt nun einer der ersten Katastrophenfilme zu uns nach Deutschland.
Der koreanische Blockbuster hält sich nicht mit einer langen Einführung auf, sondern lässt die erste Katastrophe nach nur wenigen Minuten erfolgen. Als Zuschauer wird man somit unverzüglich ins Geschehen involviert und bekommt qualitativ sehr gemischte Effekte geboten. Auf prächtige Computereffekte folgen auch sehr kurios und eher billig wirkende, die den zuvor sehr guten Szenen nicht gerecht werden. Glücklicherweise wirkt sich das nicht negativ auf das Gesamtwerk aus. Die Regisseure und Drehbuchautoren Byung-seo Kim und Hae-jin Lee setzen neben einem rasanten Tempo vor allem auf viel handgemachte Action, die durch schöne Aufnahmen zutage kommen. Neben der Katastrophe selbst und den Auswirkungen auf die Länder kommt es auch zu ausgiebig vielen Schießereien und glaubwürdigen Auseinandersetzungen.
Der etwas andere Genre-Mix
Obwohl es sich hier in erster Linie um einen Katastrophenfilm handelt, befinden sich im Film auch viele Aspekte eines Politthrillers. Die politischen Konflikte zwischen den Nationen sind überraschend authentisch und zeigen die USA mal in einer nicht sich selbst beweihräuchernden Art. Vieles davon entsteht auch durch die Darstellung des Doppelagenten, dessen Absichten der Handlung einen besonderen Anreiz verleihen.
Ashfall nimmt sich dann allerdings häufig weniger ernst als es diese Handlungen vermuten lassen. Immer wieder bleibt Raum für Humor, der an einen Buddy-Movie erinnert. Dadurch leidet die Ernsthaftigkeit der Situation, in der sich die Figuren befinden. Es fühlt sich gerade dann nicht stimmig an, wenn es zu dramatischen Dialogen kommt. Bemüht man sich aber die Handlung nicht zu sehr ernst zu nehmen, dann machen die meisten Szenen Spaß und steigern den Unterhaltungswert des Films, was in erster Linie dem starken Cast zu verdanken ist. Laut den Machern hat man es auch geschafft, für die jeweiligen Rollen seinen Wunschdarsteller zu besetzen.
Die A-Riege Koreas
Byung-hun Lee ist vielleicht durch seine Teilnahme an Hollywood Blockbustern, wie G.I. Joe und R.E.D. 2 der breiten Masse am bekanntesten unter den Darstellern des Films. Einmal mehr präsentiert er sich und seine Figur in einer sehr ansprechenden Art und Weise. Des Weiteren sticht vor allem Hauptdarsteller Jung-woo Ha (Die Taschendiebin) heraus. Mit zunehmender Laufzeit wächst einem sein Charakter trotz oder besonders wegen seiner beinahe tollpatschigen Art immer mehr ans Herz. Man merkt Byung-hun Lee und ihm auch an, dass die Chemie passt, und es macht Spaß, den beiden beim Zusammenspiel zuzusehen.
Auch wenn seine Rolle etwas kleiner ausgefallen ist, macht ebenso Dong-seok Ma eine gute, wenn auch für ihn untypische, Figur. Während er in Train to Busan oder The Gangster, The Cop, The Devil eher schlagkräftige Rollen hatte, ist seine Verkörperung eines Wissenschaftlers mal etwas Ungewohntes, was ihm aber überaus sympathisch und gut gelingt. Den Cast ergänzen noch Hye-jin Jeon, die als Regierungsangestellte eine starke Figur abliefert, und Su-zy Bae, die als hochschwangere Frau von Figur Jo der Handlung noch eine zusätzliche dramatische Note verleiht.
Fazit zu Ashfall
Ashfall ist kein Meisterwerk, aber ein sehr unterhaltsamer Actionkracher, der aus allen Rohren feuert und alles explodieren und zu Bruch gehen lässt, was gerade zur Verfügung steht. Man mag unter Umständen behaupten, dass die Handlung hanebüchen ist, aber hierbei darf man nicht vergessen, dass es sich um einen Katastrophenfilm handelt. Byung-seo Kim und Hae-jin Lee haben sich erkennbar am westlichen Blockbusterkino orientiert, und dennoch schafft es Ashfall, sich von eben diesen abzusetzen. Denn auch wenn der Genre-Mix nicht immer funktioniert, gelingt es den Machern, die Wesenszüge des koreanischen Kinos beizubehalten und ein angenehm unterhaltsames Werk abzuliefern. Das liegt auch an dem wirklich erstklassigen und gut aufgelegten Cast und an den schön handgemachten Actionsequenzen, die ohne die üblichen CGI-Effekte funktionieren und mehr als anschaulich wie ansprechend sind.
Der Film ist ab dem 05.06.2020 auf DVD, Blu-ray™ und im limitierten Blu-ray Mediabook zu erhalten.
Unsere Wertung:
© Capelight Pictures