In Avengers – Infinity War spielt Marvel eine art „MCU – All in“.
Keine Frage, sie spielen ein gutes Blatt aus. Aber leider nicht ihr Bestes.
Titel | Avengers: Infinity War |
Jahr | 2018 |
Land | United States of America |
Regie | Joe Russo |
Genres | Abenteuer, Action, Science Fiction |
Darsteller | Robert Downey Jr., Chris Evans, Chris Hemsworth, Josh Brolin, Mark Ruffalo, Scarlett Johansson, Don Cheadle, Benedict Cumberbatch, Tom Holland, Chadwick Boseman, Zoe Saldaña, Karen Gillan, Tom Hiddleston, Paul Bettany, Elizabeth Olsen, Anthony Mackie, Sebastian Stan, Idris Elba, Danai Gurira, Peter Dinklage, Benedict Wong, Pom Klementieff, Dave Bautista, Vin Diesel, Bradley Cooper, Chris Pratt, Gwyneth Paltrow, Benicio del Toro, Sean Gunn, William Hurt, Letitia Wright, Terry Notary, Tom Vaughan-Lawlor, Carrie Coon, Michael James Shaw, Stan Lee, Winston Duke, Florence Kasumba, Kerry Condon, Monique Ganderton, Jacob Batalon, Tiffany Espensen, Isabella Amara, Ethan Dizon, Ariana Greenblatt, Ameenah Kaplan, Ross Marquand, Michael Anthony Rogers, Stephen McFeely, Aaron Lazar, Robert Pralgo, Olaniyan Thurmon, Blair Jasin, Matthew Zuk, Laura Miller, Kenneth Branagh, Samuel L. Jackson, Cobie Smulders, Harrison Osterfield, Gary Peebles, Marija Abney, Zola Williams, Marie Mouroum, James Siderits, Precious Jenkins, Bobby James, Lady Cardinal, Tanya Wheelock |
Länge | 150 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Disney Plus Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Freenet meinVOD |
Handlung (kurz) von Avengers – Infinity War
Die Geschichte die Avengers – Infinity War setzt annähend nahtlos an „Thor – Ragnarok“ ein und offenbart uns worum es im Groben die kommenden 149 Minuten geht. Thanos (Ziehvater von Gamora) trachtet danach seinen Infinity Gaunlet (Handschuh) mit den dazugehörigen Steinen zu schmücken. Da sich diese aber in nahezu allen bisherigen Marvel Storylines versteckten, werden auch entsprechend alle Helden daraus involviert. Und so müssen diesmal wirklich alle ran um den wirklich bösen Thanos zu stoppen, der mit jedem ergaunerten Stein mehr und mehr an Macht gewinnt.
Kritik
Tragik meets Komik
Ein von vielen Kritikern bemängelter Umstand ist, dass Avengers – Infinity War sich bei der Balance zwischen Tragik und Komik verzettelt. Eben noch ist die Atmosphäre dramatisch, bedeutungsschwangere Einzeiler werden abgesondert und die Szenerie wird musikalisch von traurigen Streichern untermalt. Kurz danach erleben wir ein selbstironisches Wortgefecht zweier Helden. Diese emotionale Achterbahnfahrt ist aber schlussendlich einer der Zutaten, die sämtliche MCU Filme so sehenswert machen. Avengers -Infinity War macht in diesem Punkt alles richtig. Denn seien wir mal ehrlich. Wenn wir diese lustigen Momente bei Filmen, die einem ein so wuchtiges, mehrteiliges Logikloch kredenzen, nicht hätten würde wir aus dem Kino gehen und denken, die Drehbuchautoren säßen allesamt in geistiger Einzelhaft.
CGI & Motion Capture vs. Darsteller
Wurde sich vor ein paar Jahren noch ständig darüber beschwert, dass digitale Akteure und Greensreen Sets den Filmen sowohl ihre Seele, als auch ihre künstlerische Qualität entreiße, so hat Marvel es in den letzten Filmen meist dann doch geschafft, dem CGI Gewitter halbwegs schlüssig gezeichnete Charaktere entgegen zu setzen. In Avengers – Infinity War hat man vollends darauf verzichtet. Was für einige ein Kritikpunkt ist, ist für mich die logische Konsequenz des Plots der erzählt wird. Hier treffen Helden aufeinander, die allesamt, durch ihre eigenen Filme, bereits eingeführt sind. Das hat zwar den Nachteil, dass man sich als MCU Neuling so fühlen dürfte wie in der ersten Latein – Unterrichtsstunde, aber den Vorteil, dass man es fast non-stop krachen lassen kann.
Die Effekte in diesem Film sind definitiv toll anzusehen. Sie sind allerdings nichts Bahnbrechendes und auch nichts was unnötig aufgebauscht werden muss. Sie sind bei solch fiktionalen und großen Produktionen schlichtweg normales Handwerkszeug. Lediglich Thanos selbst ist seine „Performance Capture“ Herkunft sehr deutlich anzusehen. Und da er in diesem Film extrem viel Screentime hat, lässt sich das auch nicht übersehen.
Spoiler? Spannung? Äh???
Dieser Film ist vieles. Er ist lustig, bunt, laut und ein audio-visueller Leckerbissen. Aber eines ist Avengers – Infinity War sicher nicht: Spannend. Der Titel verrät, dass es um die Steine geht, der Anfang verrät, dass Thanos der Schurke ist, die Steine an sich verraten, wo er danach suchen muss und zu guter letzt verrät uns unser Verstand, gepaart mit den Erfahrungen der letzten Marvel Filme, den Rest. Deswegen gibt es wirklich nichts zu spoilern. Lediglich das wirklich sehr enttäuschende Ende könnte man wohlwollend vielleicht als Geheimhaltungswert bezeichnen. Aber dann wohl eher weil es definitiv der größte Schwachpunkt des Filmes ist.
Dramaturgie vs. Amy Farrah Fowler
Jetzt fragt ihr euch sicher, was der Name Amy Farrah Fowler (Freundin von Sheldon Cooper in The Big Bang Theory) hier zu suchen hat.
SPOILER!!! ALARM!!!
Ich erwähnte ja schon, dass das Ende des Filmes das Einzige ist, dessen Verrat man als Spoiler bezeichnen kann. O.g. Dame bemängelte einmal, das Indiana Jones selber für den Handlungsverlauf bzw. für das Ende des Filmes „Jäger des verlorenen Schatzes“ nicht wirklich relevant war. Auch ohne sein Zutun hätte es so geendet. Und leider verhält es sich mit Avengers – Infinity War genauso. So erfrischend ich es auch finde, wenn der Schurke gewinnt, so fade bleibt dramaturgisch der Beigeschmack gerade einen fast 3 Stündigen Lückenfüller gesehen zu haben. Zudem wächst auch hier das Geschwür des Serien – Cliffhangers.
Fazit:
Aus Sicht eines „Nicht Comic Lesers“, der jeden Film unabhängig eines vorhandenen Universums betrachtet, kann ich diesen Film unter Vorbehalt empfehlen. Marvel schenkt uns 149 Minuten pure Unterhaltung. Epochale Action gepaart mit ironischem Wortwitz und einer, trotz tragischer Momente, lockeren Fusion von wirklich sehenswerten Helden. Wo DC versagt, punktet Marvel. Leider muss man aber auch Abstriche machen, wenn es um die Dramaturgie geht. Denn Spannung und echte Überraschungen gibt es nicht. Und das Ende ist eine Frechheit. Für Marvel Fans eh ein MUSS. Für Neulinge: Genießt die Action oder schaut euch vorher ein paar Filme an.
© Walt Disney Studios Motion Pictures