Im neuesten Netflix-Exklusivtitel Beckett rennt John David Washington im politisch angespannten Griechenland um sein Leben. Ob der Thriller ein kurzweilig fesselnder Kampf ums Überleben oder doch nur ein weiterer Netflix-Rohrkrepierer ist, lest ihr hier.
Titel | Beckett |
Jahr | 2021 |
Land | Brazil |
Regie | Ferdinando Cito Filomarino |
Genres | Krimi, Mystery, Thriller |
Darsteller | John David Washington, Vicky Krieps, Πάνος Κορώνης, Boyd Holbrook, Alicia Vikander, Daphne Alexander, Λένα Κιτσοπούλου, Isabella Margara, Marc Marder, Olga Spyraki, Abe Cohen, Ανδρέας Μαριανός, Maria Votti, Μάκης Παπαδημητρίου, Γιώργος Πυρπασόπουλος, Δήμητρα Μεσιμερλή, Leonardo Thimo, Myrsini Morelli |
Länge | 109 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Netflix basic with Ads |
Worum geht es in Beckett?
Der amerikanische Tourist Beckett (John David Washington) macht im politisch angespannten Griechenland Urlaub mit seiner Freundin April (Alicia Vikander) als es zu einem tragischen Unfall kommt. Noch nicht ganz vom Unfall erholt, wird er plötzlich zur Zielscheibe. Während die politischen Spannungen im Land zunehmen und er immer weiter in eine gefährliche Verschwörung hineinrutscht, beginnt für Beckett ein Rennen um sein Leben quer durchs Land, um die amerikanische Botschaft zu erreichen.
Ein Albtraum von Urlaub
Nach Malcolm & Marie ist John David Washington (BlacKkKlansman, Tenet) in diesem Jahr erneut das Gesicht bei einem Netflix-Exklusivtitel. Regisseur und Drehbuchautor Ferdinando Cito Filomarino, der bislang als Regieassistent von Luca Guadagnino (Call me by your Name) in Erscheinung trat, lässt diesen mit seinem zweiten Spielfilm einen eindringlichen Albtraum von Urlaub durchleben. Die Filmmusik von Ryuichi Sakamoto (The Revenant) erschafft mit seinen Streichern eine herrlich unheilvolle Stimmung und erzeugt aus weiteren zupfenden Klängen einen durchdringenden Thriller. Für die von Washington gespielte und titelgebende Hauptfigur gibt es scheinbar kein Entkommen aus der unscheinbaren Situation.
Packender Kampf ums Überleben
Dann und wann kommen Vibes von Auf der Flucht mit Harrison Ford auf, weil man es in diesem Film mal nicht mit einem Superman zu tun hat. Der Netflix-Film geht sogar noch einen Schritt weiter, da die Hauptfigur auf der Flucht nicht nebenbei irgendeine Verschwörung aufzudecken versucht, sondern einfach nur um sein Überleben kämpft. Außerdem ist Beckett für einen Film ab 12 deutlich gewalttätiger als dies vielleicht zu erahnen war. Jedoch dient dies nicht um einen Blutrausch zu zelebrieren, sondern um den Ernst der Lage für die Hauptfigur zu festigen. Speziell wenn Beckett die Kugeln um die Ohren fliegen oder eben ihr Ziel nicht verfehlen, manifestiert sich der bedrohliche Zustand für den „Helden“.
Allerdings hat die Geschichte von Beckett, in dem von Kameramann Sayombhu Mukdeeprom (Suspiria) großartig eingefangenen Setting in Griechenland, dann nicht viel mehr zu bieten. Als von Schuldgefühlen geplagter Beckett gibt John David Washington eine insgesamt gute Figur ab, insbesondere wenn er gekrümmt und sichtlich von Schmerzen geplagt durch die Gegend läuft. Doch auch er kann seiner Figur mit den wenigen vorhandenen und dann hölzernen Dialogen nicht mehr Leben einhauchen. Infolgedessen kommt Beckett weder als Film noch als Figur an Auf der Flucht bzw. Richard Kimble heran.
Hinten raus vielleicht zu wenig
Die Hauptfigur macht ein ernstes Gesicht, schwebt wieder in Gefahr und versucht zu entkommen. An diesem Thriller-Modell ist grundsätzlich nichts auszusetzen, wird aber dann vielleicht einmal zu oft wiederholt und verleiht der Bedrohung dann leider nicht viel frischen Impact. Hinzu kommt eine sehr vorhersehbare und gleichgültige Handlung, die besonders in Bezug auf die Gründe für die Verfolgung der Hauptfigur nicht immer ganz nachvollziehbar ist. Speziell die „Auflösung“ ist für meinen persönlichen Geschmack eher magere Kost. Hier hätte man sich dann doch etwas Findigeres überlegen können. Aber vielleicht ist das dann doch eben eine der Stärken von Beckett, da manchmal weniger eben mehr sein kann. Gerade in Bezug auf die Antagonisten und deren Hintergründe hält sich die Spannung dank der fehlenden Erklärung umso länger und lässt Beckett als kurzweiligen Thriller in Erinnerung bleiben.
Unser Fazit zu Beckett
Wenn auch die zu Tage kommenden Gründe und Verwicklungen für die Verfolgung von Hauptfigur Beckett nicht immer nachvollziehbar sind und ein paar Wendungen zu erahnen waren, ist Beckett ein insgesamt durchaus fesselnder Thriller. Die effektivsten Momente ergeben sich aus dem Score und den Verfolgungen, die großartig und packend gefilmt wurden. Es ist vor allem erfrischend in Beckett mal nicht mit einem Superman auf der Flucht zu tun zu haben haben, der nebenbei irgendeine Verschwörung aufzudecken versucht, sondern einen normalen Menschen im Überlebenskampf. Zwar sind die ständigen Wiederholungen dieser Situationen schon mal etwas ermüdend, aber dank der sichtlich körperlich anstrengenden Leistung von Hauptdarsteller John David Washington bleibt Beckett durchgehend spannend und kurzweilig.
Beckett ist seit dem 13. August 2021 bei Netflix abrufbar!
Unsere Wertung:
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