Ein Verwirrspiel zwischen Polizei und Gangstern, das für jede Menge Nervenkitzel sorgt, lieferte im Jahr 2012 der Hongkong-Kracher Drug War. Kann die koreanische Version des selben Stoffes aus dem Jahr 2018 Believer ebenfalls überzeugen – und sich vom Original genügend abheben?
Titel | Believer |
Jahr | 2018 |
Land | South Korea |
Regie | 이해영 |
Genres | Krimi, Action, Thriller |
Darsteller | 조진웅, 류준열, 김주혁, 차승원, 김성령, 박해준, 남문철, 서현우, 강승현, 정준원, 정가람, 진서연, 김동영, 이주영, 금새록, 박성연, Lee Ye-eun, Lee Ji-min, Park Eun-young, Kim Tae-jun, 나기수, Jang Tae-min, Park Hyun-ji, Yoon Jae-in, 금광산, 백승환, Han Sang-cheul, Cha Soon-hyeong, 안성봉, Hwang Ki-seok |
Länge | 123 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Netflix basic with Ads Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Videobuster, MagentaTV, Videoload, Verleihshop Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Videobuster, MagentaTV, Videoload, Verleihshop, Freenet meinVOD |
Believer – Offizielle Handlungsangabe
Drogenfahnder Jo Won-ho ist seit langem auf der Jagd nach dem mysteriösen Drogenkartell-Boss „Mr. Lee“, dessen wahre Identität niemand kennt. Der Tod einer von Jo rekrutierten Drogenhändlerin und ein Bombenanschlag führen ihn zu dem Kartellmitglied Seo Yeon-rak.
Der wortkarge junge Mann hat bei der Detonation seine Mutter verloren. Deswegen ist er bereit, mit der Polizei zusammenzuarbeiten, um sich an dem schattenhaften Mr. Lee zu rächen. Dabei wagen sich Jo und Seo undercover in die Höhle des Löwen. Psychopathische Gangsterbosse, ein einflussreicher religiös-fanatischer Millionär und eine heimtückische Droge bringen die beiden in tödliche Gefahr.
Das Mindestmaß an Qualität aus Südkorea
Seit einigen Jahren – ob nun der Oscar-Erfolg von Parasite oder erst der globale Streaminghit durch Squid Game ursächlich ist, sei ein mal dahingestellt – erlebt das Südkorea-Kino auch hierzulande ein nicht mehr abklingendes Hoch. Im Zuge dessen schaffen auch Filme, die in ihrem Ursprungsland schon vor Jahren in den Kinos liefen, mit einiger Verspätung, dafür aber oft in richtig starken Sammlereditionen, noch den Weg nach Deutschland. In der neuesten Welle von Busch Media ist unter anderem der 2018er Actionstreifen Believer von Lee Hae-young dabei. Dabei handelt es sich – und das wird offiziell gar nicht an die große Glocke gehangen – um die Adaption eines ebenfalls asiatischen Krachers, nämlich von Johnnie Tos Drug War aus dem Jahr 2012.
Dadurch schwingt hier natürlich nicht nur der Vergleich mit anderen starken Genrevertretern aus Südkorea permanent mit, sondern auch die Gegenüberstellung mit dem „Original“, insofern man dieses ebenfalls gesehen hat. Und leider muss man in beiden Vergleichen Believer eine Niederlage zuschreiben, wenn auch gleich eine knappe. Der geneigte Zuschauer ist durch das hohe Niveau, dass die Südkoreaner im Actiongenre seit Jahren an den Tag legen inzwischen schlicht und einfach verwöhnt. Daher ist das, was dieses Remake bietet zwar äußerst ansehnlich und unterhaltsam – kann nur eben nicht die hohen Erwartungen erfüllen, die inzwischen hier angelegt werden.
Bekanntes Verwirrspiel mit solider Action
Verglichen mit dem Johnnie-To-Film gibt es hier doch einige Änderungen, die dazu führen, dass man doch auch als Kenner dessen nicht wegen der Vorhersehbarkeit gelangweilt wird. Eher hingegen durch die ein oder andere Länge, die sich durch die Streckung der Laufzeit ergibt. Schon das Original spielte mit Versatzstücken verschiedener Gangster-Balladen und referenzierte auch recht auffällig den modernen Klassiker Die üblichen Verdächtigen mit Kevin Spacey. Selbes Spiel wird hier in leicht abgeänderter Weise auch wieder dargeboten. Handwerklich lassen sich dabei wenige Dinge bemängeln. Die Figuren sind gut gespielt von einem Cast in dem einige Gesichter zu finden, die man aus Filmen aus Südkorea, die fast Klassikerstatus genießen, schon kennen- und schätzen gelernt hat.
Der Look ist auch überaus ansprechend und einige Locations verleihen der Produktion auch Eigenständigkeit. Trotzdem hat es Johnnie To geschafft die Action wuchtiger wirken zu lassen, da in Believer doch verhältnismäßig mehr geschnitten wurde und die Dynamik darunter gelitten hat. Meckern auf hohem Niveau natürlich – und trotzdem gelingt es dadurch eben im Jahr 2022 nicht mehr, wie vielleicht noch vor zehn Jahren, beim Actionkino-Fan so für Staunen zu sorgen. Nichtsdestotrotz reißt man es am Ende mit einer schönen melancholischen Schlussnote noch herum. Dadurch hallt der Film auf alle Fälle nach.
(Kleine Information zur deutschen Tonspur: Diese ist hier leider ungewöhnlich weit weg von Lippensynchronität, was jedoch, wie der Verleih betont, der asiatischen Aussprache geschuldet ist und kein Fehler in der Spur ist. Dementsprechend empfehlen wir den Film auf jeden Fall im O-Ton mit Untertiteln zu schauen.)
Unser Fazit zu Believer
Wieder ein solider Actionfilm aus Korea, mit dem man auf keinen Fall eine schlechte Zeit haben wird. Doch leider ist Believer nur noch im Durchschnittsniveau dessen, was man aus Fernost inzwischen gewohnt ist. Speziell im direkten Vergleich mit der Vorlage von Johnnie To hat die südkoreanische Adaption das Nachsehen. Trotzdem überzeugen der Look und die Action vor allem in der starken 4k-Variante und wer weder Original noch zu viele Vergleichsfilme aus Südkorea kennt, der wird hier doch positiv überrascht werden.
Believer ist seit dem 24. Juni 2022 als DVD, Blu-ray, Video-on-Demand und auch als 4K UHD und in zwei streng limitierten Mediabook erhältlich!
Unsere Wertung:
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