Mit Black Adam schlüpft nun auch endlich Dwayne Johnson in ein Superheldenkostüm hinein. Ob der charismatische Schauspieler auch als Antiheld eine gute Figur macht, erfahrt ihr in unserer Review!
Titel | Black Adam |
Jahr | 2022 |
Land | United States of America |
Regie | Jaume Collet-Serra |
Genres | Action, Abenteuer, Science Fiction |
Darsteller | Dwayne Johnson, Aldis Hodge, Noah Centineo, Sarah Shahi, Quintessa Swindell, Marwan Kenzari, Mo Amer, Bodhi Sabongui, Pierce Brosnan, James Cusati-Moyer, Jalon Christian, Benjamin Patterson, Odelya Halevi, Uli Latukefu, Jennifer Holland, Henry Winkler, Chaim Jeraffi, Sharon Gee, Stephan Jones, A. Manuel Miranda, Djimon Hounsou, Raj Kala, E. Lloyd Napier, Kiara Rashawn, Onye Eme-Akwari, Sanna Erica, Vince Canlas, Tonea Stewart, Meghna Nagarajan, Patrick Sabongui, Alex Parkinson, Joseph Gatt, Kamen Casey, Dennis Dawson, Mike Senior, Jermaine Rivers, Regina Ting Chen, Sekou Laidlow, Cameron Moir, Donny Carrington, Boone Platt, Philip Fornah, Derek Russo, Angel Rosario Jr., Tang Nguyen, Christopher Matthew Cook, Natasha Ellie, Daniel Danca, Yssa Mei Panganiban, Ben Jenkin, Viola Davis, Henry Cavill, Natalie Burn, Maurice T. Johnson, Tre Ryan, Vanessa Vega Rivera |
Länge | 120 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: RTL+ Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload Leihen: Apple TV, Google Play Movies, YouTube, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Freenet meinVOD |
Black Adam – Die Handlung
Die Forscherin Adriana (Sarah Shahi) wird von der Militärpolizei verfolgt, die das Land Kahndaq seit 27 Jahren unter Kontrolle hält. Zusammen mit ihrem Bruder Karim (Mo Amer), ihrem Sohn und zwei weiteren Komplizen ist sie auf der Suche nach einem 5000 Jahre alten Artefakt; einer Krone, die deren Träger unaussprechliche Macht verleihen soll. Als es in einer Grabstätte zu einem Konflikt zwischen den beiden Parteien kommt, erweckt Adriana versehentlich Teth Adam (Dwayne Johnson) aus seinem seit 5000 Jahren währenden Schlaf. Dieser alte Champion der Zauberer verfügt über die Macht Blitze aus seinen Händen zu feuern, extreme Schnelligkeit und übermenschliche Kraft und macht einen kurzen Prozess mit den Söldnern.
Der gewaltige Energie-Impuls von Teth macht die Task Force X, unter der Leitung von Amanda Waller (Viola Davis), auf ihn aufmerksam, die nun eine vierköpfige Truppe aus Superhelden nach Kahndaq schickt um diese neue Bedrohung aufzuhalten. Doch ist Teth Adam die eigentliche Bedrohung?
Querverweise
Die Geschichte von Black Adam klingt auf den ersten Blick etwas verwirrender, als sie eigentlich ist. Die Schwierigkeit ergibt sich dadurch, dass Der Film voraussetzt, dass man andere Filme aus dem DCEU, wie Shazam! (2019) und The Suicide Squad (2021) gesehen hat, damit man die Querverweise versteht. Einige der Figuren bleiben unerklärt, wenn die Vorlage nicht bekannt ist. Besonders Shazam! Spielt eine wichtige Rolle im Film, da Teth Adam (genau wie Billy Batson) ebenfalls ein Champion der Zauberer ist, die im DC Universum beheimatet sind. Diese Soap-artige Erzählstruktur ist zwar bei der Konkurrenz von Marvel bereits seit Jahren gängig, jedoch hat DC nicht regelmäßig genug neuen Output, um sich diesem Konzept problemfrei anzuschließen.
Die eigentliche Vorgeschichte der Figur von Black Adam erklärt der Film in einer Introsequenz mit Erzählerstimme, damit zumindest bei den neuen Informationen alle auf dem gleichen Stand ist. Trotzdem besteht die Gefahr, dass man bei den ganzen Charakteren und Figuren schnell den Überblick verliert.
Quantität über Qualität – Mehr Helden statt mehr Klasse
Warner Bros. Fährt weiter mit ihrem Konzept weniger populäre Figuren aus den Comics in ihr DC Extended Universe aufzunehmen. So sind Teth Adams Kontrahenten, neben den Besetzern von Kahndaq, die sogenannte Justice Society. Eine Truppe bestehend aus Hawkman (Aldis Hodge), Doctor Fate (Pierce Brosnan), Atom Smasher (Noah Centineo) und Cyclone (Quintessa Swindell). Die vier Helden sind leider recht austauschbar und wirken wie uninspirierte Kopien von bekannten Marvel Figuren. Einzig Doctor Fate hat mit seiner Fähigkeit in die Zukunft zu sehen eine tatsächliche Relevanz in der Handlung. Auch wenn z.B. Atom Smasher durch seine Tollpatschigkeit für den ein oder anderen Gag sorgt, ist seine Figur kurz nach dem Kinobesuch schon vergessen.
Eine weitere zentrale Figur ist Adrianas Sohn Amon (Bodhi Sabongui). Dieser nimmt ein wenig die Rolle des Sidekicks an, der Teth Adam die moderne Welt erklärt und ihm sagt, wie er sich als Superheld zu verhalten hat. Einschließlich Heldenpose und coolem Spruch. Die Dynamik zwischen den beiden funktioniert hervorragend und sorgt für einige sehr amüsante Momente und running Gags.
Look & Feel – Das VFX Massaker
Black Adam war nicht die erste Zusammenarbeit zwischen Dwayne Johnson und Regisseur Jaume Collet-Serra. Johnson hatte bereits im Disney Film Jungle Cruise (2021) die männliche Hauptrolle übernommen. Der Film ist ebenfalls durch seinen sehr digitalen Look mit hohem Einsatz von uncanny aussehendem CGI und VFX in Kritik geraten und Black Adam steht dem in nichts nach. Viele Einstellungen und Szenen leiden sehr unter dem unfertig aussehendem Look und den sehr auffällig digitalen Effekten, die sich stark im „uncanny Valley“ befinden. Auch, wenn einige Einstellungen sehr gut aussehen, so gehen sie in der Masse des VFX-Brei leider unter.
Das die VFX Industrie seit einiger Zeit an einem kaum zu bewältigendem Workload mit heftigen Crunch-Zeiten leidet, ist in den letzten Wochen und Monaten immer mehr an die Öffentlichkeit gerückt. Und das merkt man leider auch immer wieder in VFX-lastigen Filmen, wie Black Adam. Die Studios haben schlicht keine Zeit, zu viel Druck von oben und zu wenig Personal, um jede Einstellung ins Detail auszufeilen.
Was ist anders?
Was genau unterscheidet Black Adam von anderen Heldengeschichten? Immerhin gibt es viele Parallelen zu bereits bestehenden Filmen in dem Genre. Die Figur des Teth Adam unterscheidet sich vor allem darin, dass er sehr skrupellos ist und nicht davor zurückschreckt Menschen zu töten, um an sein Ziel zu kommen. Anders als bei z.B. Peacemaker, wird diese Eigenschaft allerdings nicht amüsant aufgelöst, sondern sehr ernst gehalten und stellt einen wesentlichen Konflikt zwischen Teth Adam und der Justice Society dar. Tatsächlich ist die Gewaltdarstellung im Film ebenfalls erstaunlich hart für einen Film in diesem Genre. Man sollte nicht mit einem zweiten The Suicide Squad (2021) rechnen, da der Film weitestgehend Blutleer daherkommt.
Unser Fazit zu Black Adam
Black Adam ist ein formelhafter Superheldenfilm mit ein paar guten DarstellerInnen, austauschbaren Figuren und jeder Menge uncanny und mittelmäßigen VFX und CGI. Die Handlung versucht zwar das Potenzial eine Abwechslung zum sonstigen Superhelden-Einheitsbrei zu bieten, entscheidet sich aber die meiste Zeit dazu auf Nummer sicher zu gehen. Doch bei all der negativen Kritik muss man sagen, dass nicht alles an dem Film schlecht ist. Seinen Unterhaltungswert findet Black Adam vor allem im Humor, im Gag-Timing und im Charisma der Darsteller. Wenn man über das eher uncanny CGI hinwegsehen kann, können die vielen Kämpfe im Film ebenfalls für Vergnügen sorgen. Alles in allem landet Black Adam im Mittelfeld des DCEU und bereitet einem neuen Charakter den Weg zu einem potenziellen Clash mit dem Man of Steel in Warner Bros. Superheldenuniversum.
Black Adam erscheint am 20. Oktober 2022 in den Kinos.
Unsere Wertung: