Vin Diesel sinnt es in Bloodshot als mit Nanotechnologien versehener Supersoldat nach Rache. Kann sich diese knallharte Comicverfilmung von der Masse an Superhelden absetzen?
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Titel | Bloodshot |
Jahr | 2020 |
Land | Canada |
Regie | Dave Wilson |
Genres | Action, Science Fiction, Abenteuer |
Darsteller | Vin Diesel, Eiza González, Sam Heughan, Toby Kebbell, Talulah Riley, Lamorne Morris, Guy Pearce, Jóhannes Haukur Jóhannesson, Alex Hernandez, Siddharth Dhananjay, Tamer Burjaq, Clyde Berning, David Dukas, Tyrel Meyer, Alex Anlos, Maarten Römer, Charlie Bouguenon, Nic Rasenti, Ryan Michael Sin, Michael Kirch, Ryan Kruger, Austin Rose, Gary Naidoo, Hilton Sun, Tsogt Baysgalan, Donovan Goliath, Freyja Stern, Keeno Lee Hector, Jeremy Jess Boado, Shelani Van Niekerk, Jason Goliath, Patrick Kerton, Emmanuel Manzanares, David Davadoss, Frans Steyn |
Länge | 109 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Netflix basic with Ads Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload |
Worum geht es in Bloodshot?
Nach einem brisanten Militäreinsatz kehrt Soldat Ray Garrison (Vin Diesel) zurück zu seiner Frau und verbringt mit ihr zusammen wunderschöne Tage in Italien. Doch plötzlich wird er im Hotel überfallen und von Gangster Axe (Toby Kebbell) gefangen genommen. Vor seinen Augen tötet er seine Frau, bevor er letztlich auch Ray exekutiert. Tod bleibt er aber nicht, denn das Team um den findigen Wissenschaftler Dr. Emil Harting (Guy Pearce) hat ihn mittels Nanotechnologie wieder zum Leben erweckt und darüber hinaus mit Superkräften versehen. Enorme Kraft, Selbstheilung und die Möglichkeit sich mit allen Computern zu vernetzen gehört nun zu Ray Garrisons Repertoire. Er wird zum Supersoldaten Bloodshot. Schnell keimen die Erinnerungen an die schrecklichen Morde auf und er sinnt blutrünstig auf Rache. Eine Motivation, die sich Harting und sein Team zunutze machen…
Nano-Action
Große Pläne hatte Sony mit den Bloodshot-Rechten. Der Comic aus dem Hause Valiant gehört zusammen mit Harbinger zu den Zugpferden des Verlages, welcher nach vielen Verhandlungen aber nicht ins Portfolio von Sony gewandert ist. Stattdessen hat sich Paramount die Rechte gesichert, und ein geplantes Universum zusammen mit den beiden Serien auf der großen Leinwand hat sich damit erstmal zerschlagen. So konzentriert man sich nun auf den von Superstar Vin Diesel gespielten Nano-Superhelden. Inszeniert wird sein erster Auftritt von Dave Wilson, der damit sein Regiedebüt hinlegt. Bisher hat er sich vor allem als Visual-Effekt-Experte, unter anderem für Avengers: Age of Ultron, einen Namen gemacht. Aber das passt ganz gut, denn Bloodshot ist ein sehr effektlastiger Film geworden. Mit einem geschätzten Produktionsbudget von 42 Millionen Dollar ist der Spielraum aber nicht allzu groß, und Wilson muss so deutlich kleinere Brötchen backen als noch beim Avengers-Abenteuer.
Die kleineren Brötchen merkt man dann auch von Beginn an, denn oberste Klasse sind die Effekte keineswegs. Erste Kamerafahrten durch den Einsatzort in Kenia sehen schon ziemlich künstlich aus. Wenn Ray im Laufe des Films dann mit seinen Nano-Möglichkeiten hantiert, sieht das zwar ordentlich, aber nicht wirklich atemberaubend aus. Schwieriger wird es dann im Finale, denn da wollte man es so richtig krachen lassen und übertreibt es mit den Effekten so sehr, dass jegliches Gefühl für Raum und Physik flöten geht. Doch so weit sind wir ja noch nicht, denn der Weg dahin protzt nur in den ausufernden Action-Sequenzen mit Computereffekten. Abseits dessen bemüht sich Bloodshot um ein konsistentes World-Building, welches einigermaßen gelungen ist. Dagegen weniger gelungen ist die Schnittarbeit bei den Action-Sequenzen. Hollywood-typisch verliert man aufgrund der schnellen Schnitte gerne mal den Überblick, welcher nur in den wenigen Zeitlupensequenzen gegeben ist.
Vin Diesel & Co.
Dass die Effekte in Bloodshot maximal solide sind, kann man dem Film aufgrund des im Vergleich zu den großen Blockbustern geringeren Budgets nicht wirklich ankreiden. So ist es also viel wichtiger, was unter der Effekthaube steckt. Darunter schlummert in erster Linie mal ein “Vin Diesel”-Motor, der natürlich auch hier stilecht im Unterhemd das Zugpferd des Filmes gibt. Und der “Fast & Furious”-Star liefert auch genau das ab, was man von ihm erwartet, und spielt einen kernigen und markanten Typen mit dem Herz am rechten Fleck. Fans kommen hier also voll auf ihre Kosten, diejenigen, die mit ihm nichts anfangen können, eher nicht. Aber das ist sicher keine große Überraschung, genauso wenig die Handlung des Streifens. Abgesehen von dem Nano-Kniff rudert diese auf vorhersehbare Entwicklungen zu. Dass diese für einen knapp zweistündigen Streifen nicht ausreichen, merkt man leider auch immer wieder, und so haben sich doch einige Längen zwischen die Effekte geschlichen.
Abseits von Vin Diesel bekommt man übrigens mit Guy Pearce (Memento), Eiza González (Baby Driver), Sam Heughan (Outlander), Tobey Kebbell (RocknRolla) und Lamorne Morris (Game Night) noch einige namhafte und talentierte Darsteller geliefert. Besonders letzterer entwickelt sich zu einem sympathischen und witzigen Sidekick. Humor, der tonal aber leider nicht ganz zu Bloodshot passen möchte und bisweilen befremdlich wirkt. Denn der Grundton ist einfach düsterer und dreckiger. Spaß macht das Ensemble aber dennoch und ergänzt die große “Vin Diesel”-Show auf stimmige Art und Weise. Dynamiken innerhalb des Ensembles sind aber leider, genauso wie die Charakterzeichnungen, nur so von Klischees und Vorhersehbarkeiten durchzogen. Köpfchen aus, heißt es also, und einfach nur die Action und Welt genießen. Wenn erstere doch nur hochklassig wäre.
Unser Fazit zu Bloodshot
Wo Vin Diesel drauf steht, ist auch Vin Diesel drin. Wer mit dem Superstar nichts anfangen kann, wird auch mit Bloodshot keine Freude haben. Fans hingegen kommen hier voll auf ihre Kosten und bekommen einmal mehr einen kernigen Helden geliefert. Diesmal nun als Nano-verstärkter Superheld. Mit maximal soliden Effekten aus dem Computer, einer sehr durchschaubaren Handlung und einigen Längen setzt die Sci-Fi-Comicverfilmung keine besonderen Akzente gegenüber der Konkurrenz aus dem Hause Marvel und DC, ist mit brachialer Action und einem kantigen Helden aber eine willkommene Abwechslung.
Bloodshot startet am 05. März 2020 in den deutschen Kinos!
Unsere Wertung:
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