Blue Crush 2 erscheint gemeinsam mit seinem Vorgänger neu aufgelegt auf Blu-ray. Hier erfahrt ihr, ob der Surfer-Film ebenfalls überzeugen kann.
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Titel | Blue Crush 2 |
Jahr | 2011 |
Land | South Africa |
Regie | Mike Elliott |
Genres | Abenteuer, Drama |
Darsteller | Sasha Jackson, Sharni Vinson, Elizabeth Mathis, Ben Milliken, Chris Fisher, Gideon Emery, Rosy Hodge, Rodger Halston, Katharina Damm, Matthew Dylan Roberts, Patrick Lyster, Joe Vaz |
Länge | 113 Minuten |
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Die Handlung von Blue Crush 2
Surfen ist die Leidenschaft der jungen Kalifornierin Dana (Sasha Jackson), die gerade die Schule abgeschlossen hat. Das Verhältnis zu ihrem überfürsorglichen Vater Joel (Gideon Emery) ist jedoch abgekühlt. Dana hat keine Lust, auf das für sie vorgesehene College zu gehen und unternimmt kurzentschlossen eine Reise nach Südafrika, der Heimat ihrer verstorbenen Mutter. Dort angekommen macht sie Bekanntschaft mit der jungen Surferin Pushy (Elizabeth Mathis), die mit vielen anderen Aussteigern in einer Kommune lebt. Dana lernt dort auch den sympathischen Mechaniker Tim (Ben Milliken), den extrovertierten Barbesitzer Grant (Chris Fisher) und Pushys Rivalin Tara (Sharni Vinson) kennen. Sie beschließt, gemeinsam mit Pushy eine Reise zu sämtlichen Surf-Spots zu unternehmen, die ihre Mutter besucht hatte. Als Abschluss will sie den Ort Jeffrey’s Bay besuchen und an dessen berühmter Küste surfen, womit sie den Traum ihrer Mutter erfüllen würde. Selbiger blieb dies versagt.
Parallel trainiert sie Pushy für einen wichtigen Surfwettbewerb. Gleichzeitig entwickelt sich eine Rivalität zwischen Tim und dem in dubiose Machenschaften verstrickten Grant um Dana. Und dann ist da noch Vater Joel, der Dana krank vor Sorge nachgeflogen ist, um sie wieder zurück nach Amerika zu holen. Wie werden sich diese turbulenten Verwicklungen wohl auflösen?
Blue Crush 2 – ein unoriginelles Low-Budget-Sequel…
Blue Crush 2 ist ein typisches niedrig-budgetiertes Direct-to-DVD-Sequel, das Jahre nach seinem Vorgänger entstand. Regie führte Mike Elliott, der sich direkt einen Namen als Produzent von billigen Fortsetzungen zu Kinofilmen machte. Auch seine sonstigen Regiearbeiten sind allein diesem Sektor des Filmgeschäfts zuzuordnen. So war sein Debüt beispielsweise der sechste Teil der Reihe um den Hund Beethoven und nach Blue Crush 2 drehte er den vierten Scorpion King-Film. Auch Blue Crush 2 erfüllt zahlreiche Kritikpunkte, die oft gegenüber Werken dieser Sorte vorgebracht werden. Er wurde kostengünstig in Südafrika gedreht, hat nur mäßig talentierte und größtenteils unbekannte Darsteller zu bieten, erzählt eine völlig abgedroschene Story und verfügt dazu über keinerlei Anknüpfungen an seinen Vorgänger. Im Grunde könnte er auch jeden beliebigen anderen Titel tragen, denn mit Blue Crush teilt er nur die Surfthematik. Ansonsten bestehen kaum Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Filmen.
…mit überladener Handlung
Es handelt sich hierbei um ein Coming-of-Age-Drama mit komödiantischen und Thriller-Elementen, dem es kaum gelingt, seine Fließband-Machart zu überdecken. Das Drehbuch spult die Plot-Points spannungslos ab und will dazu einfach zu viel. Denn dass man den Film mit gleich vier Nebenhandlungen vollstopfte, schadet ihm gewaltig. Zum einen ist da die Reise der beiden Hauptfiguren an die Surf-Spots in Südafrika, zum anderen steuert Blue Crush 2 noch auf einen Höhepunkt bei einem Wettkampf zu; so wie schon sein Vorgänger. Dann ist da noch die Liebesgeschichte mit Dana und den zwei Männern, zwischen denen sie steht. Zwischendurch versuchte man außerdem Spannung aufzubauen, indem man Nebenplots um einen gewaltbereiten Schmugglerring und die Räumung der Hippiekommune einbaute. Und nebenbei folgt man noch dem Vater der Hauptfigur, wie dieser nach seiner Tochter sucht.
Zwar werden diese Handlungsstränge alle letztlich aufgelöst, dies geschieht jedoch beim Großteil eher halbherzig. Das Finale hat man dazu viel zu sehr in die Länge gezogen, da gleich zwei ausführliche Höhepunkte aufeinander folgen. Ganz allgemein ist Blue Crush 2 mit seinen fast zwei Stunden Laufzeit zu lang geraten.
Mäßig talentierte Darsteller verkörpern uninteressante Charaktere…
Auch bei Charakteren und Schauspiel lässt sich nicht viel Positives vermelden. Die Hauptfigur ist diesmal ein verwöhntes, reiches Mädchen, zu dem sich kaum eine Bindung aufbauen lässt. Dana bleibt für das Publikum nahezu durchgehend unsympathisch, auch, weil ihr kaum Schwächen verliehen werden. Dass es mit ihr außerdem eine weiße Figur ist, die eine schwarze zum Champion aufbaut, verleiht Blue Crush 2 noch die unangenehme Note des rückständigen White-Saviour-Narrativs. Hauptdarstellerin Sasha Jackson agiert dazu äußerst hölzern in ihrer Rolle, wie auch die meisten anderen Akteure. Wenngleich die gestelzten Dialoge, die sie aufsagen müssen, ihnen auch nicht viel Raum zur Entfaltung lassen. Potenziert wird dies noch durch eine völlig misslungene deutsche Synchro.
Der Großteil des Casts dürfte dem Publikum kaum bekannt sein. Für viele stellte Blue Crush 2 wohl den Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere dar. Sasha Jackson trat beispielsweise nur in anderen Low-Budget-Filmen und Fernsehserien auf. Elizabeth Mathis als vorwitzige Südafrikanerin Pushy hatte immerhin Kurzauftritte in Unstoppable mit Denzel Washington und Tron: Legacy. Die prominentesten Gesichter sind wohl Gideon Emery und Sharni Vinson. Emery ist ein gefragter Voice-Actor in Videospielen, Vinson dürfte Horrorfans durch ihre Hauptrolle in You’re Next bekannt sein. Letztere bringt hier mit das meiste Charisma hervor, allerdings wird sie kaum als ernstzunehmende Antagonistin aufgebaut.
…in einem allerdings nicht gänzlich misslungenen Film
Womit Blue Crush 2 aber ausnahmslos punkten kann, sind seine Surfszenen. Man bekommt erneut toll fotografierte Aufnahmen über und unter Wasser und oft auch direkt am Surfbrett geboten, die die Lust am Wellenreiten vermitteln. Auch wenn der Film nicht so beeindruckendes Material wie sein Vorgänger aufbietet, ist die visuelle Inszenierung des Surfsports definitiv überdurchschnittlich geraten. Auch der Drehort Südafrika wurde optimal genutzt, indem man atemberaubend schöne Naturaufnahmen einfing und auch mal Nashörner und Elefanten vor die Linse treten ließ. Wenngleich dabei zu bedenken ist, dass Blue Crush 2 nur das Postkarten-Afrika zeigt und die harte Realität in den Townships kaum widerspiegelt.
Gelungen ist immerhin noch der Humor des Films, an dem vor allem die Mitglieder der schrägen Aussteiger-Kommune ihren Anteil haben. Im letzten Drittel gelingen den Darstellern außerdem tatsächlich einigermaßen überzeugende emotionale Darbietungen und das Finale kann sich, obwohl es so gestreckt wurde, definitiv sehen lassen. Außerdem lohnt es sich, wie beim Vorgänger, den Abspann bis zum Schluss zu schauen. Denn auch hier ist dieser mit weiteren gelungenen Aufnahmen unterlegt und hält ganz zum Ende noch eine zusätzliche Szene bereit, die einen amüsanten Schlussgag setzt.
Unser Fazit zur neuen Blu-ray von justbridge entertainment…
Blue Crush 2 ist so auf jeden Fall kein komplett misslungener Film und hat darüber hinaus eine mehr als überdurchschnittliche Heimkino-Veröffentlichung erhalten. Die neue Blu-ray von justbridge entertainment bietet sehr ansprechende Bild- und Tonqualität, die den modernen Anforderungen an das Medium gerecht wird. Das Bonusmaterial ist dazu üppiger ausgefallen als beim teureren ersten Teil. So finden sich hier über 30 Minuten an entfernten Szenen, von denen zwar der Großteil den ohnehin schon etwas langatmigen Film wohl noch mehr ausgebremst hätte, einige jedoch durchaus einen Mehrwert darstellen. Es gibt beispielsweise eine längere und witzigere Version einer Szene, in der die Mitglieder der Kommune die Polizei von ihrem Strand vertreiben. Eine flott geschnittene Montage stellt danach sämtliche Bewohner einzeln vor und verleiht diesen damit etwas mehr Profil.
Die gesondert enthaltene alternative Version der Anfangsszene ist dazu weitaus gelungener als die letztendlich im Film verwendete. Denn selbige zeigte Aufnahmen der Kindheit der Protagonistin mehr schlecht als recht in Video-Optik verfremdet, wogegen diese im Bonusmaterial als Rückblenden natürlicher daherkommen. Zwei Featurettes widmen sich dem Entstehen der Surfszenen und den Dreharbeiten in Südafrika, während ein Gag Reel zusätzliche Lacher bereithält. Im Making-Of äußern sich schließlich zahlreiche Crewmitglieder enthusiastisch über den Dreh. Der Spaß, den sie dabei vermitteln, wirkt so authentisch, dass man sich als Zuschauer sogar selbst wünscht, bei den Dreharbeiten dabei gewesen zu sein. Nur weil die Crew am Set eine gute Zeit hatte, muss dabei aber noch lange kein guter Film entstehen.
…und zu Blue Crush 2 insgesamt
Blue Crush 2 nimmt sich zwar tatsächlich noch als eines der gelungeneren Direct-to-DVD-Sequels aus. Der Film hat wieder großartige Surfaufnahmen und sympathischen Humor zu bieten, kommt insgesamt aber nie über den Durchschnitt hinaus. Bei einem anspruchslosen Filmabend macht man damit nicht viel falsch, aber hohe Erwartungen sollte man auch nicht haben.
Blue Crush 2 ist ab dem 10.07.2020 auf DVD und als limitiertes Blu-Ray-Steelbook als Double-Feature mit Teil 1 von justbridge entertainment erhältlich.
Unsere Wertung:
© JUSTBRIDGE ENTERTAINMENT