Mit Born a Champion kommt ein Beitrag zum MMA-Sport, der ein besonderes Herzensprojekt von Schauspieler und Drehbuchautor Sean Patrick Flanery ist. Ob wir hier einen weiteren generischen Sportfilm oder einen Underdog mit Potenzial zum Champion in seinem Genre haben, lest ihr hier.

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Titel | Born a Champion |
Jahr | 2021 |
Land | United States of America |
Regie | Alex Ranarivelo |
Genres | Action, Drama |
Darsteller | Sean Patrick Flanery, Dennis Quaid, Katrina Bowden, Maurice Compte, Costas Mandylor, Currie Graham, Reno Wilson, Ali Afshar, Paul J. Alessi, Jonathan Kowalsky, Chris Boudreaux, Johnny Jay Lee |
Länge | 111 Minuten |
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Worum geht es in Born a Champion?
Born a Champion erzählt die Geschichte von Mickey Kelley (Sean Patrick Flanery), der einst bei einem inoffiziellen Mixed-Martial-Arts-Kampf gegen den brasilianischen Ultimate-Fighting-Star Blaine (Edson Barboza) auf skrupellose und brutale Weise eine Niederlage einstecken musste. Als Jahre später ein Video von dem Kampf im Internet auftaucht, wird deutlich, dass Blaine bei dem Kampf gegen Mickey unfair zur Sache ging, worauf die Fans der Szene nun auf ein Rematch pochen. Doch Mickey hat sich ein neues Leben als Familienvater aufgebaut und muss sich nun entscheiden, ob er wieder in den Ring steigen und dabei mehr als nur eine mögliche erneute Niederlage kassieren soll.
In Form eines Interviews innerhalb einer Dokumentation erzählt „Taco“ (Maurice Compte) rückblickend von seinem besten Freund Mickey und den Umständen, die zu dem Kampf mit Marco Blaine geführt haben.
Stirnrunzeln statt Herzklopfen
Der hauptsächlich in den 90ern verankerte Born a Champion läuft erstmal etwas anders ab, als es der Inhalt vermuten lässt. Zunächst steht nämlich die Liebesgeschichte von Mickey und seiner späteren Frau Leyla (Katrina Bowden) im Vordergrund. Auch erzählt der Film ausgiebig aus den verschiedensten Lebensabschnitten von Mickey, ehe es mal zu den ersten ernsthaften Kämpfen bzw. dem im Inhalt beschriebenen „schmutzigen“ Kampf kommt.
Als aktionsreicher Sportfilm braucht Born a Champion immer wieder ein paar Anläufe, bis er die Erwartungen diesbezüglich erfüllen und es als eine Stärke ausspielen kann. Dramatische Züge hingegen gibt es zu Genüge, jedoch wirken diese zu konstruiert und gewollt herbeigeführt. Regisseur Alex Ranarivelo und Hauptdarsteller Flanery, die gemeinsam das Drehbuch zum Film schrieben, haben alle Wendungen der Handlung vorab so zurechtgelegt, dass diese entweder früh zu erkennen sind oder so plötzlich geschehen, dass in dem Zusammenhang eher Stirnrunzeln als Herzklopfen verursacht wird.
So zum Beispiel in einer Szene mit Dennis Quaid, der einen Manager spielt, der den Sport zu legalisieren versucht. Die Entwicklung, die aus dem Dialog zwischen Quaids Mason und Flanerys Mickey hervorgeht, hätte unter anderen Umständen das Potenzial gehabt, den Zuschauer vom Hocker zu hauen. Doch letzten Endes kommt dies so unerwartet, dass es eher als Schwäche zu ahnden ist. Die Stärken von Born a Champion liegen in dem gezeigten Kampfsport selbst.
Brasilianisches Jiu-Jitsu bis ins letzte Detail
MMA-Fans werden das Spektakel vermutlich genießen. Immer wieder fließen viele Originalaufnahmen um den MMA-Sport ein, der zu dieser Zeit noch deutlich verpönter und von Gesetzes wegen in den Staaten verboten war. Dazu kommen Cameos von echten Stars der Szene, wie beispielsweise Renzo Gracie. Betrachtet man den Film aus der Perspektive eines Nicht-Fans, könnte Langeweile auftreten. Das liegt dann im Auge des Betrachters, ob man Bewunderung für den gezeigten Kampfsport entwickelt oder diesen als lästig empfindet. Denn in Born a Champion gibt es reichlich davon zu sehen – unter Umständen mehr als man möchte.
Kein Rocky, kein Warrior – aber Kämpfer Sean Patrick Flanery
Born a Champion ist kein Rocky und auch kein Warrior. Dafür fehlt zu lange der Impact, der mit den genannten Filmen einhergeht. Es ist jedoch zu mutmaßen, dass die Handlung der wohltuenden Geschichte nur geschaffen wurde, um die eigentliche Botschaft zu vermitteln. Denn der Film ist spätestens zum Ende ein klar zu erkennender Liebesbrief des Schauspielers Sean Patrick Flanery an das brasilianische Jiu-Jitsu. Die Kampfmethode wird sehr detailorientiert mit jeder einzelnen Facette beworben. Das kommt auch nicht von ungefähr, denn Sean Patrick Flanery trainiert bereits verschiedene Kampfkünste seit er neun Jahre alt war und widmete sich später vollkommen dem brasilianischen Jiu-Jitsu.
2008 erlangte er sogar den schwarzen Gürtel in dieser Kampfkunst und betreibt inzwischen selbst eine Schule für brasilianisches Jiu-Jitsu in Los Angeles, wo er ebenfalls Unterricht gibt. Nun brachte er seine Leidenschaft und Liebe zu diesem Kampfsport zu Papier und auf den Bildschirm und man erkennt sein Können in jeder Szene, sowohl im Ring als auch auf der Matte. Denn der mittlerweile 55-jährige Flanery machte sämtliche Kampfsequenzen selbst und war zudem auch Stunt Coordinator des Films.
Sport-Drama erscheint auch als 4K UHD
Neben dem handelsüblichen DVD- und Blu-ray-Release erscheint Born a Champion auch als 4K Ultra HD Fassung. Der Griff zu dieser Version lohnt sich schon alleine für die wesentlich bessere Bildauflösung, welche auch bei dem Sport-Drama generell gelungen ist. Kontrast und Farbe sind ausgeglichen und kommen sowohl kräftig als auch natürlich rüber. Zudem glänzt die 4K UHD mit detaillierter Schärfe. Insbesondere Nahaufnahmen von den Gesichtern der Protagonisten profitieren von der Ultra-Hochauflösung. Diese ist derart gelungen, dass nicht nur Emotionen besser transportiert werden, sondern auch, dass sie bei Sean Patrick Flanery und Dennis Quaid die eine oder andere Falte zum Vorschein bringt. Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten und die Wortwahl ist hier sehr treffend. Während Aufnahmen bei Tageslicht teils wirklich großartig aussehen, offenbaren sich bei abgedunkelten Szenen schon mal kurzzeitige Schwächen, die allerdings nicht zu tief ins Gewicht fallen.
Auch der Ton ist ordentlich gelungen, jedoch empfiehlt es sich, die Fernbedienung in der Hand zu behalten und zwischenzeitig mal die Lautstärke anzupassen, da es vorkommt, dass Dialoge etwas zu leise geraten sind. Die Gefahr, dass es im nächsten Moment wieder zu laut sein könnte, gibt es eher selten, da der Score durch ruhige Klänge besticht und der Subwoofer eher beschäftigungslos bleibt, ehe ein Kampf ansteht und dabei auch der Surround-Sound nochmal deutlicher zur Geltung kommt.
Unser Fazit zu Born A Champion
Als actionreicher und dramatischer Sportfilm funktioniert Sean Patrick Flanerys Herzensprojekt Born a Champion nur bedingt. Die actionreichen Kämpfe kommen nicht wirklich vor. Das gibt das hier immerhin sehr detailverliebt vorgetragene brasilianische Jiu-Jitsu allein nicht her. Und wirklich dramatisch wird es zwar auf dem Papier, aber jene Augenblicke können nicht so zünden wie vermutlich gewünscht. Viele Momente wirken für sich allein genommen einnehmend oder packend, bei Betrachtung der gesamten Konstellation sind diese dann doch zu erzwungen und zu konstruiert herbeigeführt.
Wer aber ein wenig nachsichtiger ist, der bekommt eine zwar leicht gestrickte, allerdings auch wohltuende Geschichte, die um den Kampsport gebastelt wurde, den der Hauptdarsteller Sean Patrick Flanery so sehr liebt, dass er sein ganzes Herzblut in die Produktion dieses Films gesteckt hat. Allein das macht Born a Champion schon mehr als sympathisch, ebenso wie seine etwas zu konstruierten Figuren. So ist die Handlung vielleicht in fast jeder Hinsicht generisch, aber sicherlich nicht der Sport, durch den insbesondere MMA-Fans ihren Spaß mit dem Film bekommen dürften.
Born a Champion ist ab dem 09.07.2021 als DVD, Blu-ray und 4K Ultra HD sowie seit dem 01.07. digital erhältlich.
Unsere Wertung:
© Capelight Pictures