Fun-Splatter of The 90s! Peter Jacksons groteske Zombie-Komödie Braindead war seinerzeit ein Musterbeispiel dafür, dass nicht nur Hollywood-Blockbuster Kultstatus erreichen können.
Titel | Braindead |
Jahr | 1992 |
Land | New Zealand |
Regie | Peter Jackson |
Genres | Horror, Komödie |
Darsteller | Timothy Balme, Diana Peñalver, Elizabeth Moody, Ian Watkin, Brenda Kendall, Stuart Devenie, Jed Brophy, Elizabeth Brimilcombe, Stephen Papps, Murray Keane, Glenis Levestam, Lewis Rowe, Elizabeth Mulfaxe, Harry Sinclair, Davina Whitehouse, Silvio Famularo, Brian Sergent, Peter Vere-Jones, Tina Regtien, Bill Ralston, Tony Hopkins, Tony Hiles, Duncan Smith, Tich Rowney, George Port, Stephen Andrews, Nick Ward, Kenny McFadden, Angela Robinson Witherspoon, Johnny Chico, Peter Jackson, James Grant, Michelle Turner, Jim Booth, Sam Dallimore, Anna Cahill, Kate Jason-Smith, Fran Walsh, Norman Willerton, Robert Ericson, Morgan Rowe, Sean Hay, Vicki Walker, Chris Short, Jamie Selkirk, Brad Selkirk, Forrest J. Ackerman |
Länge | 97 Minuten |
Wer streamt? | Derzeit leider auf keinem Streamingdienst verfügbar. |
Die Story von Braindead:
1957: Ein Zoologe entdeckt vor der indonesischen Sumatra-Insel, auf „Skull Island“, eine fremdartige Spezies. Diese erweist sich auf den ersten Blick als eine äußerst aggressive Kreuzung aus Affe und Ratte. Der Eingeborenenstamm warnt das Expeditionsteam davor, das Tier von der Insel zu transportieren. Doch die Warnung wird missachtet und es kommt noch während der Expedition zu einem äußerst makaberen Todesfall des Zoologen. Das hindert den Rest des Teams jedoch nicht daran, ihre Mission zu erfüllen und so wird die Kreatur nach Wellington, Neuseeland in einen nahegelegenen Zoo verfrachtet.
In der Stadt lebt auch der schüchternen Lionel (Timothy Balme), zusammen mit seiner besitzergreifenden Mutter Vera (Elizabeth Moody). Diese will Lionel nach bestem Gelingen nur für sich haben und lässt in seiner Gegenwart auch keine weibliche Gesellschaft zu. So bleibt dem zart besaiteten Muttersöhnchen keine andere Wahl, als seine intimer werdende Beziehung zu der hübschen Paquita (Diana Peñalve) zu verheimlichen. Doch Vera hat ihre Augen und Ohren überall und folgt den beiden „Turteltauben“ in den nahegelegenen Zoo. Der Spionage-Akt verläuft jedoch nicht wie geplant und so wird Vera hinter einem Gittergehege von dem aggressiven „Rattenaffen“ gebissen.
Daraufhin erlebt Vera eine grausame Metamorphose und sie beginnt sich langsam aber sicher in einen blutrünstigen Zombie zu verwandeln. Lionel setzt alles daran, die unschöne Verwandlung seiner Mutter vor der Öffentlichkeit fern zu halten. Doch Vera gelingt die Flucht und infiziert immer mehr Stadtbewohner. Schon bald gerät alles außer Kontrolle und Lionel & Paquita müssen sich gegen eine nach Menschenfleisch gierende Zombie Horde behaupten. Ihre effektivste Waffe: Ein alter Rasenmäher !
Hintergrund:
Nach „The Valley“, „Bad Taste“ und der rabenschwarzen Horrorkomödie Meet the Feebles, stellt Braindead die vierte Regiearbeit des neuseeländischen Filmemachers Peter Jackson dar. Der Film erlangte unter Fans des Genres einen absoluten Kultstatus und gilt bis heute als der Inbegriff des Fun-Splatters. Jackson realisierte Braindead mit einem Budget von ca. 3 Mio. US Dollar. Er spielte knapp 1,7 Mio. Dollar wieder ein und war damit alles andere als ein kommerzieller Erfolg. Die Fangemeinde feierte das Werk des „Der Herr der Ringe“ Regisseurs dennoch und das nicht ohne Grund.
Mit sage und schreibe ca. 2.000 Liter vergossenem Kunstblut gilt Braindead bis heute als der wahrscheinlich blutigste Film aller Zeiten. Davon gebührten allein ca. 300 Liter der berühmt berüchtigten „Rasenmäher Szene“. Ein absoluter Rekord und einzigartig in der Filmgeschichte. Braindead erschien auch unter dem Titel Dead Alive. In Zeiten von Rehabilitationen von bekannten Horrorklassikern wie „Tanz der Teufel“ fristet Braindead in seiner ungekürzten Fassung nach wie vor ein Dasein auf dem Index.
Kritik:
Bei einem Film wie Braindead braucht man in der Regel nicht lang um den heissen Brei herum reden. Er ist vor allem eins…völlig absurd und spaßig! Man kann kaum glauben, dass ein etablierter Hollywood-Regisseur wie Peter Jackson hier mal seine Finger im Spiel hatte. Braindead strotzt geradezu vor skurrilen und makaberen Einfällen und es scheint quasi unwiderlegbar, dass Jackson hier einfach mal nach Herzenslust so richtig die Sau raus lassen wollte. Diese Mission dürfte ihm auch vollends gelungen sein. Ekelgrenzen werden hier zwar zynisch und hysterisch ausgelotet, allerdings weit über realen Tabugrenzen, sodass man das Geschehen nicht ernst nehmen könnte, oder das Ganze gar erschreckend wirkt. Eher das Gegenteil ist der Fall.
„Von schrillen Typen & blutigem Vergnügen!“
Jackson entschied sich ganz bewusst, den Stoff möglichst „überspitzt“ darzustellen und die schrulligen Charaktere innerhalb des bunten Treibens sorgen für die richtige Würze. Egal, ob ein Rasenmäher schwingendes Muttersöhnchen wie Lionel, ein Priester, der sich als absoluter Haudegen erweist, oder Lionels fettleibiger unsympathischer Onkel. Jeder Charakter sorgt hier für ein wahrlich wahnwitziges Zombie-Gemetzel, wie man es kaum abgedrehter zu Gesicht bekommt.
„Darf es noch ein bisschen blutiger sein?“
Gemetzel wäre hier dann auch noch geschmeichelt formuliert. Braindead ist ohne Übertreibung eine wahre Splatter-Orgie, die recht früh klarstellt, was Sache ist. Das ganze kulminiert jedoch in einem Finale, für das man kaum Worte findet. Dabei steigern sich die völlig absurden Tötungsszenen kontinuierlich und dem Spaß am kreativen Abschlachten der hirntoten Unholde werden keine Grenzen mehr gesetzt. Blutige Köpfe, zerhackte und durchbohrte Körper, zerfetzte Eingeweide (Die skurrilerweise ein Eigenleben entwickeln), sind da noch längst nicht die Spitze des Eisberges.
„Spaß an der Schadenfreude!“
Eins dürfte ohne frage klar sein: Anhand der Inszenierung merkt man Peter Jacksons Metzelorgie definitiv grenzenlosen Spaß am Geschehen an. Handwerklich besticht Braindead in jeder Hinsicht durch seine Splatter-FX und diese wurden allesamt mit viel Liebe fürs Detail wunderbar von Hand kreiert. Für eine verhältnismäßige Low Budget Produktion seinerzeit beachtlich und es lässt sich nicht bestreiten, dass der Film selbst für heutige Verhältnisse recht gut gealtert ist und der Großteil dieser Effekte noch immer zu überzeugen vermag.
Fazit- Was halten wir von Braindead?
Schauspielerisch mit weitgehend unbekannten aber überzeugenden komödiantischen Darstellern besetzt, bietet Braindead eine wahrlich abgedrehte Blutfontäne, in der es einfach nur Spaß bringt, sich zu weiden. Die Story um eine ungesunde Mutter/Sohn Beziehung a la „Psycho“, dient hier nur als Fundament für ein waschechtes Schlachtfest an skurrilen und grotesken Einfällen, die man so kaum wieder zur Gesicht bekommen wird und somit erweist sich Braindead auch 27 Jahre nach seiner Veröffentlichung als idealer Party Fun-Splatter unter Genre Fans. Daumen hoch!
©Wild Bunch