In den abgelegenen Fjorden in Norwegen spielt sich unter Wasser ein Kampf um Leben und Tod ab. Breaking Surface schickt den Zuschauer vor eindrucksvoller Kulisse unter die Wasseroberfläche. Lohnt sich der Tauchgang?
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Titel | Breaking Surface |
Jahr | 2020 |
Land | Belgium |
Regie | Joachim Hedén |
Genres | Action, Drama, Thriller |
Darsteller | Moa Gammel, Madeleine Martin, Lena Hope, Trine Wiggen, Maja Söderström, Olle Wirenhed, Jitse Jonathan Buitnik, Irma Hallberg, Remi Alashkar, Alessio Barreto, Thomas Hoy, Elle Kohrs, Sofia Magdalena Larsen, Eskil Nymoen, Ingrid Pettersen, Elisabeth Solheim, Aiko Steurs, Ole-Magnus Utnes |
Länge | 82 Minuten |
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Überlebenskampf unter Wasser
Seit Kindheitstagen tauchen die beiden Halbschwestern Ida (Moa Gammel) und Tuva (Madeleine Martin) für ihr Leben gern. Doch schon einmal wäre im Kindesalter beinahe was schiefgegangen. Tuva hatte unter der Aufsicht von Ida einen Tauchgang nur knapp überlebt. Jahre sind vergangen und die Lust am Tauchen ist geblieben. Und so begeben sich die beiden über die Weihnachtsfeiertage auf einen idyllischen Tauchgang in den entlegenen Fjorden von Norwegen. Doch plötzlich wird Tuva von einem herabstürzenden Stein getroffen und eingeklemmt. Der Kampf um Leben und Tod beginnt und nur Ida kann ihre Halbschwester retten. Das gestaltet sich aber schwieriger als gedacht, denn das verdrängte Trauma aus den Kindheitstagen kehrt zurück.
Ungleiches Halbschwesternpaar
Erst der Rückblick, bevor es in die Gegenwart geht: Zu Beginn von Breaking Surface – Tödliche Tiefe sieht man die beiden Schwestern im Kindesalter nach einem missglückten Tauchgang. Ein Umstand, der wichtig für die spätere Handlung ist. Genauso wie die anschließende Vorstellung der beiden als erwachsene Frauen. Während Tuva eine selbstbewusste und lebensfrohe junge Frau ist, die in brenzligen Situationen kühlen Kopf bewahrt, ist Ida zerfressen vor Selbstzweifel und hadert mit dem Scheitern ihrer Ehe. Ein Umstand, der durch die Vorhaltungen der gemeinsamen Mutter nicht erträglicher wird. Letztere ist für den Weihnachtstauchgang eigentlich auch eingeplant, muss aus gesundheitlichen Gründen dann aber leider abspringen. Ein dummer Zufall, wie so viele, die zu der später folgenden prekären Situation führen.
Doch bevor es ans Eingeklemmte geht, verdeutlicht der Film noch die charakterlichen Merkmale der beiden Halbschwestern. Das ist entscheidend für den Spannungsverlauf der späteren Notsituation. Wäre nicht Tuva, sondern Ida eingeklemmt, würde die Handlung einen ganz anderen Verlauf nehmen. Aber so ist es Ida, die mit ihrem Trauma und einer scheinbar hoffnungslosen Situation konfrontiert wird. Das sorgt nach den vielen ungünstigen Zufällen erstmal für hektische Momente, sobald Tuva am Meeresboden festklemmt. Denn entsprechend der Charakterisierung nimmt hier die Person in Not das Heft in die Hand und versucht Ida die notwendigen Anweisungen zu geben. Doch diese ist aufgrund des Traumas und der daher rührenden Selbstzweifel mit der Situation komplett überfordert. Dies bringt natürlich erstmal dumme Entscheidungen mit sich, die für den Zuschauer aber nicht unbedingt ärgerlich, sondern vielmehr verständlich sind.
Beeindruckende Bilder über und unter Wasser
Entgegen der Erwartungen spielt sich Breaking Surface die größte Zeit oberhalb der Wasseroberfläche statt. Denn dort versucht Ida Lösungen zur Rettung ihrer Halbschwester zu finden. Da marschiert sie schon mal zu einem entlegenen Häuschen oder versucht den Kofferraum des Autos gewaltsam zu öffnen. Steter Begleiter ist die tickende Uhr, denn die Luft für Tuva ist am Meeresgrund denkbar knapp. Aus diesen einzelnen Schritten hin zur möglichen Rettung zieht der Film den Hauptteil seiner Spannung. Denn natürlich eröffnen sich mit jedem Lösungsversuch unzählige gemeine Hindernisse, welche der scheinbaren Rettung Steine in den Weg legen. Das sind typische Survival-Film-Mechaniken, die hier aber durchaus glaubhaft ineinandergreifen und zum Finale hin für atemraubende Momente sorgen.
Getragen wird der Film natürlich hauptsächlich von den beiden Darstellerinnen. Und da machen Moa Gammel und Madeleine Martin durchaus eine gute Figur. Die Gegensätzlichkeit und Charakterisierung der beiden bringen sie gekonnt auf den Bildschirm und auch die Verzweiflung im Gesicht von Ida ist stets spür- und nachvollziehbar. Das zeigt sich vor allem in zwischenzeitlichen Wutausbrüchen ob der hoffnungslosen Lage. Co-Stars des Films sind ganz klar die Landschaft- und Unterwasseraufnahmen. Wenn die beiden zu ihrem Tauchspot fahren, kommt man gar nicht mehr raus aus dem Staunen vor der Schönheit der Fjorde. Wenn es dann ins Wasser geht, hat man stets den Eindruck, mit dabei zu sein und bekommt ein glaubhaftes, räumliches Unterwassergefühl.
Unser Fazit zu Breaking Surface
Die Natur kann dein größter Feind sein. Das hat man schon in Filmen wie 127 Hours eindrucksvoll mitfühlen können. In die gleiche Kerbe rutscht Breaking Surface mit imposanten Über- und Unterwasseraufnahmen und glaubhaften Figuren. Angereichert mit Familiendramatik entspinnt sich ein spannender Überlebenskampf, der natürlich einige dumme Entscheidungen mit sich bringt. Doch halten sich diese im Rahmen und stützen sich auf einen dramatischen und nachvollziehbaren Unterbau. Und so bekommt man einen hübsch gefilmten und erzählten Survival-Thriller geliefert, der für spannende und atemraubende Momente sorgt.
Ab dem 22.10.2020 geht es mit Breaking Surface – Tödliche Tiefe auf DVD und Blu-ray auch im Heimkino in die Tiefen des Meeres.
Unsere Wertung:
© Koch Films