Cop-Action meets Fantasy. In der aktuell teuersten Netflix Produktion Bright gilt es die Welt von allerhand magischer Unholde zu befreien.
Titel | Bright |
Jahr | 2017 |
Land | United States of America |
Regie | David Ayer |
Genres | Fantasy, Action, Thriller |
Darsteller | Will Smith, Joel Edgerton, Lucy Fry, Noomi Rapace, Edgar Ramírez, Ike Barinholtz, Veronica Ngo, Alex Meraz, Happy Anderson, Dawn Olivieri, Matt Gerald, Margaret Cho, Joseph Piccuirro, Brad William Henke, Jay Hernandez, Enrique Murciano, Scarlet Spencer, Andrea Navedo, Kenneth Choi, Bobby Naderi, Carlos Linares, Bunnie Rivera, Bailey Edwards, Rosemary Stevens, Greg Joung Paik, Cle Sloan, Roberts Jekabsons, Nadia Gray, Chris Browning, Laura Vallejo, Brandon Larracuente, Derek Graf, Jamal Duff, Craig Henningsen, Aaron V. Williamson, Joe Rogan, Tim Sitarz, Luis Moncada, Jos Viramontes, Aileen Burdock, Briana Henry, Lesley Shires, René Mena, Chelsea Rendon, Daryn D. Dupree, Blue Mesquita, Natalie Camunas, Regan Talley, Gabriel Ortega, Roberto Garcia, Kevin Vance, Ignacio Rodriguera, Eugene Villanueva, Adan Mendoza Jr., Hector Chavez, Raul Cuellar, Gabriel Lopez, Keenen Bray, Diane Boose, Pleasant Wayne, Shawnda Thomas, John Duff |
Länge | 117 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Netflix basic with Ads |
Story:
Vor 2000 Jahren herrschte auf der Welt ein erbitterter magischer Krieg zwischen Orks, Elfen und Menschen. Das Volk der „Orks“ schloss sich seinerzeit einem mächtigen dunklen Lord an, der alles Leben auf der Erde vernichten sollte. Seit jenem Ereignis, herrscht in der heutigen Zeit Frieden zwischen den Völkern. Dennoch bleibt den Orks gegenüber eine gewisse Skepsis. Sie werden als kriminelle und minderwertige gesellschaftliche Randzone angesehen.
Da wundert es auch nicht, das Nick Jacoby (Joel Edgerton) als einziger Ork-Cop unter seinen menschlichen Kollegen keinen leichten Stand hat. Lediglich sein Partner, der Afroamerikaner Daryl Ward (Will Smith), versucht mit Jacoby so gut es geht auszukommen. Doch das Revier plant Jacoby still und heimlich während einer Routinepatrouille beiseite zu räumen. Ward ist zwar in den Plan involviert, entschließt sich in letzter Sekunde jedoch gegen das Vorhaben seiner Kollegen und tötet diese im Kugelhagel.
Fortan werden die beiden ungleichen Gesetzeshüter zu gejagten. Dabei ist ihnen nicht nur die Polizei auf den Fersen, sondern auch die gemeingefährliche „Elfe“ Leilah (Noomi Rapace) und deren Handlanger. Denn während des vermeintlichen Routine Einsatzes, gelangten Ward und Jacoby in den Besitz eines mächtigen Zauberstabs, der in den falschen Händen eine nukleare Katastrophe auslösen könnte. Leilah’s Ziel ist es mit Hilfe dieses Haudegens den Holocaust zu wiederholen und den dunklen Lord erneut zum Leben zu erwecken. Gemeinsam mit der jungen „Elfe“ Tikka (Lucy Fry), kämpfen Ward und Jacobi ums Überleben in einem mörderisch-magischen Los Angeles des Undergrounds.
Hintergrund:
Bei Bright handelt es sich um eine Eigenproduktion des amerikanischen Video-on-Demand Unternehmens Netflix. Die Regie übernahm Hollywood Regisseur David Aye, der sich bereits mit Werken wie Street Kings, Sabotage und zuletzt Suicide Squad einen Namen machte. Mit rund 90 Millionen US-Dollar, stellt Bright die bislang teuerste Netflix-Produktion dar. Mittlerweile ist bekannt, das David Aye an einer Fortsetzung zu Bright arbeitet.
Kritik:
Cops, Elfen, Orks & Zauberei. Fast könnte man meinen, auf eine Fusion von „Der Herr der Ringe“, „Harry Potter“ und „Letahl Weapon“ zu treffen. Ganz so einfach ist es dann aber nicht. „Bright“ kombiniert hier zwar das Fantasy Genre mit moderner Cop-Action, allerdings bleibt das ganze storytechnisch recht oberflächlich und einfach gepolt. Von der bildgewaltigen Komplexität eines J. R. R. Tolkien sind wir hier meilenweit entfernt. Ebenso vom Ideenreichtum einer Joanne K. Rowling. Was bleibt ist der Part zweier ungleicher Cops in einer korrupten Parallelwelt, der zudem noch unterschwellig versucht sozialkritischen Aspekte zu vermitteln. Letzterer Teil funktioniert hier jedoch nur bedingt.
Von Völker-Vierteln & Multi-Kulti:
Die Orks dienen hier quasi als Ausgangspunkt allen Übels. Vor Jahrtausenden einen schweren Fehler begangen, sind diese quasi immer noch zu „Hood-Gangstern“ der Bevölkerung verdammt und leben entsprechend in ärmlichen Vierteln. Ein Bezug zu realen „Problemvierteln“, wie beispielsweise der New Yorker Bronx, sind damit nicht von der Hand zu weisen. Elfen genießen hingegen einen sehr wohlhabenden Stand und repräsentieren entsprechend die gesellschaftliche Oberschicht. Bleibt noch die menschliche Zivilisation, deren Stand sich zur realen Gesellschaft kaum unterscheidet. Man trifft sie quasi in allen Zonen wieder. Mal sind sie korrupt, mal gesetzestreu. Aber vor allem vorurteilbehaftet, der beiden mystischen Völker gegenüber.
Hier stößt Bright dann leider auch auf seine größte Achillesferse. Ein dunkler Lord, mit dem alles begann. Orks, die sich auf dessen Seite schlugen. Ein Krieg, der die Völker spaltete und letztlich halbwegs miteinander in Frieden leben lies. Fertig ist die Story. Wer der sagenumwobene dunkle Lord ist, bringen wir hier letztlich genauso wenig in Erfahrung, wie die Entwicklung zum allgegenwärtigen gesellschaftlichen stand unter den Völkern. Frei nach dem Motto: „Das war so und ist noch immer so“. Für eine ausgefeilte Geschichte, ist das definitiv zu platt und somit dient diese im Endeffekt auch nur als Rahmen für einen zugegeben recht actionreichen Twist.
Von Haudegen und Bösewichten:
Was das Tempo anbelangt, so lässt sich dem bunten Treiben hier kaum Vorwürfe machen. In „Bright“ will es eine ganze Horde bösartiger Unholde unserem Cop-Duo an den Kragen. Dabei stammen die Widersacher quasi aus allen drei Völkern, wobei sich ganz besonders die Elfe Leilah mit ihrem Attentatskommando als brachialer Haudegen erweist. Entsprechend ist der Film dann auch recht actiongeladen ausgefallen. Von rasanten Verfolgungsjagden, über wilde Schusswechsel – Gefechte, bis hin zu choreografischen Kampfszenen, ist hier so gut wie alles vertreten. Überraschend hoch viel auch die Gewaltbereitschaft aus. Bright ist trotz Fantasy-Aspekte definitiv nicht für ein junges Publikum geeignet, denn der rote Lebenssaft fließt hier mehr als reichlich.
Von Schauspielern & Special-Effekten:
Mit Will Smith (Men in Black), haben wir hier quasi einen alten Hasen vor der Kamera, der zudem kein unbeschriebenes Blatt in der Welt des Sci-Fi und Fantasy-Genres darstellt. Entsprechend erwies sich Bright für den Schauspieler, Filmproduzenten und Rapper quasi als Heimspiel und er weiß in seiner Rolle auch zu überzeugen. Nicht weniger imposant, präsentiert sich der australische Schauspieler, Drehbuchautor, Filmproduzent und Filmregisseur Joel Edgerton. Dieser ist hier allerdings als Ork-Cop nicht wiederzuerkennen. Das Special- Effekte Team hat hier ganze Arbeit geleistet, den Stars Wars- Darsteller möglichst unkenntlich zu machen. Generell kann man sagen, dass sich die Special-FX und Masken-Make-up Arts der Orks durchaus sehen lassen können. Somit überzeugt der Film zumindest handwerklich, visuell und in schauspielerischer Hinsicht. Letzterer Teil ist allerdings ein wenig zu stark auf unsere beiden Hauptprotagonisten fixiert, so dass die meisten Nebencharaktere leider etwas zu kurz kommen und im gelungenen Zusammenspiel von Edgerton und Smith verblassen.
Fazit:
Bright biete ohne frage viele gute Ansätze für einen gelungen Genre-Mix. Leider verpasste es David Ayer dem rasanten Fantasy-Plot eine originelle und vor allem ausgefeilte Story zu verpassen. Stattdessen konzentriert man sich beim Geschehen nur aufs Wesentliche und lässt die Geschichte lediglich als Rahmen für eine actionreiche Verfolgungsjagd durch ein magisches Los Angeles fundieren. Diese macht dann aber auch Spaß, wenn man denn gewillt ist, über die dünne Story hinwegzusehen. Darüber hinaus funktioniert das Zusammenspiel zwischen Joel Edgerton und Will Smith hervorragend. Leider bleibt’s aber auch auschließlich bei den beiden Hauptakteuren. Viele gute Nebencharaktere kommen hier leider etwas zu kurz. Unterm Strich bietet uns Ayer einen ordentlich inszenierten Fantasy-Actionfilm, ohne nachhaltigen Effekt. Anschauen, nicht großartig in Frage stellen, die Show genießen und wieder vergessen. So funktioniert Bright wohl am besten.
©Netflix