Mit Bruderherz erweitert Disney+ sein Streamingangebot um einen weiteren Exklusivtitel. Ob der auf wahren Begebenheiten beruhende Footballfilm überzeugen kann, lest ihr hier.
Titel | Bruderherz |
Jahr | 2020 |
Land | United States of America |
Regie | Reginald Hudlin |
Genres | Familie, Drama, Historie |
Darsteller | Jay Reeves, Amanda Warren, Corinne Foxx, Matthew Glave, Luke Tennie, Brett Rice, Tom Nowicki, Hunter Sansone, Thaddeus J. Mixson, Marili Kateri, James DuMont, James Badge Dale, Irone Singleton, Victor McCay, Joe Knezevich, Kenny Alfonso, Doug Wert, Collin Taylor, Renell Gibbs, Isaac Bell, Elijah Bell |
Länge | 120 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Disney Plus |
Worum geht es in Bruderherz?
Ray McElrathbey (Jay Reeves) hat ein Football-Stipendium bekommen und ist neu im Team der Tigers von der Clemson University. Im Uni-Stress zwischen Schularbeiten und seiner Football-Karriere, erhält er zahlreiche Anrufe von seinem jüngeren Bruder Fahmarr (Thaddeus J. Mixson), welche er jedoch zunächst ignoriert. Eines Tages erfährt Ray, dass Fahmarr bei einem bekannten Dealer wohnt, und fährt nach Hause. Dort stellt er fest, dass ihre Mutter Tonya (Amanda Warren) wegen Drogenbesitzes verhaftet und für 30 Tage in eine Entzugsklinik eingewiesen wurde. Ray fährt Fahmarr zu einer Betreuungseinrichtung, beschließt dann aber, Fahmarr mit zu sich zu nehmen. Ab diesem Zeitpunkt versteckt er seinen kleinen Bruder auf dem Uni-Campus und zieht ihn nebenher groß…
Geschichten, die das Leben oder der Football schreibt
Es ist eine Sparte, die gefühlt nie versiegt: Filme über wahre Geschichten. Aus dem Leben ohnehin, aber insbesondere mit Bezug auf den Sport American Football. Amerikas liebste Sportart ist auch in Deutschland inzwischen ein größeres Thema als noch vor Jahren, wenn auch nicht auf filmischer Ebene. Dabei gibt es kaum einen Film mit dem Sport als Handlungsmittelpunkt, der nicht irgendwie überzeugen konnte. Insbesondere sind Filme wie Blind Side mit Sandra Bullock, die für ihre Rolle sogar den Oscar als Beste Hauptdarstellerin gewann, oder Gegen jede Regel mit Denzel Washington bei der breiten Masse sehr beliebt. Auch wenn Bruderherz nicht ganz an diese beiden Werke rankommt, muss sich der Film von Regisseur Reginald Hudlin (Boomerang) dennoch nicht vor diesen verstecken. Denn der Mix aus Sport, Drama und auch komödiantischen Aspekten weiß zu überzeugen.
Disney kann Sportgeschichten
Bruderherz ist bei weitem nicht der erste Sportfilm, den Disney produziert. Ob in Eishockey (Mighty Ducks – Das Superteam, Miracle – Das Wunder von Lake Placid) oder Leichtathletik in Form von City of McFarland, es gibt hierzu einiges aus dem Hause Disney. Bruderherz ist auch nicht die erste Footballgeschichte, die der Mäusekonzern produzierte, denn bereits zuvor setzten diese schon auf Filme dieser Art. Dazu zählen sowohl Filme nach wahrer Begebenheit wie den bereits erwähnten Gegen jede Regel oder Unbesiegbar mit Mark Wahlberg, aber natürlich auch Familienkomödien wie Daddy ohne Plan mit Dwayne Johnson.
Nun präsentiert Disney erneut einen Film, der dieses Mal auf der Biographie um „Ray Ray“ McElrathbey und seinen Bruder Fay beruht. Auf witzige und nicht unpassend wirkende Komik folgen gerne sentimentale Momente, die einen nicht kalt lassen. Das Bruderpaar, welches Jay Reeves und Thaddeus J. Mixson darstellen, vor allem aber der Film selbst, weiß mit laufender Spielzeit immer mehr den Zuschauer zu fesseln und Empathie zu erzeugen. Das liegt am sympathischen Auftreten von frischen Gesichtern wie Reeves und Mixson sowie Kaycee-Darstellerin Corinne Foxx (47 Meters Down: Uncaged), aber auch an bekannteren Darstellern wie Matthew Glave (Argo, Aufbruch zum Mond) und James Badge Dale (No Way Out – Gegen die Flammen, Departed – Unter Feinden). Doch kommt der Football-Fan auch vollends auf seine Kosten?
Footballaction satt oder Sportfilm mit Herz?
Das hängt von den Erwartungen des Konsumenten ab. Wer einfach eine teils vorhersehbare, aber aus dem Leben gegriffene Story mit viel Herz präsentiert bekommen möchte, der ist bei Bruderherz an der richtigen Stelle. Wer wiederum eine Menge Action auf dem Spielfeld erwartet, der könnte etwas enttäuscht sein. Bruderherz konzentriert sich vollkommen auf die zwei Brüder, weswegen nur wenig Platz für große Trainingsmotions oder Spielszenen ist. Wenn diese vorkommen, dann unterstützen diese umso mehr das Gefühl, das der Film ausstrahlt. Ein Gefühl, dass in einigen Footballfilmen zu finden ist, jedoch weniger in der Art, wie sie Hudlin uns zeigt.
Die meisten Footballfilme konzentrieren sich auf Teamwork und wie aus zerrütteten Teams eine Einheit wird. Die Handlungen spielen dann zumeist an High-Schools oder schon in Profiteams, welche mit besonderen Widrigkeiten zu kämpfen haben. Selten wird die Geschichte eines Collegeteams gezeigt, und wenn, dann sind diese Filme etwas unbekannter, wie zum Beispiel My All-American mit Aaron Eckhardt oder Sie waren Helden mit Matthew McConaughey. Und genau wie bei diesen zeigt Bruderherz welchen Stellenwert der College-Football bzw. die Gemeinschaft am College hat. Hier im speziellen wird die Clemson University in South Carolina gezeigt, welche sich als eine Familie sieht. Der gezeigte Zusammenhalt der ganzen Gemeinde lässt den Film einen besonderen Platz unter seinesgleichen einnehmen. Es ist der Pluspunkt, der Bruderherz von anderen Footballfilmen absetzt und einen gleich beim Zuschauen zum Fan dieser Universität und des Teams, den Clemson Tigers, werden lässt.
Unser Fazit zu Bruderherz
Bruderherz ist seit dem 11. Dezember 2020 zum Streamen auf Disney+.
Unsere Wertung:
© Disney